"Prima, Lisa. Richtig" und "Psst, Max. Hör auf zu stören!" : Eine quantitative Studie zu Unterschieden im Feedbackverhalten von Lehrkräften gegenüber Mädchen und Jungen im Mathematikunterricht des zweiten Schuljahres
Titelübersetzung:"Well done, Lisa. Correct" and "Shush, Max. Stop disrupting!" : A quantitative study of differences in teachers' feedback behavior regarding boys and girls in second grade elementary mathematics instruction
Autor/in:
Denn, Ann-Katrin; Lotz, Miriam; Theurer, Caroline; Lipowski, Frank
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 7 (2015) H. 1, S. 29-47
Inhalt: "Feedback im Unterricht gilt als einer der wichtigsten Faktoren für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern. Ältere Studien haben gezeigt, dass das Feedbackverhalten der Lehrkräfte gegenüber Jungen und Mädchen unterschiedlich ausfällt und Jungen im Unterricht mehr Einbindung durch die Lehrkraft erfahren als Mädchen. Im Beitrag wird anhand einer Stichprobe von N=28 Klassen mit N=465 Schülerinnen und Schülern untersucht, ob Jungen im Mathematikunterricht des zweiten Schuljahres mehr Feedback erhalten als Mädchen, ob Jungen häufiger getadelt werden und ob es geschlechtsspezifische Unterschiede im inhaltlichen Bezug des Feedbacks gibt, das sich auf die vier Ebenen nach Hattie und Timperley (2007) bezieht. Die Daten stammen aus einem Anschlussprojekt der PERLE-Studie, in dem anhand eines niedrig inferenten Kodiermanuals das Feedbackverhalten der Lehrkräfte erhoben wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass Jungen generell häufiger Reaktionen auf ihr Verhalten erhalten als Mädchen, was hauptsächlich mit vermehrtem disziplinarischem Feedback an Jungen zusammenhängt. Lehrkräfte verwenden auch mehr negativ getöntes Feedback für Jungen als für Mädchen. Im Gegensatz zu älteren Studien können keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im inhaltlichen Bezug des Feedbacks belegt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "'Well done, Lisa. Correct' and 'Shush, Max. Stop disrupting!' A quantitative study of differences in teachers' feedback behavior regarding boys and girls in second grade elementary mathematics instruction Teacher feedback is seen as one of the most important determinants for student learning. However, older research studies demonstrated that girls and boys seem to experience different treatment when it comes to feedback practices in the classroom discourse and that boys seem to be given more opportunities to participate than girls. The article evaluates patterns of teacher-student interaction in elementary school mathematics instruction and deals with the question of whether boys receive more teacher feedback than girls, whether boys are criticized more often and whether there are gender-specific differences in the content-related feedback that male and female students receive (Hattie/Timperley 2007). The data originates from a follow-up project to the PERLE study which includes N=465 students in N=28 classes which were videotaped in a second grade mathematics lesson. A low inference manual was developed in order to analyze teacher feedback. Results show that boys generally receive more teacher reactions than girls, often as a consequence of increased disciplinary feedback. Teachers also react more often to boys' misbehavior in the classroom and more often react negatively to boys than to girls. Contrary to older studies, there was no gender-specific difference in the quality of the feedback." (author's abstract)
Die Umkehrung : Geschlechterungleichheiten beim Erwerb des Abiturs im Wandel
Titelübersetzung:The reversal of gender inequalities in access to university entrance certificates
Autor/in:
Helbig, Marcel
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2012) H. 52, S. 374-392
Inhalt: "Mädchen sind heute beim Abitur deutlich erfolgreicher als Jungen. Vor 50 Jahren stellte sich die Situation noch umgekehrt dar. In diesem Beitrag wird systematisch untersucht, an welchen Stellen im Bildungsverlauf auf dem Weg zum Abitur die 'alten' Ungleichheiten zwischen Jungen und Mädchen unverändert geblieben sind und an welchen sie sich in den letzten Dekaden verändert haben. Dazu wird der Wandel in den Geschlechterunterschieden in den kognitiven Kompetenzen und Schulnoten, im Gymnasialübergang sowie im weiteren Verlauf im Gymnasium analysiert. Ergebnis der Untersuchung ist, dass hinsichtlich der Unterschiede in den kognitiven Kompetenzen und Schulnoten keine Veränderungen festzustellen sind. Einen Wandel der Geschlechterungleichheiten zugunsten von Mädchen gibt es hingegen bei den Gymnasialübergängen sowie -verläufen. Diesen beiden Prozessen sollte daher die zukünftige Forschung zum Wandel des ungleichen Erfolgs vom Mädchen und Jungen beim Erwerb des Abiturs besondere Beachtung schenken." (Autorenreferat)
Inhalt: "Nowadays girls are considerably more successful in obtaining university entrance certificates than boys. 50 years ago it was the other way around. This article seeks to systematically identify, where in the educational pathway towards university entrance certificates the 'old' inequalities between boys and girls have persisted and where gender inequalities have altered over the last decades. To this end, changes in gender differences are analyzed with regard to cognitive competencies, grades, transitions to upper secondary school and pathways through upper secondary school. The analyses reveal that gender differences with regard to cognitive competencies and grades have not changed over the last decades. In contrast, transitions into secondary education (Gymnasium) and pathways through upper-secondary education have indeed developed more favorably for girls than for boys. Research concerned with explaining the reversal in the gender distribution of upper-secondary degrees should, therefore, focus on explaining changes in these two latter indicators." (author's abstract)
Geschlechterunterschiede im Schulerfolg : spielt die Lehrperson eine Rolle?
Titelübersetzung:Gender differences in educational success : does the teacher matter?
Autor/in:
Hadjar, Andreas; Lupatsch, Judith
Quelle: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 31 (2011) H. 1, S. 79-94
Inhalt: "Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die Lehrperson auf den Schulerfolg hat und ob das Geschlecht der Lehrperson eine Ursache für den geringeren Schulerfolg der Jungen ist. Die Analysen basieren auf einer aktuellen Schweizer Studie, einer quantitativen Befragung von 872 Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrpersonen einen bedeutenden Anteil am Schulerfolg haben, jedoch kein direkter Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Lehrperson und dem geringeren Schulerfolg der Jungen nachzuweisen ist. Stattdessen erscheinen Schulentfremdung, traditionelle Geschlechterrollenkonzepte sowie ein - auch durch das Geschlecht der Lehrperson - vermindertes Fachinteresse als Faktoren hinter dem geringeren Schulerfolg der Jungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article deals with the questions, what influence the teacher has on the lower educational success of boys and if the teacher's gender matters. Analyses are based on a new Swiss study, a quantitative survey of 872 male and female school students in grade 8. Results show that teachers are crucial for the educational success of boys and girls. However, there is no direct link between the gender of the teacher and the lower achievement of boys. Instead, school alienation, traditional gender role patterns and a lack of interest in the school subject - which depends to some extent on teacher's gender - turn out to be the main factors behind the lower educational success of boys." (author's abstract)
Der Schul(miss)erfolg der Jungen : die Bedeutung von sozialen Ressourcen, Schulentfremdung und Geschlechterrollen
Titelübersetzung:The lower educational success of boys : the impact of social resources, school alienation and gender role patterns
Autor/in:
Hadjar, Andreas; Lupatsch, Judith
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 62 (2010) H. 4, S. 599-622
Inhalt: "Zur Untersuchung des Geschlechterunterschieds im Schulerfolg werden in diesem Beitrag verschiedene Erklärungsansätze verknüpft. Unter Kontrolle der sozialen Herkunft (Elternhaus) und der Unterstützung durch die Lehrperson werden die Einflüsse von Peergruppe als Ressource, Schulentfremdung und traditionellen Geschlechterrollen auf den Schulerfolg beleuchtet. Die Basis der Analysen bildet eine im Frühjahr 2009 durchgeführte standardisierte schriftliche Befragung von 872 Schülern der 8. Klasse im Kanton Bern (Schweiz). Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen im Schulerfolg sowie soziologische und sozialpsychologische schulerfolgsrelevante Variablen werden zunächst anhand deskriptiver und bivariater Analysen aufgezeigt. Dann werden OLS-Regressionsmodelle zur Erklärung des Schulerfolgs geschätzt. Schließlich werden auch die Abhängigkeiten zwischen den Einflussfaktoren des Schulerfolgs im Rahmen eines Strukturgleichungsmodells detailliert betrachtet. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass der Geschlechterunterschied im Schulerfolg insbesondere auf die bei Jungen stärker ausgeprägte Schulentfremdung zurückzuführen ist. Schulentfremdung wird u. a. erklärt durch eine schulentfremdete Peerumwelt, vor allem der Jungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper combines different approaches to explain the gender gap in educational success. Under control of the impacts of social origin and teacher' support, peer group as resource, school alienation as well as gender role patterns are analysed. Basis of the analyses is a standardised paper-pencil survey among 872 school students in grade 8 in the Kanton Berne (Switzerland). First, differences in school success and in sociological and social psychological explanatory factors of school success are analysed using descriptive and bivariate methods. Then OLS regression models are estimated to explain school success. Finally, the dependencies between explanatory factors of school success will be explored more detailed by estimating a Structural Equation Model. Results show that the gender gap in educational success is mainly caused by boys being more alienated from school. The higher school alienation is, among other things, influenced by a rather negative attitude towards schools among peers-which applies to boys' peers in particular." (author's abstract)
Quelle: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit : Vierteljahresheft zur Förderung von Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe, Jg. 41 (2010) Nr. 2, S. 44-55
Inhalt: "Die Forderung nach mehr Männern in der Pädagogik ist in den letzten Jahren populär geworden und wird inzwischen auch politisch unterstützt. Selbst in Fernsehzeitschriften stößt man inzwischen manchmal auf Kommentare, die den Mangel an männlichen Bezugspersonen in Kindergarten und Schule kritisieren. Dabei werden Schule und Kindertageseinrichtungen oft in einem Atemzug genannt, obwohl im Gegensatz zur Schule Kitas immer Frauendomänen waren. In diesem Beitrag werden die Argumente für die populäre Forderung: 'Mehr Männer in Kitas' vor dem Hintergrund aktueller Studien kritisch beleuchtet." (Autorenreferat)