Die nächste Universitätsreform ist schon da : über die drei Reformen der letzten Jahrzehnte, die Schäden, die sie angerichtet haben, und einige Gründe, warum der erreichte Zustand so nicht bestehen bleiben kann
Titelübersetzung:The next university reform is already here : the three reforms from the last decades, the damage which they caused, and some reasons why the attained state cannot continue
Autor/in:
Steinert, Heinz
Quelle: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 3, S. 310-324
Inhalt: "Der Beitrag diskutiert die universitäre Strukturreform, die Studienreform und die Reform der Forschungsfinanzierung der vergangenen Jahrzehnte. Was sich bisher an diesen drei Reformen und ihren Wechselwirkungen beobachten lässt, schließt sich zu der Tendenz zusammen, die Universität nach oben in einen Elite- und Exzellenz-Bereich und nach unten in einen College-Bereich aufzuspalten. Es ist zu fragen, wie sich die Beteiligten dazu verhalten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The contribution discusses three university reforms that took place during the past decades: the structural reform, the academic reform and the reform of funding systems. The interplay of these reforms evokes the impression that the university splits into a realm of elite and excellence on the one hand and a college zone on the other. It has to be questioned how those affected can react to this development." (author's abstract)
Der Sudoku-Effekt : zu den Gründen und Folgen der Komplexitätssteigerung an den Hochschulen
Titelübersetzung:The Sudoku-effect : reasons for and effects of the increase of complexity at the universities
Autor/in:
Kühl, Stefan
Quelle: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 16 (2010) H. 2, S. 444-460
Inhalt: "Der Artikel argumentiert, dass durch die Einführung von Leistungspunkten als einer neuen Kunstwährung an den Hochschulen ein Sudoku-Effekt produziert wird - die Ausrichtung der Studiengangsplanung und des Studiums selbst auf das Management von Leistungspunkten. Der Sudoku-Effekt wird dabei auf eine Reihe von Merkmalen zurückgeführt: die Wirkung der Zusammenfassung von Leistungspunkten in Modul-containern, die Vernetzung einer Reihe von restriktiven Anforderungen bezüglich der Zuordnung von Leistungspunkten zu Modulen, Semestern, Veranstaltungen und Prüfungen und die Notwendigkeit am Ende eine 'Punktlandung' auf genau 120, 180 oder 240 Leistungspunkte hinzubekommen. Es wird beschrieben, wie bei der Gestaltung - und teilweise auch bei der Lösung - von Bologna-Studiengängen sich eine Sudoku-Mentalität ausbildet: Hauptsache es geht am Ende irgendwie auf." (Autorenreferat)
Inhalt: "The argument of this article is that credit points as new artificial currency in universities produce a Sudoku-Effect - the concentration of the perception of students at the management of credit points. The Sudoku-Effect is explained with several characteristics of the credit point system: the cumulation of credit points in modules, the combination of several different restrictions and the necessity to produce at the end exactly 120, 180 or 240 credit points." (author's abstract)
Wie der Bologna-Prozess erfunden wurde : eine Diskursanalyse über die Etablierung eines Reformprogramms in Deutschland
Titelübersetzung:Doing Bologna : a discourse analysis of the construction of a reform programm in Germany
Autor/in:
Maeße, Jens
Quelle: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 28 (2008) H. 4, S. 363-376
Inhalt: "Internationale und insbesondere europäische Politikprozesse haben in den vergangenen Jahren im Bereich der Reform nationaler Bildungssysteme an Bedeutung gewonnen. Unter dem Schlagwort 'Bologna-Prozess' wird die deutsche Studienstruktur an angelsächsische Modelle angepasst. Dies wirft die Frage auf, wie der Bologna-Prozess als politischer Reformprozess funktioniert. Der Beitrag geht dem auf zwei Ebenen nach. Er zeigt erstens, durch welche verstreuten institutionellen Entwicklungen und Ereignisse des policymaking der Bologna-Prozess als Reformprogramm etabliert wurde. Er analysiert dann am Beispiel eines Zeitschriftenausschnitts die diskursiven Techniken und Mechanismen der Herstellung von Legitimität. Im Ergebnis zeigt der Beitrag, dass der Bologna-Prozess mit einer auf Konsens basierenden politischen Logik operiert. Die Entscheidungen sind nicht mehr verhandelbar, der Text präsentiert sich technokratisch und die Hochschulen werden dazu animiert, die Bedeutung des Bologna-Prozesses letztlich selbst zu finden." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the last decade, international and especially European policies became more and more importent for the transformation of national higher education systems. The German higher education system will be reorgenized according to Anglo-Saxonian standards in the name of the 'Bologna Process'. In the view of this development one may ask how the Bologna Process as a policy process works. The contribution follows two pathes of analysis. First, it will look at the dispersed institutional developments and events of policymaking. In a second step, the contribution will analyse a text from a journal and work out the discursive mechanisms of the constitution of legitimacy. As a result, the analysis shows that the political logic of the Bologna Process is the logic of consensus: the political decision is already drawn, the text is technocratic, and the universities are animated to search for the meaning of the Bologna Process independently." (author's abstract)
Struktur und Problemfelder des Akkreditierungssystems in Deutschland
Titelübersetzung:The German system of accreditation
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 29 (2007) H. 2, S. 78-97
Inhalt: "Der Beitrag stellt die Einführung der Akkreditierung in Deutschland sowie die involvierten Akteure und die angewendeten Verfahren dar. Schwerpunkt ist eine detaillierte Policy-Analyse der Verfahren im Kontext der derzeitigen Hochschulreformen. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die Akkreditierungspolitik in mehrfacher Hinsicht unter Problemen leidet: Das Akkreditierungssystem kann mit dem Tempo der Reformen nicht Schritt halten, was dazu führt, dass viele Studiengänge ohne Akkreditierung begonnen werden. Außerdem gelingt es dem System nicht, eine ausreichende Zahl von Gutachtern für die Akkreditierungsverfahren zu gewinnen. Darüber hinaus werden die Verfahren stark von der europäischen Politik beeinflusst, sodass das System der Qualitätssicherung und -bewertung 'superkomplex' wird. Das föderale System der Bundesrepublik Deutschland führt zu einer doppelten Schicht dezentralisierter Verantwortlichkeiten (national und europäisch). Des Weiteren ist die Akkreditierung eines Studiengangs ein teures Verfahren, und die Kosten müssen von den Institutionen ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung getragen werden. In den abschließenden Überlegungen wird das deutsche Akkreditierungssystem in den Kontext europäischer Entwicklungen gestellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution provides in its first part an overview of the German system of accreditation which follows a two-tiered structure. The Accreditation Council serves to implement governmental policies and accredits accreditation agencies while the agencies (altogether six) accredit new study programmes which have been established in the framework of the Bologna process. In its second part the contribution consists of a policy analysis assessing the strengths and weaknesses of the German system of accreditation. Three main issues are emphasised: First, accreditation in Germany has difficulties to cope with the speed of the introduction of new study programmes according to the Bachelor and Master model. Second, there is tension between an increasing market orientation and competition among the accreditation agencies straining for independence and the political role of the Accreditation Council. Third, there is a lack of coherence between accreditation and evaluation of quality. The last part of the contribution discusses the growing debate of a change from programme accreditation to process accreditation which might be a solution to the first and the third issue analysed as being problematic." (author's abstract)
Expansion und Umbau : Hochschulreformen in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1977
Titelübersetzung:Expansion and transformation : university reforms in the Federal Republic of Germany between 1964 and 1977
Autor/in:
Bartz, Olaf
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 16 (2007) H. 2, S. 154-170
Inhalt: "In der Rubrik 'Geschichte' werden die Hochschulreformen der 1960er und 70er Jahre in Deutschland untersucht. Der Autor beschäftigt sich mit der Hochschulreform in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1977. Gliederung: 1. Hochschulpolitische Restauration bis in die frühen 1960er Jahre - Aufbruch um 1964; 2. Reformen seit 1964: Landeshochschulgesetze, Landeshochschulpläne, Ausbau des tertiären Bereichs; 3. Nicht vollendete Reformen; 4. Wissenschaftspolitische Konsolidierungen 1972-1977; 5. Fazit. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1964-1977." (Textauszug)
Streit der Exzellenzen : die konservative Kritik des deutschen Bologna-Prozesses
Titelübersetzung:The battle of excellencies : conservative criticism of the higher education reform
Autor/in:
Draheim, Susanne; Reitz, Tilman
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 49 (2007) H. 4, S. 491-501
Inhalt: Zu den schärfsten und einflussreichsten Kritikern des Bologna-Prozesses und der hinter diesem stehenden Marktideologie gehören Konservative. Diese Konservativen sind nicht notwendigerweise Parteigänger konservativer Parteien, sie teilen aber ein positives Bild der alten Universität nach dem Modell Humboldts, in der eine kleine Gruppe unabhängiger Geister Wissen über die menschliche Welt schafft und bewahrt. Was ist falsch an dieser Kritik? Nach Ansicht der Verfasser liegt der Fehler nicht nur in der Glorifizierung alter Machtstrukturen, sondern auch in ihrer Haltung zur Reform. Während die Bologna-Technokraten einen neuen Standard für die Massen schaffen, haben die Konservativen gute Chancen, einen kleinen elitären Sektor zu verteidigen, in dem die alte Tradition wieder auferstehen kann, unbehelligt von den Lasten und Gefahren einer Hochschulbildung für die Massen. (ICEÜbers)
Inhalt: "Some of the sharpest and most influential critiques of the Bologna process, but also of the market ideology attached to it, are uttered from a distinctively conservative position. While not necessarily allies of conservative parties, the critics share a positive image of the old Humboldt model university where a small group of independent spirits freely produced and perpetuated substantial knowledge about the human world. The text asks what is wrong with this critique - and argues that it's not only its neglect or glorification of old power structures, but rather a complementary relation towards the reform: while the Bologna technocrats build up a new standardised model for the masses, the conservatives have good chances to defend a small elite sector where the old university tradition may be re-implemented, now safe from the burdens and dangers of mass higher education." (author's abstract)
Titelübersetzung:University reform in the opinion of universities
Autor/in:
Wintermantel, Margret
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2006) H. 48, S. 8-13
Inhalt: "Im Wandel und in der Expansion liegt eine große Chance für die deutschen Hochschulen. Sie können sich keinen Stillstand leisten und müssen alle Möglichkeiten nutzen, um ihre Qualität und ihre Effizienz zu steigern, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können." (Autorenreferat)
Frauenförderung und Hochschulreform : eine geschlechtergerechte Bilanz in der Bildungspolitik
Titelübersetzung:Promotion of women and university reform : a gender-friendly balance in educational policy
Autor/in:
Kiel, Sabine
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 21 (2004) H. 3, S. 23-26
Inhalt: "Seit Jahrzehnten soll im Rahmen einer demokratischen Hochschulreform Frauenförderung und Gleichstellungspolitik vorangetrieben werden. So erlangen quantitativ mehr Frauen die Hochschulreife, beginnen ein Studium und schließen es erfolgreich ab. Doch spätestens in der weiteren akademischen Laufbahn sind Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Die Autorin unterzieht dies einer statistischen Analyse." (Textauszug)
Erduldete Transformation : Hochschulreform als Spielball der Politik
Titelübersetzung:Tolerated transformation : university reform as a plaything of politicians
Autor/in:
Nickel, Sigrun
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 11 (2002) H. 1, S. 101-112
Inhalt: Die Autorin erläutert aktuelle Hochschulreformbestrebungen in Österreich und vergleicht sie mit entsprechenden Reformvorhaben und deren Umsetzung in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen u.a. die Bereiche Hochschulorganisation und -management, Dienstrecht, Budgetierung und Studiengebühren. Positiv hervorgehoben wird, dass sich die Reform in Österreich nicht auf Teilaspekte beschränkt, sondern im Rahmen einer Gesamtkonzeption angelegt ist. (HoF/Bo)