Wissenschafts- und Technikforschung in der Schweiz : Sondierungen einer neuen Disziplin
Titelübersetzung:Research on science and technology in Switzerland : sounding out a new discipline
Herausgeber/in:
Heintz, Bettina; Nievergelt, Bernhard
Quelle: Zürich: Seismo Verl., 1998. 301 S.
Inhalt: "Das Buch ist ein erster Schweizer Gehversuch der vergleichsweise jungen Disziplin 'science and technotogy studies (STS)', die sich seit den 70er Jahren mit innovativen sozialwissenschaftlichen Konzepten einen Namen gemacht hat. Einführende Texte von wichtigen Vertreterinnen und Vertretern der STS zeigen den Horizont der Wissenschafts- und Technikforschung. Empirische Beiträge von Schweizer Autorinnen und Autoren geben einen Einblick in die Wissenschafts- und Techniklandschaft der Schweiz. Das Buch will dem Nachzügler Schweiz die Wissenschafts- und Technikforschung näher bringen und zu einer vermehrten wissenschaftLichen Reflexion über Wissenschaft und Technik anregen. Im abschliessenden Beitrag wird deshalb ein konkretes Szenario für die verstärkte Förderung der Wissenschafts- und Technikforschung in der Schweiz vorgestellt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helga Nowotny: Vorwort (7-13); Bettina Heintz, Bernhard Nievergelt: Einleitung (13-16). Teil 1: Perspektiven auf Wissenschaft und Technik. Judy Wajcman: Male designs on technology (21-38); Bruno Latour: La clef de Berlin (39-50). Teil 2: Wissenschaftsforschung. Bettina Heintz: Die soziale Welt der Wissenschaft: Entwicklungen, Ansätze und Ergebnisse der Wissenschaftsforschung (55-94); Jakob Tanner: Der "autonome Mensch" an der Schweizerischen Landesausstellung von 1939 (95-104); Niklaus Stettler: Schwieriger Neodarwinismus: zur Rezeption der neodarwinistischen Evolutionstheorie in der Schweiz in den 1950er Jahren (105-116); Karl Weber, Martin Wicki: Wie international ist die Forschung an den Hochschulen? (117-130); Martina Merz: Der Ereignisgenerator als Objekt des Wissens: Computersimulation in der Teilchenphysik (131-146); Jean-Pierre Hurni, Jan Lacki: La physique theorique et mathematique en Suisse romande: vers une historiographie (147-157). Teil 3: Technikforschung. Werner Rammert: Was ist Technikforschung? Entwicklung und Entfaltung eines sozialwissenschaftlichen Forschungsprogramms (161-194); David Gugerli: "Translationen" der elektrischen Übertragung. Ein Beitrag zur Revision der Geschichte technischer Innovationen (195-212); Tobias Straumann: Chemie, Staat und Industrie im Ersten Weltkrieg in der Schweiz: ein vorweggenommenes Manhattan-Projekt? (213-224); Peter Hug: Atomtechnologie in der Schweiz zwischen militärischen Interessen und privatwirtschaftlicher Skepsis (225-242); Franco Furger, Bettina Heintz: Globale Anforderungen und lokale Bedingungen: frühe Computerentwicklung in der Schweiz (243-256); Christoph Müller: Risiko und Volkswille: Bemerkungen zur soziologischen Relevanz der Gen- und Fortpflanzungstechnologie (257-269). Teil 4: Institutionalisierung der Wissenschafts- und Technikforschung in der Schweiz. Bernhard Nievergelt: Grundrisse eines interdisziplinären Zentrums für Wissenschafts- und Technikforschung in der Schweiz (273-289). Anhang: Martin Heller: Honigland: zu den Bildern von Hannes Rickli (291-292).
Die soziale Welt der Wissenschaft : Entwicklungen, Ansätze und Ergebnisse der Wissenschaftsforschung
Titelübersetzung:The social work of science : developments, approaches and results of science of science
Autor/in:
Heintz, Bettina
Quelle: Wissenschafts- und Technikforschung in der Schweiz: Sondierungen einer neuen Disziplin. Bettina Heintz (Hrsg.), Bernhard Nievergelt (Hrsg.). Zürich: Seismo Verl., 1998, S. 55-94
Inhalt: Es dauerte Jahrzehnte, bis auch die Inhalte der "harten" Naturwissenschaften einer soziologischen Betrachtung unterzogen wurden. Die Legitimationskrise, in die die Wissenschaft Ende der 60er Jahre geriet, hat dabei eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Der Beitrag untersucht die Entwicklung der Wissenschaftsforschung bzw. -soziologie seit dem Zweiten Weltkrieg. Im ersten Teil wird die "institutionalistische" Richtung der Wissenschaftssoziologie vorgestellt, wie sie in den 40er Jahren von Robert Merton begründet wurde. In den 70er Jahren entwickelte sich zunächst in England, später auch in den USA eine neue Richtung der Wissenschaftssoziologie, die sich selbst als Soziologie (natur-)wissenschaftlichen Wissens versteht. Die Fragestellungen und Ansätze dieser "konstruktivistischen" Wissenschaftssoziologie werden im zweiten Teil präzisiert. Im dritten Teil wird auf die Frage eingegangen, wie die Wissenschaftsforschung von den Naturwissenschaftlern selbst rezipiert wird. (pre)
Schlagwörter:Wissenschaftssoziologie; Wissenschaftsforschung; historische Entwicklung; Konstruktivismus; Forschungsstand; Naturwissenschaft; soziales System; Merton, Robert King; Kuhn, Thomas S.; Scientific Community
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mathilde Vaerting (1884-1977) : die Macht des Unterschiedes
Titelübersetzung:Mathilde Vaerting (1884-1977) : the power of difference
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Frauen in der Soziologie: neun Portraits. Claudia Honegger (Hrsg.), Theresa Wobbe (Hrsg.). München: Beck (Beck'sche Reihe), 1998, S. 178-202
Inhalt: Mathilde Vaerting (1884-1977) war eine der ersten Frauen, die als Professorin an eine deutsche Universität berufen wurde. Seit 1923 Ordinaria für Erziehungswissenschaften an der Universität Jena, verfaßte sie zunächst zwei Werke zur Geschlechterpsychologie und arbeitete dann an einer Soziologie der Macht. Ausgehend von der Ungleichheit der Geschlechter beschäftigte sie sich mit den Asymmetrien zwischen den Generationen, den Klassen und Ethnien. Das Innnovative ihrer Arbeiten besteht darin, die soziale Konstruktion von Unterschieden betont und - lange vor Foucault - den Nachdruck auf die Produktivität und Funktionalität der Macht für die Herstellung sozialer Ordnung gelegt zu haben. Mathilde Vaerting wurde 1933 aus politischen Gründen von der Universität entlassen und mit Publikationsverbot belegt. Die Entschiedenheit, mit der sie ihre Annahmen über Macht, Herrschaft und das Geschlechterverhältnis vortrug, verbaute ihr in der Nachkriegszeit eine erneute akademische Karriere. (pre)
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 1998. 314 S.
Inhalt: "Sich an Grenzen abzuarbeiten und diese, wo immer möglich, zu überwinden, scheint den AutorInnen des Bandes ein durchgängiges Motiv in den Arbeiten von Evelies Mayer zu sein. Die Beiträge greifen dieses Motiv auf und berichten von Grenzüberschreitungen zwischen Wissenschaft und Politik, zwischen verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, von Grenzen, die sich durch Bildung überwinden oder zumindest verschieben lassen, und darüber, wie die Grenzen, die das bestehende Geschlechterverhältnis für Frauen immer noch aufstellt, durchlässiger gemacht werden können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Über Grenzen (11-16); George Leitmann: Evelies Mayer - Dear Friend (17-18); Hans Eichel: Grußwort des Hessischen Ministerpräsidenten (19-22); Johann-Dietrich Wörner: Grußwort des Präsidenten der Technischen Universität Darmstadt (23-25); Hans-Jochen Gamm: Bildungspolitische Anmerkungen zum Problem der Interdisziplinarität (31-42); Egon Becker: Problemorientierte Interdisziplinarität (43-58); Hinrich C. Seeba: Interdisziplinäre Praxis der German Studies: Zum Beispiel "Berlin" (59-72); Hans-Georg Retzko: Zusammenarbeit im Verkehrswesen. Erfahrungen eines Bauingenieurs (73-82); Bernd Vogel: Interdisziplinarität in der Hochschulplanung (83-92); Ina Wagner: Zur Gestaltung technologiepolitischer Diskurse (93-106); Niels Beckenbach: Arbeit und Ingenium. Überlegungen zu einer Soziologie der materiellen Kultur (109-124); Thomas P. Hughes: Modern and postmodern engineering (125-140); Hanns-Peter Ekardt: Was heißt Ingenieurverantwortung? Verantwortung erster und zweiter Ordnung und die Alltäglichkeit professioneller Selbstkontrolle (141-154); Werner Kutschmann: Der vergessene und verkannte Wert der Naturwissenschaften (155-165); Hanns H. Seidler: Innovationsstrategien für Universitäten (169-182); Helmut Böhme: Von der Ambivalenz des Unnützen. Reformansätze von Universität jenseits institutionalisierten Servicezwangs und undemokratischer Leistungseffizienz (183-196); Ulrich Teichler: Das amerikanische Hochschulwesen: ein Modell für die Zukunft des deutschen Hochschulwesens? (197-209); Susanne Rupp: Zur biographischen Bedeutung von Bildung in der enttraditionalisierten Gesellschaft (213-224); Gerd Egloff, Michael Knauf: Das europäische Haus wird auch auf Sprache geBAUt. Fremdsprachliche und interkulturelle Qualifizierung von Eurobetriebsräten (225-236); Bettina Schmitt: Qualifikation und berufliche Chancen von Frauen in Europa (237-250); Karin Flaake: Frauen in Arbeitszusammenhängen: Kooperation und Konkurrenz - unvereinbar? (253-266); Christel Walter: Weibliche Identität im "Wechselspiel" mit Technik (267-278); Christine Hohmann-Dennhardt: Frauen in Wissenschaft und Forschung - immer noch mehr Ziel als Realität (279-286); Maresi Nerad, Joseph Cerny: Widening the circle: another look at graduate women students (287-302); Kurzbiographie von Evelies Mayer (305-308).
Körperverständnis und Gesundheitsbewußtsein von Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Comprehension of the body and health awareness of female scientists
Autor/in:
Klinkhammer, Monika
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 21 (1998) H. 49/50, S. 51-62
Inhalt: Im Rahmen des feministisch und biographisch orientierten Forschungsprojekts "Zur beruflichen Sozialisation von Wissenschaftlerinnen in Ost- und Westdeutschland" wurden 1993/94 ca. 35 Wissenschaflerinnen u.a. zu folgenden Themen befragt: Welches Verständnis vom Körper haben Wissenschaftlerinnen? Wie gehen sie mit ihrem Körper und ihrer Gesundheit um? Und wie formulieren sie ihr Gesundheitsbewußtsein und -handeln? Bei der Analyse der Interviews wird deutlich, daß Wissenschaftlerinnen über unterschiedliche Formen des Umgangs mit ihrem Körper und der Gesundheit verfügen. Hier sind folgende Typen erkennbar: (1) Verdrängung des Körpers; (2) Leben an der Grenze; (3) Leben im Einklang. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, daß nur eine vom Subjekt ausgehende Definition von "gesund" und "krank" sinnvoll ist. (pre)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen in der kognitiven und institutionellen Tradition der Soziologie
Titelübersetzung:Women in the cognitive and institutional tradition of sociology
Autor/in:
Honegger, Claudia; Wobbe, Theresa
Quelle: Frauen in der Soziologie: neun Portraits. Claudia Honegger (Hrsg.), Theresa Wobbe (Hrsg.). München: Beck (Beck'sche Reihe), 1998, S. 7-27
Inhalt: Wie zu Beginn dieses Jahrhunderts spielt die Geschlechterthematik auch heute wieder eine nicht unerhebliche Rolle, wenn über die kulturelle Bedeutung und den Zwiespalt der späten Moderne nachgedacht wird. Mit dieser Verschiebung der kognitiven und sozialen Konstellationen verändert sich auch die Aufmerksamkeit für die Geschichte der wissenschaftlichen Disziplinen. Der Beitrag arbeitet heraus, daß und wie zu den vielen Anfängen der Soziologie auch Frauen gehörten. Rekonstruiert wird eine "vergessene Tradition" im soziologischen Denken. Weiterhin versuchen die Autorinnen, die "Mechanismen des Vergessens" und das Abdrängen der Frauen aus dem akademischen Kontext und Kanon im historischen Zusammenhang zu erklären. (pre)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unpersönlichkeit (=Männlichkeit?) als Programm : Frauen in der Institution Wissenschaft
Titelübersetzung:Impersonal nature (=masculinity?) as a technique : women in the institution of science
Autor/in:
Schweiger, Susanne
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 38 (1998) H. 1, S. 23-33
Inhalt: "Der Beitrag fokussiert die Unterrepräsentation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb und setzt sich mit Komponenten von Institutionalisierung, die zu diesem Faktum beitragen, auseinander. Die Autorin analysiert institutionelle Rituale, Mythen (wie etwa Objektivität oder Unpersönlichkeit) und Tabus ebenso wie funktionelle Analogiesetzungen und Ausprägungen eines spezifischen, 'institutionellen' Habitus. Weiters thematisiert sie die Phänomene Arbeitsteilung und Entfremdung im Arbeitsprozeß und rekonstruiert, wie sämtliche genannten Komponenten in einem spezifischen Wechselspiel ineinanderwirken und die institutionelle wie politische Praxis des Frauenausschlusses bzw. der Marginalisierung von Frauen reproduzieren." (Autorenreferat)
Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft; Frankfurt am Main (Materialien und Dokumente Hochschule und Forschung, 90), 1998. 439 S.
Inhalt: Der Band beinhaltet folgende Beiträge der 17. GEW Sommerschule: Köhler, Gerd: Forschung zwischen ethischem Anspruch, finanziellen Restriktionen und globalem Wettbewerb; Mittelstraß, Jürgen: Die Köpfe frei bekommen, um Neues zu denken!; Mey, Dorothea: Quergedacht - frauenpolitische Positionen zur "herr"-schenden Forschung; Röbbecke, Martina: Mitbestimmung im Tendenzbetrieb Wissenschaft - über gewerkschaftliche Interessenvertretung im Forschungsbereich; Jahnke, Ulrich: Anregungen aus den Arbeitsgruppen; Bimmler, Marion: Arbeitsbedingungen in Forschungseinrichtungen außerhalb der Hochschulen; Wender, Ingeborg: Wissenschaftlerinnen - zwischen Selbsteleminierung und/oder Ausgrenzung?; Köpke, Andreas/ Weiß, Ingrun: TutorInnenschulung - Anregungen zur systematischen Professionalisierung; Neuweiler, Gerhard: Die Einheit von Forschung und Lehre heute. Eine Ideologie?; Huber, Ludwig: Forschendes Lehren und Lernen - eine aktuelle Notwendigkeit; Meyer, Hans-Joachim: Replik. Die Einheit von Forschung und Lehre: Notwendigkeit oder Ideologie?; Bulmahn, Edelgard: Quo vadis Bundesforschungspolitik? Die sozialdemokratische Initiative; Daxner, Michael: Programmkritik und Argumente für ein Forschungsförderungsgesetz; Stange, Eva Maria: Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung - forschungspolitische Positionen der GEW); Burkhardt, Anke: "Quergedacht" - frauenpolitische Positionen; Pfarr, Heide: Frauenforschung ist Wissenschaftskritik, Frauenforschung ist Hochschulreform; Ebeling, Helga: Neue Entwicklung der Frauenförderung in der Forschung; Neusel, Ayla: 100 Tage für 100 Jahre. Die Internationale Frauenuniversität "Technik und Kultur" im Jahr 2000; Roßmayer, Martha: Frauenförderung in der Forschung - hier am Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft; Blum, Jürgen: Personalmanagement am Beispiel des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V.; Neumann, Christiane: (Personal-)Management in (außeruniversitären) Forschungseinrichtungen; Enders, Jürgen: Die Krise als Enthüllung. Personalstruktur, Nachwuchsförderung und staatliche Steuerung; Birch, Ulf: Der forschungspolitische Arbeitskreis des DGB Niedersachsen/ Bremen und die Kooperationsstellen Hochschulen-Gewerkschaften zwischen Frühwarnsystem und Zukunftsgestaltung; Letsche, Lothar: Vernetzung von Personal- und Betriebsräten im Forschungsförderungssystem "Blaue Liste"; Priewe, Jan: Massenarbeitslosigkeit - ein Streifzug durch das Labyrinth der Diagnose- und Therapievorschläge; Narr, Wolf Dieter: "...unmittelbar an die Innovationsfront". Die Zurichtung der Wissenschaft auf Marktgängigkeit; Köpke, Andreas: Sustainable development - fürs (Über-)Leben pädagogisch handeln lernen); Lüthje, Jürgen: Wissenschaftsfreiheit; Klein, Stefan: Fälschungen gab es immer und es wird sie immer geben; Zimmermann, Bruno: Fälschungen in der Wissenschaft; Wendeling-Schröder, Ulrike: Über das Verweigerungsrecht von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern; Max-Planck-Gesellschaft: Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten; Köhler, Gerd: Regeln für die Annahme und Durchführung von Drittmittelprojekten; Mayer, Evelies: Forschungs- und Technologiepolitik als Instrumente der Landespolitik; Grabert, Martin: Forschungsförderung durch die Europäische Union. Stand und Perspektiven; Woydt, Justus: Zwei Drittel Staat - ein Drittel Markt. Über Forschungsfinanzierung und den Markt; Königs, Robert Paul: Das Programm "Graduiertenkollegs" der Deutschen Forschungsgemeinschaft; Schneider, Roland: Zwischen Frühwarnsystem und Zukunftsgestaltung. Über die Kooperation zwischen Gewerkschaften und Wissenschaft; Dückert, Thea: Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Lange, Josef: Zwischen Auswanderung und Verbund - über die Neuordnung der Forschungslandschaft; Faber, Klaus: Zwischen Auswanderung und Versäulung - über die Ordnung der Forschungslandschaft; Jahnke, Ulrich: "Mutazioni" oder "rinnovazione"? Tendenzen neuerer Forschungspolitik.
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Institutionelle Dimensionen universitärer Organisation : Frauen als Neuankömmlinge im deutschen und US-amerikanischen Wissenschaftssystem
Titelübersetzung:Institutional dimensions of the organization of universities : women as newcomers in the German and American science system
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Comparativ : Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung, Jg. 8 (1998) H. 1, S. 77-89
Inhalt: Der Aufsatz diskutiert die Mechanismen der Variabilität von Teilnahmemöglichkeiten in einer institutionellen Dimension unter dem Gesichtspunkt professioneller Integration. In einer vergleichenden Perspektive geht es um die Frage, welche institutionellen Möglichkeiten das deutsche und US-amerikanische Wissenschaftssystem im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts boten, um Neuankömmlinge - in diesem Fall Frauen - zu integrieren. Nach einer Skizzierung der Wissenschaftssysteme, ihrer Außenbeziehungen und unterschiedlich differenzierten Teilnahmechancen wird am Beispiel der Frauen-Colleges gezeigt, daß in den USA kulturelle Ressourcen vorhanden waren, die in Deutschland kein entsprechendes funktionales Äquivalent hatten. Struktur- und Kulturvergleich werden miteinander gekoppelt, und zwar auf der Grundlage einer Verbindung von soziologischen Theorien funktionaler Differenzierung mit interpretativen soziologischen Ansätzen. (pra)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ideen, Interessen und Geschlecht : Marianne Webers kultursoziologische Fragestellung
Titelübersetzung:Ideas, interests and gender : Marianne Webers cultural sociological inquiry
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 8 (1998) H. 1, S. 105-123
Inhalt: "Um 1900 beschäftigten sich die Gründer der Soziologie ebenso wie Frauen der Frauenbewegung mit dem Verhältnis von Individualisierung, sozialer Differenzierung und Geschlechterdifferenz. Marianne Weber nimmt in dieser Konstellation eine besondere Position ein. Ihr Konzept der neuen Frau als Modus weiblicher Vergesellschaftung formuliert eine geschlechtersoziologische Dimension von Individualisierung. Hierbei knüpft sie an Max Webers Forschungsprogramm zur Verkettung von Ideen und Interessen an und greift Georg Simmels differenzierungstheoretischen Ansatz auf. Anhand ihres Hauptwerkes über die Ehe und ihrer Essays zur neuen Frau lassen sich ihre Überlegungen zur Individualisierung der Frau rekonstruieren. Ihre Schriften, so wird argumentiert, bieten eine kultursoziologische Perspektive auf den Wandel der institutionellen Ordnung von Ehe und Geschlechterverhältnis." (Autorenreferat)
Inhalt: "Around 1900, founders of sociology as well as women of the feminist movement in Germany were concerned with the interrelation between individualisation, social differentiation and gender difference. Within this constellation Marianne Weber held a prominent position. Her concept of the new woman containes an early formulation of the modes of female socialisation. While refering to Max Webers concept of ideas and interests and to Georg Simmels concept of differentiation, she developed a set of problems which are still with us. Reading her book on marital law as well as her essays on the modern woman this paper explores Marianne Weber's gendered vision of individualisation. It will be argued that her writings offer a sociological perspective on the institutional change of marriage as on gender relations as well." (author's abstract)