Widerstand angesichts verleiblichter Herrschaft? Subjektpositionen gewaltbetroffener Frauen im Kampf um Anerkennung und ihre Bedeutung für die Prävention von Gewalt
Titelübersetzung:Resistance in the face of embodied gender relations? Subject positions of victimized women struggling for recognition - conclusions for the prevention of violence
Autor/in:
Glammeier, Sandra
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 9-24
Inhalt: "Auf der Basis einer qualitativen Studie wird eine neue Perspektive auf Gewalt gegen Frauen vorgeschlagen. Es wird argumentiert, dass Frauen nicht allein durch die erlebte Gewalt unterdrückt und geschädigt werden, sondern vor allem durch kulturelle Konstruktionsprozesse, die ihnen vor, während und nach dem Erleben von Gewalt die Position eines (potenziellen) Opfers und Objekts von Gewalt zuweisen. Der Beitrag zeigt, dass gewaltbetroffene Frauen ihr Handeln zwar an einem Kampf um Anerkennung orientieren, ihr Kampf aber innerhalb einer verleiblichten Herrschaft verbleibt. Es werden Prozesse dargelegt, die den Widerstand von Frauen gegen Gewalt behindern und auf diese Weise männliche Herrschaft (re-)stabilisieren. Abschließend werden Ansätze aufgezeigt, diese Prozesse zu unterbrechen." (Autorenreferat)
Inhalt: "On the basis of a qualitative study this paper presents a new perspective an violence against women. It argues that women are not only suppressed and hurt by the violence experienced, but also by social constructions that position them as potential victims before, during and alter the violence. The article Shows the struggle for recognition as an important action orientation pattern for victimized women. However, this struggle is limited by means of the embodiment of male dominance. On the one hand this paper describes processes that interfere with resistance against violence and that play a decisive part in stabilizing patriarchal dominance systems. On the other hand it provides ways in which to counteract these processes." (author's abstract)
Vereinseitigungen - der Diskurs über Geschlecht und Gewalt gegen Pflegebedürftige
Titelübersetzung:A bias - the discourse about gender and violence against the elderly in the fi eld of family care
Autor/in:
Gröning, Katharina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 76-89
Inhalt: "Der Artikel problematisiert Forschungsansätze und Entwicklungslinien innerhalb der Gewaltforschung zum Gegenstand Gewalt gegen Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege. Er vertritt einen gesellschaftskritischen Standpunkt in Bezug auf das Verhältnis von Gewalt in der häuslichen Pflege und dem Geschlecht der Täterinnen. Gefordert werden mehr Bildung für Betroffene und eine Pluralisierung in der Gewaltforschung über ältere. Menschen, sodass zum Beispiel Gewalt in der Altersehe mit einbezogen wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses perspectives of violence research in the field of violence against elderly people. In the beginning of the 1980s, when violence against the elderly became a theme for science and research in Germany, debates were dominated by the expierence and casusitics of social workers. As a result a gender bias developed in research and a picture of violence as a female conflict was institutionalized." (author's abstract)
Schlagwörter:research; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch; häusliche Gewalt; Diskurs; discourse; Federal Republic of Germany; Handlungsorientierung; häusliche Pflege; intervention; man; Intervention; offender; gender; domestic violence; violence; Familie; home care; Gewalt; woman; Mann; need for care; family; elderly; Täter; gender-specific factors; action orientation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Gerontologie, Alterssoziologie
Kritische Anmerkungen zur These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen
Titelübersetzung:Critical comments on the thesis of gender symmetry in domestic violence
Autor/in:
Schröttle, Monika
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 133-151
Inhalt: "Der Beitrag befasst sich kritisch mit der These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen und ihrer empirischen, sozialwissenschaftlichen und politischen Relevanz. Er zeigt auf, dass nicht von einer Gleichbetroffenheit beider Geschlechter durch Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen auszugehen ist, insbesondere wenn Muster, Schweregrade und kontextuelle Bedeutungen von Gewalt einbezogen werden. Gleichwohl wird für eine Entpolarisierung des Diskurses der einseitigen Festlegung von Frauen/ Männern auf Opfer-/ Täterpositionen plädiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focuses critically on the thesis of 'gender symmetry' in domestic violence, and discusses its empirical and scientific, as well as political, relevance. Empirical data shows that victimization of men and women through violence in heterosexual couple relationships differs relevantly when patterns and levels of violence, as well as contextual meanings, are taken into account. Despite this, the author argues, that it is necessary to depolarize unbalanced victim-perpetrator discourses that tend to fix women and men in traditional positions." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; gender studies; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gewalt; violence; Mann; man; woman; Täter; offender; Opfer; victim; gender; Partnerschaft; partnership; Konflikt; conflict; Ehe; marriage; Misshandlung; maltreatment; USA; United States of America; Großbritannien; Great Britain; Federal Republic of Germany; vergleichende Forschung; comparative research; soziale Ungleichheit; social inequality; Diskurs; discourse; häusliche Gewalt; domestic violence; Nordamerika; North America
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Gewalt - eine (deviante) Verkörperung von Männlichkeit? Reflektionen auf die Beziehung von Devianz, Körper und Geschlecht
Titelübersetzung:Violence - a (deviant) embodiment of masculinity? Reflections on the relationship between deviance, the body and gender
Autor/in:
Bereswill, Mechthild
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 2552-2560
Inhalt: "Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine kritische Reflexion auf Grundannahmen gegenwärtiger Männlichkeitsforschung. Hier wird Gewalthandeln, verbunden mit dem Riskieren des eigenen Körpers als funktional für die Aneignung eines männlichen Geschlechtshabitus und die Reproduktion männlicher Herrschaft gesehen (Bourdieu, Meuser). Der Körper wird in diesem Kontext als 'sozialer Akteur' (Connell) und als Handlungsressource zur Konstruktion hegemonialer Männlichkeit, insbesondere für junge und für marginalisierte Männer thematisiert. Deviantes Risikoverhalten in der homosozialen Gruppe, so die These, korrespondiert eng mit dem Streben nach gesellschaftlich legitimen, hegemonialen Männlichkeitsidealen, selbst wenn diese unerreichbar bleiben. Gewalt zwischen Männern wird somit als ein Mittel begriffen, um Geschlechterordnungen zu stabilisieren. Wie weit trägt dieser handlungstheoretisch und funktionalistisch ausgerichtete Fokus auf den vergeschlechtlichen Körper? Welche Beziehung zwischen Devianz und einer symbolischen Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit wird hier theoretisch (explizit wie implizit) unterstellt? Den formulierten Fragen soll nicht nur theoriekritisch, sondern anhand von Ausschnitten aus einer qualitativen Längsschnittstudie zu den Biographien hafterfahrener junger Männer nachgegangen werden: Welche Beziehung zwischen Devianz, Körper und Männlichkeit zeigt sich in ihren Deutungsmustern von alltäglicher Gewalt? Haben wir es tatsächlich mit den körperlichen Inszenierrungen einer Reproduktion männlicher Herrschaft zu tun? Die letzte Frage weist in Richtung von Ambivalenzen, Brüchen und Uneindeutigkeiten im Hinblick auf die komplexe Beziehung zwischen Devianz, Körper und Geschlecht." (Autorenreferat)
Die weibliche Seite der Gewalt: junge Aussiedlerinnen in der Straßenkultur
Titelübersetzung:The female side of violence: young female Russian in the street culture
Autor/in:
Zdun, Steffen
Quelle: Soziale Probleme, 18 (2007) 1, S 42-65
Inhalt: 'Der Beitrag thematisiert die Rolle junger Aussiedlerinnen im Milieu der Straßenkultur. Auf der Datengrundlage der Dissertation 'Ablauf, Funktion und Prävention von Gewalt. Eine soziologische Analyse der Verhaltensweisen in den Cliquen junger Russlanddeutscher' sowie weiterer Befragungen werden Erkenntnisse zum Konfliktdenken und -verhalten der Frauen vorgelegt. Es zeigt sich, dass von ihnen in dem traditionell patriarchalischen Milieu Passivität in Konflikten erwartet wird, dass sie in verschiedener Weise sowohl als Opfer als auch als Täter von Gewalt auftreten und zudem als Mütter großen Einfluss auf die Tradierung des Regelwerkes der Straßenkultur haben. Es gilt, Präventionsangebote zu entwickeln, die sich dieser Problematik annehmen, zumal es Anzeichen dafür gibt, dass die Straßenkultur in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewinnen könnte. Deshalb sollten diese Maßnahmen darauf abzielen, sowohl den bestehenden Strukturen als auch aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen entgegenzuwirken, die Gewalt in der Bevölkerung - auch durch die Frauen - begünstigen können.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper addresses on the role of young Russian-German women in the milieu of the street culture. Based on the results of the Ph.D. thesis 'Processes, functions and prevention of violence. A sociological analysis of the behaviour of Russian-German cliques' and on further data findings about the conflict attitudes and behaviour of the women are presented. The author shows that they are expected to act passive in conflicts, that they occur in certain ways as victims and as offenders of violence and that their role as a mother gives them an important influence on keeping the rules of the street culture alive. Thus, prevention is needed that addresses on these problems, especially, because there are signs that the street culture may spread in our society. On one hand, we have to care about the existing structures of that milieu; on the other hand, we have to deal with recent developments of our society that may increase violence - even of women.' (author's abstract)|
Schlagwörter:victim; Straßenkind; adolescent; street urchin; junger Erwachsener; Spätaussiedler; girl; young adult; Opfer; violence; Mädchen; Sozialisation; Federal Republic of Germany; Gewalt; socialization; Jugendlicher; late migrant; Täter; Gewaltbereitschaft; propensity to violence; offender
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Beratung und Kooperation im Kontext von häuslicher Gewalt und Nachstellungen: Handreichung für die Fachberatung sowie kooperierende Professionen
Autor/in:
Limmer, Ruth; Mengel, Melanie
Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb); Bamberg (ifb-Materialien), 2006. 117 S
Inhalt: "Das Netz von Fachleuten, die Opfer häuslicher Gewalt unterstützen, wird immer engmaschiger.
Allen unterschiedlichen Professionen ist es ein Anliegen, den Betroffenen
bei der Verarbeitung der Gewalterfahrung zu helfen und ein selbstbestimmtes Leben
zu ermöglichen. Unverzichtbarer Teil des Hilfesystems in Fällen häuslicher Gewalt ist
die Fachberatung. Mit Blick auf die Unterstützung im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes
hat das Bayerische Sozialministerium ein Modellprojekt 'Wege aus der häuslichen
Gewalt – Beratung zur Flankierung des Gewaltschutzgesetzes' durchgeführt, um die
Erfahrungen daraus einem größeren Kreis von Fachleuten zur Verfügung zu stellen.
Die Ergebnisse sind in die Handreichung eingeflossen. Für die Erstellung der Handreichung konnte auf die langjährigen Erfahrungen des Staatsinstituts für Familienforschung an der
Universität Bamberg zum Thema 'häusliche Gewalt' zurückgegriffen werden, das auch das Modellprojekt wissenschaftlich begleitet hat. Daneben haben erfahrene Fachkräfte ihr Wissen
eingebracht. Die Handreichung orientiert sich so durchweg an praxisrelevanten Fragestellungen.
Sie enthält zahlreiche Informationen zu unterschiedlichen Beratungskonzepten,
zur inhaltlichen Gestaltung der Beratung von Gewaltopfern und zum gesetzlichen Rahmen. Wichtiger Baustein dieser Handreichung sind die Informationen zu Bündnissen gegen häusliche Gewalt.
Die Hilfestellung für die Opfer kann nur Erfolg haben, wenn alle beteiligten Professionen
'an einem Strang' ziehen. Die Handreichung informiert daher zum einen über
Kooperationen und Vernetzungsstrategien. Zum anderen kann sie mit ihren Ausführungen
zur Situation der Betroffenen gleichzeitig das Verständnis anderer Professionen
für die Fachberatung und deren Vorgehen wecken. Gemeinsam kann es gelingen, die
Spirale häuslicher Gewalt zu durchbrechen und das Recht jedes Einzelnen auf ein gewaltfreies
Leben zu verwirklichen." (Autorenreferat)
Mit MUM gegen häusliche Gewalt: Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Münchner Unterstützungs-Modells gegen häusliche Gewalt
Titelübersetzung:Prevention of domestic violence through MUM: results of the evaluation research on the Munich support model against domestic violence
Autor/in:
Rupp, Marina; Schmöckel, Anna
Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb); Bamberg (ifb-Materialien, 1-2006), 2006. 54 S
Inhalt: Um die Intention und auch die Bedeutung des Projektes MUM (Münchner Unterstützungs-Modell) erfassen zu können, ist es wichtig, einen Einblick in die Problematik von Gewalt im sozialem Nahraum zu erlangen. Dabei sieht sich die Forschung - mehr als in den meisten anderen Bereichen - mit der Dunkelfeldproblematik konfrontiert. Gewalt in Beziehungen oder in der Familie galt bislang als Tabu, so dass nur ein kleiner Teil der Vorkommnisse öffentlich gemacht wurde, wobei nicht klar ist, welcher Ausschnitt des Geschehens damit betrachten wird. Seit einiger Zeit jedoch hat eine Veränderung eingesetzt und das Thema Gewaltbetroffenheit hat zunehmend Beachtung gefunden. Initiativen und die Gesetzgebung arbeiten darauf hin, dass Einstellungen sich ändern und Gewalt nicht mehr als "Privatsache" angesehen wird. Diese Intention verfolgt unter anderem das Gewaltschutzgesetz. Flankierend wurde auch die Forschung im Themenbereich verstärkt, so dass man heute in der glücklichen Lage ist, über neue und aktuelle Studien auf Bundesebene zu verfügen. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst dargelegt, wie verbreitet diese Form der Gewalt ist und welche verschiedenen Gewaltkonstellationen vorfindbar sind. Anschließend wird erklärt, welche Charakteristika der Opfersituation dafür verantwortlich sind, dass die Bearbeitung von Gewalt so schwierig ist und sich ein Teil der Betroffenen aus eigener Kraft nicht aus der Gewaltbeziehung befreien kann. Da in der Diskussion um Gewalt und Aggressivität der geschlechtsspezifische Aspekt besonders problematisiert wird, werden die aktuellen Befunde aus der Forschung über Gewalterfahrung für Männer und Frauen getrennt vorgestellt. (ICD2)
Schlagwörter:domestic violence; häusliche Gewalt; violence; Federal Republic of Germany; Gewalt; Mann; woman; mysogyny; Frauenhaus; women's shelter; Frauenfeindlichkeit; Gewaltbereitschaft; propensity to violence; man; Bayern; Bavaria
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, soziale Probleme
Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland: eine Kurzbeschreibung der Studie
Titelübersetzung:Life situation, security and health of women in Germany: short description of the study
Autor/in:
Schröttle, Monika
Quelle: ZA-Information / Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung, (2005) 56, S 131-137
Schlagwörter:gender relations; Gesundheit; security; violence; life situation; Federal Republic of Germany; Gewalt; woman; Geschlechterverhältnis; Lebenssituation; Sicherheit; health
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Das Gewaltschutzgesetz aus der Perspektive verschiedener Professionen: Ergebnisse einer Expertenbefragung
Titelübersetzung:The Violence Protection Act from the perspective of different professions: results of an expert survey
Autor/in:
Limmer, Ruth; Oberndorfer, Rotraut
Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb); Rupp, Marina; Bamberg (ifb-Materialien, 5-2005), 2005. 211 S
Inhalt: Die Schaffung eines eigenständigen zivilgerichtlichen Gesetzeswerks zum Schutze der von Gewalthandlungen Betroffenen umfasst die Einführung des Gewaltschutzgesetzes (GewSchG) sowie die Novellierung des Par 1361b BGB (Zuweisung der Ehewohnung bei Getrenntleben) und die Anpassung des Par 14 LPartG. Mit der Konzeption der Gesetze zur Verbesserung des zivilgerichtlichen Schutzes bei Gewalttaten und Nachstellungen sowie zur Erleichterung der Überlassung der Ehewohnung bei Trennung sind verschiedene Intentionen verbunden. Die Gesetzesinitiative hat als zentrales Ziel, sowohl dem/den einzelnen Bürger(innen) als auch der Rechtspraxis mehr Rechtssicherheit zu verleihen und den Rechtsschutz einschließlich des Verfahrensrechts opfergerechter zu gestalten. Zusätzlich ist mit der Verbesserung des zivilgerichtrechtlichen Schutzes vor Gewalthandlungen die Hoffnung verbunden, einen Beitrag zur Entstehung eines gesellschaftlichen Klimas zu leisten, 'in dem Gewalt in jedweder Form, insbesondere die gegen Frauen und Kinder, geächtet ist' (BT-Drs. 14/5429). Die Evaluationsstudie von 2003 untersucht nun die entsprechenden Neuregelungen mittels einer standardisierten Befragung von Experten, die zu verschiedenen Phasen und bezüglich unterschiedlicher Aspekte der Gewaltbearbeitung eingeschaltet werden. Dazu gehören (1) Richterinnen und Richter, (2) Anwältinnen und Anwälte, (3) Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher, (4) Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (5) der Polizei, (6) der Jugendämter, (7) von verschiedenen Beratungsstellen sowie die (8) Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern. Die Themen umfassen (1) die Einarbeitung in die Rechtsmaterie, (2) Belange und Erfahrungen mit Migranten, (3) Kooperationen der einzelnen befragten Gruppen miteinander sowie (4) die Erfahrung mit der neuen Gesetzgebung, also die Einschätzung und Bewertung der neuen Rechtslage. Den Ausführungen vorangestellt sind die Ergebnisse einer bereits 2002/03 durchgeführten Aktenanalyse von Gerichtsakten in sechs Bundesländern, die Aufschluss über die Umsetzung der Neuregelungen in Verfahrensabläufe, also über die konkrete Rechtsanwendung und -interpretation, gibt. (ICG2)
Schlagwörter:prohibition of the use of force; legislation; Gerichtsvollzieher; Gesetzesnovellierung; Gesetzgebung; Rechtsschutz; legal position; Rechtspfleger; act; Federal Republic of Germany; Polizei; amendment; legal usage; women's shelter; Gesetz; police; Rechtsanwendung; Zivilgericht; Ehe; marriage; civil court; violence; Rechtsanwalt; civil law; Richter; Urteil; Gewalt; woman; judge; legal protection; Frauenhaus; Zivilrecht; Rechtslage; judical official; Jugendamt; judgment or sentence; lawyer; Gewaltverbot; Youth Welfare Office; bailiff
SSOAR Kategorie:Justiz, Recht, Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme