Inhalt: Im vorliegenden Beitrag wird mithilfe von zwei deutschlandweit repräsentativen Dunkelfeldstudien ermittelt, inwiefern sich die Prävalenz häuslicher Gewalt gegen Frauen in Deutschland zwischen 1992 und 2011 verändert hat. Diese Angaben werden durch Daten zum individuellen Anzeigeverhalten ergänzt. Aus den Befunden lässt sich ein unmittelbarer Handlungsbedarf in Hinblick auf verstärkte Informationskampagnen zu den bestehenden Schutzmöglichkeiten vor häuslicher Gewalt ableiten. (Autorenreferat)
Inhalt: Based on two representative victim surveys, the present article aims at clarifying how the prevalence of domestic violence against women in Germany has changed from 1992 to 2011. The results are complemented by data on domestic violence that were reported to the police. These findings are discussed with respect to practical implications. (author's abstract)
Intersektionale Perspektiven in der Sozialen Arbeit: ein produktiver Forschungsansatz in der Arbeit mit Drogengebrauchenden Sexarbeiterinnen
Titelübersetzung:Intersectional perspectives in social work: a productive research approach in work with drug using female sex workers
Autor/in:
Schrader, Kathrin
Quelle: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 32 (2012) 126, S 53-69
Inhalt: Die Verfasserin zeigt, welche Erkenntnisse sich subjektwissenschaftlich vor allem bezüglich intersektional vielfältig diskriminierter Frauen gewinnen lassen. Auf der Grundlage von Interviews mit fünfzehn Drogen konsumierenden Sexarbeiterinnen aus Hamburgs städtischem Aufwertungsgebiet St. Georg macht sie deutlich, wie in deren Missachtung des Betäubungsmittelgesetzes und der Sperrgebietsverordnung subversive Akte und Widersetzungen enthalten sind, die Handlungsfähigkeit einerseits eröffnen und andererseits beschränken können. Entgegen derer vielfältigen emotionalen Diskriminierung sowie massiven Vorurteile bei Ämtern und Behörden arbeitet sie auf diese Weise zugleich für jede einzelne Frau politische Handlungsmöglichkeiten und Empowermentansätze heraus, die zu deren Selbstermächtigung führen. Diese Handlungsmöglichkeiten werden abschließend zu drei verschiedenen Typen zusammengefasst. (ICE2)
Schlagwörter:Intersektionalität; intersectionality; Sozialarbeit; social work; Prostitution; prostitution; Drogenkonsum; drug use; Hamburg; Hamburg; Mehrebenenanalyse; multi-level analysis; Handlungsfähigkeit; capacity to act; Empowerment; empowerment; Diskriminierung; discrimination; woman; Typologie; typology; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Arbeit mit Partnerschaftsgewalttätern zur Prävention von erneuter Gewalt
Autor/in:
Liel, Christoph
Quelle: Forum Erwachsenenbildung: die evangelische Zeitschrift für Bildung im Lebenslauf, (2012) 3, S 33-36
Inhalt: Dieser Artikel befasst sich mit männlichen Partnerschaftsgewalttätern und den Erfolgsaussichten, mit ihnen an der Unterbrechung des gewalttätigen Verhaltens zu arbeiten. Er beschreibt Täterarbeitsprojekte, die in Kooperationsbündnissen mit der Justiz und Frauenunterstützung arbeiten. In der Praxis hat sich hier ein genderbezogener und kognitiv-verhaltensorientierter Arbeitsansatz durchgesetzt. Internationale Befunde belegen die Wirksamkeit von Täterprogrammen und bieten Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung deutscher Programme.
Schlagwörter:woman; Gender; gender; Partnerschaft; partnership; Prävention; prevention; Täter; offender; Federal Republic of Germany; häusliche Gewalt; domestic violence; Programm; program
SSOAR Kategorie:Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie, soziale Probleme, Frauen- und Geschlechterforschung
Widerstand angesichts verleiblichter Herrschaft? Subjektpositionen gewaltbetroffener Frauen im Kampf um Anerkennung und ihre Bedeutung für die Prävention von Gewalt
Titelübersetzung:Resistance in the face of embodied gender relations? Subject positions of victimized women struggling for recognition - conclusions for the prevention of violence
Autor/in:
Glammeier, Sandra
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 9-24
Inhalt: "Auf der Basis einer qualitativen Studie wird eine neue Perspektive auf Gewalt gegen Frauen vorgeschlagen. Es wird argumentiert, dass Frauen nicht allein durch die erlebte Gewalt unterdrückt und geschädigt werden, sondern vor allem durch kulturelle Konstruktionsprozesse, die ihnen vor, während und nach dem Erleben von Gewalt die Position eines (potenziellen) Opfers und Objekts von Gewalt zuweisen. Der Beitrag zeigt, dass gewaltbetroffene Frauen ihr Handeln zwar an einem Kampf um Anerkennung orientieren, ihr Kampf aber innerhalb einer verleiblichten Herrschaft verbleibt. Es werden Prozesse dargelegt, die den Widerstand von Frauen gegen Gewalt behindern und auf diese Weise männliche Herrschaft (re-)stabilisieren. Abschließend werden Ansätze aufgezeigt, diese Prozesse zu unterbrechen." (Autorenreferat)
Inhalt: "On the basis of a qualitative study this paper presents a new perspective an violence against women. It argues that women are not only suppressed and hurt by the violence experienced, but also by social constructions that position them as potential victims before, during and alter the violence. The article Shows the struggle for recognition as an important action orientation pattern for victimized women. However, this struggle is limited by means of the embodiment of male dominance. On the one hand this paper describes processes that interfere with resistance against violence and that play a decisive part in stabilizing patriarchal dominance systems. On the other hand it provides ways in which to counteract these processes." (author's abstract)
Vereinseitigungen - der Diskurs über Geschlecht und Gewalt gegen Pflegebedürftige
Titelübersetzung:A bias - the discourse about gender and violence against the elderly in the fi eld of family care
Autor/in:
Gröning, Katharina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 76-89
Inhalt: "Der Artikel problematisiert Forschungsansätze und Entwicklungslinien innerhalb der Gewaltforschung zum Gegenstand Gewalt gegen Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege. Er vertritt einen gesellschaftskritischen Standpunkt in Bezug auf das Verhältnis von Gewalt in der häuslichen Pflege und dem Geschlecht der Täterinnen. Gefordert werden mehr Bildung für Betroffene und eine Pluralisierung in der Gewaltforschung über ältere. Menschen, sodass zum Beispiel Gewalt in der Altersehe mit einbezogen wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses perspectives of violence research in the field of violence against elderly people. In the beginning of the 1980s, when violence against the elderly became a theme for science and research in Germany, debates were dominated by the expierence and casusitics of social workers. As a result a gender bias developed in research and a picture of violence as a female conflict was institutionalized." (author's abstract)
Schlagwörter:research; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch; häusliche Gewalt; Diskurs; discourse; Federal Republic of Germany; Handlungsorientierung; häusliche Pflege; intervention; man; Intervention; offender; gender; domestic violence; violence; Familie; home care; Gewalt; woman; Mann; need for care; family; elderly; Täter; gender-specific factors; action orientation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Gerontologie, Alterssoziologie
Kritische Anmerkungen zur These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen
Titelübersetzung:Critical comments on the thesis of gender symmetry in domestic violence
Autor/in:
Schröttle, Monika
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 133-151
Inhalt: "Der Beitrag befasst sich kritisch mit der These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen und ihrer empirischen, sozialwissenschaftlichen und politischen Relevanz. Er zeigt auf, dass nicht von einer Gleichbetroffenheit beider Geschlechter durch Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen auszugehen ist, insbesondere wenn Muster, Schweregrade und kontextuelle Bedeutungen von Gewalt einbezogen werden. Gleichwohl wird für eine Entpolarisierung des Diskurses der einseitigen Festlegung von Frauen/ Männern auf Opfer-/ Täterpositionen plädiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focuses critically on the thesis of 'gender symmetry' in domestic violence, and discusses its empirical and scientific, as well as political, relevance. Empirical data shows that victimization of men and women through violence in heterosexual couple relationships differs relevantly when patterns and levels of violence, as well as contextual meanings, are taken into account. Despite this, the author argues, that it is necessary to depolarize unbalanced victim-perpetrator discourses that tend to fix women and men in traditional positions." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; gender studies; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gewalt; violence; Mann; man; woman; Täter; offender; Opfer; victim; gender; Partnerschaft; partnership; Konflikt; conflict; Ehe; marriage; Misshandlung; maltreatment; USA; United States of America; Großbritannien; Great Britain; Federal Republic of Germany; vergleichende Forschung; comparative research; soziale Ungleichheit; social inequality; Diskurs; discourse; häusliche Gewalt; domestic violence; Nordamerika; North America
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Die weibliche Seite der Gewalt: junge Aussiedlerinnen in der Straßenkultur
Titelübersetzung:The female side of violence: young female Russian in the street culture
Autor/in:
Zdun, Steffen
Quelle: Soziale Probleme, 18 (2007) 1, S 42-65
Inhalt: 'Der Beitrag thematisiert die Rolle junger Aussiedlerinnen im Milieu der Straßenkultur. Auf der Datengrundlage der Dissertation 'Ablauf, Funktion und Prävention von Gewalt. Eine soziologische Analyse der Verhaltensweisen in den Cliquen junger Russlanddeutscher' sowie weiterer Befragungen werden Erkenntnisse zum Konfliktdenken und -verhalten der Frauen vorgelegt. Es zeigt sich, dass von ihnen in dem traditionell patriarchalischen Milieu Passivität in Konflikten erwartet wird, dass sie in verschiedener Weise sowohl als Opfer als auch als Täter von Gewalt auftreten und zudem als Mütter großen Einfluss auf die Tradierung des Regelwerkes der Straßenkultur haben. Es gilt, Präventionsangebote zu entwickeln, die sich dieser Problematik annehmen, zumal es Anzeichen dafür gibt, dass die Straßenkultur in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewinnen könnte. Deshalb sollten diese Maßnahmen darauf abzielen, sowohl den bestehenden Strukturen als auch aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen entgegenzuwirken, die Gewalt in der Bevölkerung - auch durch die Frauen - begünstigen können.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper addresses on the role of young Russian-German women in the milieu of the street culture. Based on the results of the Ph.D. thesis 'Processes, functions and prevention of violence. A sociological analysis of the behaviour of Russian-German cliques' and on further data findings about the conflict attitudes and behaviour of the women are presented. The author shows that they are expected to act passive in conflicts, that they occur in certain ways as victims and as offenders of violence and that their role as a mother gives them an important influence on keeping the rules of the street culture alive. Thus, prevention is needed that addresses on these problems, especially, because there are signs that the street culture may spread in our society. On one hand, we have to care about the existing structures of that milieu; on the other hand, we have to deal with recent developments of our society that may increase violence - even of women.' (author's abstract)|
Schlagwörter:victim; Straßenkind; adolescent; street urchin; junger Erwachsener; Spätaussiedler; girl; young adult; Opfer; violence; Mädchen; Sozialisation; Federal Republic of Germany; Gewalt; socialization; Jugendlicher; late migrant; Täter; Gewaltbereitschaft; propensity to violence; offender
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland: eine Kurzbeschreibung der Studie
Titelübersetzung:Life situation, security and health of women in Germany: short description of the study
Autor/in:
Schröttle, Monika
Quelle: ZA-Information / Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung, (2005) 56, S 131-137
Schlagwörter:gender relations; Gesundheit; security; violence; life situation; Federal Republic of Germany; Gewalt; woman; Geschlechterverhältnis; Lebenssituation; Sicherheit; health
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme