Quelle: Fatherhood in late modernity: cultural images, social practices, structural frames. Mechtild Oechsle (Hrsg.), Ursula M. Müller (Hrsg.), Sabine Hess (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2012, S. 9-36
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Biopolitik und Demografie : eine staatskritische intersektionale Analyse aktueller deutscher Familienpolitik
Titelübersetzung:Biotechnology policy and demography : a state-critical intersectional analysis of current German family policy
Autor/in:
Schultz, Susanne
Quelle: Biopolitik und Geschlecht: zur Regulierung des Lebendigen. Eva Sänger (Hrsg.), Malaika Rödel (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2012, S. 108-128
Inhalt: Die Autorin analysiert - ausgehend von der Verschränkung von gesellschaftlicher Hierarchisierung entlang von Geschlecht, Rasse und Klasse mit der Alterung der Bevölkerung - die "Biopolitik des Kinderbekommens", welche über Familien- und Geburtenpolitik vermittelt ist. Sie zeigt aus intersektionaler staatstheoretischer Perspektive die Konvergenz mit bevölkerungspolitischen Zielen und die selektiv pronatalistische Rahmung deutscher Familienpolitik auf. Gleichermaßen arbeitet sie heraus, dass die populäre familienpolitische Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur vergeschlechtlicht sind, da sie sich einseitig auf Frauen richten, sondern auch einen Klassen- und rassistischen Bias haben. Die Fördermaßnahmen richten sich hauptsächlich an deutsche Akademikerinnen und zudem werde primär das individuelle reproduktive Verhalten adressiert. (ICB2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Eltern und Zeit für Kinder
Titelübersetzung:Parents and time for children
Autor/in:
Bertram, Hans
Quelle: Fragt die Eltern!: Ravensburger Elternsurvey Elterliches Wohlbefinden in Deutschland. Hans Bertram (Hrsg.), Katharina C. Spieß (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2011, S. 45-59
Inhalt: Der Autor diskutiert Befunde aus dem Ravensburger Elternsurvey (2009), der das elterliche Wohlbefinden in Ehen, eheähnlichen Lebensgemeinschaften und bei Alleinerziehenden mit Kindern unter sechs Jahren erforscht. Im vorliegenden Beitrag wendet sich der Verfasser im ersten Abschnitt dem Betreuungsaufwand von Vätern und Mütter in den drei Lebensformen zu, in Abhängigkeit zu den Faktoren Ausbildung, Wohnort, Einkommen, Geschlecht und Berufsposition. Zweitens stellt der Autor Ergebnisse des Surveys bezüglich der Wertvorstellungen bei Vätern und Müttern in Hinsicht auf die Kinderbetreuung vor. Hier sind als Faktoren Erziehungsstil, die Rolle der Ehe für die Entwicklung der Kinder sowie Berufs- vs. Kinderorientierung wirksam. Es wird deutlich, dass unter den Eltern weitgehend Einigkeit besteht, dass Kinder unter drei Jahren vorwiegend von der Mutter betreut werden sollen. Als wichtigster Faktor wirkt in diesem Zusammenhang die väterliche Berufsorientierung, woraus folgt, dass eine Angleichung der Einstellungen von Vätern und Mütter von Kleinkindern nur dann erfolgen kann, wenn sich die Berufsorientierung der Männer abschwächt. Bei Müttern spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie Beruf und Familie zu vereinbaren sind: eigene Erwerbstätigkeit, gewählte Lebensform sowie eigene Berufsorientierung. (ICB)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Bewertung familienbezogener Maßnahmen in Deutschland : ein europäischer Ansatz und die Notwendigkeit einer deutschen Gesamtbewertung
Titelübersetzung:Evaluation of family-related measures in Germany : a European approach and the need for an overall German evaluation
Autor/in:
Spieß, C. Katharina
Quelle: Selektive Emanzipation: Analysen zur Gleichstellungs- und Familienpolitik. Diana Auth (Hrsg.), Eva Buchholz (Hrsg.), Stefanie Janczyk (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (Politik und Geschlecht), 2010, S. 109-128
Inhalt: Die Verfasserin stellt einen pragmatischen vergleichenden Ansatz auf europäischer Ebene vor, der die Bewertung familienpolitischer Maßnahmen in unterschiedlichen Ländern ermöglichen soll. Dieser Ansatz kann der politischen Beratung dienen und wissenschaftlichen Analysen Impulse für einen methodischen Vergleichsansatz bieten. Er umfasst Indikatoren zur Förderung des kindlichen Wohlbefindens, zur Geschlechtergleichstellung, zur Balance zwischen Familie und Beruf, zu familienbezogenen Maßnahmen im Bereich Familienzeit und frühkindliche Betreuung sowie zu öffentlichen Ausgaben für familienbezogenen Leistungen. Für Deutschland zeigt sich, dass das Ziel der Förderung des kindlichen Wohlbefindens aufgrund der relativ hohen monetären Transfers wesentlich besser erreicht wird als die Ziele "Balance zwischen Beruf und Familie" sowie "Gleichstellung der Geschlechter", die beide wesentlich von Infrastrukturmaßnahmen abhängen. (ICE2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Pronat(ion)alismus statt Multikulturalismus : über politische Präferenzen in der Bewältigung des Geburtenrückgangs
Titelübersetzung:Pro-nat(ion)alism instead of multiculturalism : political preferences in coping with the declining birth rate
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Grenzregime: Geschlechterkonstellationen zwischen Kulturen und Räumen der Globalisierung. Waltraud Ernst (Hrsg.). Berlin: Lit Verl., 2010, S. 87-106
Inhalt: Vor dem Hintergrund des aktuellen demographischen Diskurses werden die politischen Präferenzen in der Bewältigung des Geburtenrückgangs als Teil der Maßnahmen der deutschen Familienpolitik diskutiert. Dabei werden in Thesenform die pronatalistische Ausrichtung der gegenwärtigen Familienpolitik in Deutschland, ihr Geschlechtergerechtigkeitsdefizit und ihr soziales Gerechtigkeitsdefizit erörtert. Für die Arbeitsdefinition von Geschlechtergerechtigkeit wird der Ansatz der US-amerikanischen Gesellschaftstheoretikin Nancy Fraser zu Grunde gelegt: Sie behandelt die drei Gerechtigkeitsdimensionen "Umverteilung", "Anerkennung" und "Repräsentation". Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Geschlechtergerechtigkeit und die soziale Gerechtigkeit bei der staatlichen Förderung der Gebär- und Zeugungsbereitschaft in Deutschland hauptsächlich hoch qualifizierte Frauen und Männer betreffen soll, die in Deutschland bislang häufig kinderlos bleiben. Nach Fraser jedoch liegt der Schlüssel zur Verwirklichung der vollen Gleichheit der Geschlechter darin, die gegenwärtigen Lebensmuster von Frauen zum Standard und zur Norm für alle zu machen. Dies bedeutet, dass die Vereinbarkeit von Einkommenserwerb und Betreuungsarbeit bei der geschlechtlichen Arbeitsteilung im Privaten umgesetzt wird. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die deutsche Familienpolitik auf innerstaatliche Lösungen des demographischen Problems setzt und die Möglichkeit einer erweiterten Einwanderungspolitik bisher nicht ernsthaft in Betracht zieht. (ICH)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein unerfülltes Versprechen : Kinderbetreuung als neue soziale Dienstleistung im SGB II
Autor/in:
Hieming, Bettina
Quelle: Grundsicherung und Geschlecht: gleichstellungspolitische Befunde zu den Wirkungen von 'Hartz IV'. Karen Jaehrling (Hrsg.), Clarissa Rudolph (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2010, S. 72-86
Inhalt: Der Beitrag zeigt, dass die Umsetzung der neuen sozialen Dienstleistung "Leistungen zur Kinderbetreuung" unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht als gleichstellungspolitischer Fortschritt gewertet werden kann, und fragt nach den Hintergründen dieses Befundes. Zunächst wird dargestellt, wie die praktische Umsetzung der sozialen Dienstleistung "Kinderbetreuung" in den Grundsicherungsstellen erfolgt. Hier zeigt sich, dass gleichstellungspolitischer Wunsch und praktizierte Wirklichkeit zum Teil weit auseinander liegen. Auf der Basis der Ergebnisse des Projekts "Bewertung der SGB II-Umsetzung aus gleichstellungspolitischer Sicht" wird die Perspektive der Fachkräfte und der ALG II-Beziehenden auf die "Leistung Kinderbetreuung" im Beratungsprozess analysiert und die rechtliche Verankerung dieser Dienstleistung, die in das Aufgabenspektrum der kommunalen Träger fällt, erläutert. Abschließend wird ein Vorschlag formuliert, wie diese Leistungen zur Kinderbetreuung in der Praxis aussehen müssten, damit sie einen gleichstellungspolitischen Fortschritt mit sich bringen und damit den gleichstellungspolitischen Hoffnungen aus der Zeit vor Einführung des SGB II näher kommen können. (ICE2)