Gender in der Technologieforschung
Titelübersetzung:Gender in research on technology
Autor/in:
Wajcman, Judy
Quelle: Wie natürlich ist Geschlecht?: Gender und die Konstruktion von Natur und Technik. Ursula Pasero (Hrsg.), Anja Gottburgsen (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl., 2002, S. 270-289
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Inhalt: Der Beitrag rekapituliert die 20jährige Geschichte der Technologieforschung unter einer feministischen Fragestellung. Die Autorin kann zeigen, dass die Mehrzahl dieser Forschungsarbeiten einen "gender bias" aufweist. Rekonstruiert wird weiterhin, wie das Gebiet der gender and technology studies entstanden ist und inwieweit das Gebiet vom mainstream der technology studies aufgegriffen wurde. Mit diesen Übersichten beabsichtigt die Autorin zu zeigen, dass der Spielraum der gegenseitigen Befruchtung zwischen diesen Forschungsbereichen bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Aus den wechselseitigen "Irritationen" dieser Gebiete entsprang die "postmoderne" Einsicht, dass die Konstruktionen von gender und Technologie sich wechselseitig bedingen. Dies eröffnet die Chance, die stereotype Gleichung "Technik ist männlich und Männlichkeit ist definiert durch technische Kompetenz" zu durchbrechen. (ICA)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Technologie; Geschlechterverhältnis; Stereotyp; Mann; Technik; Konstruktivismus; Männlichkeit; Forschungsstand
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Arbeitssysteme als Karrierekontexte : Erfahrungen von Biologinnen
Titelübersetzung:Work systems as career contexts : experiences of female biologists
Autor/in:
Lüchauer, Annemarie
Quelle: Frauen in Akademie und Wissenschaft: Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700-2000. Theresa Wobbe (Hrsg.). Berlin: Akademie Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2002, S. 197-227
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Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, in welchem Kontext das Geschlecht heute - etwa im Unterschied zum Beginn des 20. Jahrhunderts - überhaupt einen karriererelevanten Faktor in den Berufsverläufen von Wissenschaftlerinnen darstellt. Sie untersucht diese Frage im Rahmen des disziplinspezifischen Arbeitssystems der Biologie, wozu sie die Karriereerfahrungen von Wissenschaftlerinnen verschiedener Fachgebiete in der Biologie vorstellt. In qualitativen Interviews wurden Biologinnen aus drei Alterskohorten und vier Subdisziplinen auf ihre Wissenschaftlerinnenkarrieren hin befragt. Gegenstand der Interviews waren der Karriereverlauf und die individuellen Karrierechancen sowie die Karrieremuster bzw. -formen des jeweiligen Fachgebietes. Die Auswertung der Interviews orientiert sich an den Kategorien des Arbeitssystems Wissenschaft und untersucht die Aspekte Publikation, Positionen und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Darstellung orientiert sich an den Aussagen der Wissenschaftlerinnen, die als Kommunikation über Selbstselektion und Karrieremöglichkeiten aufgefasst werden. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Karriere; Beruf; Berufsverlauf; Naturwissenschaftler; soziale Position; Familie; Unvereinbarkeit; Wissenschaftler; Publikation; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Neue Medien und Lernen im Netz - Frauen und der Lernraum Virtuelle Universität
Titelübersetzung:New media and learning in the Internet - women and the virtual university learning area
Autor/in:
Prümmer, Christine von
Quelle: Feminist_spaces, Frauen im Netz: Diskurse - Communities - Visionen. Internationale Konferenz "feminist_spaces - Diskurse, Communities, Visionen"; Frankfurt am Main: Helmer, 2002, S. 77-98
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Inhalt: Die "Virtuelle Universität" wird zunehmend als Lernraum der Zukunft, das "virtuelle" Studieren als eine mögliche Form des universitären Studiums und der lebenslangen Weiterbildung angesehen und auch hochschulpolitisch gefördert. In diesen Visionen wird das Internet zum elektronischen Campus, der ein Studium ohne örtliche und zeitliche Restriktionen sowie mit scheinbar unbegrenzten Studienangeboten und Ressourcen ermöglicht. Da die Geschlechterverhältnisse im Zusammenhang mit der "Virtuellen Universität" kaum thematisiert werden, geht die Autorin der Frage nach, wie dieser Lernraum auch ein Platz für Frauen sein kann, den sie ungehindert betreten und ihren spezifischen Kommunikationsbedürfnissen und Lernstilen entsprechend mitgestalten können. Sie beschreibt die Bedeutung des Internets in Lehre und Studium, z.B. hinsichtlich der Literaturversorgung und der Studienorganisation. Sie gibt ferner einen Überblick über die Studienbedingungen im "Lernraum Virtuelle Universität", die sich an den Leitbildern von "Open and Distance Learning" und "Student centred approach" orientieren und die Besonderheiten der "Privatisierung" des Studiums berücksichtigen. Die Autorin verdeutlicht darüber hinaus die Geschlechterdifferenzen bezüglich der Technikkompetenz, des Nutzungsverhaltens und der Einstellung zu Technologien am Beispiel des Fachbereichs Informatik. (ICI)
Schlagwörter:Fernstudium; Studienbedingung; Organisation; neue Medien; Lernen; Internet; Einstellung; Technologie; Informatik; Weiterbildung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die chemisch-technische Assistenz : zur Entwicklung eines neuen beruflichen Tätigkeitsfeldes in der Chemie zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Titelübersetzung:The chemical technical assistant : development of a new occupational activity area in chemistry at the start of the 20th century
Autor/in:
Görs, Britta
Quelle: Frauen in Akademie und Wissenschaft: Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700-2000. Theresa Wobbe (Hrsg.). Berlin: Akademie Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2002, S. 169-195
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Inhalt: Die Geschichte der wissenschaftlichen und der technischen Assistenz, an die im vorliegenden Beitrag angeknüpft wird, öffnet den Blick auf strukturelle Veränderungen der Chemie als Arbeitssystem zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Während die wissenschaftliche Assistenz eine Promotion voraussetzte und vorwiegend Männern vorbehalten blieb, eröffnete der neu entstehende Beruf der chemisch-technischen Assistenz auch Frauen Zugangsmöglichkeiten zur Arbeit in der Wissenschaft. Die Differenzierung der Tätigkeitsfelder in berufliche Positionen als ein allgemeiner gesellschaftlicher Trend im 20. Jahrhundert kann daher auch für die Chemie nachgewiesen werden. Der Beitrag untersucht vor allem Chemotechniker und -technikerinnen, die zur Gruppe der Angestellten gehören, die bisher in der Wissenschaftsgeschichte selten genauer erforscht wurde. Es werden erstmals die unterschiedlichen Ausbildungswege betrachtet, die sich um die Jahrhundertwende im Bereich der Chemie herausbildeten. Ein Vergleich der verschiedenen Ausbildungswege und -orte verdeutlicht ferner die geschlechtsspezifische Regulierung der Zugangsmöglichkeiten zwischen Frauen und Männern. (ICI2)
Schlagwörter:Chemie; Beruf; technische Ausbildung; 20. Jahrhundert; historische Entwicklung; technischer Angestellter; Assistent; Frauenerwerbstätigkeit
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Ethik in den Naturwissenschaften
Autor/in:
Ernst, Waltraud
Quelle: Quo vadis Universität? : Perspektiven aus der Sicht der feministischen Theorie und Gender Studies. 2002, S. 63-66
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Schlagwörter:Feminismus; Naturwissenschaft; Frauenforschung
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Engendering engineering and engineering gender : German engineers and their professional identities from the 1860s to the 1960s
Autor/in:
Zachmann, Karin
Quelle: Wie natürlich ist Geschlecht? : Gender und die Konstruktion von Natur und Technik. 2002, S. 199-214
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Schlagwörter:Identität; berufliches Selbstverständnis; Geschlechterforschung; Identität, berufliche
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Women in physics : the Yugoslaw experience
Autor/in:
Popovic, Dragana
Quelle: Wie natürlich ist Geschlecht? : Gender und die Konstruktion von Natur und Technik. 2002, S. 177-185
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Schlagwörter:Physik; Jugoslawien; Frauenanteil
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Konzepte zur Förderung von Mädchen und Frauen im Bereich Technik
Autor/in:
Wender, Ingeborg; Wolffram, Andrea
Quelle: Wie natürlich ist Geschlecht? : Gender und die Konstruktion von Natur und Technik. 2002, S. 186-198
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Schlagwörter:Mädchen; Bildung
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Karriereplanung für Frauen naturwissenschaftlicher/technischer Studiengänge im Lande Bremen : Projektbeschreibung und theoretischer Forschungsansatz
Titelübersetzung:Career planning for women from natural science/technical channels of academic studies in the Bundesland of Bremen : project description and theoretical research approach
Autor/in:
Müller, Anna
Quelle: Frauen machen Karriere in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: Chancen nutzen - Barrieren überwinden. Barbara Keller (Hrsg.), Anina Mischau (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften des Heidelberger Instituts für Interdisziplinäre Frauenforschung (HIFI) e.V.), 2002, S. 129-140
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Inhalt: Die Autorin berichtet über das hochschulübergreifende Verbundprojekt "Zur Steigerung des Frauenanteils in den naturwissenschaftlich-technischen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern der Hochschulen des Landes Bremen". Die konzipierten Maßnahmen des Projekts reichen von der besseren Motivation von Schülerinnen für ein Studium dieser Fächer in Zusammenarbeit mit den Schulen des Landes Bremen über die Unterstützung von Studentinnen in allen Studienphasen bis hin zur Planung des beruflichen Übergangs und der Karriereentwicklung in Kooperation mit der Wirtschaft. Dabei kooperieren die beteiligten Hochschulen - Hochschule Bremen, Universität Bremen, Hochschule Bremerhaven - in vielfältiger Weise. Die Autorin gibt einen Überblick über die einzelnen Arbeitsbereiche und über das Karriereentwicklungsprogramm der Hochschule Bremen. Sie skizziert ferner einen theoretischen Forschungsansatz zu Karrieren und Barrieren von Geschlecht in Organisationen. (ICI2)
Schlagwörter:Chancengleichheit; Frauenförderung; Bremen; Projekt; Kooperation; Gleichstellung; Forschungsansatz; Naturwissenschaft; Ingenieurwissenschaft
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Technik als altes Haus und als geschichtsloses Appartement : vom Nutzen und Nachteil der Praxistheorie Bourdieus für die Techniksoziologie
Titelübersetzung:Technology as an old house and as an apartment with no history : advantages and disadvantage of Bourdieu's practice theory for the sociology of technology
Autor/in:
Schulz-Schaeffer, Ingo
Quelle: Bourdieus Theorie der Praxis: Erklärungskraft - Anwendung - Perspektiven. Jörg Ebrecht (Hrsg.), Frank Hillebrandt (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl., 2002, S. 47-65
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Inhalt: Auf Bourdieu sich beziehende techniksoziologische Untersuchungen folgen in der Regel einem Argumentationsmuster, das Technik als Distinktionsmittel begreift. Dies ist jedoch für das spezielle Erkenntnisinteresse der Techniksoziologie nur von begrenztem Interesse. Zu fragen ist, wie Technik techniksoziologisch als objektivierte Geschichte thematisiert werden kann. Anders als die kulturellen Artefakte, auf die Bourdieu sich bezieht, kann Technik nicht erschöpfend als Verfestigung der vorgängigen Praktiken bestimmter Habitusformen erklärt werden. Einer der Effekte, die Bourdieus Zusammenhang der durch Geschichte erzeugten Geschichte sprengen, ist die egalisierende Wirkung technischer Ressourcen mit Blick auf ihre Nutzbarkeit. Als Ressource prospektiven Handelns funktioniert eine Technik um so wirkungsvoller, je weniger sie bloß das geschichtlich erzeugte Sediment vorgängiger Praktiken ist. In der praktischen Bezugnahme auf technische Ressourcen kommen Bourdieus habitualisierte Wahrnehmungs- und Handlungsdispositionen jedoch unweigerlich wieder zum Tragen. In dieser Doppelstruktur genutzter technischer Ressourcen liegen Vor- und Nachteile der Praxistheorie Bourdieus für die Techniksoziologie begründet. (ICE2)
Schlagwörter:Technik; Techniksoziologie; soziologische Theorie; Praxis; Theorie; Bourdieu, Pierre; Habitus
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag