A 9-year study of academically and vocationally educated parents' perceptions of their children's general abilities
Titelübersetzung:Eine 9 Jahre umfassende Studie zur Wahrnehmung der generellen Fähigkeiten ihrer Kinder von Eltern mit akademischer und nichtakademischer Ausbildung
Autor/in:
Räty, Hannu
Quelle: Journal for Educational Research Online, Vol. 6 (2014) No. 2, S. 3-20
Inhalt: "Obwohl die Überzeugungen von Eltern bezüglich der akademischen Fähigkeiten ihrer Kinder bereits ausführlich untersucht wurden, wurde wenig Augenmerk auf die Überzeugungen der Eltern bezüglich der allgemeinen Fähigkeiten ihrer Kinder gelegt. Diese Studie untersuchte Veränderungen in der elterlichen Wahrnehmung der Problemlösefähigkeiten, sozialen Fähigkeiten, Geschicklichkeit und Kreativität ihrer Kinder und ging der Frage nach, ob sich diese elterlichen Einschätzungen systematisch nach der elterlichen Bildung und dem Geschlecht des Kindes unterscheiden. Die Versuchsteilnehmer waren eine Gruppe akademisch und nichtakademisch ausgebildeter Eltern (N=326), die im Laufe der 9 Jahre umfassenden Längsschnittstudie während der formalen Schulzeit der Kinder gebeten wurden, Einschätzungen zu den Fähigkeiten ihrer Kinder abzugeben. Dabei zeigte sich, dass die zum Vorschuljahr getätigten Einschätzungen ziemlich stark mit den Einschätzungen zum Ende der Sekundarstufe I korrelierten. Während der Followup-Phase schrieben die akademisch ausgebildeten Eltern ihren Kindern bessere Problemlösefähigkeiten zu als Eltern mit nichtakademischer Berufsausbildung und tendierten dazu, diese Fähigkeiten, im Vergleich zu Geschicklichkeit und Kreativität, zu betonen. Eltern mit nichtakademischer Berufsausbildung hingegen tendierten dazu, die sozialen Fähigkeiten ihres Kindes in den Vordergrund zu stellen. Mädchen wurden in Bezug auf soziale Fähigkeiten, Geschicklichkeit und Kreativität als besser als Jungen eingeschätzt, während es keine Unterschied zwischen den Geschlechtern für die wahrgenommenen Problemlösefähigkeiten gab. Die Eltern schienen bereits zum Beginn der Schulzeit der Kinder relativ feststehende Einschätzungen der Fähigkeiten ihrer Kinder zu haben, welche mit ihrer Bildung und dem Geschlecht des Kindes verknüpft sind." (Autorenreferat)
Inhalt: "Although parents' beliefs in their children's specific academic competencies have been investigated extensively, parental perceptions of the children's general abilities have received little attention. This study examined changes in parents' perceptions of their children's problem-solving skills, social skills, dexterity and creativity and investigated whether parents' perceptions differentiated according to their education and the children's gender. The participants were a group of academic and vocational parents (N=326) who were asked to assess their children's abilities in a 9-year longitudinal study of the children's formal schooling years. We found that the assessments carried out in the children's preschool year correlated fairly strongly with those carried out even at the end of junior high school. Throughout the follow-up period, the academic parents ascribed more problem-solving skills to their children than the vocational parents and tended to emphasize these skills in relation to dexterity and creativity, whereas the vocational parents emphasized their children's sociability. Girls were seen as better than boys in social skills, dexterity and creativity, while there was no gender difference in the perceived problem-solving skills. The parents seemed to have fairly established views of their children's abilities from the beginning of the children's schooling, and the formation of these views were associated with the parents' education and the children's gender." (author's abstract)
Mentoring in der Schule : ein Überblick ; theoretische und praktische Implikationen für Lehrer/-innen und Schüler/-innen im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Mentoring in school - a review : theoretical and practical implications for teachers and students based on an international comparison
Autor/in:
Raufelder, Diana; Ittel, Angela
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 7 (2012) H. 2, S. 147-160
Inhalt: "Mentoring-Programme im schulischen Kontext sind in Deutschland nach wie vor eher selten, auch wenn sie im Zuge reformatorischer Ansätze der Lehrerbildung mehr und mehr zum Einsatz kommen und auch im Bereich der schulischen Berufsorientierung sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Auch finden wir in der schulischen Praxis vielerorts 'verstecktes' oder informelles Mentoring, zum Beispiel zwischen älteren und jüngeren Lehrerkollegen/-innen, die den Einstieg der Lehranfänger/-innen in den Berufsweg und -alltag begleiten und optimieren sollen. Relativ selten werden standardisierte und strukturierte Programme, die zudem fest in der Schulkultur etabliert sind, genutzt. Im Folgenden werden die Autorinnen verschiedene nationale und internationale Mentoring-Ansätze für Lehrer/-innen und Schüler/-innen vor- bzw. gegenüberstellen und die zentralen Ergebnisse empirischer Untersuchungen zu Mentoring in der Schule zusammenfassend darstellen. Abschließend werden darauf aufbauend mögliche Implikationen für die Förderung einer Mentoring-Kultur an deutschen Schulen diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Although mentoring-programs are still rarely implemented in German schools, the demand to make use of standardized mentoring programs in a school setting is growing. However, there are a number of 'hidden' or informal mentoring processes that can be observed in this setting, for example between new and established teachers with the goal to facilitate the transition into the teaching profession. In the following the authoresses will describe different mentoring approaches for teachers and students, developed in Germany and internationally and will present central empirical results concerning these approaches. Based on these results they will discuss possible implications for the promotion of a mentoring culture in German schools." (author's abstract)
Mentoring leistungsstarker Schülerinnen und Schüler
Titelübersetzung:Mentoring of high-capacity students
Autor/in:
Grassinger, Robert
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 7 (2012) H. 2, S. 173-182
Inhalt: "Mentoring scheint entscheidend dazu beizutragen, dass leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in einem Fachgebiet Expertise erwerben. Basierend auf einer Skizzierung der Entwicklung von Expertise und einer Charakterisierung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler wird die Rolle von Mentoring als Förderinstrument diskutiert. Hierbei unterstreichen theoretische Überlegungen den hohen Stellenwert von Mentoring für die Förderung einer Expertiseentwicklung, sofern Mentorinnen und Mentoren auch über pädagogische und beraterische Kompetenzen verfügen. Als Konsequenz sind Implikationen für die Entwicklung theoretischer Modelle für Mentoring leistungsstarker Schülerinnen und Schüler sowie für die praktische Umsetzung dieser Fördermaßnahmen formuliert." (Autorenreferat)
Inhalt: "There is empirical evidence that mentoring plays a crucial role in the development of expertise in one domain. In this article, the role of mentoring in the development of expertise will be discussed from a theoretical point of view. Theoretical consideration has highlighted mentoring as an important pedagogical instrument for fostering the development of expertise in one domain when mentors also have competency in education and counseling. The implications raised by these formulations have consequences for the construction of theoretical models for mentoring high-achieving students, and for the implementation of these models in practice." (author's abstract)
Die Umkehrung : Geschlechterungleichheiten beim Erwerb des Abiturs im Wandel
Titelübersetzung:The reversal of gender inequalities in access to university entrance certificates
Autor/in:
Helbig, Marcel
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2012) H. 52, S. 374-392
Inhalt: "Mädchen sind heute beim Abitur deutlich erfolgreicher als Jungen. Vor 50 Jahren stellte sich die Situation noch umgekehrt dar. In diesem Beitrag wird systematisch untersucht, an welchen Stellen im Bildungsverlauf auf dem Weg zum Abitur die 'alten' Ungleichheiten zwischen Jungen und Mädchen unverändert geblieben sind und an welchen sie sich in den letzten Dekaden verändert haben. Dazu wird der Wandel in den Geschlechterunterschieden in den kognitiven Kompetenzen und Schulnoten, im Gymnasialübergang sowie im weiteren Verlauf im Gymnasium analysiert. Ergebnis der Untersuchung ist, dass hinsichtlich der Unterschiede in den kognitiven Kompetenzen und Schulnoten keine Veränderungen festzustellen sind. Einen Wandel der Geschlechterungleichheiten zugunsten von Mädchen gibt es hingegen bei den Gymnasialübergängen sowie -verläufen. Diesen beiden Prozessen sollte daher die zukünftige Forschung zum Wandel des ungleichen Erfolgs vom Mädchen und Jungen beim Erwerb des Abiturs besondere Beachtung schenken." (Autorenreferat)
Inhalt: "Nowadays girls are considerably more successful in obtaining university entrance certificates than boys. 50 years ago it was the other way around. This article seeks to systematically identify, where in the educational pathway towards university entrance certificates the 'old' inequalities between boys and girls have persisted and where gender inequalities have altered over the last decades. To this end, changes in gender differences are analyzed with regard to cognitive competencies, grades, transitions to upper secondary school and pathways through upper secondary school. The analyses reveal that gender differences with regard to cognitive competencies and grades have not changed over the last decades. In contrast, transitions into secondary education (Gymnasium) and pathways through upper-secondary education have indeed developed more favorably for girls than for boys. Research concerned with explaining the reversal in the gender distribution of upper-secondary degrees should, therefore, focus on explaining changes in these two latter indicators." (author's abstract)
Frühe Literalität als soziale Praxis : Analyse von Mikroprozessen der Reproduktion von Bildungsungleichheit
Titelübersetzung:Emergent literacy as social practice : analyzing the reproduction of inequality in education
Autor/in:
Künzli, Sibylle; Isler, Dieter; Leemann, Regula Julia
Quelle: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30 (2010) H. 1, S. 60-73
Inhalt: "In diesem Aufsatz werden Mikroprozesse der Reproduktion von Bildungsungleichheit anhand von literalen Praktiken und Fähigkeiten bei zwei knapp 6-jährigen Kindern untersucht. Theoretische Grundlagen bilden Positionen, welche den institutionellen - habitualisierenden, regulierenden und handlungsleitenden - Gehalt von Sprache und Literalität fokussieren und die Verwobenheit von sprachlich-literalen Praktiken und sozialen Situationen betonen. Aus einer ethnografisch ausgerichteten Studie zu früher Literalität in Familien und Bildungs- und Betreuungseinrichtungen werden zwei kontrastierende Fälle vorgestellt: Jana hat durch vielfältige familiäre Schrifterfahrungen elaborierte sprachliche und literale Fähigkeiten erworben, die sie im Kontext des Kinderhortes infolge sozialer Ausschlussprozesse nicht einbringen kann. Liridon ist mit literalen Praktiken weitgehend unvertraut, seine sprachliche Aktivität im Kindergarten steigert sich aber, wenn seine lebensweltlich erworbenen Fähigkeiten anerkannt werden. Bei der Förderung von Literalität, die auf den Abbau von Bildungsungleichheit zielt, spielen die Anerkennung unterschiedlicher Formen von kulturellem Kapital und die Sicherstellung sozialer Zugehörigkeit eine zentrale Rolle." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this article, literacy practices and abilities of two almost six-year-old children are examined in order to better understand the reproduction of inequality in education. The research is based on theories conceptualizing language and literacy as forms of cultural capital guiding and regulating the practices of individuals in institutional contexts. From an ethnographic study on emergent literacy in home, day-care and kindergarten contexts, two contrastive case studies are presented: Jana has acquired advanced language and literacy abilities by multifaceted and supportive family literacy practices, but cannot draw on these resources in her day-care setting because of social exclusion processes. Liridon is not familiar with literacy practices at home, but his language use in the kindergarten classroom clearly increases both in quantity and in quality once the cultural practices he is accustomed with from home are acknowledged in the kindergarten classroom. As a consequence, socially responsive literacy education needs to be based on the recognition of diverse forms of cultural capital and of the social positions of children within the classroom community." (author's abstract)