Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 2009-001), 2009. 59 S
Inhalt: "Die meisten Studien zur Rückkehr von Frauen in das Erwerbsleben nach einer Erwerbsunterbrechung konzentrieren sich in ihren Untersuchungen auf die Wirkung individueller und partnerschaftlicher Merkmale oder die Notwendigkeit einer regionalen Betreuungsinfrastruktur. Obwohl der Beruf in Deutschland mehr als in anderen Ländern das ganze Erwerbsleben prägt, wurde er als Einflussfaktor auf die Dauer von Erwerbsunterbrechung kaum berücksichtigt. Auf diesem Defizit aufbauend, analysieren wir mit Hilfe der theoretischen Annahmen des akteurzentrierten Institutionalismus von Scharpf (2000) die Wirkung unterschiedlicher beruflicher Bedingungen, auf die Dauer von Erwerbsunterbrechungen für nichterwerbstätige Frauen. Mit den Daten des Mikrozensus 2006 wurde für 111 Berufe untersucht, ob und inwiefern sich die damit einhergehenden Arbeitsbedingungen und Anforderungen verlängernd oder verkürzend auf die Erwerbsunterbrechungen auswirken. Es wurde festgestellt, dass die Bedingungen unter denen Frauen einen Beruf ausüben je nach Beruf in sehr unterschiedlicher Weise die Dauer der Erwerbsunterbrechung beeinflussen. So gibt es lange Erwerbspausen in Berufen mit Arbeitszeiten die häufig über 46 Wochenstunden (Friseurinnen) liegen oder in Berufen, deren Arbeitsalltag monoton und vorwiegend fremdbestimmt oder körperlich anstrengend ist (Köchinnen). Umgekehrt kehren Frauen in Berufen mit flexiblen, selbstbestimmten Arbeitszeiten, wie bei der Wochenend- und Feiertagsarbeit (Restaurantfachfrauen), schneller ins Erwerbsleben zurück." (Autorenreferat)
Inhalt: "Most studies of the re-entry of women into the labour market focus on the impact of individual characteristics as well as on the role of partnership and regional childcare opportunities. Even though Germans typically and for their entire career stick with the type of job that they originally train for, the importance of a woman's education or job training are typically not taken into account for predicting the duration of leave from the labor market, such as being unemployed and/ or a house wives. We address this lack of research by analyzing the influence of different job characteristics on the duration of leave. Our research is theoretically based on the actor-centered institutionalism by Scharpf (2000). We used the German micro-census data for the year of 2006, from which we identified 111 different occupations along with their conditions and requirements. These data allowed us to examine the impact of occupations on the extension or reducing of leave. Our results indicate that every occupation implies a set of preconditions which affect women in different ways in the duration of their career breaks. The observed effect of occupations depends on the specific characteristics of the last occupation that the women had. We found out that working rather long hours (46 or more per week, e.g. for hairdressers) at the last job increases the duration of career breaks. The same result occurs for monotonous, heteronomous, and physically demanding jobs such as chefs. The opposite effect seems to be in place for occupations which imply work on Sundays and public holidays, e.g. waiters. These jobs allow for flexible and self-determined work schedules and tend to lead to in shorter leave." (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; Erwerbslosigkeit; Berufsunterbrechung; Wochenende; Arbeitsanforderung; Federal Republic of Germany; Gleichberechtigung; gainful work; Arbeitsbedingungen; berufliche Integration; occupational integration; working week; job requirements; unemployment; Berufsgruppe; career break; holiday; labor market; Arbeitszeit; Arbeitsmarkt; Feiertag; Erwerbsarbeit; occupational requirements; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; equality of rights; weekend; woman; working conditions; occupational group; Wochenarbeitszeit; working hours; Berufsanforderungen; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Subjektivierung von Arbeit und Eigensinn der Subjekte
Titelübersetzung:Subjectivization of work and obstinacy of subjects
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 4802-4809
Inhalt: "Subjektivität der Beschäftigten ist nicht eindimensional als Reaktion auf unternehmerische Vorgaben und Anforderungen, oder als marktliche Einverleibung von Kreativitätspotentialen zu fassen, sondern sie weist als 'Eigensinn' der Subjekte darüber hinaus. Sie hat eine emanzipatorische, auf das 'ganze Leben' bezogene Dimension. Das Phänomen der Subjektivierung verstanden als Eigensinn der arbeitenden Subjekte ist nicht etwas komplett Neues. Zum einen war Eigensinn (Selbständigkeit/ Selbstorganisation) der Subjekte immer notwendig, damit Arbeitsprozesse im Sinne der Kapitalverwertung überhaupt funktionieren konnten; zum anderen sind die Arbeitenden den Widersprüchen, die aus dem Produktionsprozess erwachsen, nie passiv ausgesetzt, sondern sie führen im Arbeitsalltag immer auch einen impliziten Kampf um die Aneignung ihrer Arbeit und ihrer Selbsttätigkeit. Neu ist, dass die Subjektivität der Beschäftigten zum Produktivitätsfaktor des unternehmerischen Handelns wird. Es gibt eine breite soziologische Debatte zur Subjektivierung, die allerdings einige markante Leerstellen enthält, die im Referat herausgearbeitet werden sollen. Es sind beispielsweise: a) die unterschiedlichen Ebenen, Triebkräfte und Formen der Subjektivierung von Arbeit empirisch weitgehend ungeklärt, b) die Kriterien des 'Eigensinns' der Subjekte und der eigensinnigen Subjektivierungsleistungen der Subjekte offen und c) die emanzipatorische, auf die Aneignung des 'ganzen Lebens' bezogene Dimension von Subjektivierungsprozessen ist mehr als unscharf. In arbeitspolitischer Perspektive stellt sich die Frage, ob die durch Vermarktlichungsprozesse in den Unternehmen induzierte Subjektivierung dem Selbständigkeitsbedürfnis der ArbeitnehmerInnen entgegenkommt und ob darin auf das 'ganze Leben' bezogene Aneignungschancen enthalten sind. Insbesondere die geschlechtersoziologische Perspektive macht Paradoxien deutlich, die im Referat diskutiert werden sollen." (Autorenreferat)
Männlichkeit(en) und Erwerbsarbeit: neue Herausforderungen in einer flexibilisierten Arbeitswelt
Titelübersetzung:Masculinity/masculinities and gainful work: new challenges in a flexibilized world of work
Autor/in:
Scholz, Sylka
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 5177-5187
Inhalt: "Männliche Identitäten werden in modernen Gesellschaften wesentlich über Erwerbs-/ Berufsarbeit definiert. Diese hegemoniale Identitätskonstruktion bildete sich zunächst im Bürgertum heraus, breitete sich über alle sozialen Schichten aus und ist für (Ost- und West)Deutschland nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und der damit verbundenen öffentlichen Diskreditierung militärischer Männlichkeitskonstruktionen normativ. Trotz der seit den 70er Jahren allmählich einsetzenden und sich in den 90er Jahren beschleunigenden Transformationen im Erwerbssystem (hohe Massenarbeitslosigkeit, Abbau des männlichen Normalarbeitsverhältnisses, Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten etc.), dies belegen alle Einstellungsuntersuchungen, ist Erwerbsarbeit für Männer immer noch der zentrale Lebensbereich. Doch wie werden die Veränderungen individuell bewältigt, wie schlagen sich berufliche Diskontinuitäten in den individuellen Identitätskonstruktionen nieder? Diesen Fragen wird anhand von zwei eigenen qualitativen Studien nachgegangen. Dabei handelt es sich zum einen um eine biographische Studie über ostdeutsche Männer, die in gewisser Weise als 'Avantgarde' (Engler) der aktuellen Entwicklungen angesehen werden können, hat sich doch Ostdeutschland innerhalb weniger Jahre von einer Industriegesellschaft in eine 'deökonomisierte Gesellschaft' (Schrittmatter) transformiert. Zum anderen handelt es sich um eine qualitative Untersuchung zur 'Entgrenzung von Arbeit' und zur Konstitution des neuen Typus des 'Arbeitskraftunternehmers' (Voß/ Pongratz) in einem westdeutschen Großkonzern. Anhand dieser Untersuchungen wird die These diskutiert, dass die Transformation des Erwerbssystems weit reichende Herausforderungen für den männliche Lebenszusammenhang und Prozesse männlicher Identitätskonstruktionen bildet als die Frauenbewegung, die in den aktuellen Debatten als zentraler Aspekt für den Wandel von Männlichkeiten gilt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:alte Bundesländer; Arbeit; old federal states; Transformation; standard employment relationship; Konzern; Federal Republic of Germany; gainful work; labor entrepreneur; neue Bundesländer; trust; labor; New Federal States; man; masculinity; unemployment; world of work; labor market; Arbeitsmarkt; transformation; Erwerbsarbeit; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Arbeitswelt; delimitation; Arbeitslosigkeit; identity; Normalarbeitsverhältnis; Beruf; Identität; sozialer Wandel; Mann; employment system; occupation; Männlichkeit; social change; Flexibilität; Entgrenzung; Arbeitskraftunternehmer; Beschäftigungssystem; flexibility
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Negotiating work and household demands: effects of conflict management strategies in Dutch households on the labor supply of male and female employees
Titelübersetzung:Die Anforderungen von Arbeit und Haushalt aushandeln: Effekte von Konfliktmanagementstrategien in niederländischen Haushalten auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher und weiblicher Beschäftigter
Autor/in:
Wotschak, Philip; Wittek, Rafael
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2006-110), 2006. 26 S
Inhalt: "Der Artikel untersucht den Einfluss von Konfliktstrategien im Haushalt auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher und weiblicher Beschäftigter. Während in der bisherigen Forschung Unterschiede im Arbeitsangebot durch Haushaltsrestriktionen, betriebliche Faktoren und institutionelle Merkmale erklärt werden, akzentuiert der vorliegende Beitrag unterschiedliche Strategien von Paaren zur Bewältigung interpersonaler Zeitallokationskonflikte. Anhand einer Stichprobe von 304 männlichen und 238 weiblichen Beschäftigten aus 30 niederländischen Betrieben wird untersucht, auf welche Weise geschlechtsspezifische Unterschiede den Einfluss der Konfliktstrategien auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen moderieren. Ausgehend von der 'role congruity theory' werden zwei Typen von Konfliktstrategien unterschieden: 'agentic strategies' und 'communal strategies'. Die Ergebnisse der OLS-Regressionsanalyse und Mehrebenenanalyse bestätigen die folgenden Hypothesen: Der unterschiedliche Einfluss von Konfliktstrategien auf das Erwerbsarbeitszeitvolumen von männlichen und weiblichen Beschäftigten lässt sich aus der (In-)Kongruenz von Versorgerrolle und geschlechtsspezifischen Rollenattributen erklären. Weibliche Beschäftigte können ein größeres Erwerbsarbeitszeitvolumen realisieren, wenn sie zur Lösung von Zeitallokationskonflikten im Haushalt 'communal strategies' anwenden. Das Erwerbsarbeitszeitvolumen männlicher Beschäftigter steigt, wenn sie zur Lösung von Zeitallokationskonflikten im Haushalt 'agentic strategies' anwenden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper explains variation in the labor supply of male and female employees by taking into account differences in conflict management strategies in Dutch households. While existing accounts on labor supply either emphasize household restrictions, firm influences or institutional constraints the approach taken here focuses on strategies of spouses to handle time-based interpersonal workhousehold conflicts. Using a sample of 304 male and 238 female cohabiting employees drawn from 30 Dutch organizations, we analyze how gender moderates the effect of conflict management strategies on labor supply, measured as the amount of actual working hours. Building on role congruity theory, we distinguish between two types of conflict management behavior. 'Agentic' strategies are characterized by a low concern for other, and are usually ascribed to a male gender role. 'Communal' strategies are characterized by a high concern for other and are usually ascribed to a female gender role. OLS and multilevel regression analysis supports two hypotheses. First, working women relying on communal strategies to resolve time-allocation conflicts with their male partners will be more successful in achieving their objective to work more hours than women who don't use communal strategies. Second, labor supply of working men increases with their use of agentic strategies. The findings support the proposition from role congruity theory that (in-)congruence between the (male) provider role and a female gender role explains gender differences in the impact of interpersonal conflict management behavior on labor supply." (author's abstract)
Schlagwörter:conflict strategy; women's employment; Netherlands; Arbeitszeitwunsch; Erwerbstätigkeit; Hausarbeit; gender role; desired working hours; housework; Geschlechtsrolle; Arbeitsbedingungen; man; berufstätige Frau; world of work; Arbeitszeit; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Arbeitswelt; gainful employment; working woman; woman; Mann; working conditions; conflict management; Konfliktstrategie; Konfliktregelung; working hours; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; Niederlande
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
How collective contracts and works councils reduce the gender wage gap
Titelübersetzung:Wie Tarifverträge und Betriebsräte den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern verringern
Autor/in:
Gartner, Hermann; Stephan, Gesine
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB); Nürnberg (IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 7/2004), 2004. 11 S
Inhalt: Untersucht wird der Einfluss der Tarifverträge und Betriebsräte auf die Höhe des Lohnunterschieds zwischen Männern und Frauen. In der empirischen Analyse wird zwischen vier verschiedenen Formen der Arbeitsbeziehungen unterschieden: Erstens zwischen Firmen mit oder ohne Tarifverträgen, zweitens zwischen Firmen mit oder ohne Betriebsrat. Datengrundlage sind das IAB-Betriebspanel und die IAB-Beschäftigtenstichprobe für das Jahr 2001. Die Analyse beschränkt sich auf Arbeitnehmer in Vollzeit, die in westdeutschen Unternehmen mit wenigstens zehn Angestellten beschäftigt sind. Im Ergebnis wird festgestellt, dass Tarifverträge und Betriebsräte den geschlechtsspezifischen Lohnunterschied in den Firmen verringern. Als Ursache werden eine stärkere Lohnkompression und geringere unkontrollierte Produktivitätsunterschiede bzw. Lohndiskriminierung in diesen Firmen angesehen. (IAB)
Inhalt: "The gender wage gap in Germany is smaller in firms covered by collective contracts or having a works council, partly because these institutions are associated with lower unobserved productivity differences and less wage discrimination, partly because they compress the distribution of wage residuals." (author's abstract)
Schlagwörter:Lohnunterschied; wage difference; Mann; man; woman; gender-specific factors; Tarifvertrag; collective agreement; Auswirkung; impact; Betriebsrat; works council; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Interessen und Interessenhandeln von IT-Beschäftigten in der Genderperspektive
Titelübersetzung:Interests and interest action of IT employees from the viewpoint of gender
Autor/in:
Boes, Andreas; Trinks Katrin
Quelle: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. ISF München; München (Arbeitspapier des Projekts ARB-IT2, 8), 2004. 12 S
Inhalt: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Studie über die Arbeitsbeziehungen in der IT-Industrie unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterperspektive. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei die Beschäftigten (Entwickler, Berater, Servicetechniker, Rechenzentrumsfachleute, Vertriebsmitarbeiter, Mitarbeiter aus den administrativen Bereichen sowie untere Führungskräfte) und deren individuelles Interessenhandeln. Die Basis der Analyse bilden 39 Interviews in sechs Fallbetrieben aus dem Segment Software und IT-Service. 13 davon wurden mit Frauen und 26 mit Männern geführt. Die Interviews in den IT-Unternehmen machen vor allem eines deutlich: Der Einbruch der Börsenkurse seit Mitte des Jahres 2000 und die danach folgende Stagnations- bzw. Krisenphase sind weit mehr als ein kurzfristiges Intermezzo, dem danach wieder ein Zurück zum Entwicklungsszenario der Boomphase folgen wird. Man steht vielmehr am Beginn einer Gezeitenwende, in deren Folge sich die Charakteristik der Branche grundlegend verändern wird. Die Auswertung der Gespräche offenbart in einem ersten Schritt zunächst den Umgang der Beschäftigten mit dem Gezeitenwende in der IT-Industrie. Daran knüpft eine Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Interessenpositionen zwischen Frauen und Männern an. Dazu gehören die Aspekte (1) Gehalt und Karriere, (2) Qualifizierung und Marktwert sowie (3) Arbeit und Leben. Im dritten Schritt gilt das Augenmerk sodann den Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei der Bewältigung des Spannungsfeldes Arbeit-Leben. Abschließend stellen die Autoren fest, dass unter Fortschreibung der bestehenden Bedingungen in den nächsten Jahren eher ein roll-back für die Frauen in der IT-Industrie zu erwarten ist. (ICG2)
Schlagwörter:gender relations; Arbeitsbeziehungen; Interessenorientierung; Qualifikation; Arbeit; interest orientation; qualification; New Economy; Federal Republic of Germany; Arbeitskultur; IT industry; Freizeit; IT-Branche; Arbeitsbedingungen; interests; new economy; labor; man; berufstätige Frau; Arbeitszeit; leisure time; Arbeitnehmer; salary; working woman; employee; Karriere; Gehalt; Mann; working conditions; Geschlechterverhältnis; work culture; labor relations; working hours; Interessenlage; career
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Quelle: Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs); Goldmann, Monika; Mütherich, Birgit; Stackelbeck, Martina; Tech, Daniel; Dortmund (sfs Beiträge aus der Forschung, 132), 2003. 228 S
Inhalt: "Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) führte die Sozialforschungsstelle Dortmund von November 2000 bis Mai 2001 das Projekt 'Gender Mainstreaming und Demographischer Wandel' durch. Ziel des Projektes war die Erhebung von Forschungslücken und Forschungsbedarf zum Zusammenhang von Gender Mainstreaming und demographischem Wandel sowie die Entwicklung von Empfehlungen zur Aufnahme der Geschlechter- Perspektive in die Forschung zum demographischen Wandel. Die Ergebnisse des Projektes sind Inhalt der vorliegenden Dokumentation. Basis für die Bearbeitung des Projektes war eine intensive Auseinandersetzung mit dem Konzept des Gender Mainstreamings. Was Gender Mainstreaming meint, welche Bedeutung es für Wissenschaft und Forschung hat, wie es die Politik der europäischen Union bestimmt und wie es in den Bundesministerien - insbesondere im bmb+f - aufgegriffen wird, ist Inhalt des zweiten Kapitels. Die Ergebnisse der Analyse der Projekte aus dem Förderschwerpunkt 'Demographischer Wandel' werden im dritten Kapitel im Rahmen einer Bestandsaufnahme wiedergegeben. Hier sind die Gender-relevanten Aspekte der Forschungsverbünde sowie der Umsetzungs- und Transferprojekte (Stand März 2001) vermerkt und zum Teil tabellarisch aufbereitet. Auf Basis der Recherchen und einer Blindstellenanalyse wurden in rascher Abfolge fünf Expert/innen-Foren durchgeführt. Mit einer ausgewählten Gruppe von Sachverständigen wurde auf der Grundlage vorbereiteter Thesen eine dialogische Forschungsbedarfsabschätzung zu den Gender-Dimensionen des demographischen Wandels vorgenommen. Dabei standen folgende Themen im Mittelpunkt: Die Foren basierten auf der Idee des kumulativen Erkenntnisprozesses, das heißt, sie standen trotz eigener Themenschwerpunkte in einem thematischen Zusammenhang, so dass in allen Foren ein breites Spektrum von Fragen aufgegriffen und die Ergebnisse aufeinander bezogen werden konnten. Mit dieser Methode sollten Lücken bisheriger Forschung sichtbar gemacht, offene Fragen diskutiert und Themenbereiche herausgearbeitet werden, die für eine zukünftige Programmentwicklung leitend sein können. Im vierten Kapitel sind die Impulsreferate zu den Foren dokumentiert. Vorangestellt werden jeweils Thesen und Leitfragen, die die Referent/innen und Expert/innen mit der Einladung erhielten. Im fünften Kapitel wird auf dem Hintergrund der skizzierten Teilergebnisse eine verknüpfte Darstellung der Diskussion in den Foren vorgenommen. Der von den Expert/innen formulierte Forschungsbedarf wird zunächst auf das Thema Demographie im engeren prognostisch/ statistischen Sinne bezogen, bevor er differenziert nach den Auswirkungen neuer Arbeitsformen, dem Arbeitsmarkt und das Beschäftigungssystem sowie der Individualisierung und Pluralisierung von Lebenskonzepten beschrieben wird. Damit werden die Ergebnisse des analytischen und diskursiven Prozesses in den Foren und forenübergreifend aufgezeigt, die beinhalten, welche zentralen Gender-Dimensionen in die Forschung zu Demographie und Zukunft der Arbeit integriert werden sollten. Im sechsten Kapitel wurden Expertisen dokumentiert, die im Rahmen des Projektes zu spezifischen Themenfeldern erstellt wurden: Differenzen der Erwerbsbeteiligung von Frauen in Europa am Beispiel der Länder Deutschland, Finnland und Spanien; Reorganisation von Arbeit in Zukunftsfeldern als Chance zur verstärkten Gleichstellung von Frauen; Erwerbstätigkeit und Pflege - ein neues Konfliktfeld als Folge des demographischen Wandels? Ein Überblick über den nationalen und internationalen Forschungsstand; Lifelong Working - Lebensarbeitszeit und Gender." (Textauszug)
Schlagwörter:women's employment; Bevölkerungsentwicklung; Berufsverlauf; Gender Mainstreaming; labor market trend; Gleichstellung; lifetime work period; Lebensarbeitszeit; job history; women's policy; Pflege; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; Arbeitsmarktsegmentation; labor force participation; Frauenpolitik; Finnland; labor market segmentation; gender mainstreaming; caregiving; Erwerbspersonenpotential; Erwerbsbeteiligung; labor force potential; Spanien; population development; Finland; woman; Arbeitsmarktentwicklung; Spain; affirmative action; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Doing information technology: a gender perspective on the New Economy
Titelübersetzung:Informationstechnologie in der sozialen Praxis: eine geschlechtsspezifische Perspektive auf die New Economy
Autor/in:
Saloma, Czarina
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 339), 2001. 26 S
Inhalt: Das vorliegende Papier untersucht die Auswirkungen und das Funktionieren der Informationstechnologie in Entwicklungsländern am Beispiel der Philippinen. Es wird gezeigt, dass ein Nebeneinander von abhängiger Montagetätigkeit und aktiver kreativer Arbeit, die immer weitere Bereiche einnimmt, existiert. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dieser aktiven technologischen Arbeit und der damit verbundenen internationalen und hier besonders geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. Zunächst erfolgt ein Überblick über das System der internationalen Arbeitsteilung, dass seit Anfang der 70er Jahre durch die Herausbildung einer neuen weiblichen Arbeiterklasse gekennzeichnet ist (Feminisierung der Arbeit). Danach wird der Informationstechnologiesektor der Philippinen detailliert analysiert. Die Fragen, wer was warum macht, stehen dabei im Mittelpunkt der Untersuchung. Die Autorin zeigt, dass der Sektor der Informationstechnologie auf den Philippinen durch sich ausweitende und stark diversifizierte Aktivitäten und Akteure gekennzeichnet ist. Es wird deutlich, dass es eine soziale Verteilung des Wissens innerhalb des Produktionsprozesses gibt. Daran anschließend wird die geschlechtsspezifische Ausprägung der Arbeitsteilung in diesem Sektor analysiert. Dabei wird festgestellt, dass bestimmte Berufskategorien überwiegend von Männern ausgeübt werden. Männer sind eher in dem Bereich Hardwareentwicklung und Webdesign tätig, während ein zahlenmäßiges Gleichgewicht bei der Softwareentwicklung und dem technischen Support besteht. In keinem Bereich sind Frauen zahlenmäßig in der Mehrheit. Im Anschluss daran wird diskutiert, warum das so ist und warum es in den Bereichen, in denen Frauen tätig sind, nicht zu einer Feminisierung der Arbeit kam. (ICD)
Schlagwörter:Philippinen; Philippines; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechterforschung; gender studies; gender-specific factors; Informationstechnologie; information technology; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Diversifikation; diversification; Produktionsbedingungen; manufacturing conditions; New Economy; new economy; Südostasien; Southeast Asia; Entwicklungsland; developing country; Asien; Asia
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Technikfolgenabschätzung, Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Assistenzberufe: Frauenarbeit par excellence? Beitrag zum Zentralen Hearing zur Aufwertung von Frauenberufen der Friedrich-Ebert- Stiftung und der ÖTV am 14.7.2000 in Berlin
Autor/in:
Holtgrewe, Ursula
Quelle: Berlin, 2001. 7 S
Inhalt: "Wenn von Assistenzberufen die Rede ist, muss zunächst einmal geklärt werden, was wir
darunter verstehen. Ich meine damit Berufe, deren Berufsbild entscheidend davon geprägt ist,
dass die Ausübenden Professionellen zuarbeiten, also die fachliche und professionelle Arbeit
gewährleisten. Gewährleisten heißt: Sie vor- und nachbereiten, abwickeln, koordinieren und
sozial einbetten. Also: ArzthelferInnen, ZahnarzthelferInnen, Rechtsanwalts- und
NotarsgehilfInnen, SteuerfachgehilfInnen – die mittlerweile nicht mehr so heißen: Aus den
Renos sind seit 1995 Rechtsanwalts- und Notarsfachangestellte geworden, aus den
SteuerfachgehilfInnen Steuerfachangestellte. Lediglich den ArzthelferInnen und ihren
KollegInnen aus Zahn- und Tierarztpraxen ist die Bezeichnung als „Helferin“ geblieben –
aber dafür haben sie einen Tarifvertrag.
In dieser begrifflichen Änderung ist das Thema der Assistenz, das ein Geschlechterthema ist,
schon angesprochen: Symbolisiert wird ein Kampf um Berufsfachlichkeit und
Eigenständigkeit, man hat sich sprachlich weg bewegt von der Ausrichtung auf den/die
Professionelle, dem zugearbeitet wird." (Autorenreferat)