Quelle: Innsbruck: Studien-Verl. (Tiroler Studien zu Geschichte und Politik, 9), 2008. 227 S.
Inhalt: Der Band geht auf die von Johanna Dohnal im WS 2006/07 als Gastprofessorin an der Universität Innsbruck gehaltenen Vorlesungen im Rahmen der Fakultätsvortragsreihe 'PolitikerInnen in Residence' zurück, in der österreichische Politikerinnen und Politiker Erfahrungen aus ihrer aktiven politischen Zeit an Studierende weitergaben. Um die Nachhaltigkeit dieser Erfahrungsweitergabe zu sichern, bestand Dohnal auf einer umfassenden Aufbereitung des vorgetragenen Materials, das nun in Buchform vorliegt. Dohnal gibt darin Einblicke in den Aufstieg der österreichischen Frauenpolitik zur Regierungspolitik, den sie durch ihre steten Einmischungen zunächst als Vorsitzende der SPÖ-Frauen, dann als Staatssekretärin und später als Frauenministerin massiv gefördert hat. Zu den Errungenschaften, die sie mit zu verantworten hat, zählen u. a. die Beseitigung der Amtsvormundschaft bei ledigen Müttern, das gesetzliche Verbot der sexuellen Belästigung, die Stärkung von Frauenrechten bei Gewalt in der Ehe und die Abschaffung des Heiratsverbotes - Frauen hatten nach einer Scheidung zehn Monate zu warten, bevor sie sich erneut vermählen konnten. Sowohl in ihrer eigenen Partei als auch im gesamten Land hat Dohnal für einen Bewusstseinswandel gekämpft und dafür gesorgt, dass zentrale Gesetze wie das Bundesgleichbehandlungsgesetz verabschiedet oder die Quotenregelungen an den Universitäten und in den Ministerien eingeführt wurden. Trotz ihres Ausscheidens aus der Politik 1995 ist Dohnal nach wie vor für den Schutz der Frauenrechte und das Ideal der Gleichstellung aktiv. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Erika Thurner und Alexandra Weiss: Vorwort (9-12); Doris Bures: Geleitwort (13-16); Erika Thurner und Alexandra Weiss: Politik als Frauenberuf (17-25); Innsbrucker Vorlesungen: Erika Thurner: Streiflichter zum Werdegang von Johanna Dohnal (27-36); Johanna Dohnal: Frauenpolitiken zwischen Aufstand, Widerstand und Anpassung. Antrittsvorlesung, 20. Oktober 2006 (37-52); "Wiener Damen Haft" - 20. Oktober 2006 (53-60); Die Reformen der 1970er Jahre - 21. Oktober 2006 (61-78); Wie Frauenpolitik Regierungspolitik wurde - das Staatssekretariat für allgemeine Frauenfragen - 17. November 2006 (79-122); Schwangerschaftsabbruch - 18.November 2006 (123-131); Alexandra Weiss: Der Kampf um die Fristenlösung in Tirol (132-150); Johanna Dohnal: Sexismus, Gewalt gegen Frauen und Vergewaltigung in der Ehe - 15. Dezember 2006 (151-188); Quotenregelungen - 16. Dezember 2006 (189-200); Monika Jarosch: Frauenquoten - national und international (201-214).
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) : Tanzschritte auf dem Weg zur Gerechtigkeit im Erwerbsleben
Titelübersetzung:The General Equal Treatment Act (AGG) : dance steps on the road towards justice in working life
Autor/in:
Degen, Barbara
Quelle: Streit : feministische Rechtszeitschrift, Jg. 25 (2007) H. 1, S. 15-22
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich mit dem neuen Gleichbehandlungsgesetz auseinander und stellt fest, dass es sehr allgemein ist. Sie analysiert die neuen gesetzlichen Regelungen bezüglich der 'unmittelbaren Benachteiligung', 'mittelbaren Benachteiligung', 'Belästigung' und 'sexuellen Belästigung' und konstatiert Widrigkeiten gegenüber dem Grundgesetz und dem Europarecht. Die Verfasserin untersucht die Schadensersatzansprüche und die Vorschriften bezüglich der Antidiskriminierungsverbände, der Bundesantidiskriminierungsstelle und der arbeitsrechtlichen Verfahren bei Diskriminierungen. Abschließend wird die Verbindung zwischen Recht und Gerechtigkeit diskutiert. (ICG)
Quelle: Regieren in der Bundesrepublik Deutschland: Innen- und Außenpolitik seit 1949. Manfred G. Schmidt (Hrsg.), Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 263-281
Inhalt: Gleichstellungspolitik ist in Deutschland von außen, insbesondere von der EU und von transnationalen Gleichstellungsadvokatinnen, die die Offenheit der supranationalen Organisationen zu nutzen gewusst haben, angestoßen worden. Es hat sich ein EU-Gleichstellungsregime ausgebildet, auf das Deutschland durch eine sich vertiefende Gleichstellungspolitik antworten musste. In dem Maße, wie die EU Tatbestände und potentiell Betroffene von Diskriminierung weiter fasste, sind diese geschlechtsunspezifischer geworden. Frauen riskieren allerdings, nun in ihren besonderen Belangen weniger gesehen zu werden.(GB)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Recht und Geschlecht : zwischen Gleichberechtigung, Gleichstellung und Differenz
Titelübersetzung:Law and gender : between equality of rights, affirmative action and difference
Herausgeber/in:
Koreuber, Mechthild; Mager, Ute
Quelle: Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften zur Gleichstellung der Frau, Bd. 27), 2004. 215 S.
Inhalt: "Die Themen des vorliegenden Buches sind weit gespannt. Sie gelten zivilrechtlichen, strafrechtlichen, öffentlich-rechtlichen Fragestellungen. Sie richten den Blick auf Gesetzgebung, administrativen Gesetzesvollzug und kontrollierende Rechtsprechung. Sie behandeln verfassungsrechtliche und europarechtliche Vorgaben. Sie reflektieren grundsätzlich und rechtstheoretisch, und sie führen dies alles zusammen in praxisnah ausfallenden Analysen zu aktuellen Einzelproblemen. Sie sind konzentriert in allererster Linie auf die deutsche Rechtsordnung und Rechtswirklichkeit. Das könnte vielleicht fortgesetzt werden unter Einbeziehung auch des Völkerrechts und vor allem den Kontinent Europa überschreitender Rechtsvergleichung. Denn der interkulturelle Vergleich, die Erkundung des Anderen bei der Suche nach dem konsensfähigen Gemeinsamen - das sind wichtige Aufgaben (auch) der Rechtswissenschaft in dem Kontext der so genannten Globalisierung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Philip Kunig: Geleitwort (5-8); Mechthild Koreuber, Ute Mager: Recht und Geschlecht - Eine interdisziplinäre Einführung (9-18); Susanne Baer: Justitia ohne Augenbinde? - Zur Kategorie Geschlecht in der Rechtswissenschaft (19-32); Beate Rudolf: Verankerung des Gleichstellungsgebots auf Europaebene - Fortschritt oder Regression? (33-58); Sabine Berghahn: Der Ritt auf der Schnecke - Rechtliche Gleichstellung in der Bundesrepublik Deutschland (59-80); Ursula Nelles: Der Gesetzgeber und die Interessen der Frauen (81-98); Alexandra Goy: Sexuelle Belästigung - Ein juristisch unscharfer Sachverhalt? (99-108); Konstanze Plett: Das unterschätzte Familienrecht - Zur Konstruktion von Geschlecht durch Recht (109-120); Christine Fuchsloch: Moderne und geschlechtergerechte Anforderungen an eine Alterssicherung (121-136); Margot Gebhardt-Benischke: Gender Mainstreaming, Frauenförderung und Rechtsentwicklung im Hochschulbereich - Vom Machtverhältnis zum Rechtsverhältnis und Verfahren (137-152); Elke Gurlit: Vergabe öffentlicher Aufträge als Instrument der Frauenförderung (153-170); Marion Eckertz-Höfer: Frauenförderung im öffentlichen Dienst - Wirksamkeitsfragen (171-192); Jutta Limbach: Wie männlich ist die Rechtswissenschaft? (193-206).
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Geschlechterverhältnis, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht und Arbeit im Recht - die rechtliche Regelung von Arbeit aus feministischer und gender-orientierter Sicht : Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Gender and work in law - legal regulation of work from feminist and gender-oriented aspects : expert report on behalf of the GendA Project - Feminist Work Research Network - promoted by the Federal Ministry of Education and Research
Autor/in:
Kocher, Eva
Quelle: Institut für Politikwissenschaft GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Universität Marburg; Marburg (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 6/2004), 2003. 77 S.
Inhalt: Der Beitrag beleuchtet aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive die rechtliche Regelung sowohl der Produktions- und Erwerbsarbeit als auch der Reproduktions- und nicht materiell entgoltenen Arbeit. Die Analyse geht dabei von der Annahme aus, dass die ungleiche Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit zwischen den Geschlechtern einerseits Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern begründet, aufrechterhält und vertieft und andererseits die Entfaltungsfreiheit aller Menschen einschränkt. Die Ausführungen orientieren sich an den folgenden Leitfragen: (1) Wo spiegeln sich in der rechtlichen Regelung von Arbeit die geschlechtsspezifische Teilung der Arbeit und Herrschaftsverhältnisse zwischen den Geschlechtern? (2) Inwiefern trägt die rechtliche Regelung von Arbeit zu einer Vertiefung dieser Teilungen bei? (3) Wo finden sich im Recht emanzipatorische Potenziale, das heißt: Wie und wo wird über Recht versucht, bestehende Teilungen und Herrschaftsverhältnisse aufzuheben und zu ändern? Die Beantwortung beginnt mit einer knappen Darstellung der rechtlichen Regelung von 'Arbeits'-Tätigkeiten. Demnach bestimmt sich die rechtliche Regulierung nach dem Arbeits- und Sozialrecht, dem Zivilrecht oder dem Familienrecht. Auf dieser Grundlage wird in einem zweiten Schritt auf die tatbestandliche Abgrenzung dieser Regelungsbereiche (Anwendungsbereiche) sowie auf die Rechtsfolgen (d.h. die Inhalte der rechtlichen Regulierung, Regelungsbereiche) eingegangen. Der dritte Schritt befasst sich sodann mit der Funktionsweise und den Inhalten der arbeitsrechtlichen Diskriminierungsverbote sowie den Gleichstellungsverpflichtungen und -rechten. Im Anschluss werden entsprechende Entwicklungsperspektiven vorgestellt und zwar: (1) Prozessorientierte Antidiskriminierungs- und Gleichstellungskonzepte, (2) die Verbesserung der Durchsetzungsverfahren sowie (3) der Diskriminierungsschutz im Zivilrecht. Der fünfte Abschnitt informiert abschließend über Personen und (außer-)universitäre Institutionen (Forschung, Lehre, Publikationsorgane, Verbände), die sich im Interesse der Gleichstellung der Geschlechter kritisch mit dem Arbeitsrecht und den rechtlichen und sozial-ökonomischen Strukturen auseinandersetzen. (ICG2)
Frauenförderung und Gender Mainstreaming im Personalmanagement : Beschreibung einer Seminarreihe für Frauenbeauftragte der Behörden des Bundes
Titelübersetzung:Promotion of women and gender mainstreaming in personnel management : description of a series of seminars for commissioners for women in federal authorities
Autor/in:
Krüger, Ingo
Quelle: Brühl (Schriftenreihe / Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Bd. 37), 2001. 266 S.
Inhalt: Der Band ist das Ergebnis einer Reihe von Seminaren, die an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung für Frauenbeauftragte der Behörden des Bundes abgehalten wurden. Folgende Themenbereiche werden abgehandelt: 1. Verwaltungsmanagement, im Wandel; 2. Betrachtung einzelner Personalmanagement-Funktionen (Personalbeschaffung, Personalentwicklung, Personalführung); 3. Gender Mainstreaming; 4. Gesprächs- und Verhandlungsführung; 5. Wege zur Selbstbehauptung; 6. Mobbing und sexuelle Belästigung; 7. Frauenförderung in der Unternehmenskultur und Verwaltungskultur. (IAB2)