Langer Marsch durch die Gleichstellungsstellen? : zur Diskussion über die Institutionalisierung der Frauenbewegung
Titelübersetzung:Long march through the offices for equal treatment? : on the discussion concerning the institutionalization of the women's movement
Autor/in:
Wagnerova, Alena
Quelle: Feministische Studien, Jg. 7 (1989) Nr. 2, S. 106-113
Inhalt: "Die zentrale Rolle in der neuen offiziellen Frauenpolitik des Staates kommt den Gleichstellungsstellen zu. Sie repräsentieren nach außen hin den Willen der Regierenden, die Diskriminierung der Frau in allen Bereichen des Lebens zu beseitigen. Allem Anschein nach soll ihnen aber auch die zentrale Rolle bei der Kolonialisierung der Frauenbewegung zukommen, das heißt bei dem Versuch, mittels der Integration in die bestehenden Machtstrukturen die Frauenbewegung zu befrieden und ihrer Kritik an der Industriegesellschaft die Spitze zu nehmen, beziehungsweise ihr kritisches Potential zum Erhalten des Status quo zu benutzen." Ob "die innovativen Potentiale stark genug sind, um sich der Kolonialisierung erfolgreich widersetzen zu können", das ist die entscheidende Frage, die sich aber erst in einigen Jahren beantworten lassen wird. (IAB2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die Gleichstellungsstellen in Bund, Ländern und Gemeinden
Titelübersetzung:Report by the Federal Government to the German Parliament on equal opportunity offices in the Federal Government, Bundesländer and municipalities
Herausgeber/in:
Bundesregierung; Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit
Quelle: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, (1989) Dr. 11/4893, S. 1-40
Inhalt: "Der Bericht erstreckt sich auf folgende Einrichtungen: a) Im Bereich des Bundes: auf das für Frauen- und Gleichstellungsfragen zuständige Ministerium: das Bundesministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit; auf die in den einzelnen Bundesressorts für Frauenfragen zuständige Organisationseinheiten; auf die Frauenbeauftragten in Bundesbehörden und im nachgeordneten Bereich. b) Im Bereich der Länder: auf die bei allen Landesregierungen eingesetzten zentralen Leitstellen bzw. Frauenbeauftragten; auf die in den einzelnen Länderministerien für Frauenfragen zuständigen Organisationseinheiten; auf die Frauenbeauftragten in den staatlichen Mittel- und Unterinstanzen (z.B. Regierungsbezirke), in besonderen Verwaltungszweigen (z.B. Polizei), in öffentlich-rechtlichen Einrichtungen (z.B. Hochschulen, Rundfunkanstalten). c) Im kommunalen Bereich: auf die Frauenbeauftragten, Gleichstellungsstellen und Frauenbüros in Städten Gemeinden und Kreisen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Der "Sozialaufbruch" von Frauen als Infragestellung herrschender Normen
Titelübersetzung:The "upward social mobility" of women as a calling into question of prevalent norms
Autor/in:
Büchner, Ulrike
Quelle: Rationalität und sinnliche Vernunft: Frauen in der patriarchalen Realität. Christine Kulke (Hrsg.), Elvira Scheich (Mitarb.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1988, S. 199-208
Inhalt: Die Autorin untersucht, welche spezifischen Bedingungen, Verlaufsformen, Krisen und Folgen der Lebens- und Berufsweg von Frauen in einem frauenunspezifischen akademischen Beruf hat. Dabei werden Sozialaufstieg und Sozialaufbruch unterschieden, der einen Aufbruch als traditionellen Rollenmustern und dem herrschenden normativen Bezugsrahmen bedeutet. Es wird postuliert, daß Frauen, die in diesem Sinne Statusveränderungen vornehmen, nicht mehr am Maßstab der Verlaufsformen und Ergebnisse, die für den sozialen Aufstieg gelten, gemessen werden können. Als Analysemethode ist deshalb die Rekonstruktion eines idealtypischen Verlaufs des Aufstiegs, der Identitätsentwicklung und der damit zusammenhängenden Folgen gewählt. Sozialaufbruch wirkt sich auf das gesellschaftliche und politische Gesamtbewußtsein aus. Der wesentlichste Punkt der Folgen von Sozialaufbruch besteht in der Chance, die individuelle Persönlichkeit zu bereichern, während der Sozialaufstieg eher zu einer zunehmenden Selbstentfremdung führt. (HN)