Zwischen Ausblendung und Sozialpädagogisierung? Dilemmata bei der Konstruktion von LSBT*-Jugendlichen als Zielgruppe Sozialer Arbeit
Titelübersetzung:Between ignorance and pedagogisation? Dilemmas in constructing LGBT youth as a target group for social work
Autor/in:
Schirmer, Uta
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 12 (2017) 2, S 177-189
Inhalt: "Aktuelle Studien zeigen, dass nicht-heterosexuelle und nicht-cisgeschlechtliche Jugendliche in Deutschland in nahezu allen Bereichen ihres Lebens Erfahrungen der Missachtung, Abwertung und Diskriminierung machen und daher mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. Dennoch werden ihre Lebenslagen und Bedarfe im Kontext von Jugendhilfe bislang weitgehend ausgeblendet. Erste Ansätze in Fachdiskussion und Praxis, LSBT*-Jugendliche als Adressat_innen explizit zu berücksichtigen, sehen sich jedoch zugleich mit Dilemmata konfrontiert, die notwendig mit der Konstruktion von Zielgruppen Sozialer Arbeit verbunden sind. Der vorliegende Beitrag diskutiert solche Dilemmata und Ambivalenzen vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen bezüglich der (vermeintlichen) Akzeptanz 'sexueller und geschlechtlicher Vielfalt' sowie mit Bezug auf rassistische Implikationen von damit verbundenen Diskursen. Die Überlegungen verstehen sich als Anregungen für eine kritische Reflexion und Weiterentwicklung gegenwärtiger Bemühungen um heteronormativitätskritische Ansätze (auch) im Feld der Jugendhilfe." (Autorenreferat)
Inhalt: "Recent studies show that non-heterosexual and non-cisgender youth in Germany experience disdain, degradation and discrimination in almost every area of their daily lives, and therefore face particular challenges. Nevertheless, their situation and needs remain hitherto largely ignored in the field of youth services. Initial attempts within professional discourse and practice to explicitly address LGBT youth, however, face specific dilemmas that are part and parcel of the construction of target groups for social work. The article discusses such dilemmas and ambivalences against the backdrop of current social developments such as the ostensible acceptance of 'sexual and gender diversity' as well as the racist implications of the discourses associated with these developments. The considerations presented aim to encourage critical reflection and further development of current approaches that allow for critical engagement with heteronormativity in the field of youth services." (author's abstract)
Probleme und Hemmnisse mit der Diversität Sexueller Orientierung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - empirisches Forschungsprojekt
Autor/in:
Baer, Steffen
Quelle: Hochschule RheinMain, FB Sozialwesen; Wiesbaden, 2017. 105 S
Inhalt: Diese Arbeit geht der Frage nach, ob es in der stationären Kinder- und Jugendhilfe Hemmnisse im Umgang mit lesbischen, schwulen oder bisexuellen Jugendlichen gibt und zu welchen Problemen in der pädagogischen Arbeit eine nicht heterosexuelle Orientierung führen kann. Hierfür wurde ein quantitatives Forschungsdesign gewählt, welches mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens versucht, die benannte Frage zu beantworten.
Grundlegend wird in den Ergebnissen beschrieben, dass es sowohl Hemmnisse als auch Probleme im Umgang mit der Zielgruppe gibt, welche je nach Ausgangssituation und strukturellen Gegebenheiten stark voneinander unterschieden werden müssen.
Hieraus lässt sich schließen, dass die Soziale Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe im Kontext sozialer Gerechtigkeit noch Defizite aufarbeiten muss um Kindern und Jugendlicher aller Orientierungen und Biografien einen sicheren Ort zu bieten.
Inhalt: This work addresses the question of whether there are barriers to the treatment of lesbian, gay or bisexual adolescents in inpatient child and adolescent care, and to which problems in pedagogical work a non-heterosexual orientation can lead. For this purpose, a quantitative research design was selected, which, using a standardized questionnaire, tries to answer the question. Basically, the results show that there are both obstacles and problems with the target group, which have to be distinguished strongly depending on the initial situation and the structural conditions. It can be concluded that social work in the field of child and youth welfare needs to address deficits in the context of social justice, in order to provide a safe place for children and adolescents of all orientations and biographies.
Schlagwörter:Jugendhilfe; youth welfare; betreutes Wohnen; assisted living; Heimerziehung; upbringing in an institution home; sexuelle Orientierung; sexual orientation; Geschlechtsrolle; gender role; Heterosexualität; heterosexuality; Normativität; normativity; Sozialpädagoge; educational social worker; Einstellung; attitude; Sexualerziehung; sex education; Federal Republic of Germany; Sexuelle Orientierung, Kinder- und Jugendhilfe, Ablehnung
Zwischen Ausblendung und Sozialpädagogisierung? Dilemmata bei der Konstruktion von LSBT*-Jugendlichen als Zielgruppe Sozialer Arbeit
Titelübersetzung:Between ignorance and pedagogisation? Dilemmas in constructing LGBT youth as a target group for social work
Autor/in:
Schirmer, Uta
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 12 (2017) 2, S 177-189
Inhalt: "Aktuelle Studien zeigen, dass nicht-heterosexuelle und nicht-cisgeschlechtliche Jugendliche in Deutschland in nahezu allen Bereichen ihres Lebens Erfahrungen der Missachtung, Abwertung und Diskriminierung machen und daher mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. Dennoch werden ihre Lebenslagen und Bedarfe im Kontext von Jugendhilfe bislang weitgehend ausgeblendet. Erste Ansätze in Fachdiskussion und Praxis, LSBT*-Jugendliche als Adressat_innen explizit zu berücksichtigen, sehen sich jedoch zugleich mit Dilemmata konfrontiert, die notwendig mit der Konstruktion von Zielgruppen Sozialer Arbeit verbunden sind. Der vorliegende Beitrag diskutiert solche Dilemmata und Ambivalenzen vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen bezüglich der (vermeintlichen) Akzeptanz 'sexueller und geschlechtlicher Vielfalt' sowie mit Bezug auf rassistische Implikationen von damit verbundenen Diskursen. Die Überlegungen verstehen sich als Anregungen für eine kritische Reflexion und Weiterentwicklung gegenwärtiger Bemühungen um heteronormativitätskritische Ansätze (auch) im Feld der Jugendhilfe." (Autorenreferat)
Inhalt: "Recent studies show that non-heterosexual and non-cisgender youth in Germany experience disdain, degradation and discrimination in almost every area of their daily lives, and therefore face particular challenges. Nevertheless, their situation and needs remain hitherto largely ignored in the field of youth services. Initial attempts within professional discourse and practice to explicitly address LGBT youth, however, face specific dilemmas that are part and parcel of the construction of target groups for social work. The article discusses such dilemmas and ambivalences against the backdrop of current social developments such as the ostensible acceptance of 'sexual and gender diversity' as well as the racist implications of the discourses associated with these developments. The considerations presented aim to encourage critical reflection and further development of current approaches that allow for critical engagement with heteronormativity in the field of youth services." (author's abstract)
Wie sehen Jugendliche Gender und Sex in öffentlicher Erziehung? Rekonstruktionen der Perspektiven von Adressat_innen der Kinder- und Jugendhilfe
Titelübersetzung:Young people's views of gender and sex in public education: reconstructions of the viewpoints of young people living in residential care or taking part in youth work schemes
Autor/in:
Domann, Sophie; Rusack, Tanja
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 3, S 81-97
Inhalt: "Der Beitrag zeigt die Sichtweisen der jugendlichen Adressat_innen auf sexualpädagogische Angebote in der offenen Jugendarbeit und der Heimerziehung. Im Vorfeld werden die Felder mit ihren Anforderungen und Herausforderungen zu sexueller Vielfalt und sexualpädagogischen Angeboten dargestellt. Der empirische Teil wird durch die Beschreibung des Erhebungs- und Auswertungsverfahrens - dem Gruppendiskussionen und erzählgenerierende Interviews unter Berücksichtigung der Adressat_innenperspektive zugrunde liegen - eingeleitet. Im empirischen Hauptteil werden im Sinne der Adressat_innenforschung die jugendlichen Sichtweisen dargestellt. Diese Darstellung unterteilt sich in drei Bereiche: Sexualität und Paarbeziehungen, Genderkonstruktionen und sexualpädagogische Angebote. Der Artikel schließt mit der Forderung nach weiterer Forschung zum Thema Gender in der Kinder- und Jugendhilfe, um die Sichtweisen der Jugendlichen zu berücksichtigen, aber auch, um reflektieren zu können, dass Jugendliche ebenfalls in einer heterosexuellen Matrix verhaftet sind und es einer Sexualpädagogik bedarf, die geschlechtersensibel gedacht werden kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article presents the viewpoints of young people who are living in residential care or taking part in youth work schemes. First, we present both fields with their specific needs and challenges as regards sexual diversity and sex education. The empirical part begins with a description of the survey and analysis-group discussions and interviews which take account of participatory research. The empirical part of the article presents the young people's points of view and is split into three sections: Sexuality and partner relationships; gender constructions; and sex education. In conclusion, we call for further research into youth work in order to include young people's perspectives as well as to be able to reflect the fact that young people too are trapped in the heterosexual matrix and that therefore sex education needs to be gender sensitive." (author's abstract)
Schlagwörter:Jugendforschung; youth research; Jugendhilfe; youth welfare; Jugendarbeit; youth work; Heimerziehung; upbringing in an institution home; Sexualität; sexuality; Partnerbeziehung; partner relationship; Erziehungshilfe; youth assistance; Gender; gender; Heterosexualität; heterosexuality; Normativität; normativity; sexuelle Orientierung; sexual orientation; Sexualerziehung; sex education; gender-specific factors; Stereotyp; stereotype; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Titelübersetzung:Girls and boys in the age of diversity
Herausgeber/in:
Ney, Michael E.W.; Schunke, Irena; Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (KgKJH)
Quelle: Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (KgKJH); Ney, Michael E.W.; Schunke, Irena; Magdeburg (Statementpapier des KgKJH, 10), 2016. 8 S
Inhalt: "Mädchen* und Jungen* im Diversitätszeitalter" klingt nach einem Paradigmenwechsel und ist bei genauerem Hinsehen doch eigentlich nur die logische Konsequenz aus den Erfahrungen der Arbeitsfelder in den letzten Jahrzehnten. Diversität, oder im englischen Diversity, bedeutet zuerst einmal nicht mehr und nicht weniger als die Verschiedenheit (lat. diversitas) wahr- und anzunehmen. Angekommen ist der Begriff in der Naturwissenschaft als Biodiversität genauso wie in der Wirtschaft als Diversity-Management in der Personalarbeit und in der Politik mit dem Fokus auf Minderheitenrechte und Antidiskriminierungsmaßnahmen. In der Kinder- und Jugendhilfe begegnet uns Diversität in einem Arbeitsansatz, der auf die Wahrnehmung der Vielfalt von Mädchen*Sein und Junge*Sein, eingebunden in andere Kriterien, wie z.B. die Vielfalt von Familie und/oder Herkunft, abzielt und Modelle des Gemeinsamen zu entwickeln und zu vermitteln versucht.
junx*sache - Praxisprojekte und Ideen zur Jungen*arbeit aus Sachsen-Anhalt
Titelübersetzung:junx*sache - projects and ideas of the genderreflected work with boys
Herausgeber/in:
Ney, Michael E.W.; Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (KgKJH)
Quelle: Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (KgKJH); Magdeburg, 2016. 99 S
Inhalt: Der vorliegende Band beschreibt Praxisprojekte der Jungen*arbeit aus Sachsen-Anhalt, die in den Jahren 2015-2016 durchgeführt und evaluiert wurden. Darüber hinaus enthält der Band die Erstveröffentlichung der Qualitätskriterien für die Jungen*arbeit in Sachsen-Anhalt.
Schlagwörter:Jugendarbeit; youth work; Jugendsozialarbeit; youth social work; gender-specific factors; Junge; boy; Sozialarbeit; social work; Jugendhilfe; youth welfare; Professionalisierung; professionalization; Qualitätssicherung; quality assurance; Erlebnispädagogik; experiential education; Geschlechtsrolle; gender role; gender-specific socialization; Sachsen-Anhalt; Saxony-Anhalt; Federal Republic of Germany; Burschenarbeit
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Frauen- und Geschlechterforschung
Grundkurs Soziale Arbeit : sieben Blicke auf Geschichte und Gegenwart Sozialer Arbeit. Bd. 2, Blicke auf die Jahre 1955, 1970 und 1995 sowie ein Rückblick auf die Soziale Arbeit in der DDR
(von Eberhard Mannschatz)
Inhalt: Schon im ersten Band mit den BLICKEN auf die Jahre 1850, 1890,1925 und 1935 hat Timm Kunstreich die Tragfähigkeit und Fruchtbarkeit seines Ansatzes demonstriert. Soziale Arbeit im Spannungsfeld zwischen den Polen "Sozialdisziplinierung" und "Pädagogik des Sozialen" anzusiedeln. In den "Gegenwarts-BLICKEN" dieses Bandes erfährt dieses Spannungsfeld eine besondere Aufladung. Für die Zeit um 1955 hebt der Autor die - unfreiwillige - Übereinstimmung der Systeme in Ost und West hervor, "Abweichende" pädagogisch und therapeutisch an die jeweils sich unfehlbar dünkende Gesellschaftsstruktur anzupassen. Bei den Dokumentationen für die Zeit um 1970 lässt der Autor keinen Zweifel daran, wo er in dieser Zeit stand: auf der Seite der kritischen Opposition. Je dichter man vor einer Sache steht, desto schwieriger wird es, das Ganze im Auge zu behalten. Diese Schwierigkeit meistert der Autor, indem er im BLICK auf das Jahr 1995 das Leitthema "Soziale Gerechtigkeit" in einem Arbeitsprinzip Partizipation bündelt. Eine besondere Nuance erhält der Band durch die (selbst)kritische Darstellung der Jugendhilfe in der DDR durch Eberhard Mannschatz, Professor emeritus des einzigen Lehrstuhls für Sozialpädagogik in der ehemaligen DDR.
Schlagwörter:hegemony; Frauenbewegung; social work; soziale Bewegung; historische Entwicklung; capitalism; Kapitalismus; Migration; German Democratic Republic (GDR); Prävention; prevention; Federal Republic of Germany; Kalter Krieg; historical development; Gemeinwesenarbeit; social assistance; soziale Gerechtigkeit; social pedagogy; Jugendhilfe; Fürsorge; Sozialhilfe; Wohlfahrtsstaat; women's movement; youth welfare; Erziehungshilfe; social movement; Sozialarbeit; cold war; Sozialpädagogik; welfare state; upbringing in an institution home; social justice; welfare care; Hegemonie; Partizipation; Heimerziehung; DDR; youth assistance; exclusion; participation; Sozialtechnologie; Exklusion; community work; migration; social technology; New Public Management; neues Steuerungsmodell; Soziale Arbeit; Kolonialisierung; soziale Ausgrenzung; Volksgemeinschaft; Rauhes Haus; Eberhard Mannschatz; NSM; Hansischer Jugendbund; Group Work; Heimkampagne; Soziale Einzelhilfe; Soziale Gruppenarbeit; Solidarische Professionalität; Staatsintervention; Heimreform; Lebensweltorientierung; geschlossene Unterbringung; Pädagogik des Sozialen; Transversalität
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung