Geschlecht und Informationstechnologie : eine einflussreiche Beziehung für das mediengestützte Lernen an der Hochschule
Titelübersetzung:Gender and information technology : an influential relationship for media-based learning at university
Autor/in:
Remmele, Bernd; Stingl, Benjamin
Quelle: Die Virtualisierung der Arbeit: zur Ethnographie neuer Arbeits- und Organisationsformen. Gunther Hirschfelder (Hrsg.), Birgit Huber (Hrsg.). Interdisziplinäre Tagung "Neue Medien und Arbeitswelt. Translokale Arbeits- und Organisationsformen als Herausforderung für die ethnographische Praxis"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 217-235
Inhalt: Die Verfasser untersuchen das Verhältnis von Geschlecht und Computernutzung am Beispiel kollaborativen E-Learnings im bundesweiten Lehrverbund "Rechtsinformatik Online". Die Datenbasis bildet eine Befragung von 167 Studierenden im Wintersemester 2001/2002. Die Verfasser arbeiten die besondere Bedeutung der Einstellung zu Computer Literacy heraus, die sie als Ergebnis einer geschlechtsspezifischen Medienbiographie verstehen. Die Analyse differierender Nutzungsweisen im Kontext eines virtuell unterstützten Seminars verweist auf die Notwendigkeit der Diversifizierung und das Erfordernis einer einfachen Erreichbarkeit von Eingabeaufforderungen zur Abpufferung von geschlechtsspezifischen Diskrepanzen verschiedener medialer Synchronizitätsbedürfnisse. Vor allem (wenn auch nicht nur) Frauen begreifen ihre Teilnahme zudem auch als Qualifizierungsstrategie für den Umgang mit Online-Kommunikationsmedien. Die Verfasser diskutieren, welche Lernstile für die Aneignung der technischen Vorgaben besonders förderlich sind, fragen nach der geschlechtsspezifischen Prägung dieser Lernstile und thematisieren abschließend den möglichen Zusammenhang zwischen Lernstilen und unterschiedlichen Medienbiographien männlicher und weiblicher Nutzer. (ICE2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissensvermittlung und Geschlechterkonstruktionen in der Hochschullehre : ein ethnographischer Blick auf natur- und ingenieurwissenschaftliche Studienfächer
Titelübersetzung:Communication of knowledge and gender constructions in university teaching : an ethnographic view of natural and engineering science study subjects
Inhalt: "Die alltägliche Hochschuldidaktik und Lehrpraxis an einer bundesrepublikanischen Universität steht im Zentrum dieser empirischen Forschung. Insgesamt wurden 23 Lehrveranstaltungen der naturwissenschaftlichen Studienfächer Physik und Biologie und der ingenieurwissenschaftlichen Studienfächer Informatik und Raumplanung sowie eine Lehrveranstaltung der Pädagogik kontinuierlich beobachtet, um die Handlungsstrukturen von Lehrenden und Studierenden einer Analyse zugänglich zu machen. Mit der Auswahl der Studienfächer sind sowohl Disziplinen berücksichtigt, die von jungen Frauen und Männern nahezu paritätisch studiert werden, als auch solche, in denen Studenten eine große Mehrheit (ca. 90%) und Studentinnen eine Minderheit unter den Studierenden bilden. Zwei Perspektiven werden in der Analyse verfolgt: 1. Mit Bezug zur Fachkulturforschung wird die Frage beantwortet, wie Lehrende ihre Lehrveranstaltungen didaktisch und methodisch gestalten und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Fächern festgestellt werden können. 2. Mit Bezug auf die dekonstruktivistische Geschlechterforschung wird die Gestaltung der Interaktionen mit den und zwischen den Studierenden analysiert. Hier wird danach gefragt, welche Formen der Beteiligung die Lehrenden den Studierenden im Lehr-Lernprozess ermöglichen, wie die Studierenden ihren Handlungsrahmen mit Blick auf das Geschlecht wahrnehmen und wie Hierarchie im Lehr-Lernprozess dargestellt, relativiert und hergestellt wird. Die identifizierten Handlungsstrukturen und Praktiken werden sowohl studienfachintern als auch fächervergleichend diskutiert." (Autorenreferat)