Inhalt: Im beginnenden 19. Jahrhundert, als sich die wissenschaftliche persona herausbildete, stellte die Hinterbühne der Familie geradezu eine conditio sine qua non der neuen Rolle des arbeitenden Wissenschaftlers dar. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass und wie der häusliche Bereich als moralische Ökonomie der wissenschaftlichen persona fungierte. Es entsteht der Typus des Wissenschaftlers, der sich der beruflichen Ausübung der Wissenschaft mit großen Obsessionen hingibt; er ist dafür freilich auf ein subtiles Arrangement angewiesen, das einerseits die Verpflichtungen des Alltags von ihm fernhält und das andererseits eine gesellige Umwelt für Kommunikation und Repräsentation bereitstellt. Die Studie ist in zwei Abschnitte unterteilt: Zunächst eine kurze Skizze der Entwicklung der wissenschaftlichen Berufung im 18. sowie 19. Jahrhundert und anschließend eine Untersuchung darüber, wie die wissenschaftliche Berufung, insbesondere das alles verschlingende Arbeitsengagement, sowohl materiell als auch psychisch mit dem Familienleben verbunden wurde. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Professionalisierung; Familie; Arbeitsteilung; Alltag; Geselligkeit; Beruf; Hausarbeit; historische Entwicklung; Institutionalisierung
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag