Inhalt: Die Autorin gibt einen räsonierenden, kritischen Erfahrungsbericht über die prekäre Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses an den deutschen Hochschulen, z.B. im Hinblick auf den beruflichen Status, die Karrierechancen, die Einkommensverhältnisse und die soziale Sicherung. Sie beschreibt die "universitären Produktionsverhältnisse" und die Konkurrenzbeziehungen zwischen den akademischen Statusgruppen und weist auf den nach wie vor verschwindend geringen Anteil von Frauen an der Professorenschaft und den C-4 Lehrstühlen hin. In ihrer Problemzuspitzung der besonderen Arbeits- und Forschungssituation im wissenschaftlichen Mittelbau fragt sie danach, ob nur derjenige/diejenige die Mittellage aushalten kann, "wer das Sehenlernen blind betreibt. Muss die eigene Lage verkannt werden , sobald sie bedacht wird, um weiterzumachen?" Zum Verkennen lädt ein, dass der Preis für das wissenschaftliche Tun mitunter hoch ist: "Sicherlich in unveränderlich nur zu akzeptierender Weise hoch, wenn es um die Auseinandersetzung mit den für diesen Beruf eigenen Schwierigkeiten geht, wenn die Unfertigkeit auch des fertigen Textes akzeptiert werden muss wie die Niederlagen bei dem Versuch, sich am Schreibtisch selbst zu bezwingen. Unnötig hoch aber dort, wo ökonomische Zwänge, institutionelle Fehlentwicklungen, destruktive akademische Umgangsweisen und fehlende wechselseitige Unterstützung das Leben schwer machen." (ICI)
Schlagwörter:akademischer Mittelbau; Arbeitssituation; Arbeitsbedingungen; finanzielle Situation; soziale Sicherung; Berufsverlauf; Karriere; Motivation; Erfahrung; institutionelle Faktoren
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz