Gleicher Titel, ungleiche Entlohnung: Geschlechtsbezogene Lohnunterschiede unter Promovierten in Deutschland
Titelübersetzung:Analyses of the gender pay gap among PhD holders in Germany
Autor/in:
Goldan, Lea
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11 (2019) 2, S 103-120
Inhalt: Die bisherige Promoviertenforschung deutet darauf hin, dass Frauen monetär weniger vom Erwerb eines Doktortitels profitieren als Männer. Daher werden im vorliegenden Beitrag erstmals das Ausmaß und die Ursachen geschlechtsbezogener Lohnunterschiede unter Promovierten in Deutschland untersucht. Es wird erwartet, dass sich promovierte Frauen und Männer hinsichtlich ihrer Studienfachwahl und Beschäftigungsmerkmale unterscheiden. Auf der Grundlage des DZHW-Absolventenpanels 2001 werden die Brutto-Stundenlöhne zehn Jahre nach Studienabschluss mittels OLS-Regression und Oaxaca-Blinder-Dekomposition untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stundenlöhne von promovierten Frauen um 16,3 Prozent geringer sind als diejenigen von promovierten Männern. Diese Lohnunterschiede sind zu zwei Dritteln darauf zurückzuführen, dass promovierte Frauen häufiger Fächer mit einem hohen Frauenanteil studiert haben, nach ihrem Studium weniger Berufserfahrung sammeln und seltener Leitungspositionen innehaben als promovierte Männer.
Schlagwörter:Akademikerin; academic (female); Akademiker; academic; Lohnunterschied; wage difference; gender-specific factors; beruflicher Aufstieg; career advancement; Erwerbsverlauf; employment history; Karriere; career; soziale Ungleichheit; social inequality; Federal Republic of Germany; Promovierte; PhD holders; Gender Pay Gap
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie
Do hiring practices penalize women and benefit men for having children? Experimental evidence from Germany
Autor/in:
Hipp, Lena
Quelle: European Sociological Review, (2019) , S 1-28
Inhalt: Although observational studies from many countries have consistently shown that motherhood negatively affects women’s wages, experimental findings on its effect on the likelihood of being hired are less conclusive. Motherhood penalties in hiring have been reported in the US, the prototypical liberal market economy, but not in Sweden, the prototypical social-democratic welfare state. Based on a field experiment in Germany, this study examines the effects of parenthood on hiring processes in the prototypical conservative welfare state. My findings indicate that job recruitment processes indeed penalize women but not men for having children. In addition to providing theoretical explanations for why motherhood penalties in hiring are particularly likely to occur in the German context, this study also highlights several methodological and practical issues that should be considered when conducting correspondence studies to examine labor market discrimination.
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Familienpolitik; family policy; Elternschaft; parenthood; Mutterschaft; motherhood; Vaterschaft; fatherhood; gender-specific factors; Diskriminierung; discrimination; Berufsaussicht; career prospect; Stellenbesetzung; staffing; field experiment
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Deutschland: Verbreitung, Entwicklung und soziale Unterschiede
Autor/in:
Lengerer, Andrea; Bohr, Jeanette
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren, (2019) 62, S 7-12
Inhalt: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden zunehmend sichtbar gelebt, gesellschaftlich
akzeptiert und rechtlich anerkannt. Empirisch wird diese zahlenmäßig sehr kleine Gruppe bislang allerdings nur selten betrachtet. Der Mikrozensus bietet aufgrund seiner hohen Fallzahlen die Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Partnerschaften im gemeinsamen Haushalt zu identifizieren. Auf Basis dieser Daten wird im vorliegenden Beitrag untersucht, wie verbreitet die gleichgeschlechtliche Partnerwahl in Deutschland ist, wie sie sich seit Mitte der 1990er Jahre entwickelt hat und ob es soziale Unterschiede zwischen Personen in gleichgeschlechtlichen und verschiedengeschlechtlichen Partnerschaften gibt.
Schlagwörter:Partnerschaft; partnership; gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft; same-sex cohabitation; Lebensweise; way of life; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Frauen- und Geschlechterforschung
Partnered women's contribution to household labor income: Persistent inequalities among couples and their determinants
Autor/in:
Dieckhoff, Martina; Gash, Vanessa; Mertens, Antje; Romeu Gordo, Laura
Quelle: Social Science Research, (2019) 85
Inhalt: This paper explores earnings inequalities within dual-earner couples in East and West Germany drawing on household-level panel data from 1992 to 2016. It has three aims: (1) to analyze how the partner pay gap (the pay gap between partners within one household) has developed over time, given institutional change, and whether the extent of inequality and temporal development vary between East and West Germany; (2) to explore variation in the partner pay gap by male partners' absolute earnings; and (3) to investigate the micro-level determinants of earnings inequalities within couples and determine whether their relevance varies between East and West Germany as well as by male partners’ absolute earnings. We find women earn substantially less than their partners, and our regression results find no indication of a declining partner pay gap. Besides substantial variation between East and West Germany, our results also reveal important group-specific variation in the extent of the partner pay gap as well as in its determinants.
Schlagwörter:Dual Career Couple; alte Bundesländer; Erwerbsbeteiligung; old federal states; Haushaltseinkommen; Einkommensunterschied; partnership; Federal Republic of Germany; household income; woman; difference in income; neue Bundesländer; Partnerschaft; labor force participation; gender-specific factors; New Federal States; dual career couple; Ungleichheit; inequality; gender inequality; institutional change; partner pay gap; time trends; German Socio-Economic Panel (SOEP) (1992-2016)
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Industrielle Einfacharbeit, Geschlecht und Digitalisierung: eine explorative Studie
Titelübersetzung:Low-skilled industrial work, gender and digitization: an exploratory study
Autor/in:
Kutzner, Edelgard; Schnier, Victoria; Kaun, Lena
Quelle: Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW); Düsseldorf (FGW-Studie Digitalisierung von Arbeit, 15), 2019. 105 S
Inhalt: In der vorliegenden Studie wurde der Zusammenhang von industrieller Einfacharbeit, Geschlecht und Digitalisierung untersucht. Das explorativ angelegte Vorgehen umfasste die quantitative und qualitative Analyse der industriellen Einfacharbeit aus einer Geschlechterperspektive. Die zentralen Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Industrie 4.0 in den untersuchten Betrieben noch gar nicht angekommen ist. Frauen scheinen in dieser Phase der Digitalisierung einerseits als eine Art Flexibilitätspotenzial oder auch als 'Lückenbüßerinnen' in der technischen Entwicklung zu dienen. Andererseits bestehen in diesen Suchprozessen der Arbeits- und Technikgestaltung gute Chancen, Einfluss auf die anstehenden Digitalisierungsprozesse zu nehmen. Die Ergebnisse der Studie sollen den Blick für mögliche Interventionen öffnen. Sie geben Hinweise auf Aushandlungspotenziale, mögliche Grenzen und erste Ansätze in Richtung einer geschlechtergerechten Arbeit 4.0.
Schlagwörter:simple work; Interessenvertretung; Arbeitsgestaltung; Digitalisierung; codetermination; Nordrhein-Westfalen; equality of rights; Federal Republic of Germany; representation of interests; woman; digitalization; Gleichberechtigung; industrial worker; Einfacharbeit; North Rhine-Westphalia; job design; gender-specific factors; Industriearbeiter; Mitbestimmung
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Industrielle Einfacharbeit, Geschlecht und Digitalisierung: Kurzfassung einer explorativen Studie
Autor/in:
Kutzner, Edelgard; Schnier, Victoria; Kaun, Lena
Quelle: Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW); Düsseldorf (FGW-Impuls Digitalisierung von Arbeit, 15), 2019. 4 S
Inhalt: In der industriellen Einfacharbeit ist ein leichter Anstieg der Beschäftigten insgesamt zu verzeichnen. Es gibt vielfältige Muster von industrieller Einfacharbeit, die auch durch das Geschlechterverhältnis bestimmt sind. In einigen Betrieben werden Frauen in Prozessen der Digitalisierung von Arbeit eher als 'Flexibilitätspotenzial' angesehen. Gleichzeitig gibt es auch positive Entwicklungen, die mit einer Aufwertung der Arbeit von Frauen verbunden sind
Schlagwörter:Einfacharbeit; simple work; Industriearbeiter; industrial worker; woman; gender-specific factors; Digitalisierung; digitalization; Arbeitsgestaltung; job design; Mitbestimmung; codetermination; Interessenvertretung; representation of interests; Gleichberechtigung; equality of rights; Arbeitsorganisation; work organization; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Ausschluss trotz Einschluss: Ungleiche Handlungsressourcen von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern
Titelübersetzung:Exclusion and Inclusion - Unequal Resources of Women Mayors and Their Male Counterparts
Autor/in:
Kletzing, Uta
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 27 (2018) 2, S 95-110
Inhalt: Frauen in der Politik sind nicht mehr die Ausnahme, aber noch längst nicht die Regel. Auch nach 100 Jahren Frauenwahlrecht dominieren unverändert Männer und 'Männlichkeit' den politischen Raum. Gender bahnt sich in Gestalt von Geschlechternorm, Geschlechterordnung und Geschlechterstruktur (Pimminger 2012) unverändert Wege, Ausschlüsse für Frauen zu erzeugen. Politikerinnen unterliegen daher gegenwärtig einer paradoxen Situation gleichzeitiger Einschlüsse und Ausschlüsse. Der auf einer empirisch-analytischen Untersuchung basierende Beitrag geht diesen Einschlüssen und Ausschlüssen am Beispiel hauptamtlicher Bürgermeisterinnen nach, indem er die Verteilung von Handlungsressourcen auf Kandidatinnen (Wahlsituation) bzw. Bürgermeisterinnen (Regierungssituation) und auf ihre männlichen Amtskollegen miteinander vergleicht. Die Verteilung der Handlungsressourcen ergibt für die Kandidatinnen bzw. Bürgermeisterinnen nachteilige Ausgangslagen. Diese geringeren Chancen auf Erfolg können jedoch dem tatsächlichen Erfolg der Kandidatinnen bzw. Bürgermeisterinnen nichts anhaben. Damit wird den 'männlichen'‘ Standards, die der Verteilung der Handlungsressourcen zugrunde liegen, einmal mehr ihre Legitimationsgrundlage entzogen.
Schlagwörter:woman; Politikerin; ; Bürgermeister; mayor; gender-specific factors; Chancengleichheit; equal opportunity; Bundestag; Bundestag; Kommunalpolitik; local politics; Frauenanteil; proportion of women; Federal Republic of Germany
Das dritte Geschlecht: Welche Maßnahmen sind notwendig, um das Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts zur Einführung des dritten Geschlechts bei geschlechtsgetrennten Angeboten und Räumen mit Intersexuellen umzusetzen?
Autor/in:
Möller, Mia Sophie
Quelle:
Inhalt: Die Studienarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Auswirkungen die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Einführung eines dritten Geschlechts auf die Arbeit mit intersexuellen Menschen hat. Hierbei wird der Fokus auf geschlechtsgetrennte Angebote und geschlechtsgetrennte Räume gelegt. Die Arbeit zeigt Problematiken auf und dient als Einführung in eine Diskussion, die durch das Umdenken der Gesellschaft weg von einer binären Geschlechterwelt notwendig wird.
Schlagwörter:policy implementation; Politikumsetzung; gender; soziale Folgen; Gender; Urteil; Federal Republic of Germany; judgment or sentence; gender-specific factors; social effects; Intersexualität; drittes Geschlecht; Personenstandsgesetz; PStG