Inhalt: "Auf der Basis von narrativen Einzel- und Paarinterviews gehen die Autorinnen der Frage nach, ob Akademikerpaare, die als Doppelkarrierepaare starten, heute nach anderen Mustern leben als in dem von Koppetsch und Burkart (1999) beschriebenen Muster der "Illusion der Emanzipation". Die Autorinnen kommen auf der Suche nach neuen Mustern zu dem Schluss, dass die häusliche Arbeitsteilung der Akademikerpaare kaum paritätischer ausfällt als vor zehn Jahren, als Koppetsch und Burkart ihre Analyse durchführten. Sie finden allerdings in den hier vorgestellten Fällen durchweg ein offenes Eingeständnis dieser Asymmetrie. Dass Partner und Partnerinnen ihre ungleiche Beteiligung an Haus- und Sorgearbeit ironisieren oder Frauen auch Vorwürfe aus dieser Asymmetrie ableiten und andere Paare ihre Arbeitsteilung im Paarverlauf flexibel variieren, ist ihnen ein Zeichen dafür, dass Bewegung in die Arrangements von Akademikerpaaren gekommen ist. Gleichzeitig machen die Autorinnen deutlich, dass Egalität in vielen dieser Beziehungen nicht an der Gleichverteilung der Haus- und Sorgearbeit festgemacht wird. Aus ihrer Sicht bestimmen gemeinsam in der Beziehung geteilte Gender-, Beziehungs- und Elternschaftskonzepte die Vielfalt und Dynamik der Paararrangements." (Autorenreferat)
Quelle: Berufliche Karrieren von Frauen: Hürdenläufe in Partnerschaft und Arbeitswelt. Waltraud Cornelißen (Hrsg.), Alessandra Rusconi (Hrsg.), Ruth Becker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 9-20
Inhalt: Basierend auf statistischen Daten geben die Verfasserinnen zunächst einen Überblick über den Stand der Chancengleichheit im Erwerbssystem aus geschlechtsspezifischer Perspektive. Sie wenden sich dann Erklärungsversuchen für den begrenzten beruflichen Aufstieg von Frauen zu und nennen in diesem Zusammenhang die Berufswahl von Frauen, Ausgrenzungs- und Benachteiligungsprozesse sowie zeit-räumliche Konflikte von "Dual-Career-Couples" und das Fortbestehen von Geschlechtsrollenideologien. Vor diesem Hintergrund behandeln die Beiträge des Sammelbandes private Lebensformen von Frauen und Männern und den sozialen Kontext der Arbeitswelt als Karrierebarrieren von Frauen im Beruf. (ICE2)
Gendergerechte Ansätze in der Schule: Ein Schritt zu mehr Geschlechterdemokratie?
Titelübersetzung:Gender-conscious approaches in school: a step towards more gender democracy?
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Genderkompetenz und Schulwelten: alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse. Dorothea Krüger (Hrsg.). Wiesbaden (Kultur und gesellschaftliche Praxis), 2011, S. 87-108
Inhalt: Die Verfasserin klärt einleitend zunächst ihr Verständnis von Geschlechterdemokratie. Dann setzt sie sich mit der Frage auseinander, was denn konkret von der Schule und den Lehrkräften erwartet werden muss, wenn diese sich dem Ziel verschreiben, zu mehr Geschlechterdemokratie beizutragen. Im dritten Abschnitt wird untersucht, in wie fern sich in der Schule geschlechtsspezifische Ungleichheiten abzeichnen. Im vierten Abschnitt werden Ansätze vorgestellt, die in den letzten Jahrzehnten entwickelt wurden, um Schule und Unterricht geschlechtergerecht zu gestalten. In einem Fazit werden die bisherigen Ansätze bilanziert. (ICE2)