Draußen vor der Tür: Exklusion auf dem Berliner Wohnungsmarkt
Titelübersetzung:Outside the front door: exclusion on the housing market in Berlin
Autor/in:
Barwick, Christine
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2011) 134, S 13-15
Inhalt: "Werden Menschen – etwa weil es Arbeitsabläufe erleichtert – in Kategorien eingeordnet, so kann dies zu sozialer Ungleichheit führen oder diese verstärken. Dies belegt eine Untersuchung von drei städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin. Hier stellte sich ganz konkret die Frage: Wird jeder Wohnungssuchende tatsächlich als Wohnung suchender Mensch gesehen oder primär als Einheimischer oder Migrant, als Mann oder Frau, als Christ oder Muslim – und je nach Einordnung begünstigt oder benachteiligt?"[Autorenreferat]
Inhalt: "Social inequality is (re)produced through the application of categories. If people are assigned to certain groups, this can – for example – speed up work procedures. Research in three Berlin social housing associations supports this hypothesis. The central question is: do employees of these housing associations consider applicants for housing really as human beings in search of an apartment, or are these applicants primarily seen as natives or migrants, men or women, Christians or Muslims – and are they favored or disadvantaged along these categories?"[author´s abstract]
Gendering cross-border networks in the Greater Mekong Subregion: drawing invisible routes to Thailand
Titelübersetzung:Die Genderisierung grenzüberschreitender Netzwerke in der "Greater Mekong Subregion": unsichtbare Wege nach Thailand
Autor/in:
Ullah, AKM Ahsan; Hossain, Mallik Akram
Quelle: ASEAS - Österreichische Zeitschrift für Südostasienwissenschaften, 4 (2011) 2, S 273-289
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag betrachtet den Menschenhandel in der Greater Mekong Subregion (GMS) unter Berücksichtigung der Stärkung zwischenstaatlicher wirtschaftlicher und infrastruktureller Kooperation und Vernetzung. Dabei nimmt er Lebensgeschichten Prostituierter in Thailand genauer unter die Lupe. Im Laufe der Jahre wurde Thailand als Drehscheibe des Unterhaltungssektors berühmt. Es ist jedoch weitgehend unbekannt, dass eine Großzahl der Opfer des Menschenhandels in der Sexarbeit und in der Sklaverei ähnlichen Arbeitsverhältnissen landet. Menschenhändler nützen die sozioökonomische Integration in der GMS zu ihrem Vorteil. Diese Studie zeigt, dass von Armut betroffene Frauen in der Regel durch falsche Versprechungen gut bezahlter Arbeitsplätze ins Ausland gelockt werden und für solche Gelegenheiten exorbitante Gebühren an ihre Agenten bezahlen. Vermittler bringen Familienmitglieder und Agenten zusammen, welche die entsprechenden Unterlagen vorbereiten um den Transport über den Grenzübertritt möglich zu machen. Menschenhändler nutzen eigene markierte Routen, um ihre Beute zu transportieren - Wege die unsichtbarer sind, als man sich allgemein vorstellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses human trafficking within the Greater Mekong Subregion (GMS) in relation to the strengthened inter-state economic and infrastructural co-operation and connectivity, taking the life history of sex workers in Thailand into account. Over the last decades, Thailand became known as a hub of entertainment sectors. Traffickers often use socio-economic integration in the GMS to their advantage. A large number of trafficked women ends up in the Thai entertainment industry doing sex work in confined conditions similar to slavery. Poor women are often lured by false promises of well-paid jobs abroad and pay exorbitant fees to agents for such an opportunity. Intermediaries introduce family members to agents who promise to make arrangements for the relevant documentation and transportation across borders. Traffickers use their own marked routes to transport their prey which are more invisible than generally could be imagined." (author's abstract)
"Alte" Männlichkeiten und "neue" Ethnizitäten: Positionierungen junger Migranten in transnationalen Räumen
Titelübersetzung:"Old" masculinities and "new" ethnicities: positions of young migrants in transnational social spaces
Autor/in:
Spies, Tina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 65-80
Inhalt: "Im Beitrag wird zunächst auf methodologischer und methodischer Ebene diskutiert, wie eine transnationale Perspektive in die eigene Forschung integriert werden kann. Dabei wird auf der Basis des Konzepts der Artikulation (Laclau/ Mouffe; Hall) ein Instrumentarium entwickelt, mit dessen Hilfe sich hybride Verortungen und deren Verstrickung und Einbettung in dominante Diskurse, 'Achsen der Ungleichheit' (Klinger/ Knapp/ Sauer) und Herrschaftsdimensionen aufzeigen lassen. Die Ergebnisse einer solchen Analyse werden anschließend am Beispiel eines Interviews vorgestellt. Der Fokus der Analyse liegt dabei auf Positionierungen, die im Kontext Männlichkeit und Migration eingenommen werden. Hier lassen sich Unterschiede finden, die zu einer Diskussion der Frage führen, in welchem Wechselverhältnis Multilokalität und Genderverhältnisse stehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses - from a theoretical and empirical point of view - how to integrate a transnational perspective into research. Therefore, the concept of articulation (Laclau/ Mouffe; Hall) will be introduced to analyze hybrid positions and their interrelation with dominant discourses, 'axes of difference' (Klinger/ Knapp/ Sauer) and power relations. To show some of the results from this analysis an interview will be presented. The focus of this analysis lies on positions in the context of migration and masculinity. Here one can find differences that lead to the question of how the interrelation between transnational localization and gender relations works." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Migration
Migration, Geschlecht, Gewalt: Überlegungen zu einem intersektionellen Gewaltbegriff
Titelübersetzung:Migration, gender, violence: towards an intersectional concept of violence
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 44-60
Inhalt: "Politische Maßnahmen gegen und wissenschaftliche Diskussionen um sogenannte 'traditionsbedingte' Gewalt gegen Frauen in westlichen Einwanderungsgesellschaften machen einen intersektionellen Gewaltbegriff nötig, der der kulturalisierenden Falle entkommt und nachhaltigen Gewaltschutz zu denken ermöglicht, ohne bestimmte minorisierte Gruppen abzuwerten und von Gewalt betroffene Frauen zu viktimisieren. Der Text schlägt im Kontext eines weiten feministischen Gewaltbegriffs eine Re-Theoretisierung von Gewalt gegen Frauen vor. Ein feministischer Gewaltbegriff sollte erstens das Zusammenspiel von Gewaltstrukturen und -diskursen, zweitens die Interaktion von Ungleichheitsstrukturen in Minderheitengruppen und der Mehrheitsgesellschaft sowie drittens die Interaktion von Ungleichheits- und Gewaltstrukturen an der Schnittstelle von Geschlecht, Kultur, Ethnizität/Nationalität, Religion und Klasse umfassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Political measures against as well as scientific debates about so-called 'traditional harmful practices' against women in western immigration countries put the necessity of an intersectional concept of violence on the feminist scientific agenda, Such a concept should aim to escape the trap of culturalizing the 'Other'. It should also build the ground to guarantee sustainable harm reduction without stigmatizing minority groups nor victimizing women affected by violence. In the context of a broad feminist notion of violence the article suggests the re-theorization of the concept of violence against women. This conceptualization should include first the interplay of structures and discourses of violence, second the interaction of structures of inequality between minority groups and dominant society, and third the intersection of structures of inequality and violence between gender, culture, ethnicity, religion, and class." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Migration, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Das Care-Chain-Konzept auf dem Prüfstand: eine Fallstudie der transnationalen Care-Arrangements polnischer und ukrainischer Migrantinnen
Titelübersetzung:The 'care chain' concept under scrutiny: female Ukrainian/ Polish care migrants and their families left behind
Autor/in:
Lutz, Helma; Palenga-Möllenbeck, Ewa
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 9-27
Inhalt: "In einem 2000 erschienenen Artikel prägte Arlie Hochschild den Begriff der 'care chains', um zu beschreiben, dass Migrantinnen, die im Ausland die Care-Arbeit für Kinder und alte Menschen übernehmen, daheim eine Versorgungslücke in ihrer eigenen Familie hinterlassen. Diese Lücke, so Hochschild, werde entweder durch Mitglieder des Familiennetzwerks gefüllt oder durch Migrantinnen aus einem wirtschaftlich ärmeren Land. In diesem Artikel werden Daten aus einem Forschungsprojekt vorgestellt, das untersucht, wie in Deutschland arbeitende polnische Migrantinnen und in Polen arbeitende ukrainische Migrantinnen diese Versorgungslücke bewältigen. Wie wird die Betreuung und Versorgung von Kindern und alten Eltern im Herkunftsland organisiert? Was bedeutet transnationale Mutterschaft für die Familien der Migrantinnen in praktischer und emotionaler Hinsicht? Wie geht die Öffentlichkeit in den betroffenen Ländern mit dem Thema Care-Arbeit und Migration um?" (Autorenreferat)
Inhalt: "In an article published in 2000, Arlie Hochschild coined the term 'care chains', indicating that while migrant women take care of children and elderly people elsewhere, they leave behind a gap with regard to their own care responsibilities. This gap, writes Hochschild, is either filled up by members of the extended family network or by hiring of migrant domestic workers from an economically poorer country. The result of these processes is a continuous commodification of care work on world scale. In this article data will be presented from an ongoing research project which focuses on the management of the care gap by Polish migrant women working in Germany and Ukrainian migrants working in Poland. How is care arranged for children and elderly family members staying behind? What does transnational mothering mean for those left behind in practical and in emotional terms? How is the issue of care in the context of migration perceived in terms of public opinion in the respective countries?" (author's abstract)
Schlagwörter:Versorgung; labor migration; EU; post-socialist country; transnational relations; Betreuung; Großeltern; alter Mensch; Polen; Migration; father; Pflege; Arbeitsmigration; transnationale Beziehungen; foreign countries; supply; Kind; Ukraine; country of origin; postsozialistisches Land; Verwandtschaft; kinship; EU; Ausland; single parent; caregiving; soziale Folgen; care; Familie; Herkunftsland; allein erziehender Elternteil; Ukraine; grandparents; child care; Kinderbetreuung; Poland; family; child; migration; elderly; Vater; UdSSR-Nachfolgestaat; social effects; USSR successor state
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Migration - Mobilität - Geschlecht: Tagung der
Freiburger GeschlechterStudien (FGS) und des Zentrums
für Anthropologie und Gender Studies (ZAG), 16.–19. Februar 2011 in Freiburg
Titelübersetzung:Migration - Mobility - Gender: Freiburg GenderStudies' Conference on February 16–18
Autor/in:
Knüttel, Katharina; Prekodravac, Milena
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 3, S 154–159
Inhalt: "Thematischer Schwerpunkt waren theoretisch- konzeptionelle und empirische Ansätze aus der Perspektive der Postcolonial Studies, die sich mit der Diskursivierung der Begriffe Migration, Mobilität und Geschlecht im Spannungsfeld zwischen emanzipatorischem Potenzial und Instrumenten der Unterdrückung beschäftigten. Vorträge und Diskussionen zeigten auf, dass die Verflechtung von Migration und Gender neue, nicht-statische wissenschaftliche Ansätze erfordert, um den Normalisierungspraktiken und Migrationspolitiken der Mehrheitsgesellschaft (selbst-)kritisch etwas entgegensetzen zu können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The conference focused on theoretical and empirical approaches in postcolonial studies dealing with the terms migration, mobility and gender in public discourse and exploring their emancipatory potential as well as their function as instruments of oppression. The articles and discussions showed that the interdependence of migration and gender requires non-static research approaches to (self-)critically counter the normalization practices and migration policies of the majority society." (author's abstract)
Intersektionale Perspektiven auf Care in Frankreich: methodologische Überlegungen zu migrantischer Sorgearbeit in der feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung
Titelübersetzung:Intersectional perspective on care in France: a methodological consideration on migrant's care work in feminist welfare state research
Autor/in:
Beckmann, Sabine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 3, S 24-38
Inhalt: "Despite comprehensive care facilities in France, families rely on migrant care work to reconcile work and family life. This paper highlights this phenomenon and pursues two objectives: From an intersectional perspective I discuss how migrant care work is specifically connected to the categories of gender, class, and racelmigration and how it is embedded in the frameworks of the welfare state. Intersectional analysis reveals the construction of power relations and the establishment of hierarchical differences through the actions of the welfare state. Drawing on a normative analysis of care makes it possible to evaluate the care regime in France. For this purpose, principles have been evolved from the inclusive citizenship, sociability, and capabilities approach." (author's abstract)