Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Politik und Geschlecht, Bd. 15), 2005. 320 S.
Inhalt: "Der vorliegende Sammelband bietet eine Einführung in grundlegende methodologische und methodische Reflexionen der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung zum Forschungsfeld Politik. Zielsetzung ist, Grundbegriffe und theoretisch-methodologische Fragestellungen zusammen mit methodischen Problemen zu erarbeiten, die für geschlechtskategoriale Analysen in diesem Forschungsfeld relevant sind. Das Forschungsfeld Politik wird dabei weit gefasst und aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Sichtweisen umrissen: Der Blick in ausgewählte Politikfelder wie etwa Wissenschaft gehört ebenso dazu wie methodologische Überlegungen zum Zusammenhang von Erkenntnis und gesellschaftlichem Wandel oder die Beschäftigung mit konkreten politischen Institutionen und Akteurinnen. Dieser breite Fokus entspricht, wie in diesem Band immer wieder diskutiert wird, dem vielfältigen Einsatz des Begriffs 'Politik' in der Frauen- und Geschlechterforschung. Die Kategorie Geschlecht hat dabei den Stellenwert einer grundlegenden Analyseperspektive." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Sandra Harding: Der Beitrag von Standpunktmethodologie zur Philosophie der Sozialwissenschaften (27-44); Gabriele Sturm: Methoden als Herrschaftswissen - Über die verborgene Syntax empirischer Wissenschaft (45-66); Jürgen Budde: Hegemonie und Transformation - Theoretische Einsichten und methodische Fragen kritischer Männlichkeitsforschung (67-84); Susanne Sander: Biographieforschung und feministische Politikwissenschaft (85-98); Delia Schindler: Grundlagen konstruktivistischen Denkens und ihre Konsequenzen für die Empirie (101-126); Steffani Engler: Pierre Bourdieus Beitrag zum Verstehen symbolischer Herrschaft (127-146); Heike Kahlert: 'Das Private ist politisch!' Die Entgrenzung des Politischen im Kontext von Anthony Giddens' Strukturierungstheorie (147-173); Andrea D. Bührmann: Die Politik des Selbst. Rezeptionssperren und produktive Aneignungen der Foucault'schen Studien zur Gouvernementalität (175-192); Annette Henninger: Politik als Kopfgeburt? Nutzen und Grenzen des wissenspolitologischen Ansatzes für die Untersuchung von Geschlechterpolitik (193-213); Ina Kerner: Forschung jenseits von Schwesternschaft. Zu Feminismus, postkolonialen Theorien und 'Critical Whiteness Studies' (217-238); Gayatri Chakravorty Spivak: Feminismus und Dekonstruktion, noch einmal: Mit uneingestandenem Maskulinismus in Verhandlung treten (239-257); Antke Engel: Entschiedene Interventionen in der Unentscheidbarkeit. Von queerer Identitätskritik zur VerUneindeutigung als Methode (259-282); Claudia Lenz und Kirsten Heinsohn: Dekodieren als kritische Methode: Lektüren zu einer Geschlechterordnung der Erinnerung am Beispiel von 'Hitlers Frauen' (283-299); Katy Teubener: Flanieren als Protestbewegung (301-315).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Zukunftsfähig ohne Geschlechtergerechtigkeit? : ein Zwischenruf zum Bologna-Prozess
Titelübersetzung:Future viability without gender justice? : an interruption regarding the Bologna Process
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Denkanstöße zum Bologna-Prozess. Frauke Gützkow (Hrsg.), Gunter Quaißler (Hrsg.). Bielefeld: Webler, 2005, S. 153-165
Inhalt: Der Bologna-Prozess in der EU basierte zunächst auf rein ökonomischen Überlegungen. Eine Thematisierung sozialer Ungleichheit in den beteiligten Gesellschaften fand nicht statt; dies wurde seit der Prager Konferenz von 2001 nachgeholt, weiterhin dethematisiert blieb die Geschlechterfrage. Dabei muss Geschlechtergerechtigkeit als Beitrag zur Verwirklichung der Menschenrechte in den europäischen Wissensgesellschaften gelten. Für ein geschlechtergerechtes "Europa des Wissens" wiederum kommt den Hochschulen eine hohe Bedeutung zu. Das geschlechtsbezogene Modernisierungs- und Demokratisierungsdefizit der Hochschulen hat einen quantitativen und einen qualitativen Aspekt. Ausgehend von der Gleichberechtigungsnorm ist eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Wissenschaftsinstitutionen zu fordern. Als Ergebnis wissenschaftsimmanenter Kritik ist eine Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht in der Wissenschaft zu fordern. (ICE)
Quelle: Forschungsfeld Politik: geschlechtskategoriale Einführung in die Sozialwissenschaften. Cilja Harders (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Delia Schindler (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Politik und Geschlecht), 2005, S. 7-24
Inhalt: Die Verfasserinnen nehmen einleitend Begriffsklärungen zur Sozialforschung, zur Kategorie Geschlecht und zum Forschungsfeld Politik vor. Es schließt sich ein Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes an, den dieser Aufsatz einleitet. Die Beiträge sind in drei Teile geordnet. Im ersten Teil stehen Methodologien und Methoden der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung im Mittelpunkt, im zweiten Teil werden Gesellschaftstheorien im Hinblick auf ihre Anschlussfähigkeit für die geschlechtskategoriale Forschung zu Politik und politischem Handeln untersucht und im dritten Teil werden die kulturwissenschaftlichen Herausforderungen für die sozialwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung und den so genannten Mainstream kritisch beleuchtet. Abschließend wird der Versuch unternommen, die Konturen des Forschungsfelds Politik aus geschlechtskategorialer Sicht zu systematisieren. (ICE2)