"Dadurch, dass wir Mädchen sind, war die Erwartung von allen viel größer." Geschlechtsspezifische Besonderheiten der informellen Pflege
Titelübersetzung:"Because we are girls, everybody had much higher expectations." Gender aspects of informal care at the end of life
Autor/in:
Brügger, Sarah; Perler, Laura; Jaquier, Adrienne; Sottas, Beat
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 2, S 113-129
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Inhalt: "Die informelle Pflege und Betreuung von Menschen am Lebensende ist ein Bereich, der auf vielfältige Weise geprägt ist von geschlechtsspezifischen Vorstellungen, Zuschreibungen und Normen. Der vorliegende Beitrag geht auf der Grundlage einer aktuellen Studie zu den Erfahrungen, Bedürfnissen, Sorgen und Ressourcen pflegender Angehöriger der Frage nach, inwiefern geschlechtsspezifische Zuschreibungen die Erfahrungen pflegender Frauen und Männer beeinflussen. Dabei wird deutlich, dass pflegende Männer gemäß der bis heute dominierenden klassischen Rollenverteilung zwar seltener sind, gleichzeitig aber auch mehr Anerkennung und Unterstützung erhalten - nicht zuletzt von den Fachpersonen des Gesundheitswesens. Während in ihren Narrativen die Übernahme der als weiblich konnotierten pflegerischen Handlungen viel stärker thematisiert wird als bei den Frauen, betonen diese vielmehr die 'Natürlichkeit' ihrer Tätigkeit, stehen damit aber auch unter einem viel größeren Druck. Die informelle Pflege am Lebensende ist für die Pflegenden - Männer wie Frauen - mit hohen Belastungen verbunden. Weil diese Belastungen aber unterschiedlich erlebt werden, ist ein Bewusstsein für die machtvollen Zuschreibungen und Geschlechterbilder, die sich in Normen und Handlungen perpetuieren, unabdingbar für eine gendergerechte Politik und Praxis." (Autorenreferat)
Inhalt: "Informal care at the end of life is in many ways shaped by gender-specific concepts, ascriptions and norms. On the basis of a recent study into the experiences, needs, concerns and resources of informal caregivers, the article addresses the question of how gender ascriptions influence the experiences of male and female informal caregivers providing care at the end of a person's life. On the one hand, given the still dominant traditional division of labour between men and women, only few men provide informal care at home. On the other hand, men who care for relatives get more recognition and support than female care givers - not least from health care professionals. While in the narratives of male informal caregivers the taking over of nursing tasks which are typically seen as feminine is an important subject, female informal caregivers tend to emphasize the 'naturalness' of their activities, leading them to experience much more (internal and external) pressure than men do. Informal care entails high levels of stress for both male and female caregivers. Because this stress is experienced differently according to gender, awareness of the powerful gender ascriptions which are perpetuated in norms and actions is essential when it comes to gender-sensitive policy and practice." (author's abstract)
Schlagwörter:Altenpflege; nursing care for the elderly; alter Mensch; elderly; Betreuung; care; Pflegeperson; caregiver; Familienangehöriger; family member; gender-specific factors; Stereotyp; stereotype; soziale Anerkennung; social recognition; Rollenzuschreibung; role ascription; Rollenverteilung; role distribution; häusliche Pflege; home care
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Alt und pflegebedürftig?: Vorausrechnung der Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg sowie des benötigten Pflegepersonals
Autor/in:
Gölz, Uwe; Weber, Matthias
Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, (2012) 7, S 22-25
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Schlagwörter:alter Mensch; elderly; demographische Alterung; demographic aging; Pflegebedürftigkeit; need for care; Pflegepersonal; nursing staff; Bevölkerungsentwicklung; population development; gender-specific factors; Pflegeheim; nursing home; Lebenserwartung; life expectancy; Baden-Württemberg; Baden-Württemberg; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Der Zusammenhang zwischen Alter und depressiven Symptomen bei Männern und Frauen höheren Lebensalters in Europa: Erkenntnisse aus dem SHARE-Projekt
Titelübersetzung:The association between age and depressive symptoms among older men and women in Europe: findings from SHARE
Autor/in:
Buber, Isabella; Engelhardt, Henriette
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 1, S 77-101
Details
Inhalt: Die empirischen Befunde zu den Effekten des Alters auf depressive Symptome sind gemischt und reichen – abhängig von der Modellierung des Alters-Depressions-Profils – von positiven über keine bis hin zu negativen Effekten. Der vorliegende Beitrag analysiert auf der Grundlage internationaler Vergleichsdaten den Zusammenhang zwischen dem Alter und der Häufigkeit depressiver Symptome bei Kontrolle für bekannte Determinanten der seelischen Gesundheit. Auf der Grundlage der ersten SHARE-Welle (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe) werden die depressiven Symptome von 28.538 Personen im Alter zwischen 50 und 89 Jahren aus elf europäischen Ländern sowie Israel unter Verwendung eines negativen Binomial-Regressionsmodells analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die EURO-D-Scores, welche die Anzahl depressiver Symptome angeben, mit dem Alter steigen und bei den Frauen höher als bei den Männern ausfallen. Bei Einbeziehung soziodemografischer Merkmale, des Gesundheitszustands und wirtschaftlicher Belastungen hebt sich der Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Alter bei den Männern auf und kehrt sich bei den Frauen sogar um. Daher sind Gesundheit und Lebensumstände von Senioren die Mediatoren für den Zusammenhang zwischen Alter und seelischer Gesundheit, das Alter allein besitzt keine Erklärungskraft.
Inhalt: Empirical evidence of the effects of age on depressive symptoms is mixed, ranging from positive to zero to negative effects, depending on the modelling of the age-depression profile. This paper uses internationally comparative data to analyse the association between age and the prevalence of symptoms of depression, controlling for well-known determinants of mental health. Based on the first wave of the Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE), depressive symptoms of 28,538 persons aged 50 to 89 from eleven European countries and Israel are analysed using a negative binomial regression model. The results indicate that the number of depressive symptoms measured by EURO-D scores increase with age and are higher among women than among men. When including socio-demographic characteristics, health conditions and economic strains, the association between depressive symptoms and age vanishes for men, and even reverses for women. Thus, the association between age and mental health is mediated by the health and living conditions of older persons; age by itself has no explanatory power.
Schlagwörter:sociology; demographic factors; mental health; alter Mensch; Demographie; demography; geriatric disorder; Europa; Soziologie; Lebenssituation; soziale Faktoren; Alterskrankheit; Europe; Alter; life situation; old age; psychische Gesundheit; Depression; elderly; depression; gender-specific factors; demographische Faktoren; altersspezifische Faktoren; age-specific factors; social factors; Depressive Symptome; Höheres Lebensalter; Senioren; SHARE; EURO-D; Negative Binomialverteilung; Depressive symptoms; Older persons; SHARE; EURO-D; Negative binomial model
SSOAR Kategorie:Gerontologie, Alterssoziologie, psychische Störungen, Behandlung und Prävention
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
The association between age and depressive symptoms among older men and women in Europe: findings from SHARE
Titelübersetzung:Der Zusammenhang zwischen Alter und depressiven Symptomen bei Männern und Frauen höheren Lebensalters in Europa: Erkenntnisse aus dem SHARE-Projekt
Autor/in:
Buber, Isabella; Engelhardt, Henriette
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 1, S 103-125
Details
Inhalt: Die empirischen Befunde zu den Effekten des Alters auf depressive Symptome sind gemischt und reichen – abhängig von der Modellierung des Alters-Depressions-Profils – von positiven über keine bis hin zu negativen Effekten. Der vorliegende Beitrag analysiert auf der Grundlage internationaler Vergleichsdaten den Zusammenhang zwischen dem Alter und der Häufigkeit depressiver Symptome bei Kontrolle für bekannte Determinanten der seelischen Gesundheit. Auf der Grundlage der ersten SHARE-Welle (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe) werden die depressiven Symptome von 28.538 Personen im Alter zwischen 50 und 89 Jahren aus elf europäischen Ländern sowie Israel unter Verwendung eines negativen Binomial-Regressionsmodells analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die EURO-D-Scores, welche die Anzahl depressiver Symptome angeben, mit dem Alter steigen und bei den Frauen höher als bei den Männern ausfallen. Bei Einbeziehung soziodemografischer Merkmale, des Gesundheitszustands und wirtschaftlicher Belastungen hebt sich der Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Alter bei den Männern auf und kehrt sich bei den Frauen sogar um. Daher sind Gesundheit und Lebensumstände von Senioren die Mediatoren für den Zusammenhang zwischen Alter und seelischer Gesundheit, das Alter allein besitzt keine Erklärungskraft.
Inhalt: Empirical evidence of the effects of age on depressive symptoms is mixed, ranging from positive to zero to negative effects, depending on the modelling of the age-depression profile. This paper uses internationally comparative data to analyse the association between age and the prevalence of symptoms of depression, controlling for well-known determinants of mental health. Based on the first wave of the Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE), depressive symptoms of 28,538 persons aged 50 to 89 from eleven European countries and Israel are analysed using a negative binomial regression model. The results indicate that the number of depressive symptoms measured by EURO-D scores increase with age and are higher among women than among men. When including socio-demographic characteristics, health conditions and economic strains, the association between depressive symptoms and age vanishes for men, and even reverses for women. Thus, the association between age and mental health is mediated by the health and living conditions of older persons; age by itself has no explanatory power.
Schlagwörter:sociology; demographic factors; mental health; alter Mensch; Demographie; demography; geriatric disorder; Europa; Soziologie; Lebenssituation; soziale Faktoren; Alterskrankheit; Europe; Alter; life situation; old age; psychische Gesundheit; Depression; elderly; depression; gender-specific factors; demographische Faktoren; altersspezifische Faktoren; age-specific factors; social factors; Depressive Symptome; Höheres Lebensalter; Senioren; SHARE; EURO-D; Negative Binomialverteilung; Depressive symptoms; Older persons; SHARE; EURO-D; Negative binomial model
SSOAR Kategorie:Gerontologie, Alterssoziologie, psychische Störungen, Behandlung und Prävention
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Vereinseitigungen - der Diskurs über Geschlecht und Gewalt gegen Pflegebedürftige
Titelübersetzung:A bias - the discourse about gender and violence against the elderly in the fi eld of family care
Autor/in:
Gröning, Katharina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 76-89
Details
Inhalt: "Der Artikel problematisiert Forschungsansätze und Entwicklungslinien innerhalb der Gewaltforschung zum Gegenstand Gewalt gegen Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege. Er vertritt einen gesellschaftskritischen Standpunkt in Bezug auf das Verhältnis von Gewalt in der häuslichen Pflege und dem Geschlecht der Täterinnen. Gefordert werden mehr Bildung für Betroffene und eine Pluralisierung in der Gewaltforschung über ältere. Menschen, sodass zum Beispiel Gewalt in der Altersehe mit einbezogen wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses perspectives of violence research in the field of violence against elderly people. In the beginning of the 1980s, when violence against the elderly became a theme for science and research in Germany, debates were dominated by the expierence and casusitics of social workers. As a result a gender bias developed in research and a picture of violence as a female conflict was institutionalized." (author's abstract)
Schlagwörter:research; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch; häusliche Gewalt; Diskurs; discourse; Federal Republic of Germany; Handlungsorientierung; häusliche Pflege; intervention; man; Intervention; offender; gender; domestic violence; violence; Familie; home care; Gewalt; woman; Mann; need for care; family; elderly; Täter; gender-specific factors; action orientation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die besonderen Lebenslagen von Frauen mit Behinderung im Alter
Titelübersetzung:The special living arrangements of elderly handicapped women
Autor/in:
Strupp, Julia
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2008) Frauen- und Geschlechterforschung 2008/2, S 11-21
Details
Inhalt: 'Erstmals erreichen Kohorten lebenslang behinderter Frauen und Männer das Rentenalter, da infolge des Euthanasie-Programms in der NS-Zeit von 1943 bis zum Ende des Regimes im Mai 1945 behinderte Menschen systematisch ermordet wurden. Die Erfahrungen mit älter werdenden und alten behinderten Menschen sind daher noch recht begrenzt. Geschlecht und Alter behalten eine zentrale Bedeutung für die Charakterisierung der Lebenslage behinderter Menschen, eine Mehrfachdiskriminierung behinderter Frauen ist in vielen Lebensbereichen nachweisbar. In der wissenschaftlichen Literatur zeigen sich Forschungsdesiderata: besonders Frauen mit Behinderung im Alter werden noch nicht angemessen wahrgenommen, ihre Problemlagen weitestgehend vernachlässigt, dabei ist evident, dass Benachteiligungen behinderter Frauen (und Mädchen) im Lebensverlauf kumulieren und durch die Betrachtung der Dimension Alter an Stärke zunehmen. In diesem Artikel werden die besonderen Bedürfnislagen von Frauen mit Behinderungen im Alter anhand vereinzelter Studien dargestellt. Des Weiteren wird die Relevanz dieser Thematik für die Forschung und Praxis herausgearbeitet.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:need; Bedürfnis; gender; discrimination; alter Mensch; Benachteiligung; Behinderung; Behinderter; Alter; Diskriminierung; woman; old age; disability; elderly; handicapped; gender-specific factors; deprivation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gesundheitspolitik, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Bedeutung der Einkommensverteilung für die Ehezufriedenheit langjährig verheirateter Ehepaare
Titelübersetzung:The impact of income distribution on marital satisfaction in long-term marriages
Autor/in:
Baas, Stephan; Schmitt, Marina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 16 (2004) 3, S 268-288
Details
Inhalt: "Die Paarbeziehungsforschung beschäftigt sich kaum mit langjährigen Partnerschaften, sondern konzentriert sich auf Partnerschaften im jüngeren oder mittleren Erwachsenenalter. Dyadisches Coping gilt dabei als wichtigste Voraussetzung für hohe Partnerschaftszufriedenheit, bei einem Altersgruppenvergleich war dieses bei den ältesten Ehepaaren allerdings am wenigsten etabliert. Die Ursache für diesen Mangel ist unklar: Ein Grund könnte in der Einkommensverteilung zwischen den Ehepartnern und dem damit verbundenen Ehemodell liegen - Doppelverdienerehe oder männliche Versorgerehe. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass eine ausgeglichene Einkommensgewinnung zwischen den Ehepartnern einen destabilisierenden Effekt auf Beziehungen haben kann. Mit dieser Studie möchten wir folgende Frage beantworten: Welche Auswirkungen haben die Ehemodelle auf die Partnerschaftszufriedenheit bei verrenteten Ehepaaren? Zu diesem Zweck wurden insgesamt 99 langjährig verheiratete Ehepaare befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich verschiedene Aspekte dieser Ehen unterschiedlich auf die Partnerschaftszufriedenheit auswirken: Männer aus Versorgerehen sind mit ihrer Partnerschaft zufriedener als solche aus Doppelverdienerehen, während die Ehezufriedenheit der befragten Ehefrauen eher vom dyadischen Coping und der individuellen Alltagsbewältigung abhängt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Research on marital satisfaction in long-lasting partnerships is not well established, present research concentrates on younger couples. So far dyadic coping is supposed to be the most important prerequisite for marital satisfaction, but a comparison between age groups shows that this strategy was least diffused in the oldest group. Still unexplained is what reasons determine these differences. One possible explanation can be found in the income distribution between both spouses and interrelated types of marriage - either dual career couples or male breadwinners: according to recent research equal earnings of both spouses may have disequilibrating effects on relationships. We would like to respond to the following question: what are the effects of these two types of marriages on marital satisfaction when both partners are retired? Based on this question, 99 couples were interviewed. Results of structural equation models show that different aspects of relationships have varying impacts on marital satisfaction: Male 'dual earners' are more satisfied when compared with male 'breadwinners,' while female marital satisfaction depends more on dyadic coping and environmental mastery." (author's abstract)
Schlagwörter:alter Mensch; elderly; Zufriedenheit; satisfaction; Einkommen; income; Verteilung; distribution; Coping-Verhalten; coping behavior; Ehe; marriage; Ehepaar; married couple; Partnerschaft; partnership; Rentner; retiree; gender-specific factors; Alltagsbewältigung
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz