Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 87-105
Inhalt: "In dem Beitrag gehen wir in einem ersten Schritt auf Grundlage des Forschungsstandes zu DCCs der Frage nach, ob diese Paare dem oben dargelegten egalitären Leitbild partnerschaftlicher Beziehungen tatsächlich entsprechen, oder ob sich auch in solchen Paarbeziehungen Ungleichheiten feststellen lassen (Kapitel 2). Hierbei wird subjektiven und gesellschaftlichen Deutungsmustern und Wertvorstellungen, welche die Herstellung und Wahrnehmung sozialer ebenso wie geschlechtsspezifischer Ungleichheiten beeinflussen, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Rekurs auf die Anerkennungstheorie von Axel Honneth (1992, 2003) kann im Zuge dessen ein Desiderat markiert werden: Bislang fand die relationale (Re-)Produktion von Ungleichheiten innerhalb von Doppelkarriere-Paaren und damit verbundene (ungleiche) Anerkennungschancen der Partnerinnen nur wenig Beachtung. In einem zweiten Schritt wird ein eigenes empirisches Forschungsprojekt vorgestellt, das dazu beitragen soll, diese Forschungslücke zu schließen (Kapitel 3). Abschließend richten wir den Blick auf die Persistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten auch in solchen Paaren, die der Funktionselite zuzurechnen sind oder sich gemeinsam auf den Weg 'an die Spitze' machen, um vor diesem Hintergrund zu diskutieren, welchen Beitrag die Forschung über Doppelkarriere-Paare für eine geschlechtersensible Reflexion des sozial-wissenschaftlichen Elite-Diskurses leisten kann (Kapitel 4)." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Erwerbseinkommen von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Earned income of women and men
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud; Dressel, Christian; Lohel, Vera
Quelle: Gender-Datenreport: 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland. Waltraud Cornelißen (Hrsg.). München, 2005, S. 159-223
Inhalt: "Gleich, welchen Datensatz man einer Analyse der Erwerbseinkommen zu Grunde legt, das Einkommen von Frauen liegt in Deutschland bei ungefähr gleicher Arbeitszeit mindestens 20 Prozent unter dem von Männern. Damit nimmt Deutschland mit Österreich und Großbritannien unter den EU-Staaten einen der letzten Rangplätze im Hinblick auf die Angleichung der Einkommen von Frauen und Männern ein. Die Einkommensrelationen in Ostdeutschland kommen 2002 bei einem durchschnittlichen Anteil des Fraueneinkommens am Männereinkommen von 92 Prozent (bei Vollzeitbeschäftigung) einer Gleichstellung von Frauen und Männern deutlich näher als die in Westdeutschland, wo vollzeitbeschäftigte Frauen nur 76 Prozent des Einkommens erzielen, das Männer mit einer Vollzeitbeschäftigung erhalten. Frauen in Ostdeutschland sicherten sich diese Einkommensanteile in einem beispiellosen Transformationsprozess, der insbesondere niedrig qualifizierten Beschäftigten den Arbeitsplatz kostete. Die auf dem Arbeitsmarkt in den ostdeutschen Ländern verbliebenen Frauen verfügen auch deshalb über ein deutlich höheres Qualifikationsniveau als die Frauen in den westdeutschen Ländern. Unter den teilzeitbeschäftigten Frauen und Männern sind die Verdienstrelationen für Frauen sehr viel günstiger als unter den vollzeitbeschäftigten: Teilzeitbeschäftigte Frauen verdienen mehr als teilzeitbeschäftigte Männer. Da aber wegen des geringeren Zeiteinsatzes mit Teilzeitarbeit wesentlich weniger als mit Vollzeitarbeit verdient werden kann und Männer sehr viel seltener nur teilzeitbeschäftigt sind, sind die Einkommen von weiblichen Erwerbstätigen deutlich niedriger als die von Männern. Dies gilt ganz besonders für die Beschäftigten in Westdeutschland. Die in Deutschland arbeitenden Frauen und Männer mit ausländischem Pass haben im Schnitt geringere Einkommen als die deutschen Beschäftigten. Tatsächlich variiert die Einkommenssituation allerdings stark je nach Herkunftsland. Frauen ohne deutschen Pass verdienen auch bei ungefähr gleicher Arbeitszeit deutlich weniger als ausländische Männer." (Autorenreferat)
Geschlechterverhältnisse im Spiegel von Einstellungen zu Arbeit und Beruf
Titelübersetzung:Relationships between the genders reflected in attitudes towards work and occupations
Autor/in:
Blaschke, Sabine; Cyba, Eva
Quelle: Österreich zur Jahrhundertwende: gesellschaftliche Werthaltungen und Lebensqualität 1986-2004. Wolfgang Schulz (Hrsg.), Max Haller (Hrsg.), Alfred Grausgruber (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 305-339
Inhalt: Auf der Basis der Sozialen Surveys 1986 bis 2003 gehen die Verfasserinnen der Frage nach, ob sich im Zusammenhang mit der gestiegenen Bildung und Erwerbsbeteiligung von Frauen die Arbeitseinstellungen von Männern und Frauen einander annähern und ob ihre unterschiedlichen Arbeitsbedingungen und Lebenssituationen weiterhin auch mit unterschiedlichen Berufs- und Arbeitseinstellungen verbunden sind. Zu diesem Zweck vergleichen sie eine Reihe von Aspekten wie die Bedeutung von Arbeit und Beruf im Leben, berufliche Interessenorientierungen und Wahrnehmungen der Arbeitsbedingungen sowie die Berufszufriedenheit. Es zeigt sich, dass die Entwicklung der Einstellungen zu Arbeit und Beruf sowie der wahrgenommenen Arbeitsbedingungen und der Berufszufriedenheit recht unterschiedlich sind. Das Interesse an Arbeit und Beruf ist bei Frauen jedoch nicht in einem geringeren Maß vorhanden als bei Männern und stellt einen festen Bestandteil der Lebensplanung dar. Bei Männern deutet sich eine leicht rückläufige Bedeutung von Arbeit und Beruf an. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Übergänge und Mythen: Geschlecht im Strudel der Forschung
Titelübersetzung:Transitions and myths: gender in the eddy of research
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Berufsbiographien: Beiträge zur Theorie und Empirie ihrer Bedingungen, Genese und Gestaltung ; eine etwas andere Festschrift für Walter R. Heinz aus Anlass seines 60. Geburtstags. Axel Bolder (Hrsg.), Andreas Witzel (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 148-167
Inhalt: Der Beitrag zeigt, wie sehr die mainstream-Forschung zu den Geschlechterverhältnissen von Mythen über weibliche Lebensläufe lebt. So gilt nach wie vor, dass der Bildungs-Formalabschluss, als Bildungsniveau gefasst, der wichtigste Parameter der Reproduktion von Ungleichheit sei, wiewohl dieses weder die geschlechterunterschiedlichen Chancen der Karrierekontinuierung noch die erheblichen Ungleichheiten innerhalb weiblicher Erwerbsverläufe erklärt. Die Autorin macht damit deutlich, wie wenig die sogenannte geschlechtsspezifische Sozialisation für die Einmündung in bestimmte Berufe verantwortlich gemacht werden kann, und wie wenig das Einkommen des Mannes die Nutzung der Erstberufsausbildung der Frau beeinflusst. Dass sich hinter Bildungsniveaugleichheit dennoch differente Ausstattungsressourcen für den weiblichen Erwerbsverlauf verbergen und diesen eine im Vergleich zum Familienstand von Frauen gestaltungsmächtigere Bedeutung für den weiblichen Lebenslauf insgesamt zukommt, wird durch die Überbetonung von Familie für Frauen (und ihrer Unterbetonung für den Erwerbsverlauf von Männern) verdeckt. (ICA2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Berufsverlauf; Karriere; Mann; Geschlechtsrolle; Stereotyp; Berufswahl; berufstätige Frau
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis