Inhalt: We use data from six cohorts of university graduates in Germany to assess the extent of gender gaps in college and labor market performance twelve to eighteen months after graduation. Men and women enter college in roughly equal numbers, but more women than men complete their degrees. Women enter college with slightly better high school grades, but women leave university with slightly lower marks. Immediately following uni-versity completion, male and female full-timers work a very similar number of hours per week, but men earn more than women across the pay distribution, with an unadjusted gender gap in full-time monthly earnings of about 20 log points on average. Including a large set of controls reduces the gap to 5–10 log points. The single most important proxi-mate factor that explains the gap is field of study at university
Schlagwörter:Absolventen; Deutschland; Einkommensunterschied; Field of study; Gehalt; Gender Wage Gap; Germany; Teilzeitarbeit; University graduates
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Studium und Studierende, Statistik und statistische Daten, Geschlechterverhältnis
Frauen in der Informatik : Können sie mehr als sie denken? Eine Analyse geschlechtsspezifischer Erfolgserwartungen unter Informatikstudierenden
Autor/in:
Förtsch, Silvia; Schmid, Ute
Quelle: GENDER (GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft), 10 (2018) 1, S 130–150
Inhalt: Obwohl ein Anstieg des Frauenanteils in den Informatikstudiengängen zu verzeichnen ist, gilt die IT-Branche nach wie vor als Männerdomäne. Der weibliche Anteil in deutschen IT-Abteilungen beträgt knapp 10 Prozent (Weitzel et al. 2017). Ein Grund für die mangelnde Präsenz der Frauen im IT-Bereich könnte die geringere Erfolgserwartung der Studentinnen im Studium sein. In diesem Beitrag wird untersucht, ob vorangegangene Schulleistungen sowie intrinsische Motivation für die Studiengangswahl, nämlich Begabung und Interesse für das Fach, die subjektive Einschätzung des Studienerfolgs von Informatikstudierenden beeinflussen. Obwohl Studentinnen sich im Vergleich zu ihren Kommilitonen in ihren durchschnittlichen Mathematikleistungen nicht signifikant unterscheiden und sie im Durchschnitt die bessere Abiturabschlussnote erzielen, unterschätzen sie sich in ihrem persönlichen Studienerfolg signifikant, insbesondere in stark techniklastigen Informatikstudiengängen. Ebenso können Studentinnen von einer hohen intrinsischen Motivation, hinsichtlich ihrer Erfolgseinschätzungen im Studium nicht profitieren. Die durchgeführte Analyse bezieht sich auf das Datenmaterial aus dem ESF-Forschungsprojekt „Alumnae Tracking“.
Schlagwörter:Geschlecht; Informatik; Motivation; schulische Leistung; Studienerfolg; Studium
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Inhalt: Ein wesentliches Motiv von Hochschullehrenden zur Einbeziehung von Genderaspekten in die Lehre an Hochschulen und Universitäten ist die Herstellung von Chancengleichheit und die Vermeidung von Diskriminierung. Die Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit Prof. Schwarze erläutert in ihrem Beitrag in der aktuellen Ausgabe des Magazin "Die Ingenieurin" wie durch geeignete Lehrmethoden eine Stärkung der Studienmotivation und eine Selbstvergewisserung der eigenen Kompetenzen von Studentinnen und Studenten wie auch von Studierenden, die sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlen, ermöglicht werden kann.
Schlagwörter:Genderaspekte in der Lehre; Kompetenzförderung; MINT; Studienmotivation; Studierende
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Hochschulen
The Gender-Equality Paradox in Science, Technology, Engineering, and Mathematics Education
Autor/in:
Stoet, Gijsbert; Geary, David C.
Quelle: Psychological Science, 29 (2018) 4, S 581–593
Inhalt: The underrepresentation of girls and women in science, technology, engineering, and mathematics (STEM) fields is a continual concern for social scientists and policymakers. Using an international database on adolescent achievement in science, mathematics, and reading ( N = 472,242), we showed that girls performed similarly to or better than boys in science in two of every three countries, and in nearly all countries, more girls appeared capable of college-level STEM study than had enrolled. Paradoxically, the sex differences in the magnitude of relative academic strengths and pursuit of STEM degrees rose with increases in national gender equality. The gap between boys' science achievement and girls' reading achievement relative to their mean academic performance was near universal. These sex differences in academic strengths and attitudes toward science correlated with the STEM graduation gap. A mediation analysis suggested that life-quality pressures in less gender-equal countries promote girls' and women's engagement with STEM subjects.
Der Hörsaal ist nicht geschlechtsneutral! Ergebnisse einer Umfrage
Autor/in:
Wolf, Elke
Quelle: Die neue Hochschule, 60 (2018) 1, S 24–27
Schlagwörter:Frauen in der Wissenschaft; Geschlechterverhältnis; Wissenschaftlerin
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender differences in higher education from a life course perspective : Transitions and social inequality between enrolment and first post-doc position
Autor/in:
Lörz, Markus; Mühleck, Kai
Quelle: High Educ (Higher Education), 62 (2018) 3, 151 S
Inhalt: In the last decades, a vast number of post-industrialised economies have experienced a growing participation of women in higher education. However, men and women still differ with regard to their subsequent academic careers and labour market prospects. While several studies have disentangled the cumulative process of gender inequalities along the path to higher education, few studies cover two or more subsequent transitions in the academic career following graduation from upper-secondary education. We have investigated gender differences at five educational stages between graduation from upper-secondary education and the first post-doc position. To explain gender differences, we have integrated arguments of individual decision-making and educational, familial and work context conditions. This life course perspective leads us to propose several hypotheses on why the academic careers of men and women would differ in terms of transitions to the next education stage and graduation. We test our hypotheses using a longitudinal dataset which covers a large part of individual educational and academic careers of a cohort of students, beginning at the age of 20 years and extending up to the age of 40 years. Our results show that gender differences are more pronounced at the beginning of the academic career and tend to fade out at later stages. In particular, gender differences occur most strongly at transitions to the next educational stage rather than being caused by different graduation rates. These differences can be explained only to a very minor extent by performance. Separated analysis shows that men and women differ in their reasons to start or stop an academic career, with family circumstances in particular having different consequences.
Interventionen in Geschlechterpolitiken von Fachkulturen, Epistemen und Artefakten der Natur-, Technik- und Planungswissenschaften : Fallbeispiele aus der Lehrforschung
Autor/in:
Lucht, Petra
Quelle: OPEN GENDER JOURNAL, (2018) 2
Inhalt: Gender Studies zu Natur-, Technik- und Planungswissenschaften weisen Asymmetrien bezüglich der fokussierten Forschungsschwerpunkte auf: Während die Situation von Frauen* in Ausbildung und Beruf im Zentrum steht, werden Forschungsergebnisse zu Fachkulturen, Epistemen und Artefakten nicht systematisch in Inhalte und Anwendungen der MINT-Fächer und Planungswissenschaften integriert. Das nachfolgend dargelegte Konzept ermöglicht es, Fallstudien zu diesen Forschungsperspektiven zu erarbeiten. Es wurde 2013-2016 an der Technischen Universität Berlin für das Studienprogramm Gender Pro MINT von mir entwickelt und umgesetzt. Die hier präsentierten Fallstudien sind als Abschlussarbeiten von Absolvent_innen des Studienprogramms angefertigt worden und zeigen verschiedene Ansatzpunkte für transdisziplinäre, feministische Interventionen in die Geschlechterpolitiken von Fachkulturen, Epistemen und Artefakten der Natur-, Technik- und Planungswissenschaften für geschlechtergerechte Vielfalt auf.
Ausmaß, Entwicklung und Ursachen sozialer Ungleichheit beim Promotionszugang zwischen 1989–2009
Autor/in:
Jaksztat, Steffen; Lörz, Markus
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, 47 (2018) 1, S 46–64
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie sich herkunftsspezifische Unterschiede beim Promotionszugang im Zeitverlauf entwickelt haben und welche Ursachen möglichen Veränderungen zugrunde liegen. Vor dem Hintergrund kultureller Reproduktions- und rationaler Entscheidungsprozesse werden verschiedene Erklärungsansätze skizziert und hinsichtlich ihrer empirischen Evidenz betrachtet. Als Datenbasis dienen Hochschulabsolventenstudien der Kohorten 1989 bis 2009. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Jahren bemerkenswerte Unterschiede nach sozialer Herkunft bestehen. Zudem finden sich Hinweise dafür, dass Ungleichheiten am Promotionsübergang im Zeitverlauf tendenziell zugenommen haben. Diese Zunahme ist offenbar vorwiegend auf ein verändertes Bildungsverhalten der weniger privilegierten Gruppen zurückzuführen. Insbesondere die Studienfachwahl, aber auch primäre Herkunftseffekte sowie eine stärkere Einbindung der privilegierten Gruppen in den Universitätsbetrieb in Form von Hilfskrafttätigkeiten scheinen zu zunehmenden Unterschieden geführt zu haben.