Zentrum für Geschlechterforschung (ZGF) der Bildungswissenschaftlichen Hochschule Flensburg, Universität
Titelübersetzung:Center for Gender Research (ZGF) at Flensburg University for Education Science, University
Herausgeber/in:
Zentrum für Genderforschung, Universität Flensburg
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 4, S. 73-81
Inhalt: Aus der 1993 gegründeten "Forschungsstelle für Frauenfragen an der Pädagogischen Hochschule Flensburg" wurde 1996 das "Zentrum für Geschlechterforschung" (ZFG). Zu dessen Aufgaben zählen die Konzeption und Durchführung von Projekten, die Förderung der Interdisziplinarität und die Kooperation mit Hochschulen und anderen Einrichtungen. Die theoretische und methodologische Ausrichtung an der Ethnomethodologie bzw. der qualitativen empirischen Sozialforschung wird aufgezeigt. Als Forschungsfrage wird vor allem die Bedeutung der Geschlechterdifferenz bei der Herstellung sozialer Wirklichkeit genannt. Die personelle und Sachmittelausstattung des ZIF wird ausgewiesen. Aus dem Zeitraum 1993-1999 werden 19 laufende Forschungsprojekte vorgestellt. Neben der Forschungstätigkeit soll das Lehrangebot des ZFG weiter ausgebaut werden. Begründungen und Strategien werden vorgebracht, wie die Ergebnisse der Geschlechterforschung in die Curricula der Hochschule zu integrieren sind. (prf)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Verpaßte Internationalisierung? : überlange Studienzeiten, hohe Abbrecherquoten, an Lehre uninteressierte Professoren, mangelnde Praxisnähe - so lauten die Vorwürfe, die den deutschen Hochschulen aus Politik und Wirtschaft entgegenschallen
Titelübersetzung:Missed internationalization? : unusually long study times, high drop-out rates, professors interested in theory, lack of practical reality - admonishments which German universities hear from politicians and industry
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Zeitschrift für Kulturaustausch, Jg. 48 (1998) H. 1, S. 56-62
Inhalt: "Im Rahmen der derzeitigen Diskussion um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist das deutsche Hochschulsystem ins Gerede gekommen." Die Stichhaltigkeit der Argumente wird von der Autorin geprüft. Sie stellt fest, daß die wachsende Internationalisierung der Hochschulen weitgehend unbemerkt von der nationalen Politik im Hochschulbereich stattgefunden hat. So gibt es zahlreiche Maßnahmen und Programme zur Förderung der Mobilität von Studierenden. Die institutionelle und projektbezogene Kooperation mit Hochschulen anderer Länder ist in den letzten zehn Jahren deutlich verstärkt und differenziert worden. "Doch im Vergleich zu anderen Ländern hinkt die Internationalisierung des deutschen Hochschulwesens hinterher." Dies betrifft die Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die Einführung des Englischen als Unterrichtssprache oder die Integration von Auslandsstudien in den regulären Studiengang. "Aber es gibt vielversprechende Anfänge, und die deutschen Fachhochschulen sind in dieser Hinsicht weiter fortgeschritten als die Universitäten. Diese Trends geben eher Anlaß zu vorsichtigem Optimismus als zur Einschätzung, daß die Chancen bereits verpaßt seien." (prd)
Schlagwörter:Internationalisierung; Wettbewerbsfähigkeit; Praxisbezug; Dauer; Studium; Politik; Wirtschaft; internationale Zusammenarbeit; Hochschulpolitik; Fachhochschule; internationale Beziehungen; Ausland; Ausländer; Student
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Differenzierte Hochschulen" : ein Plädoyer für mehr Effizienz und Durchlässigkeit
Titelübersetzung:"Differentiated universities" : a plea in favor of more efficiency and permeability
Autor/in:
Solga, Heike
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (1998) B 15, S. 20-30
Inhalt: "Seit Januar 1996 wurden im 'Ringberger Kreis', einer Gruppe von Studenten, Doktoranden und jungen Wissenschaftlern, Probleme des deutschen Hochschulsystems diskutiert und Vorstellungen für notwendige Veränderungen erarbeitet. Sie bündeln sich im Modell der 'differenzierten Hochschulen', das in diesem Beitrag beschrieben wird. Die Grundidee der 'differenzierten Hochschulen' ist es, Differenzierungen innerhalb und zwischen den Hochschuleinrichtungen für eine effizientere Gestaltung des Studiums zu nutzen. Das Studium wird unterteilt in ein fachspezifisches Basisstudium mit anschließenden modularen Aufbaustudiengängen (1. forschungsorientierter, 2. didaktisch orientierter, 3. anwendungsorientierter und 4. interdisziplinärer Studiengang). Sowohl das Basisstudium als auch die modularen Aufbaustudiengänge werden an allen Hochschuleinrichtungen (an Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen unterschiedlichster Richtung sowie an Berufsakademien) angeboten; die Abschlüsse sind 'gleichwertig', wodurch Wechsel zwischen (Fach-)Hochschulen möglich werden. Das fachspezifische Basisstudium und die modularen Aufbaustudiengänge müssen so gestaltet sein, daß sie mit den international anerkannten und verbreiteten Studiengängen und -abschlüssen 'Bachelor' und 'Master' kompatibel sind. Das Modell der 'differenzierten Hochschulen' hat zwei große Vorteile. Erstens: Nach dem Abschluß des Basisstudiums können und werden viele Studentinnen und Studenten die Hochschulen verlassen und früher ins Erwerbsleben eintreten. Zweitens: Das Modulsystem der Aufbaustudiengänge ermöglicht eine schnellere und flexiblere Reaktion auf veränderte Anforderungen des Arbeitsmarktes, die Mehrfachverwendung einzelner Studienblöcke für verschiedene Studiengänge und damit eine effektivere Nutzung der vorhandenen Ressourcen sowie eine zielgenauere Ausrichtung von Qualifikationsbemühungen." (Autorenreferat)
Institutionelle Dimensionen universitärer Organisation : Frauen als Neuankömmlinge im deutschen und US-amerikanischen Wissenschaftssystem
Titelübersetzung:Institutional dimensions of the organization of universities : women as newcomers in the German and American science system
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Comparativ : Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung, Jg. 8 (1998) H. 1, S. 77-89
Inhalt: Der Aufsatz diskutiert die Mechanismen der Variabilität von Teilnahmemöglichkeiten in einer institutionellen Dimension unter dem Gesichtspunkt professioneller Integration. In einer vergleichenden Perspektive geht es um die Frage, welche institutionellen Möglichkeiten das deutsche und US-amerikanische Wissenschaftssystem im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts boten, um Neuankömmlinge - in diesem Fall Frauen - zu integrieren. Nach einer Skizzierung der Wissenschaftssysteme, ihrer Außenbeziehungen und unterschiedlich differenzierten Teilnahmechancen wird am Beispiel der Frauen-Colleges gezeigt, daß in den USA kulturelle Ressourcen vorhanden waren, die in Deutschland kein entsprechendes funktionales Äquivalent hatten. Struktur- und Kulturvergleich werden miteinander gekoppelt, und zwar auf der Grundlage einer Verbindung von soziologischen Theorien funktionaler Differenzierung mit interpretativen soziologischen Ansätzen. (pra)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Analyse und Bewertung von Hochschul-Rankings
Titelübersetzung:Analysis and evaluation of university rankings
Autor/in:
Bayer, Christian R.
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, (1998) H. 4, S. 353-376
Inhalt: "Hochschul-Evaluationen, Hochschul-Rankings und kennzahlengestützte Mittelverteilungssysteme haben ein gemeinsames Ziel: Entscheidungsunterstützende Informationen zu bestimmten Leistungen und/ oder Prozessen einer Hochschule bzw. einer Fakultät zu liefern. Dies geschieht in Abhängigkeit von der Zielgruppe durch die Definition von entscheidungsrelevanten Leistungskriterien, deren Messung und Interpretation. Für einen 'besser-schlechter'-Vergleich muss zusätzlich eine Vielzahl an Einzelinformationen zu einem Gesamturteil verdichtet werden. Der vorliegende Beitrag stellt eine Zusammenfassung von Bayer (1999) dar. Es werden eine allgemeine Methodik der Erstellung eines Ranking-Modells und ein quantifizierbares Wirkungsmodell einer Universität (Syrbe und Bayer 1997) diskutiert. Anhand dieser Methodik wurden die Hochschul-Rankings der Magazine Spiegel, Manager Magazin, Stern, Focus, US News und der Stiftung Warentest analysiert und bewertet. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse könnten als Grundlage für die Weiterentwicklung von Ranking-Modellen und damit verbundenen Evaluierungs- und Mittel(um)verteilungsverfahren in Deutschland dienen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Ranking; Evaluation; Kennzahl; Hochschule; Modell
"Die Grenze ist ja, wie wir wissen, furchtbar schwer zu ziehen..." : geschlechtsspezifische Schließungsprozesse und Sexualität am Beispiel zweier Organisationen der höheren Ausbildung
Titelübersetzung:"As we know, the boundary is incredibly difficult to draw..." : gender-specific closure processes and sexuality, using two higher education organizations as an example
Autor/in:
Gisler, Priska; Emmenegger, Barbara
Quelle: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 12 (1998) H. 2, S. 143-166
Inhalt: "Im vorliegenden Artikel gehen wir der Frage nach, welche Rolle Sexualität und Körperlichkeit im Umgang mit Frauen und Männern in und bei Ausschlussprozessen aus Organisationen spielen. Anhand konkreter Überlegungen zum Funktionieren von Sexualität und Geschlecht in Organisationen werden die theoretischen Überlegungen Pierre Bourdieus und Michel Foucaults an der Arbeitsrealität von Universitäten und Musikhochschulen vorgeführt. Die beiden Organisationen sind gemäß einer symbolischen Geschlechterlogik unterschiedlich strukturiert. Die Universitäten sind auf einer symbolischen Ebene konnotiert mit den Attributen Ratio, Autonomie etc., während Konservatorien der Tradition, dem Kulturellen verhaftet sind. Weil Studentinnen und Studenten in dieser symbolischen Ordnung, gemäß der ihre Organisationen positioniert sind, unterschiedliche Stellungen einnehmen, hat dies aber auch Auswirkungen darauf, wie Schließungsprozesse ablaufen. Die räumliche, zeitliche und soziale Distanz des universitären Massenbetriebes generiert eine Dominanz des Blicks und des Blickens. Der Blick verweist auf Plätze und in Schranken, bestimmt Körperhaltungen, modelliert Körper. Am Konservatorium werden mittels körperlicher Techniken und sexualisierter Strategien Bewunderungen geschaffen und Abhängigkeiten produziert, damit aber auch Hierarchien und Machtverhältnisse geregelt." (Autorenreferat)
Inhalt: "The purpose of this article is to discuss the roles which sexuality and corporeality of women and men play within the process of exclusion from social organizations. Based on theoretical reflections by Pierre Bourdieu and Michel Foucault, functions of sexuality and gender within social organizations will be discussed in the context of everyday reality at universities and conservatories. Both educational systems are stratified according to a different symbolic gender logic. On a symbolic level universities are associated with the attributes ratio, autonomy etc. whereas conservatories are strongly connected with tradition, and high culture. As male and female students occupy different positions according to the symbolic order of their organizations, this affects the processes of exclusion.. Spatial, temporal and social distance at universities produce a dominant look. Looking means confining, determining posture, and modeling the body. At conservatories admiration and dependence are produced by body techniques and sexualized strategies. This also controls hierarchies and power relations." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Asymmetrische Geschlechterkultur in Organisationen und Frauenförderung als Prozeß : mit Beispielen aus Betrieben und der Universität
Titelübersetzung:Asymmetric gender culture in organizations and promotion of women as a process : with examples from firms and universities
Autor/in:
Müller, Ursula
Quelle: Zeitschrift für Personalforschung, Jg. 12 (1998) H. 2, S. 123-142
Inhalt: "Geschlechtergleichheit in Arbeits- und Bildungsorganisationen gilt weitgehend als erreicht. Dieser Beitrag vertritt demgegenüber die These, daß eine asymmetrische Geschlechterkultur noch vorherrscht. Hierzu werden einige Beispiele aus der Praxis diskutiert. Aber auch Anzeichen von Wandel können beobachtet werden, die durch Frauenbewegung und Frauenforschung hervorgerufen worden sind. Abschließend wird die Frage diskutiert, welche Hindernisse heute noch der Entwicklung von Geschlechtersymmetrie in Organisationen entgegenstehen." (Autorenreferat)