Promoting women in post-graduate studies : chances and challanges of PhD reforms in Germany
Titelübersetzung:Die Förderung von Frauen in postgraduierten Studiengängen : Chancen und Herausforderungen der Reform des Doktorandenstudiums in Deutschland
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 253-268
Inhalt: Während der Anteil von Frauen an den Universitäten in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist, bleiben Frauen in Dauerprofessuren und Führungspositionen des Hochschulbereiches weiterhin unterrepräsentiert. Angesichts der Umstrukturierungen und Rationalisierungen im Hochschulwesen und der daraus folgenden Entwertung akademischer Karrieren wird gefragt, ob es einen zwingenden und eindimensionalen Zusammenhang gibt zwischen der steigenden Präsenz von Frauen an den Hochschulen und der Umstrukturierung des akademischen Bereiches. Dabei wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, in welcher Weise institutionelle Faktoren die akademischen Karrieren beeinflussen und inwieweit die Rolle und Struktur der postgraduierten Ausbildung in Deutschland bestimmend ist für sowohl die Geschlechtergleichheit und die Qualität und Reputation akademischer Karrieren in Zeiten der Internationalisierung und Vermarktung der akademischen Welt. So hat zum Beispiel der Bologna- Prozess und die steigende Wettbewerbsorientierung der akademischen Arbeitsmärkte auch dazu geführt, dass neue Modelle für das Doktorandenstudium geschaffen wurden, die durch einen stärker strukturierten Bildungsgang geprägt sind. Die Analyse zeigt, dass die aktuelle Reorganisation der akademischen Landschaft in Deutschland hoch widersprüchlich ist, da diese Reorganisation einerseits zu einer Abstufung und Differenzierung akademischer Karrieren und Disziplinen führt, andererseits jedoch zu einer Expansion des akademischen Arbeitsmarkts und zu einem Ausbau des Doktorandenstudiums. Von der letzteren Entwicklung profitieren zwar Frauen sehr stark, eine Degenderisierung der hoch qualifizierten akademischen Karrieren bleibt jedoch angesichts dieser Praxis eine Herausforderung für die nächste Zukunft. (ICH)
Inhalt: "Kaum eine wissenschaftliche Karriere erfolgt gänzlich ohne Gelder von Institutionen der Forschungsförderung. Ein Stipendium oder eine Projektförderung zu erhalten, ist ein vorzeigbarer Leistungsausweis und ermöglicht Forschungserfahrungen im In- und Ausland zu sammeln, zu publizieren und Netzwerke aufzubauen. Ist der Zugang zur Forschungsförderung für Frauen schwieriger, könnte dies ihr überproportionales Ausscheiden aus wissenschaftlichen Laufbahnen mit erklären. Ausgehend von der Studie 'Geschlecht und Forschungsförderung (GEFO)' im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) vereint dieser Sammelband Beiträge aus der Schweiz und dem europäischen Raum. Diese setzen sich auf unterschiedliche Weise mit den sozialen Möglichkeitsbedingungen und wissenschaftlichen Voraussetzungen für eine (erfolgreiche) Beteiligung am Wettbewerb um Drittmittelgelder auseinander und untersuchen, wie weit über Mechanismen der Forschungsförderung soziale Ungleichheiten in wissenschaftliche Chancenungleichheiten überführt werden oder ob Forschungsförderung auch kompensatorisch wirkt und hilft, geschlechtsspezifische Ungleichheiten aufzubauen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7-8); Regula Julia Leemann, Heidi Stutz: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive - Einführung (11-18); Teil I: Theoretische und empirische Grundlagen: Beate Krais: Das wissenschaftliche Feld und die Ordnung der Geschlechter (19-38); Philipp Dubach: Leaky pipeline: der überproportionale Verlust von Frauen in wissenschaftlichen Laufbahnen in der Schweiz (39-61); Teil II: Studien zur Forschungsförderung des Schweizerischen Nationalfonds: Heidi Stutz, Jürg Guggisberg: Ungleicher Zugang zu Mitteln der Forschungsförderung? (63-83); Regula Julia Leemann, Andrea Keck, Stefan Boes: Fünf Jahre nach dem Doktorat - Geschlechtereffekte bezüglich Antragsaktivität in der Forschungsförderung und Verbleib in der Wissenschaft (85-109); Stefan Boes, Regula Julia Leemann: Scientific achievements of young researchers: does funding make a gender difference? (111-134); Regula Julia Leemann, Sandra Da Rin: Zum Verhältnis von Forschungsförderung, Laufbahn und Geschlecht - feldspezifische und habituelle Bedingungen (135-155); Eric D. Widmer, René Levy, Francesco Giudici: Being female: a handicap for researchers in the competition for NCCRs? (157-180); Teil III: Weitere nationale und internationale Studien zur Forschungsförderung: Suzanne de Cheveigné, Liisa Husu, Christian Suter: Gender and excellence in research funding: European perspectives (181-201); Ina Findeisen, Katrin Auspurg, Thomas Hinz: Konkurrenz oder Sichtbarkeit? Geschlechtsspezifische Förderchancen in der Deutschen Forschungsgemeinschaft (203-220); Anna Ledin, Lutz Bornmann, Gerlind Wallon: Career development and motivation analyses of female and male applicants to the EMBO Long-Term-Fellowship Programme (221-236).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Zum Verhältnis von Forschungsförderung, Laufbahn und Geschlecht - feldspezifische und habituelle Bedingungen
Titelübersetzung:The relationship between research promotion, career and gender -field-specific and habitual conditions
Autor/in:
Leemann, Regula Julia; Da Rin, Sandra
Quelle: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive: Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen. Regula Julia Leemann (Hrsg.), Heidi Stutz (Hrsg.). Zürich: Rüegger, 2010, S. 135-155
Inhalt: "Anhand von zwei Fallbeispielen wird aufgezeigt, dass das Verhältnis von Forschungsförderung, Laufbahn und Geschlecht ein komplexes ist, das sich nicht auf einfache, geschlechtsspezifische Formen reduzieren lässt. Der Zugang zu und die Wirkung von Forschungsförderung sowie ihre Bedeutung für eine erfolgversprechende Laufbahn lassen sich nur aus dem Zusammenwirken institutioneller und habitueller Bedingungen sowie biografischer Faktoren erklären. Dimensionen geschlechtsspezifischer Integrations- und Ausschlussmechanismen im Verhältnis zur Forschungsförderung ergeben sich vor allem in Bezug auf die Abhängigkeit von Drittmitteln bei der Gestaltung der Laufbahn, die Möglichkeitsbedingungen für geografische Mobilität, die für eine Antragstellung wichtigen Vorleistungen und Unterstützungen sowie den für die Etablierung in der Forschung geforderten Habitus und die damit verbundene Lebensform." (Autorenreferat)
Inhalt: "We use two case studies to show that the relation between research funding, career trajectory, and gender is fairly complex and cannot be reduced to simple gender-specific forms. Access to and outcomes from research funding instruments as well as their importance for a successful career have to be explained by the interwoven effects of institutional and habitual conditions and the researcher's career biography. Gender-specific mechanisms of integration and exclusion in relation to research funding are mainly related to how dependent the researcher is an thirdparty funds while he or she is planning an academic career, how geographically mobile the researcher is, the requirements (achievements, support) for handing in an application, and the habitus and lifestyle the scientist needs to establish him- or herself within the research community." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Scientific achievements of young researchers: does funding make a gender difference?
Titelübersetzung:Wissenschaftliche Erfolge junger Forscherinnen : gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Forschungsförderung?
Autor/in:
Boes, Stefan; Leemann, Regula Julia
Quelle: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive: Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen. Regula Julia Leemann (Hrsg.), Heidi Stutz (Hrsg.). Zürich: Rüegger, 2010, S. 111-134
Inhalt: "Der Publikationsoutput zählt wahrscheinlich zu den wichtigsten Produktivitätsmerkmalen in der Wissenschaft. In dieser Studie wird mit Daten der Schweizerischen Hochschulabsolventenbefragung untersucht, ob sich geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirkung von Forschungsförderung auf die Anzahl Publikationen nach dem Doktorat zeigen, wobei verschiedene Instrumente der Forschungsförderung betrachtet werden. Die Resultate zeigen, dass Frauen im Durchschnitt etwa 20-30% weniger Publikationen aufweisen als Männer, selbst wenn für verschiedene Hintergrundfaktoren kontrolliert wird. Im Weiteren weisen sowohl erfolgreiche männliche als auch weibliche Antragstellende in der Projektförderung einen um etwa 40-70% höheren Publikationsoutput auf als nicht erfolgreiche Antragstellende oder Nichtantragstellende. Bezüglich Personenförderung finden wir ebenfalls einen signifikant positiven Effekt für Männer, jedoch gibt es keine Evidenz für solch einen positiven Zusammenhang für Frauen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The publication output counts among the most important criteria to evaluate research productivity. Using data from the Swiss Graduate Survey, we look at various funding instruments and their relation to the number of publications after doctoral graduation. Our results suggest that women have on average about 20-30% fewer publications than men, controlling for various Background factors. For both, men and women, we find that a successful application for project funding is associated with a publication output that is on average about 40-70% higher than that of unsuccessful participants and non-participants. Regarding individual funding, we find a positive association for men, but we find no evidence for women." (author's abstract)