Das Studium der Informatik : Studiensituation von Studentinnen und Studenten
Titelübersetzung:Computer science studies : study situation of male and female situations
Autor/in:
Schinzel, Britta; Klein, Karin; Wegerle, Andrea; Zimmer, Christine
Quelle: Informatik-Spektrum : Organ der Gesellschaft für Informatik e.V., Bd. 22 (1999) H. 1, S. 13-23
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Inhalt: "Frauen sind in der Informatik stark unterrepräsentiert. Bei den StudienanfängerInnen im Fach Informatik liegt ihr Anteil momentan bei nur 7-8 Prozent. Betrachtet man den Zugang von Frauen und Männern zum Informatikstudium, zeigen sich erhebliche Unterschiede. Während Männer schon in früher Jugend in und außerhalb der Schule viel Umgang mit Computern haben und darin von Eltern und LehrerInnen gefördert werden, bekommen Frauen diesbezüglich aus ihrem Umfeld weit weniger Anregungen und Unterstützung. Elternhaus und Schule, die zentralen Sozialisationinstanzen, wirken auf Frauen hemmend im Hinblick auf die Ausbildung eines Interesses an Informatik. Dementsprechend fassen Frauen häufig erst nach dem Abitur den Entschluß, Informatik zu studieren und das aus sehr rationalen Überlegungen heraus. Berufliche Möglichkeiten und Arbeitsplatzsicherheit sind für sie genauso wichtige Gründe wie ihr Interesse am Fach. Die gängige These einer weiblich-intrinsischen versus männlich-extrinsischen Motivation bei der Studienfachwahl läßt sich also bei den Informatikstudentinnen und -studenten nicht bestätigen, das Gegenteil ist hier der Fall. Was die Studiensituation angeht, zeigen sich bei der Einschätzung und Beurteilung des Studiums auf den ersten Blick keine großen Unterschiede zwischen den weiblichen und männlichen Studierenden: Ihre Erwartungen erweisen sich gleichermaßen als ziemlich realistisch, ihre Leistungsbereitschaft als angemessen. Die Lehre beurteilen Männer wie Frauen überwiegend positiv, ebenso die Atmosphäre während der Lehrveranstaltungen. Auffallend sind aber die (z.T. erheblichen) geschlechtsspezifischen Unterschiede beim subjektiven Erleben des Studienalltags. Die Frauen zweifeln viel stärker an ihren Fähigkeiten und ihrer Eignung für das Fach. Die Gespräche unter den Studenten verunsichern sie, vor allem in der frühen Phase des Studiums. Und obwohl sie die Studentensituation nicht negativer beurteilen als ihre männlichen Kollegen, denken sie doch wesentlich häufiger an einen Fachwechsel oder Studiumabbruch. Diese Befunde zeigen, daß ein Informatikstudium Frauen über die fachlichen Anforderungen hinaus vor besondere Schwierigkeiten stellt, weil sie sich nach wie vor bestehenden geschlechtstypischen Rollenerwartungen widersetzen und in einer männergeprägten Kultur bewähren müssen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Informatik; Studiensituation; Student; Studienwahl
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Studium der Informatik aus der Sicht der Studentinnen und Studenten : eine Untersuchung an 15 bundesdeutschen Universitäten
Titelübersetzung:Academic studies in applied computer science in the opinion of male and female students
Autor/in:
Schinzel, Britta; Kleinn, Karin; Wegerle, Andrea; Zimmer, Christine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 3, S. 76-93
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Inhalt: Die empirische Untersuchung über das Studium der Informatik aus Sicht der Studentinnen und Studenten wurde in zwei Schritten durchgeführt. Zunächst fanden qualitative Interviews mit Studentinnen und Studenten des Fachs Informatik im ersten, vierten und achten Fachsemester an zwei deutschen Universitäten statt. Die dort gemachten Angaben dienten der Entwickung eines standardisierten Fragebogens, der bundesweit an 5.315 Studenten, wiederum im ersten, vierten und achten Fachsemester verschickt wurde. 2.127 Fragebögen wurden zurückgeschickt, Rücklaufquote 40 Prozent. Grund dieser Umfrage war die Feststellung von Ursachen über die sinkenden Zahlen von weiblichen Studierenden im Fach Informatik. Zur Zeit sind nur sieben bis acht Prozent der Informatikstudenten weiblich. Die Untersuchung hat gezeigt, daß immer noch Schule und Elternhaus eine hemmende Wirkung im Hinblick auf die Entscheidung für ein Informatikstudium bei Frauen haben. Sie erhalten weniger Unterstützung und Anregung. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, daß ein Informatikstudium Frauen über die fachlichen Anforderungen hinaus vor Schwierigkeiten stellt, weil sie sich nach wie vor geschlechtstypischen Rollenerwartungen widersetzen und sich in einer männergeprägten Kultur bewähren müssen. Und obwohl die Studiensituation von weiblichen und männlichen Studieren gleich beurteilt wird, denken mehr weibliche Studierende häufiger an einen Fachwechsel oder Studienabbruch. Grund dafür sind oft Zweifel an ihren Fähigkeiten und ihrer Eignung für das Fach. (prk)
Schlagwörter:Informatik; Studium; Studentin; Student; Studiensituation; soziale Beziehungen; Studienabbruch; Studienfachwechsel
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ein Frauenfachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt - als Beispiel einer paradoxen Intervention
Titelübersetzung:Computer science as a women's faculty at Darmstadt Technical College - as an example of a paradox intervention
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Felicitas Steck (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1997, S. 113-128
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Inhalt: Die Autorin berichtet über die Einrichtung des Frauenfachbereichs 'Informatik' an der Fachhochschule Darmstadt. Sie beschreibt zunächst die allgemeine Benachteiligung von Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern, um dann näher auf die Vorgeschichte und organisatorische Umsetzung des Projekts einzugehen. Das Modell der 'doppelten Förderung von Frauen' dient vor allem dazu, die Geschlechterdifferenz beim Zugang zur Technik aufzuheben und zu einer Reform bestehender Studienangebote beizutragen. Insgesamt gilt es, die tradierten Geschlechtsrollen im Sinne unterschiedlicher Identitäts- und Lebenskonzepte zu überwinden und in Bezug auf Wissenschaft und Technik eine reale Gleichberechtigung herzustellen. Auf dem Hintergrund von neueren feministischen Forschungsansätzen diskutiert die Autorin die Ziele einer 'reflexiven Monoedukation' und die 'Ausstiegschancen' aus dem System der Zweigeschlechtlichkeit. (ICI)
Schlagwörter:Hessen; Studium; Geschlechtsrolle; Forschungsansatz; Feminismus; Koedukation; Technik; Informatik; Fachbereich; Förderung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Informatik - innovative Forschung und Lehre für Frauen
Titelübersetzung:Computer science - innovative research and theory for women
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Felicitas Steck (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1997, S. 137-155
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Inhalt: Im folgenden wird die Ausbildungssituation und Chancengleichheit von Frauen im Fach Informatik an den Hochschulen thematisiert. Die Autorin beschreibt das wissenschaftliche Selbstverständnis der Disziplin und wendet sich gegen die verbreitete Vorstellung, daß die Informatik nur aus Programmierung und Kenntnis von Computer-Hardware, höherer Mathematik oder Algorithmik bestehe. Viele Aufgabenbereiche, z.B. in der Softwareentwicklung, erfordern dagegen in hohem Maße Kreativität sowie Team- und Kommunikationsfähigkeit, wozu Frauen besonders geeignet sind. Im Unterschied zu anderen Ingenieurberufen bezieht sich die Informatik direkt auf die menschliche Arbeit und setzt daher auch sozialwissenschaftliche Inhalte und Methoden voraus. Die Autorin beschreibt den Frauenanteil im Informatik-Studium sowie frauenspezifische Zu- und Umgangsweisen mit dem Fachgebiet. Sie diskutiert die Vorteile der Monoedukation und gibt Anregungen für eine qualifizierte und innovative Informatik-Lehre an einer Frauenuniversität. Abschließend weist sie auf den zentralen Stellenwert von Frauenforschung an den Hochschulen hin. (ICI)
Schlagwörter:Studium; Curriculum; Informatik; Qualifikation; Frauenforschung; Gleichberechtigung; Naturwissenschaft; Studienwahl; Innovation
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag