Titelübersetzung:What does 'excellence' actually mean?
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2007) H. 17, S. 30-31
Inhalt: Der Verfasser setzt sich mit der Exzellenzinitiative auseinander und geht der Frage nach, ob es sich dabei wirklich nur um herausragende Leistungen handelt oder doch mehr dahinter steckt. Er argumentiert, dass die Hochschulen, die im Exzellenz-Wettbewerb zu den Gewinnern zählen, ihren Sieg nicht ausschließlich, teilweise nicht einmal vorrangig ihren im Vergleich zur Konkurrenz besseren Leistungen zu verdanken haben. Ihm zufolge kommt eine tief greifende Differenz zwischen gesamten Universitäten erst dann zustande, wenn einzelne Einrichtungen dauerhaft über sehr viel größere Finanzmittel verfügen können als der Rest. Der Exzellenz-Wettbewerb will genau das erreichen. Er konstatiert eine grundlegende Differenz zwischen den Hochschulen, zementiert sie dann in einem Ranking und weitet sie massiv aus. Die Exzellenz-Initiative wird damit eine Entwicklung endgültig festschreiben, die sich in der Verteilung der DFG-Mittel schon seit langen Jahren zeigt. (ICG2)
Die Exzellenzinitiative : ein Paradigmenwechsel in der deutschen Hochschulpolitik
Titelübersetzung:The "Exzellenzinitiative" (initiative of excellency) : a change of paradigm in German higher education policy
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 34 (2006) H. 4, S. 447-465
Inhalt: Die sogenannte Exzellenzinitiative teilt das deutsche Hochschulwesen auf Dauer in eine kleine Minderheit von ungefähr 25 Forschungs- und Elite-Universitäten und die große Masse der nur für die Lehre zuständigen Hochschulen. Damit werden die bisher relativ gering ausgeprägten Unterschiede in der Qualität der Forschung zu einer fundamentalen Differenz zwischen Elite und Masse vertieft. Obwohl es nur Unterschiede zwischen einzelnen Wissenschaftlern gibt, zeichnet die Exzellenzinitiative ganze Hochschulen aus. Im Gegensatz zu offiziellen Behauptungen basiert der Status der Eliteuniversität nur zum geringen Teil auf Leistung und zum größeren Teil auf Finanzkraft. Die Folgen werden eine massive Zunahme sozialer Selektivität im deutschen Hochschulwesen einerseits und ein Qualitätsverlust des Hochschulwesens insgesamt andererseits sein. (ICEÜbers)
Inhalt: "The 'Exzellenzinitiative' produces a permanent split of German universities into a small minority of approximately 25 elite and research universities and a broad majority of universitites only for education. This split widens the existing relatively modest differences in research quality to a fundamental difference between elite and mass. Although there are only differences between individual scientists the competition awards excellency to entire universities. Against the official claim, the status of an elite university only for a smaller part is based on achievement, for a greater part on financial power. The consequences of this competition will be a massive increase in social selectivity within the German university system on the one hand and a reduced quality of the entire German university system on the other." (author's abstract)
Studiengebühren und Hochschulzugang : Vorbild USA?
Titelübersetzung:Tuition fees and admission to higher education : model USA?
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Leviathan : Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 33 (2005) H. 4, S. 439-463
Inhalt: In Deutschland verweisen die Verfechter von Studiengebühren oft auf das Beispiel USA. Angeblich studieren dort viel mehr Kinder aus Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status als in Deutschland. Dies aber ist, wie hier gezeigt wird, nur die halbe Wahrheit. In den USA besuchen die meisten Studenten mit niedrigem sozioökonomischem Status nur zweijährige Colleges oder Colleges, deren Niveau beträchtlich unter dem eines deutschen Hochschulstudiums liegt. An den 150 Universitäten und Colleges, die mit deutschen Hochschulen vergleichbar sind, und vor allem an den privaten Elite-Universitäten, ist die soziale Selektivität sehr viel ausgeprägter. Nur 10% der Studenten stammen aus den unteren 50% der Gesellschaft. Hierfür sind vor allem die hohen Studiengebühren verantwortlich. Daher ist das höhere Bildungswesen in den USA nicht das richtige Modell zur Finanzierung des deutschen Hochschulwesens. (ICEÜbers)
Inhalt: "In Germany, the supporters of tuition and fees refer to the USA as a model. There, in spite of high tuition and fees, much more children from families with a low socio-economic status, so it is said, can study than in Germany. The article demonstrates that this is only half of the truth. Most of the US-students with a low socio-economic background attend 2-years-colleges or colleges with a level of education considerably below the German level of university education. At the 150 highly selective universities and colleges which are comparable with the German universities, especially at the private elite universities, the social selectivity is much more severe. Only 10 percent of the students come from the lower half of the population. For the most part, the high tuition and fees are responsible for this. Therefore, the US higher education system is not the right model for university financing in Germany." (author's abstract)
Harvard, ENA und Eton : wie Eliten gebildet werden
Titelübersetzung:Harvard, ENA and Eton : how elites are formed
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Personalführung, Jg. 56 (2004) H. 9, S. 22-32
Inhalt: "In der populären Debatte über Eliteuniversitäten bleiben Zahlen und harte Fakten auf erstaunliche Weise unberücksichtigt. Weder werden die damit verbundenen Kosten ernsthaft berücksichtigt noch werden sozialwissenschaftliche Einsichten über Funktion und Stellenwert von derartigen Einrichtungen angemessen gewürdigt. Der Beitrag gibt aus soziologischer Perspektive einen Überblick über die Funktion und den Stellenwert der Elitenbildung in Frankreich, Großbritannien und den USA und wirft einen Blick auf die Situation in Japan." (Autorenreferat)
Inhalt: "Since the beginning of this year, there has been intensive discussion in Germany about the necessity of elite universities. Most of the representatives from politics, business, media and science demand such universities because, according to their opinion, it is the only way to maintain the scientific and economic capacity of the country or to raise it to the necessary level. The function of elite institutions is also analyzed in part in the opinions. In the centre is only the theory of superior capability. The social function is hardly ever mentioned. But it is determinative. Graduation from these elite institutions grants access to key positions in the society, and simultaneously they provide a distinctive social selection. This scenario applies to all leading industrial countries (other than Germany), where such elite institutions have been in existence for many decades. The author provides an overview about the situation in France, Great Britain and the United States and examines the situation in Japan." (author's abstract)
Schlagwörter:Elite; Elitebildung; Großbritannien; USA; Frankreich; Japan; Nordamerika; Ostasien; Asien
CEWS Kategorie:Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Elitehochschulen - die soziale Selektion ist entscheidend
Titelübersetzung:Elite universities - social selection is decisive
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Prokla : Probleme des Klassenkampfs ; Zeitschrift für politische Ökonomie und sozialistische Politik, Jg. 34 (2004) H. 4, S. 535-549
Inhalt: Im Zentrum des von der SPD Anfang des Jahres 2004 in die bildungspolitische Diskussion eingebrachten Begriffs der Elitehochschulen steht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft und damit zusammenhängend auch der Wirtschaft. Demgegenüber werden die sozialen Folgen der Konzentration auf einige wenige Eliteuniversitäten kaum thematisiert. Ein Blick in die USA oder die anderen führenden Industriestaaten wie Frankreich, Großbritannien oder Japan zeigt, dass in diesen Ländern eine sozial höchst selektive Auswahl und Ausbildung der zukünftigen Eliten stattfindet. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Konsequenzen die einseitige Förderung von Eliteuniversitäten in sozialer Hinsicht für die deutsche Gesellschaft haben wird. Dazu werden zunächst die Eliteausbildungsinstitutionen der anderen führenden Industrieländer wie Harvard in den USA oder ENA in Frankreich in ihrer Funktion für die Elitenausbildung näher beschrieben einschließlich der dort geübten Praktiken der sozialen Exklusion bei der Zulassung zum Studium, die dazu führt, dass die Mehrheit der Studierenden der Oberklasse entstammt. Daran anschließend wird analysiert, welche Bedeutung die Debatte um die Eliteuniversitäten für die Umgestaltung der deutschen Hochschullandschaft wirklich besitzt. Durch die Einführung von Aufnahmeprüfungen und Studiengebühren und die Konzentration der öffentlichen Förderung auf einige wenige Universitäten wird sich in den nächsten zehn Jahren eine feste Universitätshierarchie mit einer scharfen sozialen Selektion an der Spitze herausbilden. (IAB)