Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 52 (1999) H. 1, S. 58-69
Inhalt: "Der Beitrag untersucht, inwiefern die (Erwerbs-)Arbeit von Männern und Frauen unterschiedlich organisiert und entgolten wird und auf welche Weise die geschlechtsspezifischen Unterschiede durch soziale, politische und kulturelle (sozietale) Rahmenbedingungen in den Beschäftigungssystemen, wie z.B. das Regulierungsregime, generiert werden. Dabei vergleichen die AutorInnen die Bedeutung von Teilzeitarbeit im Erwerbsverhalten von Frauen mit Kindern. Außerdem erörtern sie das Integrationspotential von Teilzeitarbeit ebenso wie die potentielle Gefahr des ökonomischen und sozialen Ausschlusses von Teilzeitbeschäftigten im Hinblick auf die bestehenden Segregationsmuster und Beschäftigungsbedingungen in jedem der drei Länder. Die Analyse kommt zu dem Schluß, daß die Art der Regulierung, die nationalen Arbeitszeitdebatten und die daraus abgeleiteten politischen Maßnahmen einen wichtigen Einfluß auf die Qualität der Teilzeitarbeit und deren Entwicklung gehabt haben. Diese Faktoren bestimmen, in Verbindung mit dem schon vorhandenen Umfang der Erwerbsbeteiligung von Frauen, ob Teilzeitarbeit den Geschlechtervertrag des männlichen Ernährermodells verstärkt oder schwächt." (Autorenreferat)
Quelle: Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 95-203), 1995. 43 S.
Inhalt: Die Förderung von Teizeitarbeit durch Arbeitsmarktpolitik wird häufig als eine Maßnahme für mehr Flexibilität, Arbeitsteilung und Gleichberechtigung der Geschlechter bewürwortet. Die nationalen Unterschiede bei Arbeitsmarktregulierungen liegen darin, daß Teilzeitarbeitsplätze in unterschiedlicher Weise in die Beschäftigungsstrukturen der jeweiligen Länder eingebunden sind. Ob die Ausdehnung von Teilzeitarbeit auf dem Arbeitsmarkt mehr Gleichheit fördert statt die bestehende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu perpetuieren hängt davon ab, ob sich Teilzeitarbeit eher als integrierte statt als marginalisierte Beschäftigungsform für beide Geschlechter entwickelt. Sowohl in den Niederlanden wie in Großbritannien gibt es einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung, aber diese ähnliche Situation hat sich innerhalb unterschiedlicher nationaler Debatten über Arbeitszeit und unterschiedlicher Systeme der Arbeitsmarktregulierung entwickelt. Zugewinne an Gleichheit wie Effizienz auf dem Arbeitsmarkt könnten duch eine Arbeitsmarktpolitik erreicht werden, die strukturelle Benachteiligungen von Frauen durch Teilzeitarbeit beseitigt, die Lohnlücken zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten schließt und die Möglichkeiten für Männer und Frauen erweitert, zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung je nach ihrer biographischen Situation zu wechseln. (SH)