Frauen Wahnsinn WahnsinnsFrauen: Überlegungen zur Re/Produktion einer Analogie
Titelübersetzung:Women's craziness - crazy women: reflections on the re/production of an analogy
Autor/in:
Schlichter, Annette
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1995) 1, S 7-21
Inhalt: In dem Beitrag wird in komprimierter Form eine zusammenhängende Darstellung der von S. Duda und L. Pusch und durch die Medien bereits verbreiteten Thesen angeboten, daß Frauen im Prinzip durch die herrschenden Bedingungen krank gemacht werden. Die Einseitigkeit dieses Standpunktes wird vehement kritisiert. Es wird überlegt, welches Interesse an der Auseinandersetzung mit dem Thema 'Wahnsinn und Frauen' besteht und was die Frage nach dem Zusammenhang von Weiblichkeit und Wahnsinn für die feministische Forschung leisten soll. Als Ergebnis wird zusammengefaßt: Eine feministische Theorie, die Weiblichkeit und Wahnsinn aus ihrer gegenseitigen Festlegung befreien will, sollte nicht nur die als 'patriarchal' qualifizierten Bilder kritisieren. Sie erfordert darüber hinaus eine Analyse der diesen Entwürfen zugrundeliegenden hierarchisch strukturierten Oppositionen von Männlichkeit-Weiblichkeit und Normalität-Wahnsinn. (ICA)
Geteilter Feminismus: der Umgang mit Differenzen unter Frauen in Deutschland und den USA
Titelübersetzung:Divided feminism: dealing with differences among women in Germany and the U.S.A.
Autor/in:
Lennox, Sara
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1995) 1, S 133-149
Inhalt: In dem Artikel wird gezeigt, wie sich historisch und politisch das Thema der Geschlechterdifferenz entwickelt hat hin zu der Auseinandersetzung des Feminismus mit den Differenzen unter Frauen. Dabei wird aus amerikanischer Sicht die deutsche Frauenbewegung und Frauenforschung betrachtet. Diskutiert wird, inwieweit der Feminismus gefährdet ist, wenn die Frauen eigene Differenzen aufarbeiten, sich aber an anderen politischen Debatten nicht beteiligen. Es wird behauptet, daß die Auseinandersetzung des amerikanischen Feminismus damit die feministische Theorie und Analyse grundlegend verändert hat. Die amerikanische Neuformulierung von Paradigmen und analytischen Kategorien wird auf Theorie und Praxis des deutschen Feminismus übertragen. Dann wird aufgezeigt, wie sich die amerikanische Frauenbewegung mit ähnlichen Fragen, die von schwarzen Frauen gestellt wurden, auseinandergesetzt und wie sich die feministische Analyse geändert hat, um diesen Debatten Rechnung zu tragen. Die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Feminismus werden herausgearbeitet. Aus amerikanischer Sicht heißt das Ergebnis, daß der deutsche Feminismus an Boden verliert, wenn er sich nicht mit den Differenzen unter Frauen auseinandersetzt. (ICA)
Schlagwörter:Theorie; Frauenbewegung; North America; women's policy; Federal Republic of Germany; USA; woman; theory; Feminismus; Frauenpolitik; Nordamerika; feminism; United States of America; women's movement
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1995) 1, S 61-80
Inhalt: "Triest ist in vieler, vor allem kultureller Hinsicht sowohl durch seine geographische Lage als Hafen- und Grenzstadt zwischen dem ehemaligen Jugoslawien/heutigen Slowenien und Italien sowie durch seine damit verbundene bewegte Geschichte geprägt. Von hier gingen Mitte der 70er/Anfang der 80er Jahre entscheidende Impulse für eine grundlegende Reformierung der 'Grenzwissenschaft' Psychiatrie und ihrer Institutionen aus. Einer dieser Impulse bestand und besteht darin, die Psychiatrie und psychische Krankheit als eine Form der Institutionalisierung von Wahnsinn zu begreifen, die transformierbar ist. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den ineinandergreifenden Veränderungen und Bewegungen, die sich in den letzten Jahren innerhalb der psychiatrischen Institutionen Triests und insbesondere im Verhältnis der Geschlechter zueinander vollzogen haben." (Autorenreferat)
Die unsichtbaren Umweltprobleme der Frauen im ekuadorianischen Regenwald
Autor/in:
Ulbert, Veronika
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1995) 2, S 33-50
Inhalt: "Die Kulturgeographie definiert sich als Raumwissenschaft und untersucht Beziehungen zwischen menschlichen Gruppen und ihrer Umwelt in räumlicher Perspektive. In der geographischen Entwicklungsländerforschung richtet sich dabei der Blickwinkel auf die Länder der „Dritten Welt". In diesem Artikel wird der Bezug von Frauen im östlichen Regenwaldgebiet Ecuadors (Oriente) zu ihrer natürlichen Umgebung beleuchtet. Die empirischen Untersuchungen fanden im Rahmen eines halbjährigen Feldforschungsaufenthaltes in der Provinz Sucumbios statt (vgl. Tafel 1). Neben der wissenschaftlichen Verwertung der Ergebnisse konnten wichtige Forschungserkenntnisse auch in die praktische Entwicklungszusammenarbeit zurückfließen. In einer Kurzstudie für die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ wurden dem Ressourcenschutzprogramm Programa Forestal de Sucumbios Handlungsempfehlungen für die verstärkte Einbindung von Frauen in nachhaltige Naturschutzmaßnahmen des Projektes gegeben (Ulbert 1994b)." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Ecuador; Ecuador; Entwicklungsländerforschung; research on developing countries; woman; Regenwald; rain forest; Feldforschung; field research; Entwicklungshilfe; development aid; Entwicklungsland; developing country; nachhaltige Entwicklung; sustainable development; gender-specific factors; Umweltverschmutzung; environmental pollution
SSOAR Kategorie:Ökologie und Umwelt, Frauen- und Geschlechterforschung