"Geschlecht und Alter(n)" im Wandel von Forschung, Lebenslagen und Lebensläufen
Titelübersetzung:"Gender and old age/aging" during the change in research, living arrangements and life careers
Autor/in:
Backes, Gertrud M.
Quelle: Sex and gender: interdisziplinäre Beiträge zu einer gesellschaftlichen Konstruktion. Martin K.W. Schweer (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang (Psychologie und Gesellschaft), 2009, S. 121-142
Inhalt: Die Autorin arbeitet einige wichtige Aspekte von geschlechterspezifischen Lebensläufen und ihren Implikationen für Alter(n) und Lebenslagen exemplarisch heraus. Sie skizziert dabei empirische Grundlagen für die Analyse der sich wandelnden Geschlechterverhältnisse und -beziehungen über den Lebens(ver)lauf mit Konsequenzen für die Lebenslage bis ins hohe Alter, und zwar entlang der Grunddimensionen der Lebenslage (materielle Situation, Beschäftigung, soziale Vernetzung und Gesundheit). Zum einen geht es um die soziale Ungleichheit im geschlechterspezifischen Lebens(ver)lauf, die sich z. B. in den kumulativen sozialen Risiken alter Frauen zeigen. Zum anderen werden soziale Wandlungsprozesse in ihren Auswirkungen auf weibliche und männliche Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Geschlechterlebenslauf skizziert. Dabei werden neue Risiken, riskante Chancen und Widersprüche in den Geschlechterlebensläufen sowie deren Auswirkungen auf künftiges Alter(n) thematisiert. Die These von der hierarchischen Komplementarität der Geschlechterverhältnisse bis ins Alter wird somit empirisch begründet. Für weitere Analysen ist es nach Meinung der Autorin notwendig, die Konzepte des "gendered life course" bzw. des "ageing as a gendered process" und der interdependenten Lebenslagen als konzeptionelle Eckpunkte zu entwickeln. (ICI2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was wird aus der Geschlechterdifferenz im Alter? : über die Angleichung von Lebensformen und das Ringen um biografische Kontinuität
Titelübersetzung:What will become of the gender difference during old age? : alignment of ways of life and the struggle for biographical continuity
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Älterwerden neu denken: interdisziplinäre Perspektiven auf den demografischen Wandel. Sylvia Buchen (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 197-215
Inhalt: Die Autorin setzt sich kritisch mit der These einer "Feminisierung des Alters" auseinander, die besagt, dass der Verlust der Erwerbsarbeit für Männer eine 'strukturelle Feminisierung' bedeute und es damit zu einer Angleichung der Geschlechter komme. Am Beispiel biografischer Erzählungen im Kontext der Biografieforschung zeigt die Verfasserin die Tendenz Älterer, ihre Lebensgeschichte in der Erinnerung normativen Erwartungen anzupassen, obwohl das Leben ganz anders verlief. Demzufolge sieht sie in Biografiearbeit (z.B. im Kontext von Schreibwerkstätten) eine Möglichkeit zur Problematisierung der Konstruktionsweisen biografischer Erzählungen als wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Neuem im Alter. (ICF2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen und Männer altern unterschiedlich
Titelübersetzung:Men and women age differently
Autor/in:
Niederfranke, Annette
Quelle: Was uns bewegt: Beiträge aus der Frauenforschung. Elke Begander (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2000, S. 87-102
Inhalt: "Annette Niederfranke resümiert aus ihrem Arbeitsgebiet der Alternsforschung: 'Frauen und Männer altern unterschiedlich'. Sie belegt dies anhand einer Reihe von empirischen Untersuchungen zum Vergleich der realen Bedingungen und Lebensentwürfe von älteren Frauen und Männern. Neuere Forschungen räumen mit überholten Vorstellungen auf: z. B. von der vermeintlichen biologischen Überlegenheit der Frauen; richtig ist, dass sie zwar älter werden, aber auch kränker; oder der irrigen These, dass eine frühere Berufstätigkeit Frauen das Alter leichter bewältigen lässt. Interessante Beobachtungen deuten ferner auf eine zunehmende Angleichung der Geschlechter hin: Im Alter zeigen auch Männer Gefühle, Frauen gewinnen an Selbständigkeit. Ähnlich wie für die Arbeitswelt lässt sich eine 'Feminisierung des Alters' vorhersagen: Immer mehr Männer werden im Alter allein und auf knappster Versorgungsbasis leben müssen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Mann; Altern; alter Mensch; Lebensweise; biologische Faktoren; soziale Faktoren
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis