Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der Erziehungswissenschaft : eine Einführung
Titelübersetzung:Gender and relations between the genders in education science : an introduction
Herausgeber/in:
Rendtorff, Barbara; Moser, Vera
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 1999. 331 S.
Inhalt: "Dieses Buch ist eine Einführung in das Wechselverhältnis zwischen Geschlechtertheorie und Erziehungswissenschaft. Das schließt zwei unterschiedliche Pointierungen ein: die Frage, in welcher Weise Erziehungswissenschaft die Geschlechterthematik aufnimmt, reflektiert, beantwortet (aktuell und in der Vergangenheit), aber ebenso die weiterführende Frage, wie sie dies über das Bisherige hinaus und möglicherweise auch in Kritik daran tun könnte und sollte. Es geht also um eine Überprüfung der bisherigen Thematisierung, Reflexion und Beantwortung der Geschlechterthematik in der Erziehungswissenschaft sowie um Überlegungen zu Reformulierungen und Weiterentwicklungen. Abschnitt I formuliert grundsätzliche Überlegungen, in Abschnitt II werden diese an einzelnen Punkten vertieft, und in Abschnitt III werden die erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen einzeln befragt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Barbara Rendtorff / Vera Moser: Geschlecht als Kategorie - soziale, strukturelle und historische Aspekte (11-68); Barbara Rendtorff: Erziehung und Entwicklung - Sexuierte Selbstbilder von Mädchen und Jungen (71-84); Barbara Rendtorff: Geschlechtstypisierende Aspekte in Kinderbüchern (85-102); Ursula Rabe-Kleberg: Frauen in pädagogischen und sozialen Berufen (103-116); Rainer Strotmann: Zur Konzeption und Tradierung von Geschlechterrollen in ausgewählten Schriften pädagogischer Klassiker (117-134); Wiltrud Gieseke: Erwachsenenbildung: Geschlecht und Geschlechterverhältnis in der Erziehungswissenschaft aus der Sicht der Erwachsenenbildung (137-156); Britta Rang: Historische Pädagogik: Geschlechterforschung unter historisch-pädagogischem Vorzeichen (157-180); Isabell Diehm: Interkulturelle Pädagogik: Pädagogische Ent-Fremdung. Die Verdichtung von Differenz in der Figur 'fremder' Frauen und Mädchen (181-201); Dagmar Beinzger: Medienpädagogik: Pädagogische Reflexionen zum System der Zweigeschlechtlichkeit in den Medien (201-221); Marita Kampshoff / Elke Nyssen: Schulpädagogik: Schule und Geschlecht(erverhältnisse) - Theoretische Konzeptionen und empirische Analysen (223-245); Vera Moser: Sonder- und Heilpädagogik: Geschlechterforschung in der Sonderpädagogik (247-263); Elke Schimpf: Sozialpädagogik: Geschlechterpolarität und Geschlechterdifferenz in der Sozialpädagogik (265-282); Karin Amos: Vergleichende Erziehungswissenschaft: Rauschen und Signale. Die Kategorie 'Geschlecht' in der Vergleichenden Erziehungswissenschaft (283-308).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauenstudium und Frauenarbeit in Süd-Korea im Spannungsfeld von Tradition und Moderne : Materialien zur Entwicklung und empirische Studien zu den Werdegängen hochqualifizierter Pionierinnen
Titelübersetzung:Women's studies and women's work in South Korea in the field of tension between tradition and modernism : information on development and empirical studies on the careers of highly qualified female pioneers
Autor/in:
Lee, In-Sook
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie, Bd. 324), 1998. 349 S.
Inhalt: "In der vorliegenden Studie soll die bisherige Entwicklung des Frauenstudiums in Korea und zugleich der damit verbundene Trend der gängigen Erwerbssituation der hochgebildeten Frauen unter verschiedenen Aspekten in Bezug auf Chancengleichheit bzw. Gleichberechtigung analysiert werden. Das Thema dieser Studie ergab sich durch ein Hauptseminar, 'Frauen und Universität. Der Kampf der Frauen um den Zugang zur Wissenschaft', das im WS 1988/89 unter der Leitung von Dr. Ilse Costas stattfand. Das Seminar verdeutlichte die bewundernswerte Tatsache, daß im 19. Jahrhundert der Kampf um gleiche Zugangsrechte zu den etablierten Bildungsinstitutionen das zentrale Anliegen westeuropäischer Frauenbewegungen war, und daß Frauen in Deutschland im Zuge der seit Mitte des 19. Jahrhunderts hartnäckig und mit Nachdruck für die Zulassung von Mädchen an höhere Schulen und zur akademischen Berufsausbildung begonnene bürgerliche Frauenbewegung unter kämpferischem und großem persönlichen Einsatz und mit zähen Auseinandersetzungen schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts das männliche Gebäude der Wissenschaft eroberten. Im Vergleich zu dieser Tendenz schien auf der anderen Seite der Welt, im ostasiatischen Korea, bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts ein völlig anderes Frauenbild vorzuherrschen: die Frau als minderwertiges Wesen im familiären und gesellschaftlichen Bereich. Die Frauen wurden im völligen Einverständnis mit dem konfuzianischen Wertesystem auf eine dem Mann hörige und in jeglicher Hinsicht abhängige Stellung hin erzogen. Die Unterdrückung einer Frau, die nur Töchter zur Welt brachte, wurde bis dahin in ihrer Legitimationsgrundlage kaum hinterfragt, da es noch keine Frauenbewegung im westlichen Sinne gab und geben konnte. Aufgrund dieser Tatsache gab es bis zum Jahre 1885 weder Bildungseinrichtungen für Mädchen noch kampfbereite Frauen. Folglich wurden erste schulische Einrichtungen für Mädchen nicht von Einheimischen, sondern von ausländischen Missionskräften ermöglicht. Nach der Teilnahme am oben genannten Seminar befaßte ich mich verstärkt mit dem Thema des Frauenstudiums. So schrieb ich die Magisterarbeit zur Thematik 'Sozio-Analyse des Frauenstudiums in Südkorea'. Bei der Suche nach Literatur stellte ich fest, daß diese spezielle Richtung des Frauenstudiums in Korea bisher noch nicht wissenschaftlich untersucht worden war, während dieser Bereich in Deutschland durch die in der Mitte der 70er Jahre entstandene Frauenforschung viel weiter entwickelt ist. Aus diesem Anlaß fühlte ich mich als Soziologin verpflichtet und herausgefordert, mich diesem Gebiet tiefer anzunehmen." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Bildung und Geschlecht : eine Sozialgeschichte des höheren Mädchenschulwesens in Deutschland vom Vormärz bis zum Dritten Reich
Titelübersetzung:Education and gender : a social history of the higher girls' school system in Germany from the Vormärz (period from 1815 to the March revolution of 1848) to the Third Reich
Autor/in:
Kleinau, Elke
Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl. (Frauen- und Geschlechterforschung in der Historischen Pädagogik, Bd. 2), 1997. 304 S.
Inhalt: "Bis vor zehn Jahren war die Geschichte des Bildungswesens in Deutschland fast ausschließlich auf die Geschichte des (höheren) Jungenschulwesens ausgerichtet. Daß höhere Bildung noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein in geschlechtsgetrennten Schulen erfolgte, war für die historische Bildungsforschung lange kein Thema. Deutschland wurde zudem unhinterfragt mit Preußen gleichgesetzt, was immer wieder zu unzulässigen Verallgemeinerungen über 'die' deutsche Bildungsgeschichte führte. Regionalgeschichtliche Untersuchungen, die die unterschiedliche Entwicklung des (Mädchen-)Schulwesens in den einzelnen deutschen Staaten herausarbeiteten, fehlten entweder ganz oder waren hoffnungslos veraltet. Die vorliegende Studie knüpft an vorhandene regionalgeschichtlich ausgerichtete Traditionen in der historischen Frauen- und Geschlechterforschung an und entwickelt - am Beispiel des norddeutschen Stadtstaates Hamburg - erste systematische Zugänge zu einer Geschichte des höheren Mädchenschulwesens und der Lehrerinnenbildung in Deutschland." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Monographie
Geschlechterverhältnisse im Bildungssystem : erörtert am Beispiel der Koedukationsdiskussion
Titelübersetzung:Relationships between the genders in the education system : discussed by means of the coeducation debate
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Spezielle Soziologien. Georg Kneer (Hrsg.), Klaus Kraemer (Hrsg.), Armin Nassehi (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Münsteraner Einführungen : Soziologie, Zugänge zur Gesellschaft), 1995, S. 49-78
Inhalt: Die Autorin zeigt an den Diskussionen um die Koedukation, wie Geschlechter jeweils gesehen werden und welche Rolle der Bildung in der Konstruktion der Geschlechtsverhältnisse zukam. Einleitend stellt sie die historischen Auseinandersetzungen bis zum Beginn der Bildungsreform in den alten Bundesländern vor und beleuchtet für die alte Bundesrepublik den Einführungsprozeß. An den damaligen Pro-Argumenten mißt sie die bis heute gemachten Erfahrungen. Anknüpfend werden die aus der Kritik an der Koedukation formulierten Forderungen nach erneuter Trennung der Geschlechter im Bildungswesen überprüft, insbesondere im Hinblick auf die Naturwissenschaften. Den Vorstellungen von "Erwachsenen" zur Koedukation werden Zitate aus Schüleraufsätzen (n=1031) vom 3. bis zum 13. Schuljahr gegenübergestellt. Trotz ihrer Kritik am koedukativen Alltag plädieren die befragten Schüler nicht für eine Aufgabe der Koedukation. An den Geschlechtsstereotypen selbst müsse angesetzt werden, um positive Veränderungen für Mädchen und Jungen zu bewirken, heißt ein Fazit. Überlegungen zu Perspektiven der Koedukation beenden den Beitrag. (rk)
Schlagwörter:Soziologie; alte Bundesländer; Koedukation; Mädchen; Junge; naturwissenschaftlicher Unterricht; Naturwissenschaft; historische Entwicklung; Geschlechtsrolle; Bildungswesen; Schule
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtertrennung in der Bildung : eine Chance zur Emanzipation
Titelübersetzung:Separation of genders in education : a chance for emancipation
Autor/in:
Kahlert, Heike; Müller-Balhorn, Sigrid
Quelle: Frauen bilden - Zukunft planen: Dokumentation des 8. Fachkongresses Frauen und Schule. Renate Luca (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Sigrid Müller-Balhorn (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1992, S. 128-143
Inhalt: Die Autorinnen wollen der Frage nachgehen, was aus feministischer Perspektive geschlechtsgetrennte Bildung kennzeichnet und vom gemischtgeschlechtlicher unterscheidet. Der Blick geht dabei von "Defiziten der Mädchen" aus. Nach einer kurzen Beschreibung des Literaturstandes vor allem zu geschlechtsgetrenntem Lernen im Computerbereich gehen die Autorinnen zum Versuch einer theoretischen Einordnung und Erklärung des Themas über: breit angelegt werden die Sozialisationsthese, die Geschlechterdifferenzthese und die Emanzipationsthese vorgestellt und hinsichtlich ihres Erklärungswertes analysiert. Aus feministischer Sicht wird im Fazit festgehalten, daß geschlechtshomogene Gruppen die Chance bieten, das Verhaltensspektrum des eigenen Geschlechts zu erweitern und sich von den gesellschaftlich geprägten geschlechtsspezifischen Normen zu emanzipieren. Zugleich böten diese Gruppen auch Unterstützung gegenüber männlicher Verunsicherung. Geschlechtshomogene Kurse sollten permanentes Element in Schule, Freizeit und Erwachsenenbildung werden, da hier eine "selbst-bewußte Identität" entwickelt werden könne. (rk)
Quelle: Fachkongreß "Frauen und Schule"; Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung, Bd. 19), 1992. 355 S.
Inhalt: Das Sammelwerk will keinen systematischen Abriß der aktuellen Frauenschulforschung geben. Die Beiträge verstehen sich jedoch als Einblick in den gegenwärtigen Stand dieser Forschungsdisziplin, sie greifen den feministischen Diskurs um Gleichheit und Differenz der Geschlechter auf und führen die aktuelle Koedukationsdebatte weiter. Ziel der Autorinnen ist es, den Blick nicht nur auf Frauen und Mädchen zu richten, sondern auch Jungen und Männer in die theoretische Konzeption mit einzubeziehen. Beschreibend, zum Teil als Erfahrungsbericht praktischer Bildungsarbeit, geht es um Fragen der Berufsorientierung und Zukunftsplanung von Mädchen, um Aspekte einer Schulreform und Schulentwicklung aus feministischer Sicht und um Überlegungen zur Geschlechterdifferenz und Koedukation in der Schule. Im Bezug auf Technik und Naturwissenschaft, vor allem Physik, wird die Frage einer weiblichen Perspektive diskutiert. Ausführungen zum Thema Medienrezeption von Mädchen und konkrete Vorschläge für die Gestaltung und Analyse des Unterrichts ("Geschlecht und Wertevermittlung") schließen den Band ab. (rk)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen bilden - Zukunft planen : zehn Jahre (neue) Frauen und Schule-Bewegung und bildungspolitische Forderungen ; Versuch einer Zwischenbilanz
Titelübersetzung:Educating women - planning for the future : ten years of (new) women and school movement and education policy demands; an attempted interim review
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 58-69
Inhalt: Rund 20 Jahre nach ihrer Einführung als pädagogisches Prinzip für alle Schulformen der Bundesrepublik ist die Koedukation erneut ins Gerede gekommen. Trotz formal gleicher Bildungschancen haben die Reformen nicht zu gleichen gesellschaftlichen Chancen und gleicher Teilhabe an gesellschaftlicher Macht geführt. Seit Beginn der 80er Jahre formiert sich erneut eine zunehmend breitere Kritik an der Koedukationspraxis. Diese Kritik wurde maßgeblich im Umfeld der neuen Frauenbewegung von feministischen Lehrerinnen und Wissenschaftlerinnen formuliert. Der Beitrag versucht die Geschichte dieser neuen Frauenbildungsbewegung nachzuzeichnen und Zwischenbilanz zu ziehen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Stand der Frauenforschung im Spiegel aktueller Veröffentlichungen
Titelübersetzung:Present state of the research on women as reflected by current publications
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 1/2, S. 74-86
Inhalt: Anhand einiger neuerer Publikationen wird in dem Beitrag geprüft, wie der aktuelle Stand der Frauenforschungsaktivitäten aussieht: Welche Ansätze gibt es, welche Fragen sind brennend, welche Antworten gibt es schon? Aus den gesichteten Büchern wird eine Gliederung erarbeitet, die vier Bereiche umfaßt. (1) Historische Ansätze und Aufarbeitungen von Frauengeschichte: An diesen Arbeiten wird kritisiert, daß sie zwar das Verhältnis von Frauen zur (Natur-)Wissenschaft anfassen, daß eine Systematisierung der Frauen-Wissenschaftsgeschichte noch aussteht. (2) Praxisorientierte Berichte und Hilfestellungen: Die Ansätze machen deutlich, daß die Lebensperspektive von Mädchen und Frauen im Spannungsfeld von Beruf und Familie stehen. (3) Empirische Forschungen zur Sozialisation: Dabei geht es um Diskussionen um geschlechtsspezifische Aspekte von Schulte und Bildung, wobei deutlich wird, daß Mädchen und Frauen weiterhin als Sonderproblem behandelt werden. (4) Theoretische Auseinandersetzungen und Orientierungen: Die Bedeutung der Sektion Frauenforschung in der DGS für eine Theorie der Frauenforschung wird herausgearbeitet. Außerdem wird ein Theorieversuch über das Verhältnis von Frau und Natur vorgestellt. (RW)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Mädchen - die vergessene Hälfte der Jugend? : zum Stand der Mädchenforschung
Titelübersetzung:Girls - the forgotten half of the youth? : the present state of the research on girls
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, Jg. 5 (1985) H. 1, S. 145-150
Inhalt: Verschiedene Jugendstudien werden kritisch daraufhin überprüft, inwiefern geschlechtsspezifische Faktoren bei der Untersuchung berücksichtigt worden sind. Die Autorin stellt fest, daß die Vernachlässigung des Geschlechts zu Fehlinterpretationen von sozialen und individuellen Entwicklungen führt. Anschließend werden kurz wesentliche Ergebnisse der Mädchenforschung referiert, die dazu beitragen können, die Lebenswirklichkeit von Mädchen in der Bundesrepublik Deutschland stärker ins öffentliche Bewußtsein zu heben. (KE2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Berufsorientierende Beratung von Mädchen
Titelübersetzung:Profession-oriented counseling of girls
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frankfurt am Main: Diesterweg (Studienbücher Sozialwissenschaften), 1981. 183 S.
Inhalt: Ausgehend von der bestehenden Benachteiligung der Mädchen und Frauen auf dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt befaßt sich die Arbeit mit der Berufsberatung als entscheidender Stelle für das zukünftige Leben der Mädchen. Der langfristige Weg zur Verbesserung ihrer Situation wird gesehen einmal in einer Veränderung der herrschenden Arbeitsmarktbedingungen und zum anderen im Wandel der sie aufrechterhaltenden Einstellungen. Die Notwendigkeit einer lebenslangen Erwerbstätigkeit wird abgeleitet aus tätigkeitspsychologischen Theorieansätzen, die die Teilhabe an gesellschaftlicher Arbeit als Grundvoraussetzung für die Aufhebung von Reduzierungen der Persönlichkeitsentwicklung ansehen. Nach Darstellung vorfindbarer Berufsorientierung von Mädchen anhand empirischer Untersuchungen wird ihre Entstehung sowohl aus der geschlechtsspezifischen Sozialisation als auch aus der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung erklärt. Die folgende Analyse der gegenwärtigen berufsorientierenden Beratung umfaßt zunächst die rechtlichen Grundlagen, bildungs- und arbeitsmarktpolitische Vorstellungen zur Beratung als auch ihre Realität in verschiedenen Bundesländern und im Bereich der Bundesanstalt für Arbeit. Abschließend werden im Sinne einer komplementären geschlechtsbezogenen Beratung Alternativen für die berufsorientierende Beratung für Mädchen im organisatorischen, interaktionellen und inhaltlichen Bereich aufgezeigt, die den Zusammenhang von Arbeit und Leben herzustellen versuchen. (AF)