Technologien des vernetzten Selbst : implizite/explizite Allianzen zwischen Technik und Geschlecht
Titelübersetzung:Technologies of the networked self : implicit/explicit alliances between technology and gender
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht: transdisziplinäre Interventionen. Irene Dölling (Hrsg.), Dorothea Dornhof (Hrsg.), Karin Esders (Hrsg.), Corinna Genschel (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2007, S. 142-158
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Inhalt: Die Verfasserin setzt sich mit dem Bereich des Informellen und der Netzwerkbildung sowie mit seiner machtpolitischen Bedeutung auseinander. Sie zeigt, dass das beobachtbare Spektrum von der sozialwissenschaftlichen 'Entdeckung' verdrängten informellen (widerständigen) Handelns im Kontext stark formalisierter Arbeitsbeziehungen bis hin zur normativen Aufforderung, 'vernetzt' zu denken beziehungsweise zu handeln, in neoliberal reregulierten Produktionsverhältnissen in Organisationen reicht. Die Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien findet innerhalb dieser Situation gesellschaftlichen Wandels statt, ist nicht losgelöst von ihr zu betrachten und kann so als Teil widersprüchlicher gesellschaftlicher Transformationen verstanden werden. Die Technikentwicklung wird als gesellschaftliches Feld im Kontext umfassenderer Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht betrachtet. Die Autorin geht davon aus, dass insbesondere die Entwicklung von Netzwerktechnologien als Bereich funktioniert, der untrennbar mit der gesellschaftlichen materiellen Praxis von Vernetzung und deren epistemischen Voraussetzungen verwoben ist. Theoretisch knüpft sie an die späten Arbeiten Michel Foucaults und die Gouvernementalitätsstudien an. 'Technologien der Vernetzung' wird machtkritisch als neue Formen der Subjektivierung und der Regierung des Selbst verstanden. Es wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise geschlechtliche Kodierungen relevant werden bzw. wie sie sich im Kontext technologischer Entwicklungen strukturieren. (ICG2)
Schlagwörter:Netzwerk; Geschlechterverhältnis; Technik; informelle Kommunikation; Moderne; Macht; Subjekt; Transformation; Foucault, Michel; Wissen; Machtpolitik; Gouvernementalität; Technologie; Vernetzung; Virtualisierung; Kooperation; Technisierung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulranking nach Studienanfängerinnen in Naturwissenschaft und Technik
Titelübersetzung:University ranking according to the number of female first-year students in natural science and technology
Autor/in:
Köhler, Ursula; Nimke, Manja
Quelle: Amtliche Hochschulstatistik und Hochschulrankings: Beiträge zur wissenschaftlichen Tagung des Statistischen Bundesamtes am 9. und 10. November 2006 in Wiesbaden. Wiesbaden (Statistik und Wissenschaft), 2007, S. 23-44
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Inhalt: Der Beitrag untersucht die Bedeutung des Hochschulrankings für Studienanfänger/innen in Naturwissenschaften und Technik in Anbetracht des wachsenden Fach- und Führungskräftemangels in diesen Berufszweigen. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, ist es notwendig, in Bildung und Forschung international Spitzenpositionen zu besetzen. Besonders die Gleichstellung von Frauen und Männern ist hierbei wichtig, da nur auf diese Weisequalifiziertes Personal in Zukunft gewährleistet werden kann. Das "ranking-kompetenzz" ist ein Hochschulranking des Kompetenzzentrums Technik - Diversity -Chancengleichheit, durch das Hochschulen, Verbände, Forschungsinstitute und Unternehmen eine erste Rückmeldung über ihre Erfolge bei der Gewinnung von Frauen für ingenieur- und naturwissenschaftliche Studiengänge erhalten. Dieses Ranking ist fächerspezifisch und ausschließlich quantitativ in Bezug auf Studienanfängerinnen und Studienanfänger ausgerichtet. Ergebnis des Rankings ist, dass an manchen Hochschulen mehr als doppelt so viele Frauen ein technisch-naturwissenschaftliches Studium beginnen als an den bundesdeutschen Hochschulen im Durchschnitt. Das Ranking ist vollständig für die Jahre 2001 und 2002 durchgeführt worden, wird jedoch als Pilotstudie vorgestellt, da es wegen der grundlegenden Umstrukturierungen im Zusammenhang mit dem Bologna-Prozess zunächst nicht weitergeführt wurde. (ICG2)
Schlagwörter:Ranking; Naturwissenschaft; Technik; Ingenieurwissenschaft; Gleichstellung; Studienanfänger; Studienwahl; Chancengleichheit; Qualitätssicherung
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Verkehrs- und Raumplanung
Titelübersetzung:Feminist traffic planning and spatial planning
Autor/in:
Bauhardt, Christine
Quelle: Handbuch Verkehrspolitik. Oliver Schöller (Hrsg.), Weert Canzler (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 301-319
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Inhalt: "Wenn von einer feministischen Perspektive in der Verkehrs- und Raumplanung die Rede ist, dann steht erfahrungsgemäß die Annahme im Raum, das Thema behandle die besonderen, von der Norm abweichenden Mobilitätsbedürfnisse von Frauen, also eine eingeschränkte, quasi halbierte Sicht auf die (Verkehrs-)Welt. Bis vor kurzem noch konnte diese Einschätzung, die gegenüber der feministischen Analyse formuliert wurde, als spezifische Verzerrung androzentrischer Wissenschaft gelesen werden, in der das männliche Modell als neutrale Norm unterstellt wird, der gegenüber sich weibliche Besonderheit und Abweichung ausprägt. Wissenschaftliche Überzeugungen, nach denen das Universelle und Allgemeingültige auf der einen Seite und das Erleben oder die Perspektiven von Frauen auf der anderen als Gegensätze konstruiert werden, werden als androzentrisch bezeichnet, weil sie stillschweigend davon ausgehen, Universelles und Allgemeingültiges könne aus der Perspektive der anderen, der Frauen, nicht formuliert werden. Die Gender-Perspektive verlagert den Fokus der Geschlechterforschung. Die Untersuchung der Geschlechterdifferenz als ein Modus zur Legitimation von Herrschaft tritt zurück hinter die Frage nach den sozialen Prozessen, die die Geschlechterdifferenz überhaupt erst hervorbringen. Der analytische Ausgangspunkt hierfür ist die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit. In Abgrenzung zur androzentrischen Sichtweise wird postuliert: Die Genus-Gruppe der Frauen und die Genus-Gruppe der Männer repräsentieren jeweils die Hälfte der Menschheit, also kann konsequenterweise nicht die eine (männliche) Hälfte die Norm und die andere (weibliche) Hälfte die Abweichung sein. Etwas vereinfacht dargestellt liegt diese Auffassung dem Ansatz des Gender Mainstreaming zugrunde, der auf die Gender-Analyse rekurriert und dessen hochgestecktes Ziel es ist, die Geschlechterdimension in allen Lebens- und Politikbereichen kritisch zu reflektieren, um die Hierarchie zwischen den Geschlechtern abzubauen. Dieser Ansatz löse die - so wird manchmal behauptet - einseitige feministische Betrachtungsweise ab, der unterstellt wird, sie reflektiere einseitig die Sicht der Frauen und kehre somit der Androzentrismus einfach um. Es soll in diesem Beitrag zunächst darum gehen, den Unterschied zwischen dem feministischen Ansatz und dem des Gender Mainstreaming zu klären, um dann ihre Anwendbarkeit auf die Verkehrsforschung und Raumplanung zu überprüfen. Dazu gebe ich eine Überblick über die Forschung im deutschsprachigen Raum unter Berücksichtigung der internationalen feministischen Ökologiedebatte, die den Referenzrahmen der deutschen feministischen Verkehrsdiskussion darstellt. Voranzustellen ist, dass die - empirische und theoretische - feministische Verkehrs- und Raumforschung ihre produktive Zeit in den 1990er Jahren hatte." (Textauszug)
Schlagwörter:Verkehrspolitik; Verkehr; Planung; Raumplanung; Gender Mainstreaming; Frauenforschung; Feminismus; Kritik; Rationalität; Androzentrismus; Ökologie; Partizipation; soziale Konstruktion; Diskussion; historische Analyse; Dekonstruktivismus; Verkehrsforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender research and IT construction : concepts for a challenging partnership
Titelübersetzung:Geschlechterforschung und IT-Konstruktion : Konzepte für eine schwierige Partnerschaft
Autor/in:
Maaß, Susanne; Rommes, Els; Schirmer, Carola; Zorn, Isabel
Quelle: Gender designs IT: construction and deconstruction of information society technology. Isabel Zorn (Hrsg.), Susanne Maaß (Hrsg.), Carola Schirmer (Hrsg.), Heidi Schelhowe (Hrsg.), Els Rommes (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung), 2007, S. 9-32
Details
Inhalt: Die Autorinnen geben eine Einführung in den vorliegenden Sammelband, dessen Beiträge auf das internationale Symposium "GIST - Gender Perspectives Increasing Diversity for Information Society Technology" in Bremen vom Juni 2004 zurückgehen. Das Ziel der Veranstaltung lag darin, geschlechtsspezifische Perspektiven im Umgang mit den gegenwärtigen Informations- und Kommunikationstechnologien aufzuzeigen, um nicht nur die "digitale Spaltung" in der Gesellschaft zu überwinden, sondern um auch die Konstruktionsprozesse der IT-Technologien kritisch zu hinterfragen. Die Autorinnen stellen drei Ansätze aus der Geschlechterforschung zur Technologie der Informationsgesellschaft vor: die liberale Tradition, die Standpunkttheorie und den Poststrukturalismus. Sie erörtern ferner die Zusammenhänge zwischen Dekonstruktion, Konstruktion und Empowerment und geben einen kurzen Überblick über die einzelnen Beiträge des Bandes. (ICI)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Informationstechnologie; Kommunikationstechnologie; Informationsgesellschaft; Computer; Nutzung; Digitalisierung; soziale Ungleichheit; Konstruktion; neue Technologie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag