Relevanz, Kontext und Kontingenz: Zur neuen Unübersichtlichkeit in der Gendered Organization
Titelübersetzung:Relevance, context and contingency: new confusion in the gendered organization
Autor/in:
Wilz, Sylvia M.
Quelle: Organisationen und Netzwerke: der Fall Gender. Ursula Pasero (Hrsg.), Birger P. Priddat (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 227-258
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Inhalt: Die Autorin verweist auf eine neue Unübersichtlichkeit in der "Gendered Organization": Handelt es sich bei Gender-Asymmetrien um in die Organisation eingelassene Strukturen oder resultieren sie aus Interaktionseffekten? Die klassische Auffassung der vergeschlechtlichten Organisation wird von ihr nicht mehr geteilt. An zwei Bereichen, Polizeivollzugsdienst und Versicherungssachbearbeitung, die durch ausgesprochen konträre Geschlechterverhältnisse gekennzeichnet sind, zeigt sie, dass die Relevanz von Geschlecht situations- und kontextabhängig ist. Während der Polizeidienst eine aufgabenbezogene Arbeitsteilung der Geschlechter vorsieht, ist in Versicherungsunternehmen keine Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern feststellbar. Doch in einem Punkt findet sich Übereinstimmung: Die Führungspositionen sind für Frauen (noch) nicht zugänglich. Die Fallbeispiele aus Polizei und Versicherung machen insgesamt drei zentrale Punkte für die Beurteilung des Genderings bzw. Nicht-Genderings von Organisationen deutlich: (1) Die Relevanz von Geschlecht ist unterschiedlich, sie ist kontext- und situationsabhängig. (2) Geschlechteregalität und -differenz werden gleichzeitig und nebeneinander aktualisiert. (3) Die Geschlechterdifferenzierung wird in Organisationen funktional genutzt. (ICA2)
Schlagwörter:Organisation; Verwaltung; Polizei; Arbeitswelt; Karriere; Geschlechterverhältnis; Kontingenz; Kontextanalyse; Komplexität; soziale Ungleichheit; Arbeitsteilung; Flexibilität
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming als Instrument zur Innovation von Institutionen
Titelübersetzung:Gender mainstreaming as an instrument for institutional innovation
Autor/in:
Woodward, Alison E.
Quelle: Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente. Michael Meuser (Hrsg.), Claudia Neusüß (Hrsg.). Bonn (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung), 2004, S. 86-102
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Inhalt: "Gender Mainstreaming ist ein Instrument, das Organisationen vor neue Herausforderungen stellt. Hat es tatsächlich das Potenzial zur einer Organisationsveränderung? Die Autorin stellt die These auf, dass 'der Prozess der effektiven Einführung von Gender Mainstreaming' das Potenzial für institutionelle Veränderungen und Innovationen birgt. Sie betont in ihrem Beitrag die Bedeutung der Definition von Gender Mainstreaming und der jeweiligen Konzeptualisierung. Dies entscheide maßgeblich über Ausmaß und Reichweite des transformativen Potenzials. Gender Mainstreaming könne als ein 'alternativer Denkansatz' betrachtet werden, in dem zum Beispiel 'Frauen nicht als unterdrückte Gruppe', sondern als 'Partnerinnen in einem ungerechten Geschlechter-Vertrag' gesehen werden, der 'unter Einbeziehung der Männer neu verhandelt werden muss'. Zwar gebe es kein 'Idealrezept' zur Umsetzung, allerdings lassen sich durchaus erfolgsfördernde Faktoren benennen. Zu diesen gehöre die Vorstellung einer 'Vision in der Spitze der Organisation' und dessen erfolgreiche Vermittlung in die Organisation hinein, die Entwicklung und Umsetzung geeigneter Instrumente und Verfahren, die Veränderung der Personalpolitik und schließlich - und in der Konsequenz - eine veränderte Unternehmenskultur. Bedeutsam sei zudem, dass vorhandene z.B. zivilgesellschaftliche Expertise von außen in die Organisationen hinein geholt werde. Eine entsprechende 'Nachfrage' von außen und von innen trage zudem dazu bei, dass die Organisation intern, wie im Hinblick auf ihre 'Produkte', Geschlechtergleichstellung als bedeutsam betrachte." (Textauszug)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; organisatorischer Wandel; institutioneller Wandel; Innovation; Personalpolitik; Unternehmenskultur
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Grenzkonstruktionen zwischen Virtualität und Nicht-Virtualität am Beispiel internationaler Vernetzung von Frauen
Titelübersetzung:Boundary constructions between virtuality and non-virtuality, using international networking of women as an example
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Arbeit und Vernetzung im Informationszeitalter: wie neue Technologien die Geschlechterverhältnisse verändern. Heike Kahlert (Hrsg.), Claudia Kajatin (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2004, S. 259-278
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Inhalt: Die Verfasserin thematisiert Internet und Subjektivität aus einer Herstellungsperspektive. Ihr Interesse gilt der Konstruktion von Vernetzung als Prozess, in dem auch Konzeptionen vernetzter Subjektivität entworfen werden. Netz und Subjektivität werden in einem wechselseitig produktiven Verhältnis gesehen, in dem sich technische und soziale Konstruktionsprozesse überlagern. Gefragt wird, in wie fern die Virtualisierung der Zusammenschlüsse von Frauen zu spezifischen Entwürfen vernetzter Subjektivität führt. Dies wird anhand einer qualitativen Studie (dichte Beschreibung) zur Virtuellen Internationalen Frauenuniversität (Vifu) untersucht. Die Verfasserin analysiert die in der Vifu vorgefundenen Grenzkonstruktionen als produktives Vernetzungswissen frauenbezogener Zusammenschlüsse, in denen heterogene virtuelle Kommunikationsformen und ein physisch-präsenter kommunikativer Körper reflexiv gemacht und in flexible Mischkonstellationen gebracht werden. (ICE2)
Schlagwörter:Virtualisierung; virtuelle Gemeinschaft; virtuelle Hochschule; Vernetzung; soziales Netzwerk; Subjektivität; Wissen; Konstrukt; Internet
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag