Inhalt: Auf dem Hintergrund, dass Prognosen zum Verfall der Familie in den Sozialwissenschaften eine lange Tradition haben, beleuchtet der Beitrag zunächst die normative Verfassung der Ehe in der bürgerlichen Gesellschaft aus rechtshistorischer sowie aus Geschlechterperspektive. Dabei werden sowohl die Auffassung der Ehe als Institution, die bis heute weit reichende juristische Folgen hat, sowie die seit dem 19. Jahrhundert diese Folgen begleitende feministische Ehekritik diskutiert. Die familiensoziologischen Befunde werden in einer die europäischen Entwicklungen vergleichenden Perspektive in die Betrachtung mit einbezogen. Der europäische Vergleich der rechtsgeschichtlichen Pfade und Prägungen gibt Aufschluss über Trends im Hinblick auf den Bedeutungswandel der Ehe und die neue Vielfalt der Familienformen. Die Untersuchung verdeutlicht insgesamt, dass sich vor dem Hintergrund pluraler Lebensformen die traditionellen Motive und Auffassungen hinsichtlich der Ehe massiv verändert haben und dass eher sozialstaatliche oder wirtschaftliche Gründe für eine Eheschließung vorwiegen. (ICH)
Schlagwörter:Ehe; Heirat; Motivation; rechtliche Faktoren; Familie; soziale Faktoren; wirtschaftliche Faktoren; Kinderwunsch; Pluralismus; Individualisierung; Lebensstil
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag