Zwischen beruflichem Statusmanagement und Familiengründung: Fachkräfte 10 Jahre nach ihrem Schulabschluß ; Arbeits- und Ergebnisbericht des Teilprojekts A1
Titelübersetzung:Managing occupational status and forming a family: skilled workers ten years after leaving school
Autor/in:
Heinz, Walter R.; Witzel, Andreas; Kühn, Thomas; Schaeper, Hildegard; Zinn, Jens O.
Quelle: Bremen, 1999. 30 S
Inhalt: Wir haben in unserer quantitativen und qualitativen Längsschnittstudie sowohl die Institutionen Beruf und Familie als auch die Orientierungen und Handlungsstrategien junger Fachkräfte einbezogen und uns daher mit der Analyse von Biographien als Mikrodynamik individueller Bewegungen in Strukturen und mit Sequenzanalysen gesamter Berufsverläufe befaßt. Dazu kam die Analyse des Einflusses unterschiedlicher beruflicher Karrierechancen auf die berufsbiographischen Ziele unter Berücksichtigung der eingeschränkten Vereinbarungsmöglichkeiten von Familie und Erwerbsarbeit. In der vierten abschließenden Erhebungswelle (1997) des Makropanels haben wir neben der differenzierten Rekonstruktion der Berufs- und Familienverläufe auch die aus den qualitativen Analysen stammende Typologie der berufsbiographischen Gestaltungsmodi - nämlich als berufsbiographische Orientierungsmuster (BGM) - standardisiert rekonstruiert. Die Ergebnisse verdeutlichen, daß die berufsbiographischen Orientierungen ebenso wie die Typen der BGM systematische Zusammenhänge mit Geschlecht, Ausbildungsberuf und Karriereverläufen aufweisen. Dabei zeigt sich beispielsweise, daß Aufstiegsorientierung und Chancenoptimierung eher ein männliches und Betriebsidentifizierung ein eher weibliches Orientierungsmuster darstellen. Die Verbindung zwischen qualitativen und quantitativen Analysen demonstriert den Gewinn einer wechselseitigen Validierung der jeweiligen Ergebnisse. In einem weiteren Systematisierungsschritt konnten die sechs BGM drei übergeordneten Kategorien: Statusarrangement, Karriereambition und Autonomiegewinn zugeordnet werden. Insgesamt fällt bei den kontextbezogenen Verlaufsanalysen auf, daß die BGM über den untersuchten Zeitraum von acht Jahren eine hohe Konstanz aufweisen. Was die Tätigkeitsverläufe angeht, so läßt sich zeigen, daß seit Ausbildungsabschluß (1989) eine starke Ausdifferenzierung der Verlaufsmuster stattgefunden hat: Nur noch ein gutes Drittel der Befragten war im Beobachtungszeitraum durchgängig vollzeit erwerbstätig; erwartungsgemäß variieren die Anteile nach Geschlecht und Berufstypik. Die Ergebnisse dokumentieren also, daß Lebensverläufe durch sozialstrukturelle Faktoren und die an den jeweiligen Beruf gebundenen Handlungsressourcen und Mobilitätschancen geprägt werden. Die Familiengründung, das zeigen die qualitativen Daten, ist für einen Großteil der Befragten ein plan- und entscheidbares Ereignis. In der neu entwickelten Typologie der Familienplanung wird der Prozeßcharakter vor dem Hintergrund unterschiedlicher Berufsverläufe transparent gemacht. Der Prozeß der Familiengründung ist bei den Befragten, die im Durchschnitt 28 Jahre alt waren (1997), noch nicht abgeschlossen. Es deutet sich jedoch an, daß die Planungshorizonte und die Art der Integration familialer und beruflicher Lebensplanung mit den berufstypischen Handlungsbedingungen und Entwicklungschancen korrespondieren.
Schlagwörter:Berufsverlauf; Familienzyklus; Familiengründung; school graduation; job history; training; Schulabschluss; Sozialisation; vocational education; socialization; family formation; Partnerschaft; longitudinal study; life career; attitude; Längsschnittuntersuchung; Ausbildung; Familie; partnership; Karriere; Beruf; family; Berufsbildung; family cycle; occupation; gender-specific factors; Lebenslauf; career; Einstellung
Erwerbseinstieg von Frauen nach der Geburt des jüngsten Kindes
Autor/in:
Nowak, Vera; Pfeiffer, Christiane
Quelle: Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien; Wien (Working Paper / Österreichisches Institut für Familienforschung, 6), 1998. 21 S
Inhalt: Die Auswertungen wurden auf Basis des Familien- und Fertilitätssurveys 1996 (FFS ’96) durchgeführt, bei dem insgesamt 4581 Frauen und 1539 Männer zwischen 20 und 54 Jahren repräsentativ für ganz Österreich zu ihren Lebensverläufen sowie zu familienrelevanten Themenbereichen befragt wurden. Mit dem dieser Studie zugrundeliegenden biographischen Ansatz (d.h. mit der Rekonstruktion von Geburten-, Partnerschafts-, Ausbildungs- und Erwerbsbiographien) können spezielle zeitbezogene Daten gewonnen werden, welche die Analyse von in Wechselbeziehung stehenden, parallelen Lebensprozessen erlauben. Dadurch erst wird die Erfassung der Dynamik einer Personen- und Familienentwicklung ermöglicht. Gerade dieser Methodenansatz - nämlich die Betrachtung kritischer Lebensereignisse oder Lebensabschnitte in der Längsschnittbetrachtung des Lebenslaufes - eignet sich in besonderer Weise, das Einstiegsverhalten von Frauen in den Erwerb nach der Geburt eines Kindes zu untersuchen.
Schlagwörter:women's employment; employment history; Erwerbsbeteiligung; Austria; Erwerbsverlauf; birth; Österreich; Familie; life situation; woman; Geburt; Kind; family; child; labor force participation; Lebenssituation; Frauenerwerbstätigkeit; Familien- und Fertilitätssurvey (FFS)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Sonderforschungsbereich 186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf" - Forschungsprogramm 1997-1999
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1997. 27 S
Inhalt: "Diese Broschüre soll der Information über die Forschungskonzeption und die Teilprojekte des im Sommer 1988 an der Universität Bremen von der DFG eingerichteten Sonderforschungsbereichs 186 'Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf' dienen. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden. In der neuen und vierten Forschungsphase (1997-1999) richtet sich die Leitfrage des Sfbs auf die Struktur und Entwicklungslinien von Lebenslaufpolitik, d.h. auf die institutionellen Steuerungsprozesse und individuellen Handlungsstrategien in den Lebensbereichen Familie, Bildung, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Sozialpolitik/ soziale Sicherung im Rahmen des in Deutschland vorherrschenden Lebenslaufmodells. Die Besonderheiten dieses Modells als konzeptionelle Vorstellung (policy) und institutionelles Arrangement (politics) werden im Mittelpunkt von Forschungsarbeiten, bezogen auf die bisher untersuchten Statuspassagen, stehen. Die Zusammensetzung der Projekte hat sich gegenüber der letzten Forschungsphase nur leicht verändert: Das Kooperationsprojekt YE 1 ist ausgelaufen."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; change of status; job history; risk; panel; Kriminologie; sozialer Status; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Panel; social research; Sozialforschung; social inequality; Familienforschung; interdisciplinary research; social status; criminology; occupational research; Erwerbsarbeit; social policy; social security; life career; social psychology; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Familie; family research; occupational sociology; Medizinsoziologie; sozialer Wandel; medical sociology; Berufsforschung; Geschlechterforschung; family; gender-specific factors; Lebenslauf; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf: Institutionelle Steuerung und individuelle Handlungsstrategien: Finanzierungsantrag für die vierte Forschungsphase 1997-1999
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1996. 557 S
Inhalt: "Der Finanzierungsantrag des Sfb 186 für die vierte Forschungsphase 1997-1999 gibt Einblicke in die Forschungsbasis und Forschungsziele des Sonderforschungsbereichs. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden.
Als Leitmotive für den Sonderforschungsbereich ergeben sich folgende Fragenkomplexe: Wie bearbeiten die Institutionen des Arbeitsmarktes, der Berufsbildung, der familialen Reproduktion und der sozialstaatlichen Sicherung die sozialen Risiken: inwieweit haben sich ihre Normalitäts-Konzeptionen, Zuständigkeiten und Praktiken seit Mitte der 70er Jahre verändert? Wird es zu Risikoumverteilungen oder zu einer Kumulation von Risiken bei bestimmten Sozialgruppen kommen und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen? Welche Möglichkeiten und Grenzen für eine Umgestaltung der männlichen und weiblichen Normalbiographie ergeben sich längerfristig aus neuen Lebensentwürfen, Risikolagen und deren institutioneller Bearbeitung? Wie arrangieren sich die Individuen mit den Diskontinuitäten im Lebenslauf und den Friktionen zwischen institutionalisierten Lebenslaufmustern und individuellen Lebensentwürfen, und wie werden diskontinuierliche Statuspassagen von verschiedenen sozialen Gruppen bewältigt?
In der vierten Förderungsphase (1997-1999) richtet sich die Leitfrage auf die Struktur konzeptioneller Vorstellungen von Lebenslaufpolitik in den Arbeitsbereichen des Sonderforschungsbereichs 186, also auf lebenslaufpolitische Grundsatzfragen und Konzepte hinsichtlich Familie, Bildung, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Sozialpolitik/ soziale Sicherung und auf die institutionellen Rahmensetzungen von Lebenslaufpolitik in diesen Feldern. Beides unterliegt gegenwärtig einem starken Veränderungsdruck durch die Internationalisierung von Kapital, Arbeit und Recht. Der Sfb 186 bezieht in allen Projektbereichen die drei Ebenen des sozialen Wandels in seine Analysen ein: Sozialstrukturen, Institutionen und Individuen. Die Projekte arbeiten mit mehreren unterschiedlichen Datensätzen. Ein ständiges Problem aller bisherigen Förderungsphasen war deshalb, das Vorantreiben der Integration der Datenerhebungen und Datenanalysen bei Mehrebenenerhebungen und Methodenmix. Die Lösung erfordert besondere Anstrengungen, da der Sonderforschungsbereich mit Längsschnittdaten unterschiedlichen Typs arbeitet und nicht mit Querschnittserhebungen."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; abweichendes Verhalten; Statuswechsel; junger Erwachsener; Sozialversicherung; Kriminologie; social welfare state; sozialer Status; Panel; social research; Sozialforschung; Sozialhilfe; interdisciplinary research; social status; criminology; Steuerung; occupational research; social policy; social security; life career; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Beruf; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; Berufsforschung; Geschlechterforschung; career end; Bildungschance; deviant behavior; Berufseinmündung; gender-specific factors; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; gender relations; change of status; job history; Sozialstaat; risk; panel; Federal Republic of Germany; educational opportunity; soziale Sicherung; social insurance; interdisziplinäre Forschung; gainful work; steering; social assistance; social inequality; Familienforschung; Erwerbsarbeit; social psychology; young adult; Familie; occupational sociology; family research; Medizinsoziologie; career start; Berufsausstieg; medical sociology; family; occupation; Lebenslauf; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Centrality and peripherality upside down? Gender equality and the family in Western Europe
Titelübersetzung:Ein umgekehrtes Verhältnis von Zentrum und Peripherie? Geschlechtergleichheit und die Famile in Westeuropa
Autor/in:
Jallinoja, Riitta
Quelle: Historical Social Research, 20 (1995) 2, S 244-265
Inhalt: Der vorliegende Beitrag untersucht die Geschlechter(un)gleichheit und Prozesse der Familienbildung im Kontext der Cleavage-Theorie von Stein Rokkan hinsichtlich der entscheidenden Dichotomie Zentrum/Peripherie. Das Schema ist einfach: hoch modernisierte Gesellschaften gehören zum Zentrum, weniger moderne zur Peripherie. Die Gleichheit der Geschlechter und die Entstehung einer Vielzahl neuer Ehe- und Familienformen sind dabei Indikatoren der Modernisierung. Daraus kann der Schluß abgeleitet werden, je höher die Gleichheit der Geschlechter in einem Land ist und je mehr nicht-traditionelle Familienformen vorliegenden, desto zentraler ist die Position eines Landes. Rokkans Ansatz und diese Hypothese wird anhand empirischer Daten für einige westeuropäische Länder (Zentrum: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Italien und Dänemark; Peripherie: Irland, Spanien, Portugal, Griechenland, Norwegen, Schweden und Finnland) geprüft. (pmb)
Inhalt: 'The study tries to apply Rokkan's centre/periphery dichotomy to the analysis of gender equality and the family, which, according to Rokkan, belong to the domain of culture. The final criterion for centrality and peripherality is provided by the level of modernization, gender equality being as such a sign of modernization, while the frequency of new family forms being the criterion for the degree of modernization in the case of the family. According to the indicators used in the study, we can conclude that politico-economic centrality and peripherality do not coincide with centrality and peripherality in the domains of gender equality and the family, the differences in this respect stemming rather from each country's cultural heritage. Amont the politico-economically peripheral countries, the four Nordic countries form the most modernized territory as to gender equality and the family, whereas the southern seaward periphery form the least modernized territory in this respect. Centrality in the domain of economics provides a more or less intermediate position as to the modernization of gender equality and the family.' (author's abstract)
Schlagwörter:Western Europe; Gesellschaft; Familie; society; equality of rights; sex ratio; Differenzierung; Mann; woman; Gleichberechtigung; family; differentiation; man; Geschlechterverteilung; Westeuropa
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Einstellung zur Berufstätigkeit der Frau: steigende Zustimmung im Osten, Stagnation im Westen
Titelübersetzung:Attitude towards gainful occupations of women: increasing agreement in east Germany, stagnation in west Germany
Autor/in:
Braun, Michael
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren, (1995) 13, S 6-9
Inhalt: 'Eine der ausgeprägtesten gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahzehnte betrifft die Rolle der Frau in Familie und Beruf. Zu nennen ist hier in erster Linie der Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit, insbesondere der von Müttern kleiner Kinder. Weitere auffällige Entwicklungen im Bereich der Familie hängen mit der sich wandelnden Rolle der Frau zusammen bzw. wirken auf diese zurück, wie etwa die Zunahme nichtehelicher Formen des Zusammenlebens, die Zunahme der Ehescheidungen, die Abnahme der Geburtenzahlen sowie die Zunahme sogenannter unvollständiger Familien, in denen in der Regel die Frau alleine für die Erziehung der Kinder verantwortlich ist. Veränderungen dieser Art haben in allen industriellen Gesellschaften stattgefunden - allerdings mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Parallel zu diesen Änderungen des tatsächlichen Verhaltens ist in allen Ländern, in denen entsprechende Daten erhoben wurden, auch ein nachhaltiger Einstellungswandel zu beobachten. Diese Einstellungen können eine Konsequenz des Verhaltens sein, sie sind aber auch eine wesentliche Voraussetzung für eine Fortsetzung der allmählichen Entwicklung hin zu einer faktischen Gleichstellung der Frau. Es ist daher - auch unabhängig vom tatsächlichen Verhalten - wichtig, wie sich die Menschen in West- und Ostdeutschland in diesem Einstellungskomplex unterscheiden, wie sich die Einstellungen in den letzten Jahren in Deutschland entwickelt haben und in welche Richtung sie sich voraussichtlich in der Zukunft entwickeln werden.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:alte Bundesländer; education; attitude; old federal states; ökonomischer Wert; Familie; working woman; gender role; Erziehung; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Berufstätigkeit; Kind; family; child; neue Bundesländer; gainful occupation; New Federal States; berufstätige Frau; economic value; Einstellung
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Titelübersetzung:Family women at the end of their motherhood phase
Autor/in:
Herlyn, Ingrid; Vogel, Ulrike
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 6 (1994) 1/2, S 6-15
Inhalt: 'Familienfrauendasein, d.h. die Versorgung von Haushalt und Familie bei ökonomischer Abhängigkeit vom Ehemann, schränkt sich heute ein auf die aktive Mutterphase, an deren Ende es gilt, neben den Familienpflichten individuell neuen Lebenssinn zu finden. Anhand von biographischen Interviews mit rund 50 betroffenen Frauen stellten sich im wesentlichen drei Bewältigungsstrategien heraus: eine unveränderte Familienexistenz bei Ausdehnung von Freizeitaktivitäten, die Suche nach Teilzeitarbeit ohne Veränderung in der Familie und drittens das Streben letztlich nach Vollzeiterwerbstätigkeit bei Umverteilung der Familienpflichten. Die jeweilige Bewältigungsstrategie wird wesentlich bedingt durch subjektive biographische Ressourcen, die unterschiedliche Beziehungen zu Familie und eigener Leistung umfassen und das Ausmaß individualisierter Lebensführung jetzt mitbestimmen.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Versorgung; modification; woman; way of life; supply; family; Biographie; Lebensweise; biography; Familie; Änderung
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Arbeitsteilung und Tagesablauf beim Übergang junger Paare zur Elternschaft
Titelübersetzung:Division of labor and daily routine during the transition of young couples to parenthood
Autor/in:
Buba, Hans-Peter; Vaskovics, Laszlo A.
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 6 (1994) 3, S 150-176
Inhalt: 'Parallel zur Erosion von Zeitstrukturen vollzieht sich ein gesellschaftlicher Prozeß zunehmender Ausdifferenzierung familialer Entwicklungsverläufe. Die Optionenvielfalt im Beruf (z.B. durch flexible Arbeitszeiten) muß abgestimmt werden auf Ansprüche und Erwartungen, die eine Partnerbeziehung oder Familie mit sich bringt. Der Artikel verfolgt solche Anpassungsleistungen anhand der Ergebnisse einer empirischen Längsschnittstudie sowie von Zeitbudgeterhebungen bei jungen Paaren vor und nach der Geburt des ersten Kindes. Sie belegen, daß sich bei kinderlosen Paaren (z.B. durch die Berufstätigkeit beider Partner, die relative Angleichung der Alltagsorganisation und des Zeitaufwandes für Obligationen) Geschlechterrollen zunehmend egalisieren. Der Übergang zur Elternschaft bewirkt eine Rückkehr zur traditionellen Rollenteilung. Flexible Arbeitszeiten führen zwar zu einer stärkeren zeitlichen Streuung und Verzahnung von häuslichen Obligationen und Freizeitinteressen sowie zu einer Individualisierung von Tagesabläufen und Wochenrhythmen; allgemein gültige Grundmuster des Tagesablaufs werden jedoch beibehalten. Die Erwerbstätigkeit, Arbeitszeitregelung sowie die Elternschaft erweisen sich als die wesentlichen Rahmenbedingungen für Zeitstrukturen, Alltagsorganisation und Arbeitsteilung zwischen den Partnern.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitszeit; Zeitverwendung; Partnerbeziehung; Arbeitsteilung; time budgeting; division of labor; Familie; gender role; Geschlechtsrolle; family; working hours; Eltern; partner relationship; gender-specific factors; parents
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Der demographische Wandel in den neuen Bundesländern: Familiengründung nach der Wende: Aufschub oder Verzicht?
Titelübersetzung:Demographic change in the new Bundesländer: family formation after the political transformation: postponement or renunciation?
Autor/in:
Mau, Steffen
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 6 (1994) 3, S 197-220
Inhalt: Ausgangspunkt des vorliegenden Aufsatzes ist der Rückgang der Geburten und Eheschließungen in den neuen Bundesländern, der mit dem Zusammenbruch der DDR und den derzeitigen Transformationsproblemen in Zusammenhang steht. Zunächst wird versucht, die Bedeutung von Familie und Familiengründung in der DDR zu bestimmen. Danach soll der eruptive Wandel der Bevölkerungsweise in den neuen Bundesländern aufgezeigt und ansatzweise erklärt werden. Eine pointierte Ausgangsfrage lautet, ob der gegenwärtige Rückgang der Geburten Ausdruck des Verzichts oder des Aufschubs von Fertilitätsprozessen darstellt. Es wird also untersucht, ob die Familiengründung lediglich verschoben wird oder ob sich die neuen Bundesländer in einer Art von demographischem Notstand befinden. Dem Thema der Familiengründung nähert sich der Autor auf Struktur- und auf Individualebene, damit erkennbar wird, in welchem Spannungsfeld familiales und generatives Verhalten stattfindet. Als weiterer Punkt wird das Verhältnis von Frauenerwerbstätigkeit und Familienbildung diskutiert. (SH2)
Schlagwörter:women's employment; Geburtenrückgang; generatives Verhalten; evaluation; Familiengründung; population; wedding; Heirat; Familie; reproductive behavior; Federal Republic of Germany; family formation; declining birth rate; family; neue Bundesländer; Bevölkerung; New Federal States; Frauenerwerbstätigkeit; Bewertung
SSOAR Kategorie:Demographie, Bevölkerungswissenschaft, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung