Von der Hausfrau zur High-Tech-Nomadin : was Frauen davon abhält, ins Netz zu gehen
Titelübersetzung:From a housewife to a high-tech nomad : what stops women from surfing the Internet
Autor/in:
Kogoj, Traude
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 38 (1998) H. 4, S. 381-398
Inhalt: "60 Prozent der Österreicherinnen halten das Internet für einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Jede zweite Frau meint, daß der Zugang von Frauen zur neuen Technik für die Emanzipation von großer Bedeutung ist. Trotzdem nutzen lediglich zehn Prozent der Österreicherinnen das lnternet. Die Ursache, warum der "gender-gap" gerade bei der neuen Technologie so groß ist, führt bis in die Kinderstube zurück. Mädchen werden anders betreut als Buben. Das Ergebnis ist nicht selten eine akzentuierte Technik-Distanz, die sich bei Frauen fortsetzt. Wie aber kann der 'gender-gap' zwischen 'information-rich' und 'information-poor' überwunden werden? In der feministischen Forschung werden drei unterschiedliche Positionen diskutiert. Der gynozentrische Ansatz lehnt die Technik als männliche Struktur kategorisch ab. Der liberale Ansatz vertritt das Prinzip der bildungsmäßigen Aneignung in Form spezifischer Förderprogramme. Und der dritte Ansatz, der in der Tradition des Radikalfeminismus steht, vertritt die Auffassung, daß Frauen eine eigene Computerkultur entwickeln sollen. Die ersten Schritte einer feministischen Codierung des Internets erfolgen in den 'autonomen Frauenzonen'. Eine umfassende feministische Etablierung in der digitalen Welt setzt die Emanzipation in der realen voraus. Davon aber sind wir noch weit entfernt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Österreich; Emanzipation; Internet; neue Technologie; Identität; Weiblichkeit; Krise
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenstudien als wissenschaftliche Weiterbildung für eine emanzipatorische Frauenarbeit
Titelübersetzung:Women's studies as further academic education for emancipatory women's work
Inhalt: Die Studie untersucht einen anerkannten Modellversuch zur wissenschaftlichen Weiterbildung für Hausfrauen, dem das Konzept "Frauenstudien" auch für externe Gruppen zugrundeliegt. Das wissenschaftliche Weiterbildungsangebot für Hausfrauen dient dem Zweck, bei der Aufnahme eines Studiums in anderen Weiterbildungsinstitutionen Bildungsarbeit nachweisen zu können. Die wichtigsten angestrebten Tätigkeitsfelder sind Institutionen und Organisationen der Erwachsenenbildung, der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, Unternehmen, Verwaltungen und der Medien. Die Aufklärung benachteiligender Strukturen, die Schaffung von Gleichberechtigung fördernden Bedingungen und somit die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen sind das Ziel emanzipatorischer Frauenarbeit. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der lange Weg der Emanzipation : Interpretationen zum Verhältnis von Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenforschung
Titelübersetzung:The long road to emancipation : interpretations of the relationship between the women's movement, education of women and research on women
Inhalt: Die Studie untersucht die Veränderungen für Mädchen und Frauen im allgemeinen Bildungssystem der letzten 20 Jahre und analysiert die Zusammenhänge von Frauenbildung, Frauenbewegungen und Frauenforschung. Veränderungen in den Emanzipationstheorien und die Effektivität der kritischen Arbeit im Wissenschaftsbereich werden dargestellt. Ausgehend von der Kategorie der Erfahrung als Bindeglied zwischen Frauenforschung und Frauenbildung soll Bildungsarbeit das Ziel verfolgen, über diese Kategorie Alltagserfahrungen von Frauen zu artikulieren und zum Ausgangspunkt methodologischer Diskussionen zu machen. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtertrennung in der Bildung : eine Chance zur Emanzipation
Titelübersetzung:Separation of genders in education : a chance for emancipation
Autor/in:
Kahlert, Heike; Müller-Balhorn, Sigrid
Quelle: Frauen bilden - Zukunft planen: Dokumentation des 8. Fachkongresses Frauen und Schule. Renate Luca (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Sigrid Müller-Balhorn (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1992, S. 128-143
Inhalt: Die Autorinnen wollen der Frage nachgehen, was aus feministischer Perspektive geschlechtsgetrennte Bildung kennzeichnet und vom gemischtgeschlechtlicher unterscheidet. Der Blick geht dabei von "Defiziten der Mädchen" aus. Nach einer kurzen Beschreibung des Literaturstandes vor allem zu geschlechtsgetrenntem Lernen im Computerbereich gehen die Autorinnen zum Versuch einer theoretischen Einordnung und Erklärung des Themas über: breit angelegt werden die Sozialisationsthese, die Geschlechterdifferenzthese und die Emanzipationsthese vorgestellt und hinsichtlich ihres Erklärungswertes analysiert. Aus feministischer Sicht wird im Fazit festgehalten, daß geschlechtshomogene Gruppen die Chance bieten, das Verhaltensspektrum des eigenen Geschlechts zu erweitern und sich von den gesellschaftlich geprägten geschlechtsspezifischen Normen zu emanzipieren. Zugleich böten diese Gruppen auch Unterstützung gegenüber männlicher Verunsicherung. Geschlechtshomogene Kurse sollten permanentes Element in Schule, Freizeit und Erwachsenenbildung werden, da hier eine "selbst-bewußte Identität" entwickelt werden könne. (rk)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtsspezifische Sozialisation : neuere Beiträge und Perspektiven zur Entstehung des "weiblichen Sozialcharakters"
Titelübersetzung:Gender socialization
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 39 (1988) H. 4, S. 486-503
Inhalt: Dieser Aufsatz setzt sich mit verschiedenen jüngeren Beiträgen zur Theorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation in westlichen Industriegesellschaften auseinander. Grundtenor ist dabei, daß Geschlechtsunterschiede im Verhalten keineswegs unmittelbar den biologischen Unterschieden entsprechen, sondern sich aus sozialen Bedeutungszuweisungen ergeben. Diese werden während des Sozialisationsprozesses erlernt und internalisiert, so daß sie zunächst als "naturgegeben" erscheinen. Trotz Flexibilisierung der Geschlechterrollen, ist die Ausbildung der Geschlechtsidentität bei der Frau sehr konflikthaltig, da Veränderungen auf der Oberfläche der Rollenzuschreibungen nicht gekoppelt sind mit einer realen Öffnung von Handlungsspielräumen. Vielfach verschleiern Selbstbehauptungsversuche die grundlegende Binarität der Geschlechterverhältnisse. (BB)
Inhalt: "Starting from current debates about differences of sex and gender, the paper discusses a number of recent contributions to the theory of gender socialization. The background assumption is that gender differences are not direct reflections of biological facts; rather, they are to be understood as binary social constructions which are internalized as 'natural' during the process of socialization. The majority of recent work on gender socialization fails to give full credit to this insight. As a consequence, empirically observable differences of gender socialization tend to be unduly reified." (author's abstract)
Inhalt: "Dieser Band vereinigt Beiträge, die aus unterschiedlicher Perspektive Forschungsergebnisse zur Bildungsgeschichte von Frauen darstellen. Die Autorinnen sind Historikerinnen, Pädagoginnen, Soziologinnen, Kunst- und Musikhistorikerinnen und Literaturwissenschaftlerinnen. Unterschiedliche Disziplinen und unterschiedliche Fragestellungen an die Bildungsgeschichte haben unterschiedliche Vorgehensweisen produziert. Neben der Interpretation philosophischer Texte über Frauenbildung stehen Werkinterpretationen von einzelnen Künstlerinnen und Künstlern, Studien zur autobiographischen Frauenliteratur, die die subjektiven Erfahrungsformen von Bildung zu erfassen suchen, sowie ideologiegeschichtliche Untersuchungen zu einzelnen Repräsentantinnen der Frauenbewegung, zur Arbeiterbewegung und zu pädagogischen Bewegungen des Untersuchungszeitraums. Das innere Band, das sich durch alle Beiträge zieht, ist die Überzeugung der Autorinnen, daß Frauengeschichte nicht einfach ein blinder Fleck in der wissenschaftlichen Landschaft ist, aber daß es auch nicht darum gehen kann, Frauengeschichte als das "bessere Erbe" zu rekonstruieren. Vielmehr geht es darum, im Kontext der allgemeinen Geschichte, Kenntnis davon zu erlangen, wie auch in der Bildungsgeschichte die Frauenfrage enthalten, unterdrückt, verdrängt, unsichtbar gemacht oder zum Vorschein gebracht worden ist. Die hier versammelten Beiträgen haben alle ein Stück weitergeführt, die Doppelexistenz von Frauen als Schriftstellerinnen, Politikerinnen, Lehrerinnen, Künstlerinnen, Wissenschaftlerinnen biographisch, literatur- und kunsttheoretisch, soziologisch, ökonomiekritisch und schulgeschichtlich aufzuhellen. Sie sind der Versuch, Spurensicherung von Frauenexistenz zu betreiben, die über die Bedingungen der eigenen Identitätsbildung aufklärt." (Verfasserreferat)
Schlagwörter:Emanzipation; Frauenbild; 18. Jahrhundert; 19. Jahrhundert; Künstler; Erwachsenenbildung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung