"Die Benachteiligungsmaschinerie läuft immer noch wie geschmiert"
Autor/in:
Schmidt, Andrea; Wiarda, Jan-Martin
Quelle: Blog Jan-Martin Wiarda, (2020) 14.1.2020
Inhalt: Frauen müssen sich besser gegenseitig unterstützen in der Wissenschaft, um Karriere zu machen, findet Andrea Schmidt – und hat mit Mitstreiterinnen das Netzwerk Professorinnen2 gegründet. Ein Interview über vermeintlich männliches Genietum, die "Sister Ceiling" und ein ungewöhnliches Projekt.
Quelle: Köln Z Soziol (KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie), 72 (2020) 2, S 225–263
Inhalt: Dieser Beitrag untersucht, inwiefern Mentoringprogramme und betriebliche Frauenquoten als zwei zentrale Gleichstellungsmaßnahmen mit geringeren geschlechtsspezifischen Einkommensungleichheiten in deutschen Großbetrieben einhergehen. Zusätzlich wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Bedeutung dieser Gleichstellungsmaßnahmen zwischen Beschäftigtengruppen mit unterschiedlichem Qualifikationsniveau variiert und ob traditionelle Geschlechterideologien innerhalb der Belegschaft die Effektivität von Gleichstellungsmaßnahmen konterkarieren. Auf Grundlage von Linked-Employer-Employee-Daten, die sowohl administrative als auch Befragungsdaten für 5072 Beschäftigte in 93 Betrieben beinhalten, wurden Regressionsanalysen mit betriebsbezogenen Fixed Effects berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass Einkommensbenachteiligungen von Frauen innerhalb von Betrieben nicht mit dem Angebot von Mentoringprogrammen variieren. Demgegenüber zeigen sich geringere Einkommensungleichheiten zwischen den Geschlechtern in Betrieben mit Frauenquote. Dies gilt allerdings nur für Beschäftigte mit hohem Qualifikationsniveau und in Betrieben, in denen gleichzeitig eher egalitäre Geschlechterideologien in der Belegschaft vorherrschen. In traditionellen Betriebskontexten bestehen trotz Frauenquote geschlechtsspezifische Einkommensungleichheiten zwischen Beschäftigten mit höherem Qualifikationsniveau.;
Homophily, Biased Attention, and the Gender Gap in Science
Autor/in:
Lerchenmueller, Marc; Hoisl, Karin; Schmallenbach, Leo
Quelle: Proceedings (Academy of Management Proceedings), 2019 (2019) 1
Inhalt: How does homophilous collaboration influence women's early career progress? To answer this question, we turn to a granular dataset of 3,233 highly qualified junior life scientists who receive mentored, early career sponsorship from the National Institutes of Health (NIH) and analyze their publication trajectories as careers unfold. Employing a matched sample approach that exploits variance in the sets of research contacts the junior scientists start out with, we distinguish sex differences in collaboration choices from potential differences in collaboration opportunities. We document that outsized gender homophily among women exists and primarily stems from how female leaders of scientific projects assemble their teams. Women continue same-sex collaborations as lead authors at twice the rate compared to men, on average, and in particular when the mentor is part of the author team or when the focal junior scientist leads the team. As such, systematic gender homophily among female scientists may engender the sponsorship and resources needed to motivate young women to join and pursue an academic career. On the flip side, we show that author teams led by women receive 11% less citations, on average, and up to 29% less citations for work of comparable caliber published in the most influential journals. Taken together, while women's propensity to working with other women may support early career researchers, biased attention to women's work may harm careers and, in particular, women who publish in the highest-impact journals and who would otherwise be poised to narrowing gender gaps at more senior career stages.
Reducing Gender Bias In Modern Workplaces : A Small Wins Approach to Organizational Change
Autor/in:
Correll, Shelley J.
Quelle: Gender & Society, 31 (2017) 6, S 725–750
Inhalt: The accumulation and advancement of gender scholarship over past decades has led us to the point where gender scholars today can leverage our deep understanding of the reproduction of gender inequality to develop and test models of change. In this lecture, I present one such model designed to reduce the negative effects of stereotypic biases on women’s workplace outcomes. After synthesizing the literature on stereotyping and bias and showing the limits of past change efforts, I develop a “small wins” model of change. Key to this model is that researchers work with teams of managers to produce concrete, implementable actions that produce visible results. I argue that small wins motivate further action and are the building blocks to larger organizational transformation. Preliminary results from several case studies show that this approach can produce important changes in the short run, such as reducing gender biases in workplace evaluations, and that these small wins can inspire longer run change, such as increases in the rate of hiring women.
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 36 (2014) H. 3, S. 52-73
Inhalt: "Die Darstellung von Förderprogrammen für Postdocs auf den Homepages von Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gibt einen Eindruck, wie sich diese zu ihrem potentiellen Nachwuchs verhalten. Der Artikel stellt die Ergebnisse einer solchen Analyse von Homepages dar. Der quantitative Untersuchungsteil zeigt, dass es sich bei den Programmen im Wesentlichen um Informations- oder Finanzierungsangebote handelt. Unter Gender-Gesichtspunkten ist anzumerken, dass es nur wenige Angebote mit explizitem Gender-Schwerpunkt gibt. In der qualitativen Analyse ausgewählter Programmbeschreibungen wird ein Balanceakt offengelegt, der einerseits Geschlecht neutralisiert, andererseits die Bedeutung unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten der Geschlechter für die Wissenschaft betont." (Autorenreferat)
Inhalt: "The postdoc phase following the completion of a PhD is a precarious period in most academic careers. The descriptions of postdoc support programs found on the web provide insight into the ways how research organisations and universities address early-career researchers. A quantitative survey finds that most support programs offer information and/or funding options. A few include explicit gender priorities. A qualitative analysis of selected program descriptions reveals a balancing act: On the one side gender is neutralised, on the other side the different living situations of men and women regarding academia is addressed." (author's abstract)
Mentoren, Karriere und Geschlecht : eine Feldstudie mit Fühungskräften aus dem Personalbereich
Titelübersetzung:Mentors, career and gender : a field study involving executives from the personnel sector
Autor/in:
Blickle, Gerhard; Boujataoui, Mohamed
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 49 (2005) H. 1, S. 1-11
Inhalt: "In einer Feldstudie mit 325 Führungskräften aus dem Personalbereich mit einem Frauenanteil von 28 Prozent wurde untersucht, welche Art von Unterstützung als hilfreich für die eigene Laufbahnentwicklung beurteilt wurde, von welchen Personen diese Unterstützung gewährt wird und wie gut es weiblichen Nachwuchskräften gelingt, an karriereförderlichen Unterstützungsbeziehungen zu partizipieren. Es zeigten sich folgende Ergebnisse: Frauen hatten häufiger nur Kollegen und Kolleginnen als Unterstützer. Formale Programme ordneten weibliche Nachwuchskräfte überproportional seltener Vorgesetzten zu, während männliche Nachwuchskräfte durch Programme überproportional häufig Vorgesetzten als Unterstützer zugeordnet wurden. Laufbahnunterstützer in einer Vorgesetztenposition gaben am meisten karrierebezogene Unterstützung und ihnen wurde am meisten zugearbeitet. Im Vergleich der drei Mentoringfunktionen karrierebezogene Unterstützung, emotionale Unterstützung und Vorbildfunktion wurde für die berufliche Entwicklung das karrierebezogene Mentoring als am bedeutsamsten eingeschätzt. Diese Befunde werden methodenkritisch sowie vor dem Hintergrund der Netzwerktheorie des Mentoring diskutiert." (Autorenreferat)