Die Marginalisierung des Vaters : eine europäische Perspektive
Titelübersetzung:Marginaliation of the father : a European perspective
Autor/in:
Gillis, John R.
Quelle: Familie, Bindungen und Fürsorge: familiärer Wandel in einer vielfältigen Moderne ; Freiberger Studie zum familiären Wandel im Weltvergleich. Hans Bertram (Hrsg.), Nancy Ehlert (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2011, S. 93-107
Inhalt: Die Marginalisierung von Vätern in westlichen Gesellschaften ist eher ein strukturelles denn ein moralisches Problem. Solange die Rolle der Männer sich zentral von ihrer gesellschaftlichen Teilhabe an der Berufsrolle ableitet und die Rolle der Väter im Wesentlichen die des Ernährers ist, ist die Rolle des Vaters in der modernen Gesellschaft eher marginalisiert. Das traditionelle Ernährermodell kann nämlich von vielen Männern gar nicht mehr erfüllt werden, weil ihre Einkommensmöglichkeiten in der postindustriellen Gesellschaft nicht ausreichen, um ihre Familie überhaupt zu ernähren. Die Mittel- und Oberschichten verfallen der "Career Mystique" und haben keine Zeit mehr für Familie. Eine Chance liegt in der Neukonstruktion der Vaterrolle, die dann nicht mehr allein über die männliche Geschlechterrolle definiert wird. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Väter und ihre Kinder: zwei Sichtweisen auf eine Familie?
Titelübersetzung:Fathers and their children: two views of one family?
Autor/in:
Lange, Andreas; Zerle, Claudia; Alt, Christian
Quelle: Vaterwerden und Vatersein heute: neue Wege - neue Chancen!. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S. 270-288
Inhalt: Nach einem Einblick in die Konstruktionsprozesse von Familie durch Kinder gehen die Verfasser anhand der Daten des DJI-Kinderpanels der Frage nach, ob Väter und Kinder Familie ähnlich oder divergent konstruieren. Das Familienklima wird als Konstrukt betrachtet, das Einsichten in die Wahrnehmung von Familie durch Väter und ihre Kinder gewährt. Hervorgehoben wird die Notwendigkeit, Persönlichkeitsaspekte in die Kindheits- und Väterforschung einzubeziehen. Die Verfasser fragen nach individuellen Determinanten der Beurteilung von Familie und unterstreichen die große Bedeutung der Partnerschaftsqualität für die Väter. Für eine positive Bewertung der Familie ist der kindzentrierte väterliche Umgang in Erziehungsfragen sowohl in der Einschätzung von Kindern wie von Vätern ausschlaggebend. Die Verfasser plädieren für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den gemeinsamen und differenten Perspektiven auf Familie bei Vätern und ihren Kindern. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Null Bock auf Familie!? : schwierige Wege junger Männer in die Vaterschaft
Titelübersetzung:No desire for a family!? : difficult paths of young men to fatherhood
Autor/in:
Zerle, Claudia; Krok, Isabelle
Quelle: Vaterwerden und Vatersein heute: neue Wege - neue Chancen!. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S. 121-140
Inhalt: Die Verfasserinnen legen Daten einer am Deutschen Jugendinstitut durchgeführten Studie vor, die eine hohe Verbreitung von Kinderwünschen bei jungen Männern belegen. Dennoch nimmt die Geburtenziffer ab und das Alter der ersten Vaterschaft im Lebenslauf wird nach hinten verschoben. Der Schlüssel zum Verständnis dieser Entwicklung ist ein komplexer Set von Bedingungen, die aus Sicht der Betroffenen erfüllt sein muss, um für eine Vaterschaft gerüstet zu sein: eine verlässliche Partnerschaft, ein ausreichendes Einkommen und eine sichere berufliche Position - in Zeiten raschen sozialen Wandels keine Selbstverständlichkeiten. Die Verfasserinnen stellen die geforderten familienpolitischen Maßnahmen dar, an erster Stelle "mehr Zeit für Kinder". Sie leiten Handlungsempfehlungen für Politik und Arbeitgeber ab, um die Bereitschaft junger Männer für Familie Wirklichkeit werden zu lassen. (ICE2)