Quelle: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für Demografie; Bamberg (Discussion Papers / Universität Bamberg, Professur für Demografie, 19), 2016. 24 S
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Geburtenentwicklung; birth trend; Quantität; quantity; Geburt; birth; Bevölkerungsentwicklung; population development; Bevölkerungspolitik; population policy; Familienpolitik; family policy; Kinderzahl; number of children; Geschlechtsrolle; gender role; Familie-Beruf; work-family balance; internationaler Vergleich; international comparison; EU; EU; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; New Federal States; alte Bundesländer; old federal states
Kinderlosigkeit und Kinderreichtum: Zwei Phänomene und ihre unterschiedlichen theoretischen Erklärungen
Titelübersetzung:Childlessness and Large Families: Two Phenomena and their Different Theoretical Explainations
Autor/in:
Bujard, Martin; Lück, Detlev
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Working Paper, 1-2015), 2015. 48 S
Inhalt: In ihrem Paper weisen Martin Bujard und Detlev Lück zunächst darauf hin, dass der Rückgang der Geburtenraten in Niedrigfertilitätsländern wie Deutschland auf zwei demografischen Phänomenen beruht: dem Rückgang kinderreicher Familien und einem Anstieg der Kinderlosigkeit. Beide Phänomene spielen in verschiedenen Phasen eine unterschiedlich große Rolle. Und auch die Ursachen der beiden Phänomene differieren zumindest teilweise. Das Grundanliegen des K&K-Projektes besteht daher in einer differenzierten Beschreibung und Erklärung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Auch sind bisherige theoretische Entwicklungsansätze zu den Ursachen noch lückenhaft, da selten erklärt wird, auf welches demografische Phänomen sich eine Theorie bezieht. In dem Papier werden daher theoretische Grundlagen zum Verständnis von Kinderlosigkeit und dem Übergang zum dritten Kind systematisiert. Darüber hinaus wird ein Analyserahmen entworfen, der Makro-, Mikro- und Mesoebene mit der Paar- und der Lebensverlaufsperspektive kombiniert. Für einen Rückgang kinderreicher Familien sind, nach Auffassung der Autoren, in einem hohen Maße kulturelle Faktoren wie das Leitbild der Zweikindfamilie oder eine geringere gesellschaftliche Anerkennung für Mehrkindfamilien ausschlaggebend. Eine höhere Kinderlosigkeit ergibt sich hingegen vor allem dann, wenn postmoderne Entwicklungen wie zum Beispiel ein Aufschub der Erstgeburt oder höhere Opportunitätskosten von Kindern für Frauen auf unzureichende gesellschaftliche und arbeitsmarktbedingte Anpassungen treffen.
Inhalt: For explaining generative behaviour and fertility rates there is a multitude of theories, coming from different provenances. In low fertility countries like Germany, Southern Europe, Central and Eastern Europe as well as East Asia the birth rates are driven by two demographic phenomena: the decline of large families and the increase of childlessness. For explaining each of these two phenomena the development of theories is still incomplete. In this paper we develop theoretical foundations for understanding childlessness and the transition to having a third child. Based on a study of literature regarding existing theories of fertility, we distil arguments and conceptualise an analytical framework that combines macro, meso and micro level with a life course and a couple perspective. Core reasons for unwanted childlessness are a recurrent delay of the first birth, high opportunity costs of children for women, complicated coordination of couple biographies as well as knowledge-based labour markets. Childlessness is more frequent if this post-modern development finds an insufficient adaptation - a low acceptance of employed mothers on the societal level, lacking infrastructure for childcare and all-day school in family politics and a discrimination of temporary reduction of work on the labour market. Regarding the spread of large families cultural influences are essential: Especially the normative model of a two-child-family and the low social recognition of large families lead to the decline of people with three or more children. Moreover, many aspects of the value of children are fulfilled already with two children. Since the causes of childlessness and of large families are mostly different, also an analysis is recommendable that differentiates regarding these two phenomena.
Schlagwörter:cultural factors; fertility; demographic factors; life career; Familienpolitik; generatives Verhalten; Kinderlosigkeit; Handlungstheorie; birth; action theory; Familie; reproductive behavior; number of children; kulturelle Faktoren; Geburt; Kind; family; child; demographische Faktoren; Lebenslauf; family policy; childlessness; Kinderzahl; Fruchtbarkeit; Mehrebenenmodell
Sozialwissenschaftliche Daten zur Erforschung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum
Autor/in:
Dreschmitt, Kai; Naderi, Robert
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Working Paper, 4-2015), 2015. 20 S
Inhalt: Thema dieses Papers ist, wie sich die aktuelle sozialwissenschaftliche Datenlage für die Erforschung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum darstellt und welche Einschränkungen in dieser Hinsicht existieren. Es wird eine Auswahl von sozialwissenschaftlichen Datenquellen vorgestellt, die als vergleichsweise relevant eingestuft werden, darunter die Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics (PAIRFAM), die Studie Job Mobilities and Family Lives in Europe (JobMob), das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) und das Eurobarometer. Diese und andere Studien werden mithilfe von Kriterien wie der erfassten Altersgruppen, der Fallzahlen und der verfügbaren Variablen analysiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit sie für die Forschungsfragen des K&K-Projekts und allgemein zur genaueren Betrachtung von kinderlosen bzw. kinderreichen Paaren nutzbar sein können. Die Analyse ergibt, dass die untersuchten Erhebungen zwar für einzelne Aspekte und Fragestellungen des Projekts geeignet sind, allerdings gibt es keinen Datensatz, der alle gewünschten Kriterien erfüllen kann.
Inhalt: Above all the project "childlessness and large families" aims to investigate significant factors to explain the (not occurring) transition to the first and the third child. This question is supposed to be answered predominantly by analyzing quantitative data, especially using surveys and panels. Therefore this paper presents a range of social sciences data-sources and investigates whether these sources are relevant for the project. We focus on nine data-sources that are in our opinion principally usable for the research questions of our project. The following datasets are described briefly: Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics (PAIRFAM), Job Mobilities and Family lives in Europe (JobMob), Working and Learning in a Changing World (ALWA), National Educational Panel Study (NEPS), German Socio-Economic Panel (SOEP), Familien in Deutschland (Familys in Germany) (FiD), Generations and Gender Survey (GGS), Eurobarometer (2006 und 2011), Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (Growing up in Germany: Everydays Life World) (AID:A). For each data-source the percentages of childless respondents with large families are described. These are reflected also in the context of the number of available cases. The main result of the investigation is that all described datasets can be used for the one or the other aspect of analysing childlessness or large families. But there is no secondary source which meets all criteria that are principally desirable.
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; generatives Verhalten; reproductive behavior; Geburt; birth; Kinderlosigkeit; childlessness; Kinderzahl; number of children; Lebenslauf; life career; Umfrageforschung; survey research; Panel; panel; Stichprobe; sample; Daten; data; Altersgruppe; age group
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
"Nachhaltige Bevölkerungsentwicklung": politische Steuerung der Generativität in postnaturalen Zeiten
Titelübersetzung:"Sustainable population development": political control of generativity in post-natural times
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 2288-2301
Inhalt: "Spätmoderne Wohlfahrtsgesellschaften sind 'postnaturale Gesellschaften' (Giddens 2001), in denen die 'Natur' menschlich kontrolliert wird und nur noch in Form von 'gestalteter Umwelt' bzw. 'vergesellschafteter Natur' existiert. Mit dem Ende der Natur geht auch das Ende der 'natürlichen' Geschlechterdifferenz einher und mit ihr die Ablösung der Sexualität von ihrer Fortpflanzungsfunktion. Damit sind Geschlechtlichkeit und Generativität zu durch und durch vergesellschafteten Fragen geworden. Eine momentan heiß diskutierte Folge dieser Entwicklung ist, dass in allen westlichen Wohlfahrtsgesellschaften die Geburtenraten sinken und die Bevölkerung zu schrumpfen beginnt. Inzwischen ist Allgemeinwissen, dass Deutschland weltweit zu den Ländern mit den niedrigsten Geburtenraten gehört. Die damit verbundene Sorge drückt sich im staatlichen Handeln u.a. im Abbau der Frauen- und Gleichstellungspolitik und im Erstarken der Familienpolitik aus: Die gezielte Geburtenförderung soll der aktiven und nachhaltigen Bevölkerungsentwicklung dienen. Familienpolitik scheint damit wesentlich zur Bevölkerungspolitik zu werden, auch wenn das derzeit in Deutschland (noch) niemand so offen behaupten mag. Besondere soziologische Aufmerksamkeit verdient, dass es dabei nicht nur um die Steigerung der Quantität des Nachwuchses geht, sondern auch um seine Qualität, denn der Nachwuchs von gebildeten Eltern ist von besonderem Interesse für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Frauen hingegen interessieren politisch derzeit wieder vor allem als (potenzielle) Mütter, während das auf Vielfalt von (weiblichen) Lebensentwürfen zielende (Frauen-)Leitbild der Frauen- und Gleichstellungspolitik nicht zur schrumpfenden Wohlfahrtsgesellschaft zu passen scheint. In dem Beitrag möchte die Verfasserin also vor dem Hintergrund der 'demographischen Wende' und dem 'PISA-Schock' einen (geschlechter)kritischen und institutionentheoretisch inspirierten Blick auf die aktuelle familienpolitische Diskussion zur Steuerung der Generativität in Deutschland richten. Dabei soll das Erstarken bevölkerungspolitischer Argumente herausgearbeitet werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; Geburtenrückgang; Familienpolitik; Bevölkerungspolitik; sustainability; demographic situation; birth; Förderung; reproductive behavior; demographische Lage; Federal Republic of Germany; political governance; declining birth rate; example; family policy; Mutterschaft; motherhood; Diskussion; generatives Verhalten; promotion; discussion; politische Steuerung; population development; population policy; Leitbild; Geburt; Nachhaltigkeit
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Bevölkerung
Frauenerwerbstätigkeit - ein Hemmnis für die Fertilität? Eine Analyse des Effekts der Erwerbstätigkeit auf den Übergang zur ersten Geburt in Deutschland
Titelübersetzung:Women's employment - an obstacle to fertility? An analysis of the effect of gainful employment on the transition to the first birth in Germany
Autor/in:
Schröder, Jette
Quelle: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES); Mannheim (Arbeitspapiere / Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, 93), 2006. 37 S
Inhalt: "Im Fokus dieses Beitrags steht die Frage, ob in Westdeutschland die Erwerbsbeteiligung von Frauen einen Einfluss auf den Übergang zum ersten Kind hat. Datengrundlage für die Analysen ist der Familiensurvey 2000. Eine multivariate Ereignisdatenanalyse zeigt, dass erwerbstätige Frauen deutlich geringere Übergangsraten zum ersten Kind haben als nicht erwerbstätige Frauen. In weiteren Analysen wird untersucht, ob es sich bei diesem Effekt tatsächlich um einen kausalen Effekt handelt - ob also die Erwerbsbeteiligung die Ursache für die geringere Übergangsrate erwerbstätiger Frauen ist oder ob der Unterschied lediglich auf Selbstselektion zurückzuführen ist. Hierzu werden zwei indirekte Kausalitätstests durchgeführt. Die Analysen liefern starke Hinweise darauf, dass der Effekt nicht oder zumindest nur teilweise kausal ist." (Autorenreferat)
Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung; Berlin, 2004. 18 S
Inhalt: "(...) Den stetigen Rückgang der Kinderzahlen in modernen Industriegesellschaften bezeichnen manche Bevölkerungswissenschaftler als 'ökonomisch-demografisches Paradoxon'. Je mehr Kinder sich Menschen in den immer wohlhabenderen Gesellschaften theoretisch leisten könnten, je mehr individuelle Freiheiten sich ihnen eröffnen, um so weniger Nachwuchs setzen sie in die Welt. Nach dieser Theorie müssten liberale, marktwirtschaftlich und kapitalistisch orientierte Gesellschaften langfristig aussterben. Das 'ökonomisch-demografische Paradoxon' ist auf den ersten Blick plausibel. Steigender Wohlstand und wirtschaftlicher Aufstieg führen überall auf der Welt zu einem Absinken der Geburtenraten. Doch die Ursache für die deutlichen Unterschiede zwischen den Nationen Westeuropas lässt sich so nicht erklären. (...)" (Textauszug)
Schlagwörter:Emanzipation; emancipation; Europa; Europe; woman; Familie; family; Geburtenrückgang; declining birth rate; Kindergeld; child benefit; Familienpolitik; family policy; Kinderzahl; number of children; Geburt; birth; Quantität; quantity; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Wohlstand; prosperity; Familie-Beruf; work-family balance; Kinderbetreuung; child care; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Frauen- und Geschlechterforschung
The Influence of Education on quantum, timing and spacing of births in Austria
Autor/in:
Spielauer, Martin; Städtner, Karin
Quelle: Österreichisches Institut für Familienforschung an der Universität Wien; Wien (Working Paper / Österreichisches Institut für Familienforschung, 29), 2002. 30 S
Inhalt: The aim of this paper is to study the quantum, timing and spacing of births in Austria and their changes over time by educational groups and school leaving age. Rather than taking the age as such, we take the school leaving age as reference point in our analysis, as - with the exception of university drop-outs that are partly caused by pregnancy - very few women give birth while being in education. As the analysis shows, the recent overall increase of age at first birth can be observed in all educational groups and is not (only) the result of staying in the education system for a longer time. As expected, parity progression rates vary considerably between different educational groups and follow different patterns of change. Changes of norms - i.e. to and from the two-child norm - seem to be more pronounced in urban areas, were drops in parity progression rates were biggest for higher educated women. As the educational composition of the population changes in the course of time, this will considerably influence overall fertility rates in future, even assuming unchanged individual fertility behavior of women of given educational groups. This paper is also understood as background paper in the context of the ongoing development of the FAMSIM+, family microsimulation model, that shows fertility decisions along with other life careers, such as education, partnership and job careers. Besides other applications, FAMSIM+ will serve to study the impact of various dynamics, like changes of timing and educational changes, on fertility changes.
Schlagwörter:Bildung; education; Geburt; birth; Geburtenentwicklung; birth trend; Geburtenhäufigkeit; fertility rate; Bildungsniveau; level of education; Alter; old age; Schulabschluss; school graduation; Fruchtbarkeit; fertility; Österreich; Austria
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung