Gemeinsam an die Spitze - oder der Mann geht voran? : (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:At the top together - or the man goes ahead? : (in)equality in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus; Künzel, Annegret
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 87-105
Details
Inhalt: "In dem Beitrag gehen wir in einem ersten Schritt auf Grundlage des Forschungsstandes zu DCCs der Frage nach, ob diese Paare dem oben dargelegten egalitären Leitbild partnerschaftlicher Beziehungen tatsächlich entsprechen, oder ob sich auch in solchen Paarbeziehungen Ungleichheiten feststellen lassen (Kapitel 2). Hierbei wird subjektiven und gesellschaftlichen Deutungsmustern und Wertvorstellungen, welche die Herstellung und Wahrnehmung sozialer ebenso wie geschlechtsspezifischer Ungleichheiten beeinflussen, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Rekurs auf die Anerkennungstheorie von Axel Honneth (1992, 2003) kann im Zuge dessen ein Desiderat markiert werden: Bislang fand die relationale (Re-)Produktion von Ungleichheiten innerhalb von Doppelkarriere-Paaren und damit verbundene (ungleiche) Anerkennungschancen der Partnerinnen nur wenig Beachtung. In einem zweiten Schritt wird ein eigenes empirisches Forschungsprojekt vorgestellt, das dazu beitragen soll, diese Forschungslücke zu schließen (Kapitel 3). Abschließend richten wir den Blick auf die Persistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten auch in solchen Paaren, die der Funktionselite zuzurechnen sind oder sich gemeinsam auf den Weg 'an die Spitze' machen, um vor diesem Hintergrund zu diskutieren, welchen Beitrag die Forschung über Doppelkarriere-Paare für eine geschlechtersensible Reflexion des sozial-wissenschaftlichen Elite-Diskurses leisten kann (Kapitel 4)." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Dual Career Couple; hoch Qualifizierter; Akademiker; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger; beruflicher Aufstieg; Elite; Berufsverlauf; soziale Ungleichheit; Gleichheit; Vorbild; Rolle; Verhalten; Rollenverteilung; Geschlechtsrolle; Berufsrolle; Arbeitsorganisation; Familie-Beruf; Sozialstaat; institutionelle Faktoren
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Liebe, Arbeit, Anerkennung : intersubjektive Anerkennungsstrukturen in Dual Career Couples
Titelübersetzung:Love, work, recognition : intersubjective recognition structures among dual career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4736-4740
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Inhalt: "Das Thema 'Anerkennung' stößt seit einigen Jahren in der politischen Sozialphilosophie auf vermehrte Resonanz und wird auch in der Soziologie zunehmend thematisiert. Es bildet den Ausgangspunkt des hier vorgestellten Forschungsvorhabens, das sich in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht mit der Frage beschäftigt, welche Anerkennungschancen und -strukturen sich in gegenwärtigen Dual Career Couples auffinden lassen. Theoretische Kontrastfolie ist das idealtypische Familienernährermodell, nach dem Anerkennungschancen in Paarbeziehungen geschlechtsspezifisch verteilt waren: Männliche Erwerbsarbeit für Geld hier, weibliche Hausarbeit aus/ für Liebe da - samt damit einhergehender mannigfaltiger geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Diesbezüglich lassen sich jedoch Veränderungen in zwei Sphären beobachten: Im Bereich der Erwerbsarbeit die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen; im Bereich des familialen Zusammenlebens ein (zumindest normativer) Wandel zu egalitären Beziehungen zweier gleichberechtigter Partner. Angesichts der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie der stärkeren Beteiligung von Männern im privaten Bereich wäre theoretisch eine egalitärere Verteilung von Anerkennungschancen innerhalb von Paarbeziehungen anzunehmen. Dies gilt v.a. für Dual Career Couples, in denen beide Partner eine eigenständige Berufslaufbahn verfolgen (wollen), i.d.R. über formale Bildungsgleichheit verfügen und sich gemäß einem normativ-egalitären Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen sollten. Möglicherweise zeigen sich jedoch auch in solchen Paaren Beharrungstendenzen ungleicher Arbeitsteilungsarrangements, Anerkennungschancen und -strukturen oder neue Ungleichheiten. Gefragt werden soll daher aus einer ungleichheitstheoretischen Perspektive: Welche Anerkennungsmuster bestehen in Dual Career Couples, für welche Handlungen und Eigenschaften finden die Partner hier intersubjektiv Wertschätzung? Zeigen sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten? Wie beeinflussen welche gesellschaftlichen Strukturen die Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Und welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse?" (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Dual Career Couple; Liebe; soziale Anerkennung; soziale Ungleichheit; soziale Beziehungen; Karriere; Familie; Familie-Beruf; Handlung; Wertorientierung; Ehepartner; Ehepaar; Ehefrau; Ehemann; Berufsverlauf; Bildungsniveau; Gleichberechtigung; berufstätige Frau; Erwerbstätigkeit; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeitsmanagement : Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management : responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4713-4722
Details
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsverlauf; berufstätige Frau; Berufstätigkeit; Berufsunterbrechung; Familie; Familienarbeit; Partnerschaft; Karriere; Chancengleichheit; Individualisierung; soziale Ungleichheit; Mann; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Lebenslauf; Lebensplanung; Dual Career Couple; Handlungsorientierung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ziele, Selbstkonzept und Work-Life-Balance bei der längerfristigen Lebensgestaltung : Befunde der Erlanger Längsschnittstudie BELA-E mit Akademikerinnen und Akademikern
Titelübersetzung:Goals, self-concept and work-life balance in longer-term life arrangements : findings from the Erlangen longitudinal study BELA-E with male and female academics
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 49 (2005) Nr. 4, S. 176-186
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Inhalt: "Work-Life-Balance wird unter der Perspektive längerfristiger Gestaltung von Berufstätigkeit und Privatleben betrachtet. An einer Stichprobe von Akademikerinnen und Akademikern wird längsschnittlich untersucht, ob das geschlechtsrollenbezogene Selbstkonzept (Expressivität und Instrumentalität) und im Alter von 27 bzw. 29 Jahren erhobene persönliche Ziele (Kinderwunsch, Kinderbetreuungswunsch, Ziele zu Work-Life-Balance) vorhersagen können, ob die Befragten im Alter von 34 Jahren Eltern sein werden, wie sie die Kinderbetreuung regeln werden und wie die Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern gestaltet sein wird. Frauen legten in ihren Zielvorstellungen mehr Wert auf eine Balancierung von Arbeit und Privatleben als Männer. In Übereinstimmung mit den Annahmen sagten Kinderwunsch und Expressivität Elternschaft voraus. Persönliche Ziele zu Work-Life-Balance sagten Elternschaft von Frauen und Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kindern über 3 Jahren voraus. Die Art der Betreuung von Kleinkindern entsprach bei Vätern in knapp 80 Prozent der Fälle, bei Müttern in nur 44 Prozent der Fälle ihren Zielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Work-life balance is analyzed from the perspective of the long-term structuring of work and private life. It is tested longitudinally whether personal goals (goals pertaining to parenthood, goals in child-care, work-life goals) and the gender-related self-concept (instrumentality and expressiveness) at age 27 and 29 predict parenthood, how child-care was organized and the employment status of mothers and fathers at age 34 in a sample of highly educated professionals. The data show that women's goals were more oriented towards work-life balance than men's. In support of the hypotheses wish for children and expressiveness predicted parenthood. Personal goals predicted women's parenthood, but not men's. They also predicted mothers' employment status when their children were older than 3 years. Child care of children under 3 years was as planned for almost 80% of the fathers, but only for 44% of the mothers." (author's abstract)
Schlagwörter:Familie-Beruf; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger; Absolvent; Familienplanung; Berufsverlauf; Planung; Akademiker; Kinderwunsch; Kind; Betreuung; Geschlechtsrolle; Selbstbild; Elternschaft; Auswirkung; Erwerbstätigkeit; Prognose; Mutter; Vater; Berufsunterbrechung; Dauer; Lebensplanung
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Bedeutung von Beruf und Familie : Forschungsergebnisse und Fragestellungen
Titelübersetzung:The meaning of occupation and family : research results and questions
Autor/in:
Schultz, Dagmar
Quelle: Frauen in der Hochschule: Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb. Silvia Bathe (Hrsg.), Ingrid Biermann (Hrsg.), Maria Hunfeld (Hrsg.), Renate Ruhne (Hrsg.), Irmtraud Schlosser (Hrsg.). Tagung "Frauen an der Hochschule - Lehren und Lernen im Wissenschaftsbetrieb"; Weinheim: Dt. Studien Verl. (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1989, S. 158-189
Details
Inhalt: Ausgehend von empirischen Untersuchungsergebnissen wird in dem Beitrag die Bedeutung des Berufs für Wissenschaftlerinnen in bezug auf Familie und das Verhältnis zur Partnerkarriere anhand folgender Fragestellungen untersucht: (1) Können Professorinnen es sich leisten, ihr Leben entsprechend dem Muster der weiblichen Normalbiographie einzurichten? (2) Erleben weibliche und männliche Professoren Ambivalenzen und Identitätsspannungen im Hinblick auf oder als Resultat von Familiengründung und beruflicher Laufbahn? Wie gehen sie damit um? (3) Gibt es Tendenzen bei Professorinnen, Harmonisierungsstrategien im Umgang mit Partnerschaftskonflikten und beruflichen Identitätskonflikten einzusetzen? (4) In welchem Verhältnis steht bei Männern liberale Rhetorik und tatsächliches Verhalten? Die Argumentationsweisen der männlichen und weiblichen Professoren in bezug auf die Bedeutung der eigenen Karriere im Verhältnis zur Berufstätigkeit der Partnerin bzw. des Partners werden einander gegenübergestellt. Dabei fällt auf: "Die Männer beziehen sich auf die Partnerin bzw. auf äußere Umstände, wenn sie begründen, warum sie nicht zurückstecken würden; die Frauen jedoch, wenn sie erklären, unter welchen Bedingungen sie ihre Karriere aufgeben würden. Ichbezogene Argumente setzen die Männer ein, wenn sie sich ausmalen, der Karriere der Partnerin den Vorzug zu geben; die Frauen setzen sie ein, wenn sie begründen, warum sie ihre Karriere nicht aufgeben würden." Insgesamt bestätigt die Analyse folgende These: "Für die männlichen Professoren besteht keine Abhängigkeit zwischen der eigenen Karriereplanung und der Familiengründung bzw. der beruflichen Laufbahn der Partnerin." Demgegenüber müssen Frauen die Familiengründung in die Zeitperspektive ihrer Laufbahn einplanen. (ICA)
Schlagwörter:Berufsverlauf; Karriere; Familie; Geschlechtsrolle; Hochschullehrer; berufstätige Frau; Planung
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag