Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013) 2, S 341-370
Inhalt: "Räumliche Mobilität ist ein weit verbreiteter Trend in europäischen Gesellschaften. Soziologen haben die Hypothese aufgestellt, dass sich Mobilitätsmuster auf Familienverläufe sowie auf den Prozess der Pluralisierung und Individualisierung familialer Lebensformen auswirken. Dieser Beitrag soll in erster Linie die Auswirkungen räumlicher Mobilität auf das Familienleben innerhalb der portugiesischen Gesellschaft aus der Lebenslaufperspektive belegen. Zu diesem Zweck wurde eine Analyse der Mobilität sowie der Familienverläufe von drei unterschiedlichen Generationen im frühen Erwachsenenalter durchgeführt. Die Ergebnisse lassen eine Vielfalt von Verläufen sowie relevante Zusammenhänge zwischen Mobilitätsvariablen und Familienverläufen erkennen. Dieser Beitrag stützt sich auf Daten aus einer landesweiten Umfrage zum Lebensverlauf, die im Jahr 2010 mit einer repräsentativen Stichprobe von Männern und Frauen (n=1.500) aus drei Generationen (geboren zwischen 1935 und 1940, 1950 und 1955 sowie 1970 und 1975, n=500 je Generation) durchgeführt wurde. Mithilfe von Sequenz- und Clusteranalysen konnten die Autoren innerhalb dieser drei Generationen sieben Mobilitätsverlaufsmuster sowie vier Hauptformen des Familienverlaufs offenlegen. Diese spiegeln nicht nur die Biografien einzelner Befragter wider, sondern auch die räumlichen und familiären Veränderungen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte in Portugal stattgefunden haben. Im Rahmen dieses Beitrages sollen die komplexen Zusammenhänge zwischen Mobilität und Familienverläufen mithilfe der multinomialen Regressionsanalyse aufgeschlüsselt werden. Zu diesem Zweck haben die Autoren eine Analyse aus zwei Blickwinkeln durchgeführt, indem sie diese beiden Variablen als Prädiktor der jeweils anderen - neben weiteren soziodemografischen Schlüsselvariablen und Ereignissen im Lebenslauf - miteinander in Zusammenhang gebracht haben. Die Ergebnisse zeigen in erster Linie, dass räumliche Mobilität ein signifikanter Prädiktor für Familienverläufe ist, auch wenn ihre Auswirkungen in unterschiedliche Richtungen weisen können: So kann Mobilität standardisierte Familienverläufe begünstigen (wie z.B. einen frühen Übergang zur Elternschaft), gleichzeitig aber auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit 'nicht lineare' Familienverläufe fördern. Familienverläufe eignen sich hingegen weniger als Prädiktor für Mobilitätsverläufe. Letztere werden durch Variablen bestimmt, die strukturelle Zwänge widerspiegeln, wie z.B. Arbeitslosigkeit. Geschlechter- und Generationeneffekte spielen jedoch auch eine wichtige Rolle und belegen, dass Mobilitätsverläufe in einem spezifischen historischen und sozialen Kontext verankert sind. Schließlich konnten die Autoren noch einen Zusammenhang zwischen räumlicher Mobilität und Individualisierungsprozessen finden, indem sie ihre Auswirkungen auf bestimmte Ereignisse im Lebenslauf in Verbindung mit Familien- und Geschlechterbeziehungen untersucht haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "Geographical mobility is a well-established trend in European societies, and social theorists have put forward the hypothesis that mobility patterns have an impact on family trajectories and on their processes of pluralization and individualization. Using a life course perspective, the main aim of this article is to provide evidence of the impact of geographical mobility on family life in Portuguese society. The mobility and family trajectories of three different generations in their early adulthood are analyzed, with results pointing to a diversity of trajectories as well as to relevant connections between mobility variables and family trajectories. The article draws on data from a national survey on life trajectories conducted in 2010 on a representative sample of men and women (n=1,500) from three generations (born between 1935 and 1940; 1950 and 1955; and 1970 and 1975; n=500 per generation). Based on sequence and cluster analyses, the authors were able to identify seven patterns of mobility trajectories and four main types of family trajectories across the three generations. These reflect not only the biographies of individuals within our sample, but also the geographical and family changes that have been taking place in Portugal over the past few decades. Drawing on multinomial regression analysis, the article seeks to disentangle the complex linkages between mobility and family trajectories. To this end, they adopted a double angle approach by linking these two variables as predictors of each other alongside other key socio-demographic variables and life course events. The main findings reveal that geographical mobility is a significant predictor of family trajectories, even if its effects are dualistic: Mobility may work as a facilitator of standardized family trajectories (early transition to parenthood, for example), but it also predicts a higher probability of 'non-linear' family trajectories. On the other hand, family trajectories are weak predictors of mobility trajectories. The latter are predicted by variables that reflect structural constraints, such as unemployment, but gender and generation effects also play an important role and provide evidence that mobility trajectories are anchored in specific historic and social contexts. Finally, they were also able to link geographical mobility to individualization processes by examining its impact upon specific life course events related to family and gender relations." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; mobility; way of life; pluralism; generation; life career; Lebensweise; Individualisierung; individualization; Generation; Migration; Familie; comparison; Geschlechterverhältnis; Portugal; Portugal; family; migration; Mobilität; Lebenslauf; Vergleich; Pluralismus; geographical mobility; migration patterns; family trajectories
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Wirtschafts- und Sozialgeographie
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013) 2, S 371-404
Inhalt: "Räumliche Mobilität ist ein weit verbreiteter Trend in europäischen Gesellschaften. Soziologen haben die Hypothese aufgestellt, dass sich Mobilitätsmuster auf Familienverläufe sowie auf den Prozess der Pluralisierung und Individualisierung familialer Lebensformen auswirken. Dieser Beitrag soll in erster Linie die Auswirkungen räumlicher Mobilität auf das Familienleben innerhalb der portugiesischen Gesellschaft aus der Lebenslaufperspektive belegen. Zu diesem Zweck wurde eine Analyse der Mobilität sowie der Familienverläufe von drei unterschiedlichen Generationen im frühen Erwachsenenalter durchgeführt. Die Ergebnisse lassen eine Vielfalt von Verläufen sowie relevante Zusammenhänge zwischen Mobilitätsvariablen und Familienverläufen erkennen. Dieser Beitrag stützt sich auf Daten aus einer landesweiten Umfrage zum Lebensverlauf, die im Jahr 2010 mit einer repräsentativen Stichprobe von Männern und Frauen (n=1.500) aus drei Generationen (geboren zwischen 1935 und 1940, 1950 und 1955 sowie 1970 und 1975, n=500 je Generation) durchgeführt wurde. Mithilfe von Sequenz- und Clusteranalysen konnten die Autoren innerhalb dieser drei Generationen sieben Mobilitätsverlaufsmuster sowie vier Hauptformen des Familienverlaufs offenlegen. Diese spiegeln nicht nur die Biografien einzelner Befragter wider, sondern auch die räumlichen und familiären Veränderungen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte in Portugal stattgefunden haben. Im Rahmen dieses Beitrages sollen die komplexen Zusammenhänge zwischen Mobilität und Familienverläufen mithilfe der multinomialen Regressionsanalyse aufgeschlüsselt werden. Zu diesem Zweck haben die Autoren eine Analyse aus zwei Blickwinkeln durchgeführt, indem sie diese beiden Variablen als Prädiktor der jeweils anderen - neben weiteren soziodemografischen Schlüsselvariablen und Ereignissen im Lebenslauf - miteinander in Zusammenhang gebracht haben. Die Ergebnisse zeigen in erster Linie, dass räumliche Mobilität ein signifikanter Prädiktor für Familienverläufe ist, auch wenn ihre Auswirkungen in unterschiedliche Richtungen weisen können: So kann Mobilität standardisierte Familienverläufe begünstigen (wie z.B. einen frühen Übergang zur Elternschaft), gleichzeitig aber auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit 'nicht lineare' Familienverläufe fördern. Familienverläufe eignen sich hingegen weniger als Prädiktor für Mobilitätsverläufe. Letztere werden durch Variablen bestimmt, die strukturelle Zwänge widerspiegeln, wie z.B. Arbeitslosigkeit. Geschlechter- und Generationeneffekte spielen jedoch auch eine wichtige Rolle und belegen, dass Mobilitätsverläufe in einem spezifischen historischen und sozialen Kontext verankert sind. Schließlich konnten die Autoren noch einen Zusammenhang zwischen räumlicher Mobilität und Individualisierungsprozessen finden, indem sie ihre Auswirkungen auf bestimmte Ereignisse im Lebenslauf in Verbindung mit Familien- und Geschlechterbeziehungen untersucht haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "Geographical mobility is a well-established trend in European societies, and social theorists have put forward the hypothesis that mobility patterns have an impact on family trajectories and on their processes of pluralization and individualization. Using a life course perspective, the main aim of this article is to provide evidence of the impact of geographical mobility on family life in Portuguese society. The mobility and family trajectories of three different generations in their early adulthood are analyzed, with results pointing to a diversity of trajectories as well as to relevant connections between mobility variables and family trajectories. The article draws on data from a national survey on life trajectories conducted in 2010 on a representative sample of men and women (n=1,500) from three generations (born between 1935 and 1940; 1950 and 1955; and 1970 and 1975; n=500 per generation). Based on sequence and cluster analyses, the authors were able to identify seven patterns of mobility trajectories and four main types of family trajectories across the three generations. These reflect not only the biographies of individuals within our sample, but also the geographical and family changes that have been taking place in Portugal over the past few decades. Drawing on multinomial regression analysis, the article seeks to disentangle the complex linkages between mobility and family trajectories. To this end, they adopted a double angle approach by linking these two variables as predictors of each other alongside other key socio-demographic variables and life course events. The main findings reveal that geographical mobility is a significant predictor of family trajectories, even if its effects are dualistic: Mobility may work as a facilitator of standardized family trajectories (early transition to parenthood, for example), but it also predicts a higher probability of 'non-linear' family trajectories. On the other hand, family trajectories are weak predictors of mobility trajectories. The latter are predicted by variables that reflect structural constraints, such as unemployment, but gender and generation effects also play an important role and provide evidence that mobility trajectories are anchored in specific historic and social contexts. Finally, they were also able to link geographical mobility to individualization processes by examining its impact upon specific life course events related to family and gender relations." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; mobility; way of life; pluralism; generation; life career; Lebensweise; Individualisierung; individualization; Generation; Migration; Familie; comparison; Geschlechterverhältnis; Portugal; Portugal; family; migration; Mobilität; Lebenslauf; Vergleich; Pluralismus; räumliche Mobilität; Migrationsmuster; Familienverläufe
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Wirtschafts- und Sozialgeographie
Diskurstheorie als Werkzeugkiste: eine Analyse der Effekte diskursiver Praxen im Kontext familialer Geschlechterarrangements
Titelübersetzung:Discourse theory as a toolbox: an analysis of the effects of discursive practices in the context of family gender arrangements
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 4787-4795
Inhalt: "Ausgangspunkt des Beitrags ist die Annahme, dass der Glaube an die Natürlichkeit der Geschlechtsunterschiede für die binäre Geschlechterordnung und die Identifizierung von Subjekten als 'Frauen' und 'Männer' konstitutiv ist. Aus einer diskurstheoretischer Perspektive stellen sich im Anschluss hieran zwei Fragen: Wie und wo wird dieses unproblematische Wissen zum Gegenstand von diskursiven Ereignissen? Und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen sind in solchen Ereignissen sag- und damit auch lebbar? Im Beitrag sollen diese Fragen anhand selbst erzeugten empirischen Materials beantwortet werden. Es sind dies Interviews, die die Verfasserin mit gleich- und gegengeschlechtlichen Paaren geführt habe, die unterschiedlichen sozialen Milieus angehören und mit kleinen Kindern zusammen leben. Dabei soll auch aufgezeigt werden, welche Implikationen eine diskurstheoretische Position für die Analyse qualitativer empirischer Daten haben. Statt nach den Begründungszusammenhängen zu fragen, die eine Aussage plausibel machen und in der 'Tiefe zu graben', so wie es in den klassischen hermeneutischen Verfahren geschieht, werden Handlungs-, Denk- und Gefühlspraktiken auf der 'Oberfläche' dekonstruiert. Leitend ist die Frage, wie im Reden durch die Signifikationspraxis Wahrnehmungs- und Handlungsmuster konstruiert, Relevanzen festgelegt und Sinnhorizonte verschoben werden. Damit bekommen die interpretierten Texte einen anderen Status. Das, was die befragten sagen, wird nicht als Ausdruck der Tatsache verstanden, dass jemand eine Frau oder ein Mann ist, die oder der als solche/r bestimmten Interessen verfolgt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass Individuen in der Kette von Äußerungen, in denen sie Konventionen anrufen, vergesellschaftet und Frau oder Mann werden. Individuen handeln diesem Ansatz zufolge also weniger unter dem sozialen Druck einer Norm als vielmehr unter der Vorstellung, überhaupt nur dann als Subjekt existieren zu können, wenn sie sich von den Normen appellieren lassen." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:How can the future of the family be safeguarded?
Autor/in:
Ott, Notburga
Quelle: Walter Eucken Institut e.V.; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftliche Fakultät, Institut für Allgemeine Wirtschaftsforschung Abt. Wirtschaftspolitik; Freiburg im Breisgau (Freiburger Diskussionspapiere zur Ordnungsökonomik, 08/3), 2008. 20 S
Inhalt: Der Beitrag erörtert die Frage, welche Funktion die Institution Familie in modernen Gesellschaften hat. Dass jede Gesellschaft eine nachwachsende Generation braucht, darüber besteht noch ein weitgehender Konsens, wenngleich es sich in einer globalisierten Welt dabei nicht ausschließlich um eigene Nachkommenschaft handeln muss. Doch braucht es dazu in modernen, funktional ausdifferenzierten Gesellschaften der alt hergebrachten Institution Familie? Welche Aufgaben verbleiben ihr, wo doch so viele Funktionen von anderen Institutionen der Gesellschaft übernommen wurden? Und wie sind unter solchen Bedingungen die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern geregelt? Die Beantwortung gliedert sich mit Blick auf den Geschlechter- und Generationenvertrag in folgende Punkte: (1) vertragstheoretische Betrachtung der Familienbeziehungen, (2) kollektive Erweiterungen familialer Vertragsbeziehungen in modernen Gesellschaften und (3) die wirtschaftliche Entwicklung und Probleme heutiger Regelungen. Die derzeit zu beobachtende Auflösung traditioneller Familienbeziehungen - sowohl zwischen den Partnern wie auch zwischen Eltern und Kindern - weisen auf einen Wandel hin, der die Wirksamkeit und Effizienz gegenwärtiger gesellschaftlicher Institutionen in Frage stellt. Der Wandel der Familie - sowohl der innerfamilialen Beziehungen wie auch die Rolle der Familie in der Gesellschaft - lässt sich aus institutionenökonomischer Sicht als Folge der wirtschaftlichen Entwicklung mit zunehmend arbeitsteiliger Produktion und marktmäßigen Austauschbeziehungen rekonstruieren. Die von je her bestehenden Familienbeziehungen werden durch kollektive Regelungen und gesellschaftliche Vertragsbeziehungen ergänzt, um insgesamt die Wohlfahrtsproduktion zu erhöhen. In der jüngsten Vergangenheit erweisen sie sich jedoch zunehmend als ineffizient. Sowohl in den Beziehungen zwischen den Geschlechtern wie auch zwischen den Generationen nehmen Hold-up-Probleme zu: für Eltern wächst das Risiko, von ihren Kindern für ihre Leistungen keine entsprechenden Gegenleistungen zu erhalten, und für Frauen resultiert aus der Entscheidung für ein Kind darüber hinaus noch das individuelle Risiko der familieninternen Schlechterstellung. In der Familie kumulieren beide Probleme. Sinkende Geburtenzahlen und Unterinvestitionen in Humanvermögen sind die Folge. (ICG2)
Schlagwörter:Familie; family; soziale Sicherung; social security; Familie-Beruf; work-family balance; Familienarbeit; family work; Familieneinkommen; family income; Familiengröße; family size; Familiengründung; family formation; Familienpolitik; family policy; Generationenvertrag; inter-generational contract; Geschlechterverhältnis; gender relations; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Familienrecht; family law; wirtschaftliche Faktoren; economic factors; Wohlfahrtsstaat; welfare state; Sozialpolitik; social policy; Bevölkerungsentwicklung; population development; Federal Republic of Germany
The family in question: immigrant and ethnic minorities in multicultural Europe
Herausgeber/in:
Grillo, Ralph
Quelle: Amsterdam (IMISCoe Research), 2008. 312 S
Inhalt: In hoeverre allochtonen vrij zijn hun cultuur te uiten in de multiculturele samenleving staat bijna dagelijks ter discussie in de media en politiek. Vaak wordt vergeten dat ook migrantenfamilies zelf worstelen om hun tradities en gebruiken vorm te geven in een pluriforme samenleving waarin relaties met familie zeer complex kunnen zijn. In The Family Question worden migrantenfamilies in onder andere Nederland, Oostenrijk en Noorwegen onderzocht. Hieruit blijkt dat spelers op het vlak van beleidsvorming vaak toegeven aan populaire misverstanden over allochtonen en zo bijdragen aan de heersende xenofobie en stereotypering van immigranten.
Inhalt: The family lives of immigrants and ethnic minority populations have become central to arguments about the right and wrong ways of living in multicultural societies. While the characteristic cultural practices of such families have long been scrutinized by the media and policy makers, these groups themselves are beginning to reflect on how to manage their family relationships. Exploring case studies from Austria, the Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Switzerland, the United Kingdom, and Australia, The Family in Question explores how those in public policy often dangerously reflect the popular imagination, rather than recognizing the complex changes taking place within the global immigrant community.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Heidelberg: fünfter Bericht zur Umsetzung der Dienstvereinbarung zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern ; Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von Ämtern und anderen Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes in Heidelberg
Autor/in:
Stumpf, Christian; Wüst, Andreas M.
Quelle: Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit; Heidelberg, 2008. 71 S
Inhalt: "Stereotype Rollenerwartungen und die ungleiche Verantwortungsübernahme durch Frauen und Männer für die Erziehungs-, Fürsorge- und Pflegeverpflichtungen gegenüber Kindern und alten Menschen vor allem im familiären Bereich bleiben eine wesentliche Quelle für die unzureichende Einlösung der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern im Erwerbsleben. Dies schlägt sich nieder in einer geringeren Erwerbsbeteiligung von Frauen, ihrer Überrepräsentanz bei Teilzeitstellen und diskontinuierlichen Erwerbsverläufen wie auch in ihrer Unterrepräsentanz in Führungspositionen. Es schlägt sich ebenfalls nieder in der hohen Konzentration bei Frauen auf wenige, vorwiegend schlechter bezahlte Berufe und einer Unterrepräsentanz von Männern in Berufen der Pflege, Erziehung und Bildung von Kindern, insbesondere kleineren Kindern. Alle Faktoren sind in hohem Maße ausschlaggebend für ein erhebliches Entgeltgefälle im Geschlechterverhältnis, in dessen Folge weniger Frauen als Männer ihren Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen bestreiten können.
Für die Lösung dieses Problemkomplexes ist besonders erheblich, wie die Vereinbarkeit von Elternschaft, zunehmend auch die Pflege von Angehörigen, mit den Anforderungen von Beruf und Karriere tatsächlich gelingen kann. Wir dürfen dieses Thema nicht nur aus der Perspektive von Müttern überdenken. Spätestens die Einführung der Elternzeit für beide Elternteile hat sichtbar gemacht, dass Väter sich vermehrt der Familie widmen wollen. Außerdem müssen wir die Vielfalt an familiären Lebensformen berücksichtigen, bei denen es für jeden Elternteil selbstverständlich ist, Vollzeit zu arbeiten. Dazu gehören Patchworkfamilien, Wohn- und Lebensgemeinschaften oder Lebenspartnerschaften mit Kindern genauso wie Ein-Eltern-Familien." (Textauszug)
Schlagwörter:gender relations; Bevölkerungsentwicklung; gender; social security; structure; Familie; gender role; population development; soziale Sicherung; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Berufstätigkeit; family; gainful occupation; Struktur
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Geburtenplanung, soziale Ungleichheit und Geschlecht: das Beispiel Stuttgart während der Industrialisierung
Titelübersetzung:Birth planning, social inequality and gender: the example of Stuttgart during industrialization
Autor/in:
Müller, Rita; Schraut, Sylvia
Quelle: Historical Social Research, 32 (2007) 2, S 111-136
Inhalt: 'Das Modell der Demographischen Transition und die demographische Forschung zum Geburtenrückgang im späten 19. und während des 20. Jahrhunderts beschäftigen sich zwar mit grundlegenden menschlichen Verhaltensweisen, das Geschlecht der Akteure spielt in den Analysen jedoch bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Zumeist wird Familienplanung nicht als Ergebnis bewusster Entscheidungen von Paaren, von Männern und Frauen diskutiert. Der Beitrag kombiniert ausgewählte demographische Ergebnisse mit Überlegungen zu Genderaspekten des Modells der Demographischen Transition. Als Grundlage dient ein Datensatzes mit ca. 5000 Rekonstitutionen von Stuttgarter Familien (1830-1910). Er beinhaltet Informationen zum Heiratsverhalten, zu Gebürtigkeit und Sterblichkeit, aber auch zur beruflichen und sozialen Lage. Die Analyse der Stuttgarter Daten belegt die Vorreiterrolle der frühbürgerlichen gebildeten Angestellten- und Beamtenschaft, des Kerns des sich im Laufe des 19. Jahrhunderts ausformenden Bildungsbürgertums. Die Kombination des (männlichen) Berufs mit der geschlechtsspezifischen Aufgabenteilung in Erwerbsarbeit und Haushaltsorganisation, die diese soziale Gruppierung charakterisieren, lenkt den Blick auf den kulturellen Hintergrund individueller geburtenplanerischer Beweggründe und auf die demographischen Folgen der Durchsetzung des bürgerlichen Geschlechtermodells. Deutlich sichtbar wird auch die Rolle von Frauen bei innerfamiliären Entscheidungen in geburtenplanerischer Absicht.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The model of demographic transition and the research about fertility decline deals with elementary human behaviour but it seems to be 'without gender'. In general, family-planning is not treated as a question of conscious decisions of couples, women and men. Constructing a model of the demographic transition which takes into account gender, it is necessary to combine this model with findings from social history, gender history and cultural history with regard to the processes of the rise of a bourgeois middle class with special forms of organization work and family. This paper puts up some demographic results for discussion combined with questions of gender and demographic transition mentioned above. As source the authors can use a demographic database on 5,000 nineteenth-century families out of Stuttgart (1830-1910) containing data on marriage behaviour, births, and mortality, as well as numerous other data. The results demonstrate the importance and pioneering role of the early modern educated civil servants - the core of what was to become the modern educated middle class. Combining profession and the gender-specific division of work and family's household in this social group, they can show cultural patterns of motivation to reduce births and the demographic results of the inforcement of the bourgeois gender model. Above all, the authors can show the importance of women in decision making about birth control.' (author's abstract)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; Industrialisierung; gender relations; Bevölkerungsentwicklung; Planung; Arbeitsteilung; birth; wedding; Familienplanung; Heirat; Demographie; demography; Hausarbeit; kulturelle Faktoren; housework; Stadt; large city; gainful work; Großstadt; family planning; Verhalten; 19. Jahrhundert; cultural factors; Erwerbsarbeit; behavior; planning; division of labor; mortality; Familie; industrialization; population development; Geburt; town; Geschlechterverhältnis; Sterblichkeit; German Empire; family; Deutsches Kaiserreich; twentieth century; bourgeois society; nineteenth century; bürgerliche Gesellschaft
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Bevölkerung
Vereinbarkeitsmanagement: Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management: responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4713-4722
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; family work; Dual Career Couple; gender relations; Berufsverlauf; Berufsunterbrechung; individualization; Familienarbeit; job history; gender role; Lebensplanung; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Berufstätigkeit; Partnerschaft; social inequality; equal opportunity; gainful occupation; man; dual career couple; berufstätige Frau; career break; life career; Individualisierung; Chancengleichheit; Familie; working woman; partnership; Karriere; woman; life planning; Mann; Geschlechterverhältnis; family; gender-specific factors; Lebenslauf; action orientation; career; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie