Die Ehe als Geschlechter- und Gesellschaftsvertrag : zum Bedeutungswandel der Ehe im 19. und 20. Jahrhundert
Titelübersetzung:Marriage as a gender and social contract : the change in the meaning of marriage in the 19th and 20th centuries
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Liebe und Widerstand: Ambivalenzen historischer Geschlechterbeziehungen. Ingrid Bauer (Hrsg.), Christa Hämmerle (Hrsg.), Gabriella Hauch (Hrsg.). Wien: Böhlau (L'Homme Schriften/ Reihe zur Feministischen Geschichtswissenschaft), 2005, S. 449-468
Inhalt: Auf dem Hintergrund, dass Prognosen zum Verfall der Familie in den Sozialwissenschaften eine lange Tradition haben, beleuchtet der Beitrag zunächst die normative Verfassung der Ehe in der bürgerlichen Gesellschaft aus rechtshistorischer sowie aus Geschlechterperspektive. Dabei werden sowohl die Auffassung der Ehe als Institution, die bis heute weit reichende juristische Folgen hat, sowie die seit dem 19. Jahrhundert diese Folgen begleitende feministische Ehekritik diskutiert. Die familiensoziologischen Befunde werden in einer die europäischen Entwicklungen vergleichenden Perspektive in die Betrachtung mit einbezogen. Der europäische Vergleich der rechtsgeschichtlichen Pfade und Prägungen gibt Aufschluss über Trends im Hinblick auf den Bedeutungswandel der Ehe und die neue Vielfalt der Familienformen. Die Untersuchung verdeutlicht insgesamt, dass sich vor dem Hintergrund pluraler Lebensformen die traditionellen Motive und Auffassungen hinsichtlich der Ehe massiv verändert haben und dass eher sozialstaatliche oder wirtschaftliche Gründe für eine Eheschließung vorwiegen. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die "langen Wellen" der Frauenbewegung - Traditionslinien und unerledigte Anliegen
Titelübersetzung:The "long waves" of the women's movement - traditional attitudes and unaccomplished concerns
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-278
Inhalt: Thema des Beitrags sind die Bedingungen politischer Aktivität in Frauenbewegungen. Da Forschungsergebnisse aus der ehemaligen DDR noch nicht vorlagen, wird die Beziehung zwischen neuer und alter Frauenbewegung in Deutschland aus westlicher Perspektive beleuchtet. Auf dem Hintergrund der Geschichte des Verhältnisses zwischen alter und neuer Frauenbewegung untersucht die Autorin die Frage, ob die Frauenbewegung Motor sozialen Wandels geblieben ist und ob Frauenemanzipation noch als Gradmesser demokratischer Verhältnisse gelten kann. In die Untersuchung werden die latenten Strömungen einbezogen, die zwischen den 'Hoch-Zeiten' der Massenmobilisierung und dem Ablaufen von spektakulären feministischen Aktionen Frauennetzwerke in Bewegung halten. Im Nachvollzug der verschiedenen Phasen der Frauenbewegung wird nicht nur verdeutlicht, daß sich Frauenbewegungen auch nach Perioden vermeintlichen Niedergangs revitalisieren können, sondern der Beitrag schärft so auch den Blick dafür, unter welchen Bedingungen welche Organisationsformen der Durchsetzung von Fraueninteressen förderlich oder hinderlich sind. (ICH)
Quelle: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980. Werner Schulte (Hrsg.). Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen (Tagungsberichte / Universität Bremen), 1981, S. 96-102