Ungleiche Studienchancen an bayerischen Fachhochschulen
Titelübersetzung:Unequal study opportunities at technical colleges in Bavaria
Autor/in:
Gensch, Kristina
Quelle: Unsichere Zeiten: Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen ; Verhandlungen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena 2008. Bd. 1 u. 2. Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.), Kursawe, Kathy (Mitarb.), Elsner, Margrit (Mitarb.), Adlt, Manja (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformation"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, 15 S.
Inhalt: "In den 1970er Jahren kam es zu einer Anzahl von Hochschulneugründungen. Neben regionalpolitischen Zielen sollten mit diesen Neugründungen auch unterrepräsentierte Gruppen für die Aufnahme eines Studiums gewonnen werden. Zu dieser Gruppe zählten damals auch die Frauen. Betrachtet man die heutige Situation, so liegt der Frauenanteil zwar an den Universitäten seit Jahren stabil um die 50%, an den Fachhochschulen schwankt er jedoch um die 40%. Noch stärker als zwischen den Geschlechtern sind die Diskrepanzen nach Art der Hochschulzugangsberechtigung an den Fachhochschulen. Während bei Abiturienten die Übergangsquote bei etwa 80 % liegt, entscheiden sich Studienberechtigte mit Fachhochschulreife nur zu ungefähr 60% für ein Hochschulstudium. Aber nicht nur in Hinblick auf die Studienaufnahme, sondern auch auf den Studienverbleib und den Studienabschluss scheint es zu gruppenspezifischen Abweichungen zu kommen: Bei einer Analyse der Studienverbleibsquoten von Studienanfängern über vier Studienjahrgänge lagen die Verbleibsquoten der Studierenden mit Fachhochschulreife an 13 von 17 bayerischen Fachhochschulen im siebten Semester um 10 Prozentpunkte unter denen der Absolventen von Gymnasien. Die Daten deuten auf eine gruppenspezifische Problematik sowohl beim Übergang in das Studium als auch während des Studienverlaufs an Fachhochschulen hin und werfen deshalb folgende Fragen auf: - Wie hat sich der Abiturienten- und Frauenanteil an den bayerischen Fachhochschulen entwickelt? - Wie hat sich das Fächerangebot nach Einführung der Bachelor-Studiengänge entwickelt? Gibt es nun mehr 'Frauenfächer'? Ist der Anteil an Frauen in traditionell männlichen Fächern gestiegen? - Wie entwickeln sich die Studienverbleibsquoten an den Fachhochschulen, differenziert nach Hochschulzugangsberechtigung und Geschlecht? Das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung hat zur Klärung dieser Fragen seit 2006 mehrere Auswertungen des statistischen Datenmaterials durchgeführt. Im Vortrag soll auf die ungleiche Studienbeteiligung und die ungleichen Studienchancen von Studierenden an Fachhochschulen eingegangen werden, die zum Teil auf die Variablen Geschlecht und Hochschulzugangsberechtigung zurück zu führen sind." (Autorenreferat)