Marie Curie und ihr Laboratoire : Frauenförderung avant la lettre?
Titelübersetzung:Marie Curie and her laboratory : promoting women's right to science?
Autor/in:
Schürmann, Astrid
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24 (2006) H. 1, S. 29-44
Inhalt: "Die Einführung der Frauen- und Geschlechterforschung in die Wissenschaftsgeschichte hat in den letzten zwanzig Jahren zur Formulierung neuer Perspektiven, Zugänge und Fragestellungen geführt. Dabei ist deutlich geworden, dass die Chance, wissenschaftliche Forschung betreiben zu können, nicht nur von der Klasse, vom sozialen Umfeld, der Vorbildung der Eltern, der Ausbildung in Eliteinstitutionen abhängt, sondern auch vom Geschlecht. Wissenschaft kann als ein hierarchisches Arbeitssystem beschrieben werden, in dem Geschlechtergrenzen den Zugang zu Forschungsressourcen, zu Deutungsmacht und wissenschaftlicher Wahrheit markieren. Dies gesetzt, lässt sich die Frage stellen, ob und wie sich das System oder zumindest ein Teil davon verändert, wenn an der Spitze der Hierarchie eine Frau steht. Welche Möglichkeiten hat sie, die patriarchale Ordnung für andere Frauen zu öffnen, das begehrte Arbeitsfeld zugänglicher zu machen? Wie agiert sie innerhalb einer vorgegebenen Universitätsstruktur? Welche Handlungsspielräume hat sie oder erkennt sie für sich selbst? Das von Marie Curie zwischen 1906 und 1934 geleitete Laboratoire Curie (LC) in Paris bietet sich als Untersuchungsobjekt an, weil dort zunehmend Frauen wissenschaftlich arbeiteten; prozentual gesehen lag ihr Anteil relativ kontinuierlich bei 25 bis 30%. Hat Marie Curie also Frauenförderung 'avant la lettre' betrieben?" (Textauszug)
Inhalt: "During the last twenty years gender studies of science have shown that science in its social aspects is marked by gender-based exclusions. Regarding the laboratory built up and directed by Marie Curie between 1906 and 1934, it is astonishing to find a remarkable number of mainly foreign female scientists. The author outlines how Curie used the university system to expand her staff and discusses her possibilities to promote women against the background of the educational system in France. Curie's staffing policy is related to her experiences during her scientific education, her teaching at the 'Ecole normale de jeunes filles' in Sèvres, her marriage to Pierre Curie and her relation to her daughter Irène Curie." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Naturwissenschaft und Technik - (k)eine Männersache : aktuelle Studien und Projekte zur Förderung des weiblichen Nachwuchses in Naturwissenschaft
und Technik ; Dokumentation der Tagungen des Kompetenzzentrums "Frauen für Naturwissenschaft
und Technik" der Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns in Schwerin und Stralsund
Titelübersetzung:Natural science and technology - (not) a men’s thing : current studies and projects
relating to the promotion of young female trainees in natural science and technology
Inhalt: "Der vorliegende Band vereint Ergebnisse zweier Tagungen des Kompetenzzentrums 'Frauen
für Naturwissenschaft und Technik' der Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns. Texte
zu Fragen der Förderung des weiblichen Nachwuchses (in Hochschule und Wissenschaft),
zur Herstellung von Geschlechterhierarchien im Lehrbetrieb, zur Interessenentwicklung
von Schülerinnen, zu Berufsaussichten von Absolventinnen technischer Fächer werden
darin gebündelt. Er stellt des Weiteren innovative Studienkonzepte und Projekte zur
Heranführung von Schülerinnen an Naturwissenschaft und Technik vor." (Autorenreferat).
Inhaltsverzeichnis: Helga Urban: Frauen in naturwissenschaftlich-technischen Berufen
- Ist-Stand in Deutschland und bei europäischen Nachbarn (17-38); Ingeborg Wender:
Selbstkonzeptbildung, Interessenentwicklung, Technikbezug und Geschlecht (39-54);
Petra Jordanov: Chancen für Frauen - Kompetenzzentrum "Frauen für Naturwissenschaft
und Technik" der Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns (55-66) Birgit Blättel-Mink:
Strategien zur Förderung von Frauen in Hochschule und Wissenschaft: Integration oder
Autonomie? (67-86); Agnes Senganata Münst: Lehrstrukturen in natur- und ingenieurwissenschaftlichen
Studienfächern und die Herstellung der Geschlechterhierarchie in Lehrprozessen (87-102);
Agnes Sandner: Zukunftsweisende Methoden zur Förderung des weiblichen Nachwuchses
in der Physik - Ein Erfahrungsbericht (103-112); Hannelore Plicht: Frauen im Ingenieurberuf
- heutzutage kein Problem? Einige Anmerkungen zu Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit
von Frauen in technischen Berufen (113-128); Hildegard Hammer, Bärbel Fromme: Physik
für Schülerinnen - Physik für Schüler: Projekte in den Ferien für Schülerinnen und
Schüler der Unter- und Mittelstufe weiterführender Schulen (129-144); Ursula Köhler:
Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag, idee_it: Zwei Projekte des Kompetenzzentrums Frauen
in Informationsgesellschaft und Technologie (145-150); Judith Ebach: Schülerinnen
für Naturwissenschaft und Technik begeistern: Das Ada-Lovelace-Projekt stellt sich
vor (151-160); Gabriele Winker, Andrea Wolffram: Technikhaltungen von Studentinnen
und Studenten in Zukunftstechnologien (161-174); Axel Viereck, Regine Komoss: Informatik
als Frauenstudiengang an der Hochschule Bremen (175-188); Ingeborg Wender, Aglaja
Popoff: "step in - mentoring & mobilität": Motivation von Schülerinnen für technische
Studienfächer und Berufe durch handlungsorientierte Maßnahmen und Mentoring: eine
Zwischenbilanz (189-198); Eva-Maria Mertens: Praktische Arbeit - Ziele und Erfolge
des Kompetenzzentrums "Frauen für Naturwissenschaft und Technik" der Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns
(199-206); Almut Sülzle: Technik und IT-Projekte für Schülerinnen und Studentinnen:
Erfahrungen, Erfolge und Eigentore (207-218); Sigrid Michel: Von der Frauenförderung
zu Gender Mainstreaming in den technischen Fachbereichen der Fachhochschule Dortmund
(219-232).
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die Internationale Frauenuniversität 'Technik und Kultur' als Konzept zur Frauen- und Eliteförderung
Titelübersetzung:The International Women's University 'Technology and Culture' as a concept for the promotion of women and elites
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Universität neu denken: die internationale Frauenuniversität 'Technik und Kultur'. Neusel, Alya (Hrsg.), Poppenhusen, Margot (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Schriftenreihe der Internationalen Frauenuniversität 'Technik und Kultur'), 2002, S. 43-54
Inhalt: Die Universität "neu denken" heißt nach Meinung der Autorin auch, Frauen als Wissenschaftlerinnen, Studentinnen und Präsidentinnen/Rektorinnen mitzudenken. Eine Universität der Frauen muss nicht zwingend eine Frauenuniversität bzw. eine Universität exklusiv für Frauen sein, aber sie ist eine Universität, in der Frauen qua Geschlecht, Tradition und geschlechtlicher Arbeitsteilung nicht ausgegrenzt oder behindert werden. Sie ist dann eine neue Universität, wenn Frauen in ihr selbstverständlich nicht nur in Studium und Forschung, sondern auch in der Leitung vertreten sind. Die Autorin skizziert in ihrem Beitrag die Ansätze der Eliteforschung und den Exzellenz-Diskurs, sie beschreibt die Internationale Frauenuniversität "Technik und Kultur" (ifu) als Alternativkonzept zum Gender Mainstreaming der Frauenförderung und hebt die Merkmale von sozialer Selektivität, regionaler Attraktivität und kultureller Heterogenität hervor. Sie weist ferner auf die Bedeutung einer Internationalen Universität der Frauen für die "global gender governance" hin. (ICI2)
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenförderung in Ingenieurstudiengängen - ein Schlüsselbeitrag zur Studienreform : Dokumentation eines Symposiums an der Technischen Fachhochschule Berlin
Herausgeber/in:
Müller-Wichmann, Christiane; Zentrale Frauenbeauftragte der Technischen Fachhochschule Berlin
Quelle: Zentrale Frauenbeauftragte der Technischen Fachhochschule Berlin; Berlin (Frauenförderung als Beitrag zur Hochschulreform, Bd. 6), 2000. 119 S.