Inhalt: Ein Blick auf das Verhältnis von Akademisierung und Professionalisierung der Pflege zeigt, dass die Akademisierung eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Professionalisierung darstellt. Aus handlungstheoretischer Sicht stellt sich vor allem die Frage, welche Qualifikationen im Rahmen der Hochschulbildung erhoben werden, wie diese sich zur traditionellen Ausbildung im Pflegeberuf verhalten und in wie fern tatsächlich professionelle Sozialisationsprozesse durchlaufen werden. In einer Befragung der ersten Pflegeakademikerinnen in Deutschland geht die Verfasserin diesen Fragen nach. Behandelt werden Passfähigkeit am Arbeitsmarkt, Akzeptanz im Beschäftigungssystem, Positionen und Tätigkeiten, Pflegeverständnis und Verhältnis zur direkten Pflege. Es zeigt sich, dass es für die Pflegeakademikerinnen einen befriedigenden Platz im Gefüge der Gesundheitsberufe gibt, dass sie bislang aber nur sehr bedingt als "Subjekte der Professionalisierung" der Pflege angesehen werden können. Sie können zwar als "change agents" wirken, ihr berufliches Selbstverständnis hält sie jedoch eher auf Distanz zur Arbeit in der direkten Pflege. (ICE2)
Schlagwörter:Akademisierung; Professionalisierung; Pflegeberuf; Krankenschwester; Akademikerin; Akzeptanz; Pflegewissenschaft; Studium; Krankenpflege; Stellung im Beruf; berufliches Selbstverständnis; Tätigkeit
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag