Wandel der Erwerbsformen in Deutschland und Europa
Titelübersetzung:Change in types of economic activity in Germany and Europe
Autor/in:
Schmid, Günther; Protsch, Paula
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2009-505), 2009. 46 S
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag präsentiert mit Hilfe einer neuen Herangehens- und Darstellungsweise den Wandel der Erwerbsverhältnisse in Deutschland seit 1985 und vergleicht diese mit der Entwicklung in 23 Mitgliedstaaten der EU im Zehnjahresabschnitt von 1998 bis 2008. Er konzentriert sich auf die so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse auf der Grundlage des deutschen Mikrozensus und der Europäischen Arbeitskräfteerhebung. Neben einer detaillierten statistischen Beschreibung nach Geschlecht, Qualifikation und Sektoren werden auch theoretische Einschätzungen zur Erklärung des Wandels geprüft. Schließlich werden die wichtigsten Ergebnisse noch einmal herausgehoben und als zukünftige Herausforderungen für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik diskutiert. Das zentrale Ergebnis ist weder die Klage über das zerfallende 'Normalarbeitsverhältnis' noch über das tendenzielle 'Prekarität' atypischer Beschäftigungsformen; vielmehr nimmt infolge steigender Erwerbstätigkeit und wirtschaftlichen Wohlstands die Vielfalt der Beschäftigungsverhältnisse zu. Parallel dazu steigen allerdings auch die sozialen Risiken im Lebenslauf, vor allem das Risiko stark schwankender Einkommen durch mehrfache oder lange Perioden der Arbeitslosigkeit, wechselnde Arbeitszeiten, Veralten der Qualifikation oder gesundheitliche Leistungseinschränkungen. Sollen neue soziale Ungleichheiten abgebaut oder vermieden werden, müssen sich künftige Arbeitsmarktreformen auf diese Entwicklung einstellen, sei es durch Schaffung neuer sozialer Sicherheiten oder durch arbeits- und sozialrechtliche Flexibilisierung des Normalarbeitsverhältnisses. Der Beitrag endet mit Anregungen zu solchen Reformen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution presents - in a new way of examination and portrayal - the changes of employment relationships in Germany since 1985, and compares them with the development of 23 EU member states in the decade of 1998 to 2008. It concentrates on the so-called 'atypical' or non-standard forms of employment relations on the basis of the German Micro Census and the European Labour Force Survey. Apart from a detailed statistical description by gender, skills and branches, theoretical considerations trying to explain the development are also examined. Finally, the most important results and their challenges for the future labour market and social policy are emphasised again and discussed. The central outcome is neither the complaint of the eroding 'standard employment relationship' nor of its potential 'precariousness'; it is rather the increasing variability of the employment relations due to rising employment participation and economic prosperity. However, parallel to this development social risks are also spreading over the life course, especially the risk of great income volatility through multiple or long periods of unemployment, changing working times, obsolete skills or restricted work capacities due to ill health. In order to reduce or to avoid new social inequalities, future labour market reforms have to acknowledge this development by creating new social securities or by constituting a more flexible standard employment relationship through adaptations in labour and social law. The contribution ends by providing some suggestions to such reforms." (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gesundheit; labor market trend; Qualifikation; Arbeitsrecht; qualification; Erwerbstätigkeit; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; type of economic activity; labor market policy; Arbeitsverhältnis; unemployment; EU; employability; Arbeitszeit; labor law; employment history; social policy; social security; Beschäftigungsfähigkeit; Erwerbsverlauf; Beschäftigungsentwicklung; Arbeitslosigkeit; Arbeitsmarktpolitik; gainful employment; employment relationship; Arbeitsmarktentwicklung; employment system; employment trend; working hours; Erwerbsform; Flexibilität; Sozialpolitik; health; Beschäftigungssystem; flexibility
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitsmarktforschung, Arbeitswelt
Transitional labour markets: managing social risks over the lifecourse
Titelübersetzung:Übergangsarbeitsmärkte: soziales Risikomanagement im Berufsverlauf
Autor/in:
Schmid, Günther
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2007-111), 2007. 20 S
Inhalt: "Frauen und Männer werden zunehmend mit erwerbsbezogenen kritischen Ereignissen im Lebenslauf konfrontiert. Dabei sind sie Risiken ausgesetzt, die weder durch die Arbeitslosenversicherung noch durch andere erwerbsbezogene Sicherungssysteme abgedeckt sind. Das soziale Risikomanagement von Übergangsarbeitsmärkten zielt darauf ab, Erwerbspersonen dabei zu unterstützen, erfolgreich durch diese kritischen Übergänge zwischen verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen oder zwischen unbezahlter (nichtsdestotrotz produktiver) und bezahlter Arbeit zu navigieren. Es entwickelt neue und nach Risiken differenzierte Formen sozialer Sicherung, beruflicher Weiterbildung und Arbeitsmarktdienstleistungen. Dieser Essay skizziert die Theorie der Übergangsarbeitsmärkte, indem er mit einer kritischen Betrachtung des Konzepts 'Flexicurity' beginnt. Er argumentiert, dass dieses Ansatz einer theoretischen Fundierung bedarf, um seine Verwendung für beliebige politische Zwecke zu vermeiden. Er fährt fort, die allgemeinen Prinzipien und Strategien sozialen Risikomanagements zu entwickeln und diese mit praktischen Beispielen unter dem Gesichtspunkt einer Revision der Lissabon-Strategie zu erläutern. Der Artikel endet mit der Empfehlung, eine Arbeitslebensversicherung zu etablieren, die aus drei Säulen besteht: einer universellen Garantie des Mindesteinkommens, einer Erweiterung der Arbeitslosenersicherung zu einer Beschäftigungsversicherung, die durch private oder kollektivvertraglich ausgehandelte Versicherungen ergänzt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women and men increasingly face work-related critical events during their lifecourse and experience risks that are not fully covered by unemployment insurance or other work related insurances. Social risk management of transitional labour markets (TLMs) aims at supporting people in navigating risky transitions between various employment relationships or between unpaid (but nevertheless productive) work and gainful employment through social insurance, continuous education or training and employment services differentiated according to the type of risk. This essay outlines the theory of TLMs by starting with a critical review of the concept of flexicurity. It argues that the concept needs theoretical underpinning in order to avoid its arbitrary use for various political interests. It continues by developing the general principles and strategies of social risk management and provides examples on how to successfully manage social risks over the lifecourse in view of the ongoing process of revising the Lisbon strategy. The article ends by recommending the establishment of a worklife insurance consisting of three pillars: a universal basic income guarantee, the extension of unemployment insurance to employment insurance, supplemented by private or collectively bargained insurance systems." (author's abstract)
Schlagwörter:Theorie; security; conciliation of interests; risk; Sozialversicherung; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; social insurance; gainful work; minimum income; labor market policy; insurance; Mindesteinkommen; employment history; Versicherung; Erwerbsarbeit; Übergangsarbeitsmarkt; social security; Arbeitnehmer; Erwerbsverlauf; Risiko; Arbeitsmarktpolitik; employer; employee; Interessenausgleich; theory; Sicherheit; Arbeitgeber; Flexibilität; transitional labor market; flexibility
Understanding employment systems from a gender perspective: pitfalls and potentials of new comparative analytical frameworks
Titelübersetzung:Beschäftigungssysteme aus einer Genderperspektive verstehen: Fallstricke und Möglichkeiten neuer komparativer analytischer Rahmenbedingungen
Autor/in:
Shire, Karen; Gottschall, Karin
Quelle: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik; Bremen (ZeS-Arbeitspapier, 5/2007), 2007. 39 S
Inhalt: "Unter dem Einfluss von Globalisierung, Wohlfahrtsstaatstransformation und politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen sind nationale Arbeitsmärkte in fortgeschrittenen Marktökonomien erheblichen Veränderungen ausgesetzt. In geschlechtssensibler Perspektive wird deutlich, dass hier nicht nur Deregulierung von Beschäftigung sondern auch Re-Regulierung eine Rolle spielt, ebenso wie Arbeitsmarktdynamiken auch durch Veränderungen im Geschlechterverhältnis beeinflusst sind. Diese Komplexität des Wandels stellt eine Herausforderung für die vergleichende Arbeitsmarkt- und Wohlfahrtsstaatsforschung dar, in deren Typisierung von Arbeitsmarktregimes Geschlechterverhältnisse nur begrenzt Berücksichtigung finden. Vor diesem Hintergrund fragen die Autorinnen, wie in einschlägigen neueren Ansätzen zur Analyse von Arbeitsmärkten Wandel von Beschäftigungssystemen und Geschlechterverhältnissen konzipiert wird. Im Mittelpunkt stehen drei prominente komparatistisch ausgerichtete Konzepte: der polit-ökonomische Ansatz 'Varieties of Capitalism' (Hall/ Soskice 2001), die mikro-ökonomische Theorie von Beschäftigungssystemen von David Marsden (1999) und Neil Fligstein's wirtschaftssoziologischer Ansatz 'The architecture of markets' (2001). Wie die Ergebnisse zeigen, unterscheiden sich die Ansätze in der Identifikation von relevanten Akteuren (Betriebe, Beschäftigte, Staat) ebenso wie in der Rolle, die Ausbildungsinstitutionen für die Strukturierung von Arbeitsmärkten zugeschrieben wird. Damit ergeben sich für die Analyse von geschlechtsspezifischen Aspekten von Beschäftigung unterschiedliche blinde Flecken und Erkenntnispotentiale." (Autorenreferat)
Inhalt: "Economic globalization, welfare state transformation as well as political and social change on national and supranational level impact on national labor markets in advanced societies in complex ways. From a gender perspective, these dynamics of change entail deregulation as well as re-regulation of employment systems and at the same time are triggered by shifts in gender relations. Addressing this complexity poses challenges to scholarly research comparing employment systems and systemizing cross-national variations of labor market regimes which tend to neglect gender relations as a relevant factor of change. This context sets the framework for our question on how ongoing changes in employment systems and in gender relations are taken up in recent scholarship. We focus on three approaches prominent in the mainstream scholarly debate which address the current state of employment systems in advanced economies in comparative perspective spanning from political economy to micro economics and economic sociology, namely the Varieties of Capitalism (VOC) approach (Hall/ Soskice 2001), Marsden's micro-economic theory of employment systems (1999) and Fligstein's work 'The architecture of markets' (2001). The approaches differ in the assignment of agency (to firms, employees and the state) as well as in the assessment of the role of educational institutions for shaping employment systems. They thus dispose of different pitfalls and potentials for analyzing the gendered character of change of employment systems." (author's abstract)
Gender differentiation in higher education: educational specialization and labour market risks in Spain and Germany
Titelübersetzung:Genderunterschiede in der höheren Bildung: bildungsbezogene Spezialisierung und Arbeitsmarktrisiken in Spanien und Deutschland
Autor/in:
Reimer, David; Steinmetz, Stephanie
Quelle: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES); Mannheim (Arbeitspapiere / Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, 99), 2007. 38 S
Inhalt: The objective of this paper is to investigate the relationship between gender differentiation in tertiary education and labour market hazards. We analyze how differences between male and female tertiary graduates in the chosen degree level and field of study affect the likelihood to be unemployed or obtain a low status job. In order to learn about the role of institutional context, we compare Germany and Spain, two countries that differ with respect to horizontal (field of study) and vertical (degree level) segregation by gender as well as to the linkage between the education and labour market system. Using Labour Force Survey data from the year 2000, our results of logistic regression models as well as a non-linear decomposition technique generally confirm our expectation that the field of study explains a sizable portion of the gender gap in unemployment and low status jobs in both countries. Whereas the level of tertiary degree does not matter with respect to unemployment in either country, it explains part of the female disadvantage in holding a low status job in Spain. Moreover, our analyses show that women with a degree in a predominantly male field of study are not systematically disadvantaged compared to men. Finally, even though the role of the institutional context is hard to evaluate, it seems that, for the two selected countries, the horizontal and vertical gender segregation is more relevant in Spain than in Germany.' [author's abstract]
Arbeitsmarktpartizipation von Frauen im Transformationsprozess: sozio-ökonomische Realität in den EU-Beitrittsländern Polen, Tschechien und Ungarn
Titelübersetzung:Participation of women in the labor market during the transformation process: socioeconomic reality in the EU accession countries of Poland, the Czech Republic and Hungary
Autor/in:
Rudolph, Brigitte; Klement, Carmen
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB); Nürnberg (IAB Forschungsbericht : Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 13/2006), 2006. 99 S
Inhalt: "Als Bedingung für ihren Beitritt zur Europäischen Union mussten sich die
im Mai 2004 aufgenommenen zehn neuen Länder den ökonomischen,
rechtsstaatlichen und demokratischen Standards der Europäischen Union
angleichen und das EU-Recht übernehmen. Zu den Beitrittskriterien gehörte
unter anderem auch die Umsetzung des Grundsatzes der Chancengleichheit
von Frauen und Männern und des Gender Mainstreaming. Insbesondere
die osteuropäischen Länder standen im Rahmen dieses Beitritts
besonderen Herausforderungen gegenüber: Nicht nur der Beitritt musste
bewältigt werden, diese Länder hatten sich darüber hinaus aufgrund ihres
politischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesses seit 1989 mit
gravierenden Veränderungen auseinander zu setzen. Der vorliegende Beitrag
beschäftigt sich mit der Frage nach der sozio-ökonomischen Realität
von Frauen und Männern in den drei osteuropäischen Ländern Polen,
Tschechien und Ungarn, wobei der Themenkomplex Arbeitsmarkt und Sozialpolitik
– insbesondere mit Blick auf das Geschlechterverhältnis und die
weibliche Arbeitsmarktpartizipation – im Mittelpunkt steht. Entlang der
Achse Bildung – Familienstand – Alter zeigen sich in allen drei Ländern bezogen
auf das Geschlechterverhältnis ähnliche Ungleichheitsmuster wie in
den ‚alten’ EU-Staaten. Gleichwohl zeigten sich auch länderspezifische Differenzen,
deren genauere Analyse möglicherweise neue Formen wohlfahrtsstaatlicher
Regime zutage fördern würde." (Autorenreferat)
Neue Selbstständigkeit und wachsender Grenzbereich zwischen selbstständiger und abhängiger Erwerbsarbeit: europäische Trends vor dem Hintergrund sozialpolitischer und arbeitsrechtlicher Entwicklungen
Titelübersetzung:New self-employment and wider boundary area between self-employed and non-self-employed gainful work: European trends against the background of developments in social policy and labor law
Autor/in:
Schulze Buschoff, Karin
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2004-108), 2004. 36 S
Inhalt: "Das duale System der Erwerbstätigkeit mit der klaren Unterscheidung zwischen abhängiger und selbstständiger Erwerbstätigkeit ist historisch gewachsen. In Bezug auf das Arbeitsrecht zeigen sich deutliche Übereinstimmungen in den betrachteten Ländern Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Italien und Schweden: Arbeitsrechtliche Bestimmungen beziehen sich bislang in der Regel ausschließlich auf die abhängig Beschäftigten, während das Zivil- und Handelsrecht für die Selbstständigen eher Markt- als soziale Schutzrechte regelt. Während diese grundlegende Übereinstimmung im Arbeitsrecht augenfällig ist, gibt es, je nach wohlfahrtsstaatlicher Tradition, deutliche Unterschiede in der sozialversicherungsrechtlichen Behandlung von Selbstständigen und abhängig Beschäftigten in den einzelnen Ländern. Aufgezeigt wird, dass sowohl im Arbeitsrecht als auch im Sozialversicherungsrecht die Grenzen zwischen Selbstständigkeit und abhängiger Beschäftigung tendenziell fließender werden. In der Praxis nehmen in diesem Grenzbereich Beschäftigungsformen wie die wirtschaftlich abhängige Selbstständigkeit bzw. die Scheinselbstständigkeit auch infolge geänderter Unternehmensstrategien in Form von Outsourcing und Franchising zu. Ebenso gewinnen Formen 'neuer Selbstständigkeit' an Bedeutung. Während der Zugang zur Selbstständigkeit sich in den ersten Dekaden nach dem zweiten Weltkrieg noch deutlicher durch Voraussetzungen wie Human- und Finanzkapital begrenzt wurde, wird das Bild der Selbstständigkeit in den letzten Jahrzehnten insgesamt bunter. In einigen Ländern steigt der Zugang von Alleinselbstständigen, Frauen und Personen mit geringer Kapitalausstattung, die direkt aus der Arbeitslosigkeit kommen. Spezielle Arbeitsmarktprogramme tragen in manchen Ländern dazu bei, dass sich die Erwerbsform Selbstständigkeit diesen neuen Gruppen öffnet. Trotz dieser europaweiten Trends gibt es deutliche Unterschiede in der Art und dem Umfang der Selbstständigkeit. Insbesondere bei der Entwicklung der Sozialversicherung für Selbstständige ist in den einzelnen Ländern eine starke Pfadabhängigkeit bedingt durch wohlfahrtsstaatliche Traditionen zu beobachten. Im Ländervergleich wird vor allem der deutsche konservative Wohlfahrtsstaat, der Selbstständige traditionellerweise nicht in die Systeme der sozialen Sicherung integriert, der neuen Vielfalt und der zunehmenden Schutzbedürftigkeit Selbstständiger nicht gerecht." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on historical developments the distinction between 'employment' and 'self-employment' is a recurring feature of all European legal systems. There are parallel principles of the legal systems in the observed nations Germany, Great Britain, the Netherlands, Italy and Sweden: while the dependent employment is ruled by labour law, the self-employment is governed by civil and commercial law. Apart from this conformity, we find great differences of the national social security law depending on welfare-state tradition. Obviously the boundaries between self-employment and dependent employment are shifting in labour law as well as in social security law. And furthermore according to changing business policies like outsourcing and franchising, a 'grey area' of difficult-to classify forms of employment is growing. Likewise 'new forms' of self-employment become more important. While self-employment in the first decades after World War II was limited by preconditions like human and financial capital, the image of self-employment gets more and more heterogeneous. In some nations solo-self-employed, women, persons with low financial resources and former unemployed enter self-employment. This development is supported by special labour market programmes. In spite of these Europe-wide trends we find significant differences in type and amount of self-employment. Especially the social insurance system is in consequence of the welfare-state tradition strongly path-dependent. Comparing the mentioned European countries, the German conservative welfare state, that traditionally does not integrate self-employed in the national security system, does not come up to the emerging requirements arising from the new heterogeneity and neediness." (author's abstract)
Schlagwörter:Italy; Netherlands; salaried employee; Sweden; Arbeitsrecht; abhängig Beschäftigter; Sozialversicherung; berufliche Selbständigkeit; Italien; Federal Republic of Germany; social insurance; social law; labor market policy; Outsourcing; Scheinselbständiger; labor law; social policy; self-employment; Schweden; outsourcing; Selbständiger; Arbeitsmarktpolitik; fictive self-employed person; Großbritannien; self-employed person; Great Britain; Sozialrecht; Sozialpolitik; Niederlande