Self-reflection as a means for personal transformation: an analysis of women's life stories living with a chronic disease
Titelübersetzung:Selbstreflexion als Weg zur persönlichen Transformation: eine Analyse von Lebensgeschichten von Frauen, die mit einer chronischen Erkrankung leben
Autor/in:
Prodinger, Birgit; Stamm, Tanja Alexandra
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 11 (2010) 3, 16 S
Inhalt: Ziel dieser Studie war es zu erläutern, wie die Lebensgeschichten von Frauen mit chronischer Polyarthritis eingebettet sind und geformt werden von für als selbstverständlich angenommenen Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems. Eine Sekundäranalyse der Lebensgeschichten von sechs Frauen mit chronischer Polyarthritis wurde durchgeführt. Die Lebensgeschichten der sechs Frauen waren in der Primärstudie (STAMM et al. 2008) einer Typologie mit dem Namen "chronische Polyarthritis als Quelle für neue Herausforderungen" zugeordnet worden. Die feministische Standpunkttheorie und ausgewählte feministische Philosophien dienten als theoretischer Bezugsrahmen für diese Sekundäranalyse.
In der Analyse wurde deutlich, dass jede der sechs Frauen zumindest an einem Punkt in ihrer Lebensgeschichte begann, die Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems und die kognitive Autorität der Medizin zu hinterfragen. Dieses Bewusstsein befähigte die Frauen, dem eigenen Wissen zu vertrauen und selbst Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Die Ergebnisse der Analyse eröffnen für Professionelle aus dem Gesundheitssystem die Möglichkeit, ihre für selbstverständlich genommenen Praktiken kritisch zu hinterfragen. Durch eine solche kritische Auseinandersetzung und das Bewusstsein, wie diese Praktiken in einem breiteren System eingebettet sind, können möglicherweise zukünftige Rahmenbedingungen initiiert werden, die den Dialog zwischen Patient/innen und Professionellen im Gesundheitssystem fördern.
Inhalt: The aim of this secondary analysis is to explicate taken-for-granted practices in the health care system in which the life stories of six women with rheumatoid arthritis (RA) are embedded. A secondary analysis of life stories of six women with RA, which were assigned to a typology named "rheumatoid arthritis as a source for new challenges" (STAMM et al., 2008) in the primary narrative study, was conducted. The theoretical framework applied for the analysis was informed by feminist standpoint theory and feminist philosophy. In the present analysis, each of the women challenged established health care practices and the cognitive authority of medicine at a certain point in their life story reflections. Becoming more conscious about health care practices enabled the women to acknowledge their own knowledge and to make choices about their health. The findings challenge health care providers to engage in critical reflexivity to become conscious about and to transform taken-for-granted practices as embedded in larger systems and to create health care environments that enable dialogue between clients and health care providers.
Schlagwörter:Theorie; self-reference; secondary analysis; Austria; health care delivery system; Dialog; Rahmenbedingung; Gesundheitswesen; Österreich; medicine; chronic illness; dialogue; Kritik; physician-patient relationship; chronische Krankheit; gender; criticism; life career; Arzt-Patient-Beziehung; Medizin; Gender; general conditions; identity; woman; Identität; theory; self-assessment; Selbsteinschätzung; Selbstreferenz; Sekundäranalyse; Lebenslauf; Narrative; feministische Kritik am Gesundheitswesen; Standpunkttheorie; soziales Geschlecht; chronische Polyarthritis; health sciences; social sciences; women's studies; secondary analysis; narratives; feminist critiques on health care; standpoint theory
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Gesundheitspolitik
The twenty-five maiden ladies' tomb and predicaments of the feminist movement in Taiwan
Titelübersetzung:Das Grab der 25 Jungfrauen und die Dilemmata der feministischen Bewegung in Taiwan
Autor/in:
Lee, Anru; Tang, Wen-hui Anna
Quelle: Journal of Current Chinese Affairs, 39 (2010) 3, S 23-49
Inhalt: "The Twenty-five Maiden Ladies' Tomb" is the collective burial site of the female workers who died in a ferry accident on their way to work in 1973. The fact that of the more than 70 passengers on board all 25 who died were unmarried young women, and the taboo in Taiwanese culture that shuns unmarried female ghosts, made the Tomb a fearsome place. Feminists in Gaoxiong had for some years wanted the city government to change the tomb's public image. Their calls were not answered until the Gaoxiong mayor's office finally allocated money to clean up the gravesite and, as part of the city's plans to develop urban tourism, to remake it into the tourist-friendly "Memorial Park for Women Labourers". Consequently, even though the tomb renovation seemed to indicate a triumph of the feminist endeavour, it was more a result of the Gaoxiong city government's efforts towards culture-led urban revitalization.
Professionalisierung der Erwachsenenbildung: am Beispiel der erinnerungskulturanalytischen Frauenbildungsarbeit
Autor/in:
Theile, Elke
Quelle: REPORT - Zeitschrift für Weiterbildungsforschung, (2010) 4, S 52-66
Inhalt: Die Auseinandersetzung der Erwachsenenbildung mit ihrer Geschichte öffnet den Blick auf den Prozess ihrer Professionalisierung. Dabei werden die Sichtweise der zeitlichen Abgrenzung und die Fokussierung auf die Inhalte deutlich. Es zeigt sich, dass die Geschichte der Frauenbildung in Handbüchern zur Geschichte der Erwachsenenbildung nicht explizit dargestellt wird. Die Erinnerungskulturanalyse bietet auf der Grundlage von historischem Fakten- und Erfahrungswissen die Möglichkeit, an vergessene Frauen und ihr Wirken im Bildungsbereich zu erinnern und im erwachsenenpädagogischen Handlungsfeld zu analysieren.
SSOAR Kategorie:Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Erziehungswissenschaft, Frauen- und Geschlechterforschung, Bildungswesen quartärer Bereich, Berufsbildung
Umsetzung von Gender Mainstreaming in der ländlichen Entwicklung in Österreich: Versäumnisse und Perspektiven
Titelübersetzung:Implementation of gender mainstreaming in the rural development of Austria: neglects and perspectives
Autor/in:
Oedl-Wieser, Theresia
Quelle: SWS-Rundschau, 50 (2010) 2, S 207-227
Inhalt: "Die ländliche Entwicklungspolitik hat in Österreich seit dem EU-Beitritt 1995 eine politische und monetäre Aufwertung erfahren. In der laufenden Förderperiode (2007 bis 2013) stehen diesem Politikbereich rd. 8 Mrd. Euro zur Verfügung. Im folgenden Beitrag wird diskutiert, inwieweit die ländliche Entwicklungspolitik und ihre Förderinstrumente mehr Verteilungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und Gleichstellung von Frauen und Männern im ländlichen Raum herbeiführen können. Am Beispiel des geschlechterpolitischen Ansatzes 'Gender Mainstreaming', der die Einbindung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in sämtliche politische Konzepte und Maßnahmen der Europäischen Union vorsieht, wird dargestellt, wie dieses Instrument im Bereich der ländlichen Entwicklung ein- und umgesetzt worden ist und welche Auswirkungen es bisher auf die Weiterentwicklung der Geschlechterverhältnisse im ländlichen Raum gehabt hat und in Zukunft haben kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "Since the accession of Austria to the European Union in 1995, rural development policies have become increasingly important, both in political and in financial aspects. In the current program period (2007-2013), 8 billion Euro will be spent on rural policy measures in Austria. This article analyzes, to which extent rural development policy and its instruments have the potential of transforming the gender-relations in favor of more equality. Considering the strategy of 'gender mainstreaming', interested in implementing gender equality in all political concepts and measures of the European Union, it will be discussed, how comprehensively this strategy has been realized in the rural development policies of Austria and which impacts it had and possibly will have for the progressive promotion of gender-relations in the rural areas." (author's abstract)
Reform von oben: die DFG wagt einen neuen Anlauf Richtung Gleichstellung
Autor/in:
Simon, Dagmar
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 38-39
Inhalt: "Wie soll die Gleichstellung von Frauen und Männern an den Hochschulen künftig vorangetrieben
werden? Die Mehrheit der Mitglieder der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat dazu Gleichstellungsstandards vereinbart, die beispielsweise darauf abzielen, den Anteil von Professorinnen zu steigern. Der Zeitpunkt ist zwar günstig, doch Anlass für zu viel Euphorie besteht noch nicht – denn wenn alte Leitbilder durch neue ersetzt werden sollen, ist mit Widerständen zu rechnen." [Autorenreferat]
Inhalt: "How should universities promote gender equality so that both genders have equal rights at every
level in the future? The majority of the members of the German Research Foundation (DFG) have agreed to a standard of equality which aims at – for example – increasing the number of female professors. Even though this happens at a favourable moment, there is no reason for too much excitement – if old principles are overcome, resistance is to be expected." [author's abstract]
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Gleichstellung; DFG; Hochschullehrerin; Chancengleichheit; reform; DFG; advancement of women; university; female university teacher; equality of rights; Reform; Gleichberechtigung; Frauenförderung; equal opportunity; affirmative action; gender mainstreaming
SSOAR Kategorie:Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung
Langlebige Rollenmuster: Wissenschaftlerinnen mit kleinen Kindern stehen meist hintan
Autor/in:
Hess, Johanna; Rusconi, Alessandra
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 24-27
Inhalt: "Trotz gestiegener Bildungschancen sind hochqualifizierte Frauen besonders bei der Besetzung von Spitzenpositionen deutlich im Nachteil gegenüber ihren männlichen Kollegen. Neben institutionellen Faktoren spielt dabei auch der private Bereich – beispielsweise die Beziehung – eine zentrale Rolle, wenn Frauen bei der Karriere ins Hintertreffen geraten. Während sich Frauen im Beruf ihrem Partner zunehmend gleichgestellt sehen, gilt dies in der Familie nicht – nach wie vor übernehmen Frauen etwa die Hauptverantwortung für die gemeinsamen Kinder. Wenn Geschlechterungleichheit im Privatleben fortbesteht, muss an der beruflichen Gleichheit zwischen Frauen und Männern gezweifelt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite increasing educational opportunities, highly qualified women remain disadvantaged vis-àvis their male colleagues, especially in top positions. In addition to institutional factors, events and decisions within the private sphere, i.e. within the couple, play a role in holding back women’s careers. While women report having the same equal opportunities as their partners with regard to their professional development, this does not apply to the private sphere – as in the past, women take the main responsibility for children. As long as gender inequality in the private sphere persists, it is unlikely that gender equality in the professional sphere will be achieved." (author's abstract)
Auf der Suche nach Balance: Frauen und Männer zwischen Beruf, Familie und Engagement
Autor/in:
Alscher, Mareike
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 31-33
Inhalt: "Verschiedene Lebensbereiche in Balance zu bringen ist eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe. Wenn es um das Gleichgewicht von Beruf, Familie und freiwilligem Engagement geht, sind Frauen stärker herausgefordert als Männer. Bestimmte Lebensphasen begünstigen die freiwilligen Aktivitäten von Frauen. Viele sind in der Familienphase, wenn sie sich etwa in Schulen und Kindergärten engagieren. Es ist naheliegend, dass teilzeitbeschäftigte Mütter hier aktiver sind als Mütter, die Vollzeit arbeiten. Mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement haben Männer. Trotz Vollzeitjobs und Familie gelingt es ihnen, sich in höherem Maße als Frauen zu engagieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "It is an important sociopolitical task to bring various spheres of life into balance. It is a much bigger challenge for women than for men to juggle working life, family and voluntary engagement. There are certain stages in life when it is easier for women to get involved in voluntary activities – many are parenting when they become involved in kindergartens and schools, for example. Obviously, mothers with part-time jobs are more involved than mothers who work full-time. Men, meanwhile, have more time on their hands for voluntary work. Even if they are working full-time and have families, they are able to commit more time for voluntary activities than women." (author's abstract)
The evolution of labor relations inside a Russian firm during late tansition: evidence from personnel data
Titelübersetzung:Die Entwicklung innerbetrieblicher Arbeitsverhältnisse einer russischen Firma in Zeiten der Transformation: Evidenz von Personaldaten
Autor/in:
Lehmann, Hartmut
Quelle: Historical Social Research, 35 (2010) 2, S 334-361
Inhalt: "Diese Studie bespricht drei Arbeiten, die sich mit dem internen Arbeitsmarkt einer russischen Firma in den Jahren 1997 bis 2002 befassen und sich dabei auf drei Themenbereiche konzentrieren. Die Arbeiten analysieren bisher nicht zugängliche Personaldaten, die die Arbeitsgeschichte jedes einzelnen Beschäftigten sowie monatliche Löhne und Gesamtvergütung im Jahresdurchschnitt beinhalten. Da diese Arbeiten Teil eines größeren Forschungsprojektes über interne Arbeitsmärkte in Russland und der Ukraine sind, beginnt unsere Studie mit einer generellen Einschätzung, wie die Analyse von Personaldaten aus Transformationsländern zur allgemeinen Literatur über interne Arbeitsmärkte beitragen kann. Kurzen Beschreibungen der analysierten Firma und der benutzten Personaldaten folgen die Motivierung und ausschlaggebenden Resultate der drei Arbeiten. Die erste Arbeit untersucht die Frage, wie die Kosten der russischen Finanzkrise des Jahres 1998 auf die Beschäftigten innerhalb der Firma verteilt werden und ob langjährig beschäftigte Arbeitnehmer von negativen Schocks abgeschirmt werden. Das zweite Papier betrachtet die Diskussion über die Lohnbestimmung in Russland und analysiert die engere Fragestellung, ob lokale Arbeitsmarktbedingungen einen wichtigen Faktor im Lohnbestimmungsprozess darstellen oder ob stabile interne Arbeitsmarktstrukturen von vorrangiger Bedeutung für das Personalmanagement der Firma sind. Die letzte besprochene Arbeit liefert einen Beitrag zu der Literatur über die Arbeitsmarkterfahrungen von Frauen während der Transformation, indem sie die Entwicklung und die Determinanten des geschlechtsspezifischen Lohndifferentials innerhalb der Firma aufzeigt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper surveys three studies on the internal labor market of one Russian firm spanning the years 1997 to 2002 and focusing on three different issues. The studies use unique personnel data that were collected by us and that include the work history of each employee as well as annual averages of monthly wages and total compensation. Since the three studies are part of a larger project on internal labor markets in Russia and Ukraine during transition, the paper starts off with a general assessment of how the analysis of personnel data from transition countries can contribute to the general literature on internal labor markets. After short descriptions of the investigated firm and the personnel data at our disposal, the motivation and the pertinent results of the three studies are presented. While the first study looks at the question how the costs of a financial crisis are spread over the workforce and whether incumbent employees are sheltered from negative shocks in the economy, the second study is tied to the discussion of wage determination in Russia and analyzes the narrower question whether local labor market conditions are an important factor in the wage determination process of the firm at hand or whether stable internal labor market structures are of primary concern for its human resource managers. The third study contributes to the literature on the labor market experience of women in transition by analyzing the evolution and the determinants of the gender earnings gap in the firm." (author's abstract)
Do female researchers face a glass ceiling in France? A hazard model of promotions
Autor/in:
Sabatier, Mareva; Carrère, Myriam
Quelle: Applied Economics, 42 (2010) 16, S 2053-2062
Inhalt: The present article examines whether French female researchers face a glass ceiling, an invisible barrier to promotion. Using an original database from the National Institute for Agricultural Research, we estimate duration models for promotions. The methodology used allowed us to take into account censored observations and unobserved heterogeneity. Our results show a significant gender effect that does not contradict the glass-ceiling hypothesis. In addition, factors that boost promotion seem to be radically different according to gender and we present evidence that promotion strategies are different for males and females.
Schlagwörter:glass ceiling; gender gap; J16; C41
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung