(K)ein Ende der Geschlechterungleichheit? : Arbeit und Geschlecht als Medien der Inklusion und Exklusion in Organisationen
Titelübersetzung:(Not) an end to gender inequality? : work and gender as media of inclusion and exclusion in organizations
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Hauptsache Arbeit?: feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit. Dagmar Baatz (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.), Ayla Satilmis (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2004, S. 47-69
Inhalt: Die Autorin versucht in ihrem Beitrag zu zeigen, dass Arbeit und Geschlecht als Medien der Inklusion und Exklusion in Organisationen fungieren. Sie setzt sich zunächst mit dem Arbeitsbegriff auseinander und betont, dass Arbeit auch in der funktional differenzierten Gesellschaft noch eine relevante Analysekategorie darstellt. Der zweite Teil ihrer Ausführungen konzentriert sich auf den Zusammenhang von Arbeit, Geschlecht und Organisation sowie auf die Frage, ob in der Mainstream-Organisationsforschung überhaupt ein Zusammenhang zwischen Geschlecht und Organisation hergestellt wird. Im Hinblick auf die Ansätze der feministischen Organisationsforschung gilt es vor allem zu prüfen, ob Organisationen grundsätzlich vergeschlechtlicht oder - wovon bereits die klassische Organisationslehre ausgeht - nicht doch geschlechtsneutral sind. Stellt die Geschlechterdifferenz also nur eine potentiell aktivierbare Orientierungshilfe dar, die zukünftig irrelevant werden könnte? Die Autorin entwickelt hierzu die These, dass es zwar nach wie vor eine Verknüpfung von (Geschlechter-) Differenz und Hierarchie gibt, dass diese aber in Organisationen keineswegs immer und überall wirkungsmächtig sein muss. Sie erörtert vor diesem Hintergrund zukünftige Forschungsperspektiven einer genderorientierten Organisationsanalyse. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
'Working Gender' - Doing Gender als Dimension interaktiver Arbeit
Titelübersetzung:'Working gender' - doing gender as a dimension of interactive work
Autor/in:
Dunkel, Wolfgang; Rieder, Kerstin
Quelle: Hauptsache Arbeit?: feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit. Dagmar Baatz (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.), Ayla Satilmis (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2004, S. 199-211
Inhalt: Die Neubestimmung des Arbeitsbegriffs ist eine der Zielsetzungen, die im Rahmen der BMBF-Förderinitiative "Zukunftsfähige Arbeitsforschung" von mehreren Projekten verfolgt werden. So geht es dem Projekt "GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung" vordringlich um eine Integration der Geschlechterperspektive in den Arbeitsbegriff; dem Projekt "KoprA - Kooperationsnetz prospektive Arbeitsforschung" unter anderem um eine Erweiterung des Arbeitsbegriffs, um auf dieser Grundlage zentrale Veränderungen der Arbeitswelt besser als bislang erfassen zu können. Der vorliegende Beitrag ist ein Versuch, auf einem bestimmten Feld - der interaktiven Arbeit und hier insbesondere der personenbezogenen Dienstleistungsarbeit - die Gender-Perspektive sowie arbeitssoziologische und psychologische Überlegungen miteinander in Beziehung zu setzen. Ein erstes Ergebnis dieses Versuches ist das Konzept des "Working Gender", das kurz umrissen wird. Die Autoren stellen zunächst das Projekt KoprA, im Besonderen die dort angesiedelte Themenplattform "Interaktive Arbeit" vor. Vor diesem Hintergrund wird dann das Konzept des "Working Gender" entwickelt. Abschließend plädieren die Autoren für eine entschiedene Intensivierung der Kooperation zwischen Genderforschung und der Arbeits- und Industriesoziologie und schlagen vor, das Konzept des "Working Gender" für eine solche Kooperation zu nutzen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Hauptsache Arbeit"? - Blockierte Perspektiven im Wandel von Arbeit und Geschlecht
Titelübersetzung:"Work, the most important thing"? - blocked perspectives during the change in work and gender
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid
Quelle: Hauptsache Arbeit?: feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit. Dagmar Baatz (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.), Ayla Satilmis (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2004, S. 24-46
Inhalt: Die Autorin reflektiert die Zusammenhänge zwischen Arbeit und Geschlecht bzw. den sich auf diesen Gebieten jeweils vollziehenden Wandel aus einer geschlechtersensiblen Perspektive. Sie geht zunächst auf Hannah Arendts Kritik an den modernen Arbeitsgesellschaften und dem darin wirksamen Arbeitsmythos ein, wobei sie insbesondere das Verhältnis von Arbeit und Demokratie thematisiert. Sie diskutiert anschließend die ihrer Einschätzung nach widersprüchlichen Tendenzen im Wandel von Arbeit und Geschlecht und weist auf einige Schwierigkeiten einer geschlechtssensiblen feministischen Perspektive auf Arbeit hin. Sie stellt ferner das aus der Analyse dieser Schwierigkeiten im Projekt "GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung" gewonnene Konzept der Soziabilität vor. Als analytische und konzeptionelle Leitidee genderkompetenter Arbeitsforschung befindet sich dieses Konzept in dem vom BMBF im Rahmen des Förderschwerpunkts "Zukunftsfähige Arbeitsforschung" geförderten Projekt jedoch noch in der Entwicklungsphase, so dass hierzu nur erste thesenhafte Anmerkungen gemacht werden können. (ICI)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kooperieren(d) lernen : methodologische Überlegungen für die Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Cooperation(al) learning : methodological reflections for work research
Autor/in:
Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Institut für Politikwissenschaft GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Universität Marburg; Marburg (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 2/2003), 2003. 41 S.
Inhalt: "Das Projekt 'GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung' verfolgt u.a. das Anliegen, Fragestellungen, Konzepte und Methoden zu entwickeln, mit denen Arbeitsforschung unter Einbeziehung der Kategorie Geschlecht betrieben werden kann. Dieses Anliegen richtet sich sowohl auf die Arbeitsforschung als wissenschaftliche Disziplin, aber auch auf ihren Gegenstand Arbeit, für den die Einbeziehung einer geschlechterkritischen Perspektive zu neuen Erkenntnissen führt. In den einzelnen Arbeitsbereichen des Projekts werden unterschiedliche Herangehensweisen gewählt, um diesem Anliegen gerecht zu werden. In dem Arbeitsbereich 'Praxiskompetenz - Praxiskooperation' werden neue Ansätze der Wissenschaft-Praxis-Kooperation erprobt und methodologisch reflektiert. Die folgenden Ausführungen geben einen Einblick in die theoretischen Überlegungen, das Anliegen, die methodischen Ansätze sowie die konkreten Vorhaben des Arbeitsbereichs. Den Ausgangspunkt bildet eine Skizzierung des ambivalenten Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Praxis im Allgemeinen und in der Arbeitsforschung im Besonderen. Die geschilderten Probleme und die daraus folgenden methodischen und methodologischen Konsequenzen stehen ebenfalls im Zentrum der feministischen Wissenschaftskritik, die aber zudem - und deshalb auch für den Arbeitsbereich instruktiv - das Geschlechterverhältnis als zentrales Moment bei der Generierung von Wissen entschlüsselte. Für das konkrete Anliegen des Arbeitsbereiches, die in den realen Arbeitsprozessen enthaltene Kompetenz für die Theorie- und Methodenentwicklung in der Arbeitsforschung systematisch nutzbar zu machen und umgekehrt blockierte oder verschüttete Kompetenz- und Handlungspotentiale in der Praxis sichtbar zu machen, geben die beteiligungsorientierte Policy-Forschung und die Aktionsforschung wichtige Anregungen, die im Anschluss dargestellt werden. Aus dem zweiten Teil des discussion papers werden die Umsetzung in konkrete Projekte sowie die ersten Erfahrungen deutlich." (Textauszug)
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2003. 331 S.
Inhalt: "Politikverdrossenheit und Rückzug aus dem politischen Raum - gegen dieses verbreitete Phänomen in unserer Gesellschaft wenden sich die Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft und Politik in diesem Band. Sie halten fest an dem Anspruch, dass Politik nicht auf Machtspiele reduziert werden darf, sondern nach wie vor emanzipatorischen Zielen verpflichtet bleiben muss. Die Beiträge eint dabei die Feststellung, dass Dagegensein nur eine andere Form des Dabeiseins ist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bodo Zeuner: Macht Macht dumm? (13-38); Kapitel Globale Perspektiven: Helmut Dubiel: Die Rationalität des Terrors (41-47); Wolf Dieter Narr: Friedenspolitik - ein Fremdwort. Mit Anmerkungen zur Gesinnungs- und Verantwortungsethik (48-61); Kapitel Geschlecht, Macht, Arbeit: Brigitte Stolz-Willig: Geschlechterpolitik und Familie (65-80); Clarissa Rudolph und Uta Schirmer: Beruf: Frau(enbeauftragte) (81-96); Kapitel Wissenspolitik: Johannes Rau: Freiheit für die Bildung - Bildung für die Freiheit (99-106); Dieter Langewiesche: Die Hochschule als politischer Raum (107-119); Christoph Ehmann: Politische und berufliche Bildung. Über die Notwendigkeit der Dualisierung der Ausbildung in Schule und Hochschule (120-135); Richard Meng: Zum Beispiel Bildung. Beruf Aufklärung (136-151); Alexander Wittkowsky: Gestaltung nachhaltiger Technik als Politik. Ingenieurinnen und Ingenieure zwischen Schrempp und Illich (152-166); Kapitel Politikfeld Arbeit: Walter Riester: Arbeit@Politik: Arbeitspolitik (169-178); Hartmut Siemon: Beruf: Arbeitslos (179-193); Manfred Heckenauer: Die Jahre "danach" - nach Berufspflichten und organisierter Tagesarbeit. Persönliche Anmerkungen aus kritisch reflektierten Primärerfahrungen in 12 Jahren (194-201); Kapitel Arbeitsfeld Politik: Sighard Neckel: Gemeindestudien in Ostdeutschland. Eine vorläufige Bilanz eigener Forschung (205-219); Claus Schäfer: Politikberatung (220-241); Hans Jürgen Arlt: Das Politische an Kommunikation und das Kommunikative an Politik. Einige Hinweise, bei Adam und Eva beginnend (242-264); Kapitel Kompetenz und Engagement: Heide Simonis: Engagement und Profession: Konkurrenz oder Ergänzung? (267-278); Dieter Wunder: Sich-Einmischen als berufliche Selbstverständlichkeit (279-289); Ingrid Kurz-Scherf: Arbeiten bis zum letzten Job. Zum internen Zusammenhang von Arbeit und Demokratie (290-311); Anhang: Oskar Negt: Brief an eine großartige Journalistin (315-317).
Schlagwörter:Arbeit; Bildung; Demokratie; Terrorismus; Friedenspolitik; Familienpolitik; Frauenbeauftragte; Bildungspolitik; Hochschulpolitik; politische Bildung; Nachhaltigkeit; Arbeitspolitik; Arbeitslosigkeit; Gemeindeforschung; Politikberatung; politische Kommunikation; Engagement
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlechterperspektiven auf den Wandel von Arbeit
Titelübersetzung:Gender prospects for the change in work
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 56 (2003) H. 10, S. 585-590
Inhalt: "Der aktuelle Wandel von Arbeit ist eng verwoben mit dem Geschlechterverhältnis und den sich darin vollziehenden Veränderungen. Sowohl die politische als auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Arbeit ist aber aus feministischer gender-orientierter Perspektive durch gravierende Schieflagen und Beschränkungen charakterisiert, die zur Verfestigung alter und zur Produktion neuer geschlechtlicher Ungleichheiten in der Arbeit beitragen, die sich darüber hinaus aber auch als eine Blockade der Zukunftsfähigkeit von Arbeitspolitik und Arbeitsforschung geltend machen. Der Androzentrismus der aktuellen Arbeitspolitik findet dabei seine konzeptionelle Entsprechung und Bestärkung im male bias der Arbeitsforschung, der auch durch die in den letzten Jahren vollzogene Öffnung innovativer Ansätze der Arbeitsforschung für neue Fragen und Herausforderungen nur unzulänglich korrigiert wird. Aber auch die feministische Arbeitsforschung ist durch gravierende Defizite und nur unzulänglich bearbeitete Desiderate gekennzeichnet. Anknüpfend an der feministischen Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bezogen auf die Heterogenität von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen und die Dynamik ihres gegenwärtigen Wandels diskutiert das Projekt 'GendA-Netzwerk feministischer Arbeitsforschung' die Frage nach der Zukunft der Arbeit unter der heuristischen Leitidee der Soziabilität." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Warum Frauen nicht arbeiten und was das mit der Arbeit der Männer zu tun hat : Arbeit in der bürgerlichen Geschlechtertheorie
Titelübersetzung:Why women do not work and what this has to do with men's work : labor in the bourgeois theory of genders
Autor/in:
Schmid, Pia
Quelle: Sozialphilosophie der industriellen Arbeit. Helmut König (Hrsg.), Bodo von Greiff (Hrsg.), Helmut Schauer (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl. (Leviathan , Sonderheft), 1990, S. 258-270
Inhalt: In dem Beitrag wird das Verhältnis von Frauen und Arbeit untersucht. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Feststellung, daß die Zuständigkeit von Frauen für Hausarbeit, für eine nicht als Arbeit geltende Arbeit, auch auf die Bewertung der Erwerbstätigkeit von Frauen abfärbt. Mit der Hausarbeit gibt es einen ganzen Bereich von gesellschaftlich notwendiger Arbeit, die nicht als Arbeit gilt, weil dieses Prädikat nur der Erwerbsarbeit zusteht, die den Männern zugeschrieben wird. Diese Zuteilung muß nicht notgedrungen zu der Meinung führen, daß Frauen nicht arbeiten. Daß es dennoch so ist, wird an zwei Diskursen nachgezeichnet: an der Ästhetisierung weiblicher Arbeit, besonders der Hausarbeit, und an der Entfremdungsdebatte. Zur Ästhetisierung weiblicher Arbeit im Bürgertum des 19. Jahrhunderts wird festgestellt, daß bürgerliche Frauen den Schein des schönen Müßiggangs perfekt beherrschen müssen, obwohl sie genau wissen, wie es im Haushalt zugeht und dauernd selbst mit Hand anlegen. Die paradoxe Situation der bürgerlichen Hausfrau wird deutlich: Unter beträchtlichem Arbeitsaufwand mußte sie als Nicht-Arbeitende erscheinen. Auf die Entfremdungsdebatte des ausgehenden 18. Jahrhunderts wird eingegangen, indem das Dilemma der Moderne erläutert wird, nämlich das Glückseligkeit und Nützlichkeit, die Bedingungen für Harmonie, auseinanderdriften: Das Getrennte wird auf die beiden Geschlechter verteilt und in der Figur des Paares wieder verklammert, wobei Männer der Tendenz nach für Nützlichkeit zuständig sind und dafür Entfremdung in Kauf nehmen müssen und Frauen der Tendenz nach für Glückseligkeit mit der Entfaltung von Harmonie. Überspitzt wird als Ergebnis der Analyse formuliert, daß Frauen nicht arbeiten und glücklich sein müssen, damit Männer arbeiten und modern sein können. (ICA)