Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 26 (2008) H. 2, S. 32-51
Inhalt: "Der Beitrag fokussiert die Frage, welche Deutungsmuster ältere Menschen über Sport, Alter(n) und Geschlecht haben und inwieweit sich hierbei ein geschlechtsbezogener double standard of aging abzeichnet. Nach einer Skizze der theoretischen Positionen der Alternsforschung werden Daten zum Wandel des Sportengagements zusammengefasst und anschließend auf der Basis einer Interviewstudie und einer repräsentativen Befragung von Personen zwischen 55 und 75 Jahren Deutungsmuster älterer Menschen zu dem Kontext Sport und Bewegung im Alter herausgearbeitet, die ein miteinander verwobenes doing gender und doing age erkennen lassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article focuses on the patterns of interpretation older people have about sports, age(ing), and gender, and whether there is a double standard concerning ageing. Following an outline of the theoretical positions of gerontology, the author presents data on sports commitment among elderly people. Against this background, the elderly populations expectations and patterns of interpretation regarding age(ing) and sports are described on the basis of data from qualitative interviews and a survey of persons aged 55 to 75. These data reflect an interconnection between doing gender and doing age." (author's abstract)
Schlagwörter:Sport; alter Mensch; Lebensalter; Doing Gender; Alterssoziologie; Altern; soziale Konstruktion; Akteur; Engagement; sozialer Wandel; Bevölkerung; Aktivität; Lebensstil; Einstellung; Mann; Vergleich; Motorik; soziale Bewegung; politische Bewegung; Kapitalbewegung; religiöse Bewegung; Doing Age
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterarrangements in ehrenamtlichen Führungsgremien im Sport
Titelübersetzung:Gender arrangements on voluntary management committees in sport
Autor/in:
Combrink, Claudia; Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 31 (2008) H. 69, S. 119-130
Inhalt: Als Hintergrund der Untersuchung wird die Struktur des organisierten Sports in Deutschland erläutert und die Entwicklung der Repräsentanz von Frauen in den ehrenamtlichen Gremien aufgezeigt. Anhand des gewonnenen Datenmaterials wird gezeigt, dass immer noch Unterrepräsentanz von Frauen in den ehrenamtlichen Führungsgremien vorhanden ist. Es wird sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Segregation diagnostiziert. Geschlecht ist nicht nur ein Zugangskriterium, sondern ist auch im Hinblick auf die Besetzung der Positionen mit ihrer jeweiligen Bedeutung für das Gesamtgefüge des Präsidiums relevant. Als Begründung für eine geschlechtsbezogene Positionsbesetzung wird von den Präsidiumsmitgliedern auf Geschlechterstereotype rekurriert, die als Deutungsmustern in den Organisationen verankert sind und eine Besetzung von Führungspositionen mit Männern plausibilisieren. Je offener ein Rekrutierungsverfahren gestaltet ist, desto mehr verliert Geschlecht als Zugangskriterium an Bedeutung. Offen bedeutet hier nicht das Ausblenden von Regeln für die Rekrutierung, sondern die Einbeziehung einer breiten Öffentlichkeit sowie eine transparente Gestaltung der Prozesse. Dadurch kann die Wirkung von Netzwerken eingeschränkt werden, die sich in vielen Sportorganisationen als eine stabile Konstellationsstruktur zeigen. Die homosoziale Reproduktion von Führungskräften, also die Förderung von Männern durch Männer, geschieht nicht nur in der Wirtschaft und Politik, sondern hat auch im Sport eine lange Tradition, die erst langsam durchbrochen wird. Solange diese Mechanismen wirken, erscheint es sinnvoll, Geschlecht und Geschlechterungleichheiten explizit zu thematisieren und zum Beispiel durch Frauenfördermaßnahmen die Chance auf eine größere Geschlechtergerechtigkeit zu nutzen. (ICG2)
Quelle: Sankt Augustin: Academia Verl. (Brennpunkte der Sportwissenschaft, Bd. 30), 2008. 170 S.
Inhalt: "Das Forschungsfeld Gesundheit, Bewegung und Geschlecht ist überwiegend disziplinär, insbesondere von Psychologie, Soziologie und Medizin, geprägt. Um dem Ursachengefüge der geschlechtsbezogenen Phänomene in der bewegungsbezogenen Gesundheitsforschung auf die Spur zu kommen, erscheint eine interdisziplinäre Perspektive vielversprechend. Diese Forschungslinie verfolgt das im Juli 2007 gegründete Interdisziplinäre Genderkompetenzzentrum in den Sportwissenschaften (IGiS) an der DSHS Köln. In diesem Band wird der Status quo zu verschiedenen Themen der derzeitigen geschlechtsbezogenen Forschung im Bereich Gesundheit und Bewegung dargestellt. Dabei wird die Relevanz von Geschlecht für den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt aber auch die Notwendigkeit der Berücksichtigung von Geschlecht bei der Umsetzung der Ergebnisse deutlich. In den disziplinären und interdisziplinären Beiträge reicht das Themenfeld von Kindern und Jugendlichen über Erwachsene bis hin zu älteren Menschen, von Adipositas über Unfälle bis hin zu Krebs und von Gesundheitssport über Primärprävention bis hin zur kardiologischen Rehabilitation." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ilse Hartmann-Tews, Claudia Combrink: Geschlechtsbezogenes Bewegungs- und Gesundheitsverhalten im Lebenslauf - Einsichten und Aussichten für eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung (7-12); Claudia Combrink, Bettina Rulofs, Ilse Hartmann-Tews: Geschlechtersensible Forschung im Kontext von Gesundheit und Bewegung - Anforderungen an den Forschungsprozess (13-28); Siw Waffenschmidt: Bibliometrische Analyse der nationalen bewegungsbezogenen Primärprävention und Gesundheitsförderung - geschlechtsbezogene Teilanalyse (29-38); Klara Brixius, Helge Knigge, Christine Graf: Fettstoffwechsel, Geschlecht und Sport (39-48); Freerk T. Baumann: Die epidemiologisch-ökonomische Bedeutung von körperlichen Aktivitäten in der onkologischen Primärprävention im geschlechtsspezifischen Kontext (49-62); Christine Graf Sigrid Dordel: Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen - Prävention und Therapie unter Berücksichtigung geschlechtsbezogener Aspekte (63-74); Jens Kleinert: Bewegungs- und Sportaktivität in der Schwangerschaft - welche Rolle spielen psychosoziale und soziodemografische Bedingungen? (75-96); Ilse Hartmann-Tews: Gesundheit und Sport im höheren Lebensalter eine Frage des Geschlechts? (97-116); Birna Bjarnason-Wehrens, Oskar Mittag, Christiana Mira Schanwell: Frauenherzen schlagen anders Bewegungs- und Sporttherapie in der kardiologischen Rehabilitation (117-136); Jens Kleinert, Ilse Hartmann-Tews, Sabine Jüngling, Claudia Combrink: Geschlechtstypisches Unfallverhalten bei Kindern und Jugendlichen - psychologische und soziologische Erklärungsansätze (137-167).
Quelle: Gesundheit, Bewegung und Geschlecht: Beiträge aus dem interdisziplinären Genderkompetenzzentrum in den Sportwissenschaften. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Claudia Combrink (Hrsg.). Sankt Augustin: Academia Verl. (Brennpunkte der Sportwissenschaft), 2008, S. 13-28
Inhalt: "In der sportbezogenen Gesundheitsforschung werden Geschlechteraspekte bislang nur sehr wenig berücksichtigt, obwohl sie in vielen Bereichen relevant sind. Hierdurch kommt es zu geschlechtsbezogenen Verzerrungen, die es gilt, im Sinne einer qualitativ hochwertigen Forschung zu vermeiden. In anderen Forschungsbereichen gibt es mittlerweile verschiedene Ansätze einer geschlechtersensiblen Forschung, die hier auf das Forschungsgebiet ,Gesundheit und Bewegung' übertragen werden sollen. Dazu werden zunächst die unterschiedlichen - natur- und sozialwissenschaftlich geprägten - Konzepte von Geschlecht skizziert und der Status quo in Bezug auf die Berücksichtigung von Geschlecht in der sportbezogenen Gesundheitsforschung dargestellt. Im Anschluss hieran werden die zentralen Dimensionen des Gender Bias in der Forschung aufgezeigt und Kriterien für eine geschlechtersensible Forschung im Kontext von Gesundheit und Bewegung zusammengefasst." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterverhältnisse in Sportvereinen und -verbänden
Titelübersetzung:Gender relations in sports clubs and associations
Autor/in:
Combrink, Claudia
Quelle: Handbuch Sport und Geschlecht. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Bettina Rulofs (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2006, S. 200-210
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der Frage nach den sozialen Strukturen und kulturellen Werten der Organisationen im Sport und deren prägende Rolle in Bezug auf die Geschlechterordnung im deutschen Sportsystem. Sportvereine und -verbände sind formal konstituierte Organisationen, in deren sozialen Strukturen Geschlecht zum Teil eine hohe Relevanz hat. Die sportwissenschaftliche Geschlechterforschung hat sich in vielen Bereichen der Sportorganisationen mit dieser Geschlechterrelevanz auseinandergesetzt, wobei die Perspektive der Neutralisierung von Geschlecht zumeist vernachlässigt wurde. Auf der Basis organisationstheoretischer Grundlagen werden die vorliegenden Erkenntnisse zur sozialen Konstruktion von Geschlecht innerhalb der Sportvereine und -verbände zusammenfassend dargestellt. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende Punkte: (1) horizontale und vertikale Segregation, (2) Rekrutierung, Erwartungen und Frauenförderung sowie (3) Geschlechterstereotype, Funktionszuweisungen und Gleichstellung. (ICG2)
Quelle: Handbuch Sport und Geschlecht. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Bettina Rulofs (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2006, S. 288-297
Inhalt: Der Beitrag zur Sportentwicklung unter gleichstellungspolitischen Aspekten befasst sich mit der Repräsentanz von Frauen und Männern in Führungspositionen des Sports. Die Führung im Sport ist gekennzeichnet durch geschlechtsdifferente Segregationslinien, d.h. durch eine Unterrepräsentanz von Frauen und durch eine Zuordnung der Geschlechter zu bestimmten Aufgabenbereichen. Nationale wie internationale Studien zeigen verschiedene Ursachenkomplexe für diesen Tatbestand auf. Biografische Daten und Rekonstruktionen des Werdegangs von Frauen und Männern in Führungspositionen lassen Differenzierungsprozesse aus der subjektbezogenen Perspektive erkennen. Die Entschlüsselung von formellen und informellen Rekrutierungsstrukturen und von Erwartungshaltungen an Führungskräfte verdeutlicht die Funktion und Relevanz von Strukturen für die Herstellung von Geschlechterdifferenz und -hierarchie im Sport. (ICG2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Under-representation of women in governing bodies of sport : the significance of recruitment procedures and affimative action
Titelübersetzung:Unterrepräsentation von Frauen in den Leitungsgremien des Sports : die Bedeutung von Rekrutierungsverfahren und affirmative action
Autor/in:
Hartmann-Tews, Ilse; Combrink, Claudia
Quelle: Sport, women & leadership: congress proceedings Berlin 2004. Gudrun Doll-Tepper (Hrsg.), Gertrud Pfister (Hrsg.), Deena Scoretz (Hrsg.), Christian Bilan (Hrsg.). Interntional Congress "Women, Sport & Leadership"; Köln: Verl. Sport u. Buch Strauß (Bundesinstitut für Sportwissenschaft : wissenschaftliche Berichte und Materialien), 2005, S. 71-78
Inhalt: In Sportvereinen gibt es eine vergeschlechtlichte Substruktur, zu der auch vergeschlechtlichte Machtstrukturen und Rekrutierungsprozesse gehören. Vergeschlechtlichte Machtstrukturen bestehen in einer Kombination von horizontaler und vertikaler Segregation und kommen in den meisten Vorständen vor. Rekrutierungsverfahren sind jedoch nicht immer vergeschlechtlichende Prozesse. Restriktive Verfahren führen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu geschlechtsspezifischer Ungleichheit als offene. Im Gegensatz zu restriktiven Verfahren erhöhen offene Verfahren die Möglichkeit einer Inklusion von Frauen in ehrenamtliche Führungspositionen. Das Gleiche gilt für "affirmative action". (ICEÜbers)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Genderarrangements und Organisationsentwicklung im Sport
Titelübersetzung:Gender arrangements and organizational development in sport
Autor/in:
Hartmann-Tews, Ilse; Combrink, Claudia
Quelle: Organisationsentwicklungen und De-Institutionalisierungsprozesse im Sport. Thomas Alkemeyer (Hrsg.), Bero Rigauer (Hrsg.), Gabriele Sobiech (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Reihe Sportsoziologie), 2005, S. 83-98
Inhalt: Die Verfasserinnen erläutern zunächst die konstruktivistische Perspektive auf Organisationskultur mit ihren Elementen "normative Erwartungshaltungen", "Konstellationsstrukturen" und "Deutungsstrukturen". Sie legen im Folgenden Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, für das eine Interviewstudie mit den Präsidien von acht ausgewählten Landesfachverbänden in NRW, eine Dokumentenanalyse derselben Verbände und eine schriftliche Befragung der Präsidien und Jugendvorstände aller nordrhein-westfälischen Fachverbände durchgeführt wurden. Im Mittelpunkt des Untersuchungsinteresses standen Erwartungs- und Deutungsstrukturen der Präsidiumsmitglieder zum Thema Gleichstellung. Die Ergebnisse der Untersuchung informieren über die Implementierung von Gleichstellungsmaßnahmen, Deutungsstrukturen zur Gleichstellung von Männern und Frauen und Deutungsstrukturen zur geschlechtsbezogenen Segregation in ehrenamtlichen Führungsgremien. Die Untersuchungsergebnisse lassen erkennen, dass Prozesse des Gendering in den sozialen Strukturen von Sportorganisationen wirksam werden und geben Hinweise auf die Komplexität dieser Prozesse. (ICE2)
Quelle: Soziale Konstruktion von Geschlecht im Sport. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Petra Gieß-Stüber (Hrsg.), Marie-Luise Klein (Hrsg.), Christa Kleindienst-Cachay (Hrsg.), Karen Petry (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 151-186
Inhalt: In der vorliegenden Untersuchung wird eine Unterrepräsentanz von Frauen in ehrenamtlichen Führungsgremien des Sports und eine darin eingebettete asymmetrische Positionierung der Geschlechter festgestellt. Dieser Befund ist zugleich Ausgangspunkt einer weiteren Analyse, die mit einer konstruktivistisch ansetzenden Organisationssoziologie die Modalitäten des Aufbaus oder des Abbaus einer "gendered substructure" in den Blick nimmt. Hierbei wird deutlich, dass auch formale Organisationen eine kollektive Identität haben, z.B. normative Selbstansprüche in Form von Gleichstellungsstrukturen und -politiken oder evaluative Selbstansprüche, die sich in der Organisationskultur niederschlagen. Diese stellen in gewisser Weise Rahmenbedingungen für das individuelle Handeln bereit, die aber - wie die Ergebnisse der Untersuchung zeigen - in einigen Organisationen das Handeln prägen und in anderen Organisationen ins Leere laufen. Insgesamt ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Existenz von Frauenförderstrukturen und der Inklusion von Frauen in die Führungspositionen der Sportorganisationen zu erkennen. Dort, wo der Frauenanteil in den Präsidien überproportional hoch ist, ist die Interessenvertretung von Frauen auch strukturell verankert, während in den Verbänden ohne Frauen in den Präsidien keine entsprechenden Strukturen implementiert sind. (ICI2)