Bildungs- und Berufsberatung für Jugendliche mit Migrationshintergrund gegen Ende der Schulpflicht : Endbericht
Titelübersetzung:Educational guidance and vocational counseling for adolescents with a migration background towards the end of compulsory education : final report
Autor/in:
Wieser, Regine; Dornmayr, Helmut; Neubauer, Barbara; Rothmüller, Barbara
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich Abt. Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation; Wien (AMS-Arbeitsmarktstrukturberichte), 2008, 2. durchges. u. leicht geänd. Aufl.. 183 S.
Inhalt: Angesichts der steigenden Komplexität der Arbeitswelt, die von neuartigen Qualifikationsanforderungen begleitet wird, spielt schulische und außerschulische Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf eine zentrale Rolle. Dies gilt in verstärktem Maße für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Mittels qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden (Sekundärdatenanalyse, Literaturund Internetrecherche, qualitative Einzelbefragungen von Experten, moderierte Gruppensitzungen mit Experten sowie Jugendlichen) untersucht die Studie inwieweit die Bildungs- und Berufsberatung Jugendliche mit Migrationshintergrund in Österreich erreicht. Es zeigt sich, dass trotz ihres hohen Bildungs- und Berufsberatungbedarfs Jugendliche mit Migrationshintergrund sowohl von schulischen Angeboten als auch von außerschulischen Angeboten weniger profitieren bzw. erreicht werden. Dies gilt vor allem für Jugendliche mit türkischem bzw. serbisch-montenegrinischem Migrationshintergrund. Die Studie empfiehlt daher folgende Maßnahmen, um die Berufs- und Bildungsberatung für Jugendliche mit Migrationshintergrund zu verbessern: 'Genereller Ausbau der Berufsorientierung, Bildungs- und Berufsberatung in der Schule (Berufsorientierung als eigenes Unterrichtsfach, Forcierung von Einzelberatung, etc.), Ausbau der geschlechtsspezifischen und geschlechtssensiblen Beratungsstellen, Forcierung von Berufsorientierungspässen, Förderung der Sprachkompetenz in Erst- und Zweitsprache, Elternarbeit, Einsatz von Role Models, Peer-Coaching und Mentoring-Programmen, Förderung der interkulturellen Kompetenz bei AMS-BeraterInnen und TrainerInnen, Einsatz von BeraterInnen und TrainerInnen mit Migrationshintergrund, Förderung der Lehrlingsausbildung für MigrantInnen.' (IAB)
Quelle: SFB 597 Staatlichkeit im Wandel, Universität Bremen; Bremen (TranState Working Papers, No. 72), 2008. 31 S.
Inhalt: "Bildungspolitik wird in den westlichen Industrienationen häufig als ausschließliche Aufgabe des Nationalstaates betrachtet. Seit den 1990ern ist jedoch zu beobachten, dass internationale Organisationen (IOs) eine immer größere Rolle im Politikfeld Bildung spielen, indem sie neue Formen der Governance entwickeln. Dies führt dazu, dass die staatliche Vorherrschaft in der Bildungspolitik zunehmend in Frage gestellt wird. Dennoch ist bisher unklar, welche konkreten Effekte der Einfluss internationaler Organisationen hat. Zum einen wäre es möglich, dass sie einheitliche Lösungen für Probleme im Bildungsbereich vorschlagen, die von vielen Nationalstaaten geteilt werden, was zu einer größeren zwischenstaatlichen Konvergenz der Bildungspolitik führen könnte. Zum anderen wäre denkbar, dass nationale Institutionen ihrer eigenen Logik folgen, was eine Annäherung nationaler Pfade verhindern würde. Um ein besseres Verständnis der Dynamiken in diesem Zwei-Ebenen-Spiel zu ermöglichen, soll in diesem Arbeitspapier ein analytischer Rahmen entwickelt werden, anhand dessen das Zusammenspiel der nationalen und internationalen Determinanten von Wandel in der Bildungspolitik untersucht werden kann. Es wird angenommen, dass IOs mit Hilfe verschiedener Governance Instrumente versuchen, nationale Bildungspolitik zu beeinflussen. Allerdings reagieren Nationalstaaten nicht zwangläufig uniform auf diese internationalen Stimuli, sondern entsprechend ihrer Transformationskapazitäten. Diese werden hauptsächlich von nationalen Vetospielern und nationalen Leitideen von Bildung beeinflusst. Aufbauend auf diesen Annahmen entwickeln wir ein einfaches Modell zur Analyse des Wandels von Bildungspolitik, der durch IO Governance ausgelöst und durch nationale Transformationskapazitäten gesteuert wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Education policy making is often considered an exclusive domain of the nation state in western industrialised countries. Since the 1990s, however, international organisations (IOs) have started to play a greater role in the field of education by developing new forms of governance. As a consequence, the predominance of the nation state in education becomes an increasingly contested issue. Yet, it is not clear what kind of effects IO governance will have, whether it brings about greater convergence among national education policies by promoting uniform solutions for commonly shared problems, or whether national institutions continue to follow their own logic, thereby hindering equal responses to IO governance. In order to develop a better understanding of the dynamics in this two-level game, this paper sets out to develop an analytical framework for examining the interplay between international and national determinants of change in the field of education. We argue that IOs apply different governance instruments by which they seek to influence national education policy making. However, the degree to which nation states will respond to these international stimuli is likely to be mediated by national transformation capacities, most prominently veto players and nationally rooted ideas of education. Based on these basic assumptions, we develop a parsimonious model in which we assess the influence of IO governance on national education policy making mediated through national transformation capacities." (author's abstract)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Reform; Governance; internationale Organisation; Staat; Nationalstaat; Spieltheorie; Einfluss
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Europa und Internationales
Berufliche Spezialisierung und Weiterbildung : Determinanten des Arbeitsmarkterfolgs von GeisteswissenschaftlerInnen
Titelübersetzung:Occupational specialization and further education : determinants of the labor market success of humanities scholars
Autor/in:
Leuze, Kathrin; Strauß, Susanne
Quelle: Berlin (Working Paper Series des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), No. 28), 2008. 50 S.
Inhalt: "Die vorliegende Expertise widmet sich der Bedeutung von beruflicher Spezialisierung durch Studium und Weiterbildung für den Arbeitsmarkterfolg von Geisteswissenschaftlern. Auf der Basis des Mikrozensus 2000 sowie des HIS-Absolventenpanels des Abschlussjahrgangs 1997 werden die Chancen auf horizontal und vertikal adäquate Beschäftigung von Geisteswissenschaftlern untersucht. Ausgehend von der humankapitaltheoretischen Unterscheidung zwischen allgemeinem und berufsspezifischem Humankapital wird angenommen, dass die berufsunspezifische Ausbildung im geisteswissenschaftlichen Studium zur Benachteiligung im Arbeitsmarkt führt. Gleichzeitig wird vermutet, dass die schlechteren Chancen von Geisteswissenschaftlern durch ihre Teilnahme an fachspezifischer Weiterbildung kompensiert werden können. Die Ergebnisse bestätigen zunächst, dass Geisteswissenschaftler sowohl geringere Chancen haben, in einem Beruf zu arbeiten, der ihrer Fachrichtung entspricht (horizontale Adäquanz) als auch, eine Stelle zu finden, die ihrem Qualifikationsniveau entspricht (vertikale Adäquanz). Hinsichtlich der Auswirkung von Weiterbildung auf adäquate Beschäftigung finden sich neben den erwarteten auch überraschende Ergebnisse. So verbessert berufsspezifische Weiterbildung für Geisteswissenschaftler zwar die vertikale Adäquanz, gleichzeitig verschlechtert sich jedoch die inhaltliche Passung zwischen Fachrichtung und beruflicher Tätigkeit. Die spezifischen Befunde für Geisteswissenschaftler werden so gedeutet, dass diesen zwei Weiterbildungsstrategien zur Verfügung stehen: Die erste Strategie beinhaltet eine weitere Spezialisierung auf allgemeinbildende und geisteswissenschaftliche Kompetenzen, die zwar zu einer besseren inhaltlichen Passung zwischen Studium und ausgeübten Beruf, gleichzeitig jedoch auch statusniedrigeren Tätigkeiten führt. Die zweite Strategie besteht aus einer beruflichen Spezialisierung jenseits des geisteswissenschaftlichen Studiums, was zwar mit einer verringerten horizontalen Adäquanz einhergeht, jedoch hinsichtlich der vertikalen Adäquanz die Möglichkeit bietet, Statusnachteile auszugleichen." (Autorenreferat)
Education and permanent childlessness: Austria vs. Sweden : a research note
Titelübersetzung:Bildung und permanente Kinderlosigkeit: Österreich versus Schweden
Autor/in:
Neyer, Gerda; Hoem, Jan M.
Quelle: Max-Planck-Institut für demografische Forschung; Rostock (MPIDR Working Paper, 2008-007), 2008. 21 S.
Inhalt: "In this research note we extend our previous study of the association between educational attainment and permanent childlessness in Sweden (Hoem et al., 2006) to cover Austria, and we make comparisons between the two countries. In both investigations we have defined educational attainment in terms of both educational level and educational field. We find largely the same pattern of childlessness by educational field in both countries; in particular at each educational level women educated for teaching jobs or for health occupations typically have lower childlessness than other lines of education. However, for most groups childlessness is higher in Austria, and for academic educations it is much higher. We attribute these differences to institutional differences in the two countries which may bring about a different culture of reproductive behavior." (author's abstract)
Bildungswege besser verstehen : das Nationale Bildungspanel
Titelübersetzung:Better understanding of educational biographies : the National Education Panel
Autor/in:
Leuze, Kathrin
Quelle: Berlin (WZBrief Bildung, 02/2008), 2008. 5 S.
Inhalt: Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten zur wissensbasierten Gesellschaft gewandelt, in der Bildung und Bildungsinstitutionen entscheidend sind. Aufgrund eines immer schnelleren technologischen Wandels, einer verkürzten Halbwertszeit von Wissen sowie einer Arbeitswelt, die sich laufend ändert, muss Bildung mehr als zuvor als lebenslanger Prozess aufgefasst werden. Doch wie verändern sich Lernen, Wissen, Können im Lebensverlauf? Wie entwickeln sich etwa Lese- oder Mathematikkompetenzen durch Kindergarten, Schule, Ausbildung, Hochschule oder durch Weiterbildung? Welchen Einfluss haben Elternhaus, Freunde, Lehrer und Kollegen auf die individuelle Kompetenzentwicklung? Warum sind Migranten im deutschen Bildungssystem nach wie vor benachteiligt? Welche Rolle spielen Fähigkeiten und Kenntnisse (Kompetenzen) auf der einen und das, was in Zeugnissen bescheinigt wird (Bildungszertifikate), auf der anderen Seite für einen erfolgreichen Arbeitsmarkteintritt und für den weiteren Lebensverlauf im Erwachsenenalter? Bislang fehlt es in Deutschland an Daten, um solche Fragen beantworten zu können. Bisherige Studien zur Bedeutung von Bildung und Kompetenzen, wie die viel diskutierten PISA-Studien, sind vorwiegend Querschnittserhebungen. Sie sind nur eine Momentaufnahme zum Kompetenzstand zu einem Zeitpunkt. Das im Oktober 2008 eingerichtete Nationale Bildungspanel (National Educational Panel Study, NEPS) gibt Antworten auf diese Fragen. Sein Ziel ist es, mit analytisch und methodisch innovativen Umfrageinstrumenten die individuelle Bildungs- und Kompetenzentwicklung über den gesamten Lebensverlauf zu untersuchen. Dazu werden etwa 60.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene jährlich befragt, die sich auf acht Bildungsetappen verteilen: (1) frühkindliche Bildung, (2) Kindergarten, (3) Grundschule, (4) untere Sekundarstufe, (5) obere Sekundarstufe, (6) berufliche Bildung, (7) Hochschule und (8) Erwachsenenbildung. Das WZB ist vor allem für die Untersuchung der Bildungsverläufe nach dem Verlassen der Schule verantwortlich. (ICF2)