Inhalt: Der Beitrag berichtet über ein Forschungsprojekt zu Pionierinnen des Ökologischen Landbaus, das die Leistungen von Frauen in den verschiedenen Phasen der Herausbildung des Ökologischen Landbaus aufspüren, bewerten und ihren Anteil an der Entwicklung agrar-wissenschaftlicher Theorien und Methoden bestimmen will. Die "Fabrikation" des agrarwissenschaftlichen Wissens wird dabei im Spiegel der Geschlechterverhältnisse als Teil der Sozialgeschichte sichtbar gemacht. In der feministischen Naturwissenschaftskritik sind die Agrarwissenschaften mit ihrer spezifischen Fachkultur und -geschichte bisher kaum zur Kenntnis genommen worden. Einer der Gründe für die mangelnde Wahrnehmung von Agrarwissenschaftlerinnen in ihrem fachlichen Kontext ist der Tatsache geschuldet, dass das Fach Agrarwissenschaften als Querschnittsfach der angewandten Wissenschaften seit seinen Anfängen stark interdisziplinär angelegt ist. Es ist ein Konglomerat verschiedenster natur-, boden-, wirtschafts-, technik- und sozialwissenschaftlicher Fächer und disziplinär nicht eindeutig zuzuordnen. Forschungsmethodisch werden neben der Erhebung eigener statistischer Daten und sekundäranalytischen Auswertungen vorhandener Statistiken Expertinneninterviews und biographische Interviews durchgeführt und themenbezogen ausgewertet. Als "Pionierinnen" werden jene Frauen bezeichnet, die neue Wege erkunden und dabei zahlreiche Barrieren und Grenzziehungen überwinden. Damit wird auch der Frage nachgegangen, ob und wie sich eine Wissenschaft des Ökologischen Landbaus von den konventionellen Agrarwissenschaften unterscheidet. (ICA2)
Schlagwörter:Agrarwissenschaft; ökologischer Landbau; Innovation; Wissenschaftsgeschichte; interdisziplinäre Forschung; Interdisziplinarität; Landwirtschaft; Alternative; nachhaltige Entwicklung
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag